Ich entroste erstmal soweit man ran kommt mechanisch.
Mit Drahtbürste, Handschleifpapier,
den roten Nylon-Bürsten für die Bohrmaschine,
Excenterschleifer,
Zopfbürste, CSD-Scheibe (auch unter "Negerkeks" bekannt) oder Fächerscheibe auf dem Winkelschleifer.
Dann nehm ich Fertan nach Anweisung.
So vorbereitet sollte man erstmal eine 2K-Grundierung aufbringen.
Die oft gebräuchlichen 1K-Grundierungen lassen Wasserdampf durch und können Rost nicht unterdrücken!
Dann nach Bedarf spachteln. Auch Spachtel schützt nicht vor Feuchtigkeit! Und die ist ja immer in der Luft.
Beim Bus hab ich die Grundierung ganz weg gelassen und einfach Remmers 2in1 Kunstharzlack gestrichen. Der ist Rostschutz, Grundierung und Decklack in einem.
Angewendet 2011 auf dem blanken Blech und auch auf den alten Lacken hat der Bus bis heute keine Rostaufblühungen an den alten Problemzonen. Teilweise war tief vernarbter Rost, auch kleine Durchrostungen.
Einige Rostlöcher (z.B. an den Fensterrahmen hinten, D-Säulen innen, hintere Ecken der Schiebetüren) habe ich nach dem Fertanisieren mit Epoxy und Glasfasermatten verschlossen und gespachtelt
Bis heute habe ich keine neuen Rostblasen gefunden.
Beim L7 am rechten Radlauf kommt leider wieder der Rost durch. Obwohl ich da sogar mit 2K-Polyesterharz Grundiert habe. Lackiert wurde mit Multona Autolack aus der Dose (2-3x Metallic, 3-4 Schichten Klarlack).
Ich denke die vielfach dickere Lackschicht von dem Remmers-Lack bringt auch einen sehr guten Rostschutz.
Man kann allerdings auf das Zeug keine normale Autolackierung auf Acryl-Basis mehr aufbringen. Das Verträgt sich (angeblich) nicht. Hab ich aber noch nicht ausprobiert.
Das alles bringt aber nicht sehr viel, da man ja bis jetzt nur die eine Seite der Bleche behandelt hat.
Jetzt müssen die Innenseiten versiegelt werden, da wir ja wissen: der Rost frisst sich von innen nach außen.
Wenn schon Rost in den Hohlräumen ist, ist Fett die erste Wahl zur Versiegelung. Das Fett soll keinen Sauerstoff mehr ans Blech lassen. Ohne Sauerstoff findet keine Oxidation statt.
Am besten erst ein dünnes sehr kriechfähiges Fett, dann nach einigen Wochen ein festes pastöses Fett einbringen.
Das geht aber nur mit Kompressor.
Das FluidFilm Spray ist sehr dünn lässt sich aber sehr gut verarebiten. Muss man halt alle 2 Jahre wiederholen.
Den Unterboden und die Radhäuser, da wo man gut ran kommt, kann man das Fett auch schön mit dem Pinsel auftragen.
Danach noch mit PermaFilm oder MultiFilm (bildet eine nicht klebrige Haut) behandeln.
Egal was man tut, man kann den Rost nicht stoppen oder gar vernichten.
Allerdings lässt sich die Oxidation stark verlangsamen.
Mit Phosphorsäure hab ich noch nicht gearbeitet, werde es aber evtl. mal an den L7 Rädläufen verwenden.
Nochmal zur Ergiebigkeit von Fertan: meine 1l Flasche hab ich mir 1990 in meinem Lehrbetrieb gekauft (Preisschild mit DM 44,90 ist noch drauf) und sie für den Barkas, den 55 Wide, den L60 und jüngst beim L7 verwendet. Sie ist noch nicht leer.
Schlechte Erfahrungen hab ich mit Owatrol gemacht. Diverse Rostpickel hab ich damit bis zur richtigen Behandlung ruhig stellen wollen, die haben aber munter weiter gerostet.
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