Ich habe endlich einen Tacho mit Drehzahlmesser für meinen L901 gefunden!
Da der bekanntlicher Weise auch im Cuore und Sirion verbaut wird, tapezier ich mal diesen Erfahrungsbericht ins Allgemeine.
Den Tacho habe ich bei ebay entdeckt. Urplötzlich hat da ein auf gebrauchte Tachos spezialisierter Händler einige vom Dai reingestellt. Viele Standardtachos, aber eben auch einen vom Move mit Drehzahlmesser. Der Händler versprach sogar eine Funktionsgarantie. Ich habe daher nicht lange gezögert und mir das Teil per Sofortkauf gesichert.
Was mir dann aber zugeschickt wurde, war alles andere als ein einbaufertiger Tacho...
Das Teil muss beim ihm sehr feucht gelagert worden sein. Die Kupferkontakte von der rückseitigen Folienplatine, an dem die einzelnen Geräte, die Lampen und schließlich der Tacho selbst angeschlossen werden, waren oxidiert, das Glas stark zerkratzt und die Achse, an der die Tachowelle angeschlossen wird, fest gerostet... :frown:
Ich habe dann erst einmal die Kontakte mit Kontaktspray behandelt und den Tacho nur mit den beiden Systemsteckern angeschlossen, um die Funktion des Drehzahlmessers und der kombinierten Tank-und Temperaturuhr zu überprüfen.
Zu meiner Erleichterung funktionierten die einwandfrei.
Nun musste ich aus meinem Standardtacho und dem gelieferten "Häufchen Elend" einen laufenden Exclusivtacho zusammen basteln.
Die anfängliche Idee, Drehzahlmesser und Kombinationsinstrument in meinen Tacho ein zu bauen scheiterte daran, dass die Platinenfolie zwar identisch war, die nicht benutzten Kontakte aber mit Leiterbahnlack überzogen sind. Ich hätte also die Kontakte für die neuen Instrumente bei mir freischmirgeln müssen.
Ich entschied mich daher lediglich die Tachoeinheiten zu tauschen. Doch der Fehlerteufel steckt bekanntlich im Detail und ich merkte beim Versuch, meine Tachoeinheit in den gekauften Tacho ein zu bauen, dass der nicht ganz rein passte. Ein direkter Vergleich brachte dann einen Unterschied in dem Skalenträger zu Tage.
Wo bei meinem Gerät die Skala auf einer ebenen, transparenten Folie lag, ruhte sie bei dem gekauften auf einem wesentlich stärkeren, transparenten Spritzgussteil mit abgesetzten Halterungen.
Ich musste also auch noch die Tachoeinheiten zerlegen...
Zum Glück ist die reine Mechanik dann wieder baugleich. Ich habe also vorsichtig mit zwei Schraubendrehern und einer dünnen Leiste als Unterlage, die Nadel abgehebelt, die Skala mit den beiden Miniaturschrauben gelöst, Skalenträger und Skalen getauscht und...
... plötzlich bemerkt, dass die Zeiger von meinem und dem gekauften Tacho unterschiedlich sind...
Der Grund war dann schnell gefunden. Mein Standardtacho hat zwar optisch schönere Nadeln, doch diese sind unbeleuchtet. Der Unterschied in den Skalenträgern beruht also primär darauf, dass noch genügend Licht in die Transparente Nadel geleitet werden muss.
Hier mal zwei Fotos um den Unterschied zu zeigen:

stylische, aber unbeleuchtete Nadeln

gewöhnliche, aber beleuchtete Nadeln
Letztendlich habe ich dann alles mit etwas Alkohol, von den Fingerabdrücken gesäubert, mein Tachoglas noch einmal auf Hochglanz gebracht und den zusammengebastelten Tacho komplettiert.
Das Gerät läuft tadellos, lediglich die Tatsache, dass nun die Blinkanzeige vom Anhänger immer beim ersten Blinken mitleuchtet, lässt mich vermuten, dass durch die oxidierten Kontakte das Ganze doch einen etwas zu hohen Widerstand hat. Ich werde daher bei nächster Gelegenheit die Kontakte noch einmal mit einem speziellen Mittelchen gänzlich von der Oxidschicht befreien. Dies muss ich mir aber erst noch besorgen.
MfG, Oshi, dem jetzt auf einmal klar ist weshalb die Karre auf der Bahn soviel säuft... (4000 Umdrehungen bereits bei 120)