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Die Cuore Serie (L55, L60, L80, L201, L501, L701, L251, L276) |
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#11 |
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Der Knackpunkt leigt ja gerade bei dem, was gemeinhin als Motorbremse bezeichnet wird.
Das setzt eine zumindest nahezu Schlupffreie Verbindung zwischen Motor und Rädern voraus. Denn sonst kannst Du den Motor nicht mit der Kraft, die von den Rädern kommt beim Schiebebetrieb in Gang halten. Eben diese fixe Verbindung zwischen Motor und Getriebe fehlt bei der Wandlerautomatik, wenn entweder gar keine Wandlerüberbrückung vorhanden ist, oder diese offen ist. Man imitiert dann aber eben den Effekt der "Motorbremse", indem man die Kraft von den Rädern her auf eine Bandbremse im Getriebe lenkt. Der Fahrer glaubt dann die Motorbremse in Aktion, dabei ist es eine Bandbremse im Getriebe. Noch ein Wort zum Ausdruck Motorbremse: Damit das ein für allemal klar ist: Streng genommen haben normale PKW KEINE MOTORBREMSE. Auch die Handschalter nicht. Denn das, was man Umgangssprachlich beim PKW als Motorbremse bezeichnet, ist nichts weiter als die Schubabschaltung. Da wird oberhalb einer definierten Drehzahl lediglich die Treibstoffzufuhr unterbrochen, wenn man den Fuss vollständig vom Gas nimmt. Allenfalls der Toyota Prius oder andere Elektrohybride haben eine Motorbremse. Da wird dann der Elektromotor als Generator genutzt, und wandelt so kinetische Energie in elektrische um, wobei der Motor tatsächlich als Bremse wirkt. Ansonsten kenn ich Motorbremsen nur von LKW. Im Wesentlichen gibts da zwei Systeme: Das eine arbeitet mit Abgasgegendruck, wobei Abgas nicht ganz das richtige Wort ist, wenn man bedenkt, dass auch bei LKW die Schubabschaltung vorhanden ist. Es wird also kein Treibstoff mehr eingespritzt. Demnach kann auch nichts mehr verbrannt werden, und es gibt streng genommen kein wirkliches Abgas... Aber der Diesel saugt ja dennoch Luft an, verdichtet diese und stösst sie aus. Jedenfalls: Zum Bremsen wird nun mittels einer Klappe im Auspuffrohr Gegendruck erzeugt, und so kann der Motor die komprimierte Luft nur noch schwer ausstossen. Die Kolben, damit die Pleuel und die Kurbelwelle, und damit der LKW werden also abgebremst. Dieses System kenne ich noch aus den guten alten Saurer-LKW. Die sind allerdings rar geworden. Andere Hersteller dürften allerdings das selbe Prinzip als Motorbremse genutzt haben... Man erkennts auch daran, dass diese Fahrzeuge ein charakteristisches hochfrequentes und jeweils zur Motordrehzahl passendes lautes Blubbern oder Pfeifen von sich geben, sobald die Motorbremse arbeitet. Hört sich ein Wenig wie ein Baukompressor an. Das andere, heute gängige System, ist streng genommen auch wieder keine Motorbremse. Es wird dem Getriebe ein sog. Retarder angefügt, der die Funktion der Bandbremse beim Automatik-PKW übernimmt, bzw. eben leistungsfähiger ist. Allerdings, da der Retarder ein hydraulisches System ist, wesentlich verschleissärmer als eine Bandbremse. Sofern man den Retarder überhaupt deutlich heraushört, dann als hydraulisches Geräusch, ähnlich der Geräuschkulisse einer Wandlerautomatik. Oder man kanns nur vermuten, weil das Getriebe trotz niedriger und deutlich abnehmender Geschwindigkeit singt wie bei Vollgas auf der Autobahn.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: ![]() Citroen C1 Automatik BJ 2011: ![]() Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km. Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt. |
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#12 | |
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![]() Zitat:
Da muss ich aber energisch widersprechen. Die Schubabschaltung hat NICHTS mit der umgangssprachlich als Motorbremse bezeichneten Bremswirkung zu tun. Das was umgangssprachlich als Motorbremse bezeichnet wir, ist die bremsende Wirkung des Motors im Schiebebetrieb. Diese beruht zum einen auf Reibungsverlusten, auf Energieverlusten durch ansaugen und kompression von Luft, duch diverse andere Verluste im ges. Antriebstrang usw. Eine Schubabschaltung bewirkt lediglich eine Unterbrechung der Treibstoffzufuhr im Schiebebetrieb, was den Effekt begünstigt. Aber auch ältere Fahrzeuge ohne Schubabschaltung haben eine "umgangssprachlich bezeichnete" Motorbremse. Nur das diese geringfügig weniger Bremswirkung hat, da noch Sprit für die Leerlaufdrehzahl zugeführt wird. .
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Ulli Cool Universal Optimized Race Engine Tieferlegung 30mm Eibach / Car PC mit Touchscreen und DVD-Brenner / beheizte Spiegel / 14" Alu´s / Bremsen in Wagenfarbe / Rückfahrkamera / Dämmung in allen Türen, Hauben und Reserveradmulde / Handschuhfachbeleuchtung / Sitzheizung / Überwachung der Betriebsparameter über OBD2 mit Torque pro auf Galaxy Note 2 |
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#13 |
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Stimmt schon, aber es ist lange her, seit PKW das letzte mal ohne Schubabschaltung verkauft wurden... Und dass die Bremswirkung eigentlich von diversen Energieverlust-Punkten im Antriebsstrang kommt, ist so logisch, dass mans auch nicht zu erwähnen braucht. Diese Energieverluste sind es ja, die sowas wie Standgas überhaupt nötig machen. Gäbs die nicht, oder nur in verschwindend geringem Ausmass, man bräuchte kein Standgas. Die Masseträgheit und die ausgleichende Wirkung der Schwungscheibe würden den Motor noch sehr lange auf Touren halten.
Ich glaube, als man letztmals Fahrzeuge ohne Schubabschaltung verkaufen konnte, war noch vor Euro1. Also: Die allermeisten PKW die heute Unterwegs sind, dürften darüber verfügen. Über den Rest seh ich grosszügig hinweg. Auf diese Automobile ohne E-Vergaser treffen ohnehin die meisten Grundsätze nicht mehr zu, die man heute als selbstverständlich ansieht. Nur weil noch eine Handvoll VW-Käfer unterwegs sind, die nichts von einer Getriebesynchronisation wissen, erklärt schliesslich der Fahrlehrer oder der ADAC auch nicht jedem Durchschnittsfahrer, wie man mit einem solchen Getrieben umzugehen hat. Immerhin hätte das aber noch mehr praktische Relevanz. Denn bei vielen PKW, unter anderem sämtlichen Daihatsu (ausgenommen Automatik, aber da ist sowieso alles anders) fehlt die Synchronisation beim Rückwärtsgang noch immer völlig. Auch bei den neuen.
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#14 |
Admin
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Das mit der Motorbremse stimmt im allgemeinen so nicht, zumindest das L5 Automatik Getriebe hat die Möglichkeit die Kraft auch Rückwärts zu übertragen und die Funktion der Motorbremse zu ermöglichen, ich kann mir kaum vorstellen, dass dies beim L251 anders sein soll.
siehe Anhang. |
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#15 |
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Interessant! Danke für die Info. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Getriebe beim L251 einen Rückschritt gegenüber dem L5 darstellt.
Demnach muss es wohl doch sowas wie eine Motorbremse geben können. Allerdings ist in der Beschreibung von der Fahrstufe D die Rede, und nicht won anderen. Muss also heissen: Die Motorbremse wirkt auf D schon. Darüber, was bei anderen Stufen passiert, ist damit noch nichts gesagt. Aber wo ist die Beschreibung her? Wenns sowas auch für den L251 gibt, würd ich mich da gern einlesen. p.s.: Der L251 hat doch eine Wandlerüberbrückung! Jedenfalls ist im WHB von der zugehörigen Kupplung die Rede. Noch ein Irrtum ausgeräumt! Heut lern ich ja richtig was...
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#16 |
Admin
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Der L501 hat auch ne Wandlerbrückung, die soweit ich das verstanden hab über Fliehkraft funktioniert.
P.S. du hast ne PN. Manu |
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#17 |
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Wenn die Wandlerüberbrückung per Fliehkraft fuktioniert, könnte ich mir auch erklären, warum man mit Sparsamer Fahrweise wenig ausrichten kann. Dann ist wahrscheinlich die Drehzahl einfach zu niedrig für die Wandlerüberbrückung.
@Manu: Danke für die PN, Antwort folgt bei nächster Gelegenheit.
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#18 |
Vielposter
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Wie schon geschrieben wurde: Die Bandbremse des Automaten hält tatsächlich nur einen Plaetensatz (also das Hohlrad) fest oder gibt es frei. Nur beim Schaltvorgang ist sie kurz im schleifenden Betrieb. Das Fahrzeug wird dadurch NICHT gebremst!
Und zu der Schubabschaltung: Man kann sich darüber streiten, ob die Schubabschaltung nun DIE Motorbremse ist oder nur die Wirkung des geschlepptem Motors unterstützt. Aber die Wirkung ist schon immens. Wenn ich mit meinem Materia im 4. in der Stadt auf eine Ampel zurolle und die Motordrehzahl fällt unter ca. 1.300U/min, schaltet die Schubabschaltung ab. Obwohl bis zur Leerlaufdrehzahl von 650U/min noch Luft ist. Aber ab diesem Moment verzögert der Motor das Fahrzeug kaum noch. Außer man schaltet runter. Ich finde es daher schon ok, daß sie auch so bezeichnet wird. Und wenn man es richtig nimmt: ECHTE Motorbremsen findet man fast nur in Lkw's: Dort wird z.B. am Ende des Verdichtungstaktes das Auslassventil kurz geöffnet, damit nicht der Verdichtungsdruck den herabgehenden Kolben wieder beschleunigt. Außerdem gibt es da auch manchmal Retarder.
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Es grüßt Euch Sven |
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