Daihatsu-Forum.de  

Zurück   Daihatsu-Forum.de > Technik und Tuning > Die Cuore Serie

Die Cuore Serie (L55, L60, L80, L201, L501, L701, L251, L276)

Antwort
 
Themen-Optionen
Alt 07.09.2007, 16:16   #41
Jens87
Vielposter
 
Registriert seit: 12.10.2005
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.435
Standard

Na das ist ja mal ein toller Beitrag!!!

Woher kennst du dich denn so gut mit der Thematik aus?

Klar ist Biosprit nicht grundsätzlich schlecht, aber eben auch nicht die Lösung unserer Probleme. Höchsten ein weiterer kleiner Baustein im Energiemix der Zukunft.
Jens87 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2007, 08:46   #42
bluedog
24/7 Poster
 
Registriert seit: 05.12.2006
Ort: Menznau LU/CH
Alter: 43
Beiträge: 6.930
Standard

Man liest doch Zeitung, hängt vor der Glotze und beschäftigt sich sowieso mit allem was mit Technik zu tun hat. Da das aber Infos sind, die ich quasi nebenbei, und so gut wie aus jeder verfügbaren Quelle beziehe, wirds mit der Quellenangabe schwierig. Ausserdem hatte ich mal einen dunkelgrünen Biolehrer. Der hat mich auf Umweltschutz sensibilisiert, und mir zudem vernetztes Denken beigebracht.

Ausserdem war der in manchen Punkten so ein bisschen Ideologisch geprägt. Da hab ich mir dann einfach gemerkt, dass es sich lohnen kann, nicht einfach mit den Schafen zu blöken. Es kann ja dabei durchaus sein, dass man irgendwelchen falschen, bzw. kontraproduktiven Ideen aufsitzt.

Zudem kam es mir so vor, als ob hinter der Seite, die diese Gegenargumente gegen Biosprit bringt, die Erdöllobby steckt. Denn selbst wenn das alles wohl plusminus stimmt, was dort steht, so liegt doch ein eindeutiges Schwergewicht auf den Negativpunkten. Eine ausgewogene Information sollte anders aussehen. Also hab ich mal kritisch nachgedacht. Im Sinne einer Ergänzung.

Dass Biosprit nicht der Stein der Weisen ist, was künftige Energiesorgen angeht, weiss ich auch. Das ist aber kein Grund, völlig auf Biosprit zu verzichten.

Natürlich müssen die Autos der Zukunft völlig anders konzipiert werden, und man muss auf einen bunten Energiemix setzen. Aber man kann deshalb nicht einfach weitermachen wie bisher, und den Fortschritt auf bessere Zeiten in ferner Zukunft verschieben. Oder ist es etwa schlauer, eine bereits Serientaugliche Technik "grüne" technologie deshalb nicht einzusetzen, weil sie allein die Zukunftsprobleme nicht zu lösen vermag, und die sie in dieser Hinsicht ergänzenden technologien noch in den Kinderschuhen stecken? Wäre aus meiner Sicht eine seltsame Logik.

Vielmehr ist doch Bioethanol DER evolutiv einsetzbare Treibstoff, für den man weder neue Tankstellen noch (bis zu einem gewissen Mischungsverhältnis) neue Autos braucht. Ich finde, man könnte Erdgas dort einsetzen, wo Platz und das Gewicht der schweren Gasflaschen keine grosse Rolle spielen. Etwa zum Heizen von Gebäuden, wo Geothermische Energie nicht verfügbar, oder nicht sinnvoll zu nutzen ist... Denn es können ja auch nicht alle auf Holzpellets umstellen...

Dann hätte man in Aller Ruhe erstmal Zeit, das Erdgas-Tankstellennetz auszubauen. Und die Autohersteller hätten Zeit, originäre Gasfahrzeuge* (die nicht von Benzinmodellen abgeleitet wurden) zu entwickeln, und/oder andere alternative Antriebe auf den Markt zu bringen. (Z.B. Hybridantriebe, die über den Startergenerator hinaus gehen, oder gar den Brennstoffzellenantrieb.)

Nur: Um die Brennstoffzellen zur sauberen Energiequelle zu machen, müsste man erstmal die Kraftwerke haben, die erneuerbare Energie in genügendem Mass produzieren, um den benöttigten Wasserstoff herzustellen. (Gewöhnlich tut man das per Elektrolyse aus Wasser. Dazu braucht man aber jede Menge Elektrizität.) Bis es soweit ist, müsste man sich mit dem (grossen) Effizienzvorteil der Brenstoffzelle benügen (Wirkungsgrad weit über 80%), und hoffen, dass der nicht wieder dadurch aufgefressen wird, dass Wasserstoff kein Primärenergieträger ist. (Eben weil man ihn zuerst herstellen muss, unter Einsatz von viel Energie) Das aber wäre auch wieder eine Chance für die dritte Welt, bzw. Warme, sonnige Länder. Denn die haben Sonnenenergie im Überfluss. Man müsste sie bloss nutzen. Was dann nicht vor ort verbraucht würde, könnte man in die Wasserstoff-Produktion stecken, welchen man dann wieder als Treibstoff verkaufen könnte.

Und grade der dünn besiedelte Wüstenkontinent Australien deckt seinen Energiebedarf fast ausschliesslich durch Kohle (Gemäss einer Discovery-Channel-Doku). Ein Jammer, dass man nicht wenigstens versucht, Sonnenenergie und andere erneuerbare Energien so gut als möglich zu nutzen...

* Originäre, d.h. von anfang an als Gasfahrzeuge konzipierte Fahrzeuge deshalb, damit man auf Starterbenzin verzichten kann, und die Gastanks so untergebracht werden können, dass sie den Nutzwert und die Fahrleistungen nicht mehr beeinträchtigen. Zudem werden solche Fahrzeuge auch in kleinen, föderalistisch organisierten staaten zulassungs- und konkurrenzfähig sein. Denn dann wird Gasantrieb keinen Aufpreis mehr Kosten, und die Modelle sind günstig direkt am Fliessband produziert und dann im Serienzustand Typengeprüft. Heute ist es hingegen oft noch so, dass auch ab Hersteller mit Gasmotor ausgerüstete Fahrzeuge eigentliche Benziner sind, die von einer Spezialfirma direkt ab Werk - aber an einem anderen Standort, oder doch zumindest auf einer separaten Montagestrasse - umgerüstet werden.
bluedog ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2007, 11:41   #43
Sirion_M300
Gesperrte Benutzer
 
Benutzerbild von Sirion_M300
 
Registriert seit: 05.03.2006
Beiträge: 167
Standard

http://www.avia.de/cms/index.php?page=845

Leider haben die den Mischverhältnisschalter vergessen. Ich wäre dafür, wenn man einen Ethanonl-Anteil von 5%, 10%, 25%, 40%, 50%, 85%, 100% wählen könnte...
Sirion_M300 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2007, 12:19   #44
Jens87
Vielposter
 
Registriert seit: 12.10.2005
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.435
Standard

Sehr interessant Ausführungen! Klar, der Nachteil von Erdgas gegenüber Biokraftstoffen ist natürlich, dass ein Tankstellennetz erst aufgebaut werden muss, während für Biosprit die vorhandene Infrastruktur weitergenutzt werden kann.

Naja ob hinter den Berichterstattungen die Erdöllobby steckt kann wohl niemand sagen! Aber ich hoffe doch, die Grünen lassen sich net von denen sagen was sie schreiben ;-)
http://www.greenpeace.de/themen/klim...mweltgewissen/
Jens87 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2007, 13:53   #45
bluedog
24/7 Poster
 
Registriert seit: 05.12.2006
Ort: Menznau LU/CH
Alter: 43
Beiträge: 6.930
Standard

Hätt ja gern noch gelesen, was Greenpeace dazu schreibt, aber ich erreich irgendwie den Server nicht... schade.
bluedog ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2007, 16:08   #46
Dieselpapst
Vielposter
 
Benutzerbild von Dieselpapst
 
Registriert seit: 15.06.2007
Ort: Lübeck
Alter: 63
Beiträge: 1.694
Themenstarter
Standard

Richtige Zukunft hat nur Wasserstoff oder Elektroantieb, gewonnen per Propeller oder mit Photovoltaik. In 30 Jahren ist eh alles alle, egal ob Öl oder Gas . Unsere Kinder gehen in 30-40 Jahren zu Fuss oder müssen mit Wasserstoff/Elektro fahren .
Dann sind wohl auch Liionen-Batterien preiswert und leistungsstark. Kleinwagen mit 30Kw und E-Antrieb werden eine Renaisance erleben !

Heiko
__________________
März 2011: 99er L701 Bifuel verkauft . 2008er Smart gekauft und auf Flexfueler (E85) umgerüstet

Focus CC 2.0 Titanium mit Prins-LPG Anlage - Kein Dach überm Kopf aber LPG unter der Haube .


Remember the times when sex was safe and fuel cheap !
Dieselpapst ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2007, 16:42   #47
bluedog
24/7 Poster
 
Registriert seit: 05.12.2006
Ort: Menznau LU/CH
Alter: 43
Beiträge: 6.930
Standard

Das reine Elektromobil wird sich nur bei Baumaschinen, Gabelstaplern oder ähnlichem durchsetzen. Allenfalls auch als Zweitwagen. Aber für eine Generelle Verwendung ist die Reichweite zu gering. Das ist vor allem deshalb ein Problem, weil der Ladevorgang wesentlich länger dauert, als ein normaler Tankvorgang...*

Zudem wird man LKW und ähnlich schwere Gefährte nicht mit E-Antrieb beherrschen. Vielleicht aber mit Wasserstoff. Für stätische Verkehrsbetriebe wären auch Elektrobusse mit sog. Supercabs denkbar, falls die jemals finanzierbar werden. Im Gegensatz zu Baterien jeder Bauart lassen sich die per Induktion an entsprechend ausgerüsteten haltestellen binnen Sekunden aufladen...

Ausserdem wird man Methangas vom Meeresboden bergen, wenn die Erdgasvorkommen erschöpft sind. Das Ende der fossilen Brennstoffe kommt nicht, weil nix mehr davon da ist. Es kommt, weil zuviel CO2 in die Athmosphäre gelangt. Ausserdem: Es werden nicht primär die Autofahrer sein, denen knapper werdendes Erdöl zu schaffen macht. Die haben viele Alternativen. Aber womit heizen wir unsere Häuser, und woher nimmt dann die Petrochemie ihren Grundstoff. Woraus macht man wohl computer, wenn kunststoff knapp oder zu teuer wird...?

*Man kann nämlich heute schon billiger fahren, wenn man elektrisch fährt. Aber die Antriebe sind zu schwach, und die Reichweite zu kurz. Und wenn man mal nicht sicher ist, ob genug energie für die Anstehende Fahrt an Bord ist, kann man nicht mal eben an ne Tanke zum nachfüllen. D.h.: Fahre ich als längste Strecke, die zu bewältigen sein muss (am Stück) 120km Autbahn, dann werd ich mindestens 200km Reichweite wollen. Denn die Volllastfahrt auf der Autobahn braucht mehr Saft, als der Durchschnitt. Und ich will ja die Strecke auch im Winter wenns kalt ist, und die Batterien weniger Leistung bringen und die Heizung läuft, noch sicher am Stück zurücklegen können. Und das nicht nur, wenn die batterie noch neu ist. Sie muss das auch am Ende ihrer Lebensdauer noch sicher schaffen... Das sind, nebst dem hohen Anschaffungspreis, die wahren Hindernisse, denen sich ein elektromobil gegenüberstehen sieht.

Bereits in Entwicklung sind allerdings Antriebe, die als "Reichweitenverbesserer" mit einem Verbrennungsmotor bestückt sind. Und die haben durchaus Zukunft. Aber sie brauchen Brennstoff!

Die Idee allerdings, den Elektromotor als Fahrmotor für Strassenfahrzeuge einzusetzen ist gut. Der weist nämlich eine fast schon ideale Leistungscharakteristik auf für den Strassenverkehr. Dadurch werden sowohl Kupplung als auch Getriebe bei PKW überflüssig. Der elektromotor hat ein sehr hohes Drehmoment vom Stand weg, und er kann sehr leicht auch rückwärts laufen. Tecchnisch gesehen, sogar gleich schnell wie vorwärts...

Nur bei LKW Steht man noch vor Problemen. Vor allem, was die verfügbare Leistung angeht. Batterien sind schlicht zu schwer, und Brennstoffzellen noch nicht kompakt genug.
bluedog ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2007, 19:54   #48
Kisti
Benutzer
 
Benutzerbild von Kisti
 
Registriert seit: 01.12.2005
Ort: Edling
Alter: 61
Beiträge: 219
Standard

Hallo zusammen,

der Biokraftstoff birgt natürlich auch viel weitergreifende Gefahren,
z.B. noch mehr unverschämte Berreicherungen einiger Großbauern durch EU-Subventionen bei gleichzeitiger Minimierung der Nahrungsmittelproduktion, erhöhter unkontrollierter Einsatz von Pestiziden und Genmaterial (da es ja nicht für Nahrungsmittel verwendet wird) u.s.w.

es kommen noch ein paar Zitate, warte nur noch auf die Freigabe vom Autor.

hier schonmal ein interessanter link:
http://www.regenwald.org/regenwaldreport.php?artid=229

Gruß von Kisti
__________________
Go-Kart fahren hat mir schon in meiner Jugend Spass gemacht....

ICH BIN ABSOLUTER GEGNER VON BIOSPRIT
(BioSprit zerstört das ökologische Systhem, fördert die Produktion von schädlichem Kunstdünger und steigert die Lebensmittelkosten)
Kisti ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2007, 21:14   #49
Jens87
Vielposter
 
Registriert seit: 12.10.2005
Ort: Deutschland
Beiträge: 1.435
Standard

Der Artikel ist echt heftig! Und das ist ja nur die Zusammenfassung eines 50seitigen PDF-Dokumentes, dass man sich auch runterladen kann.

Die Erdöllobby steckt jedenfalls sicher nicht hinter der Berichterstattung, die wird hier ja auch aufs schärfste Kritisiert...
Jens87 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 08.09.2007, 23:47   #50
bluedog
24/7 Poster
 
Registriert seit: 05.12.2006
Ort: Menznau LU/CH
Alter: 43
Beiträge: 6.930
Standard

So ähnliche Probleme gibt es aber auch bei allen anderen regenerativen Energieträgern, die für den Verkehr geeignet sind. Da sehe ich dann also nur noch eine Möglichkeit: Ab und zurück ins Mittelalter. Jedenfalls verkehrstechnisch. Das aber will auch wieder keiner!

Zudem entstehen viele der kritisierten Probleme durch Monokulturen von Ölfrüchten oder Zuckerhaltigen Pflanzenknollen. Wenn man aus jeglichem Pflanzlichem Material Treibstoff gewinnen kann, entfallen sowohl Monokulturen als auch spezielle "Treibstoffpflanzen" Auch die Gentechnik macht dann keinen Sinn mehr. Denn wenn eine Pflanzenart weniger gut wächst, wird eine andere davon profitieren. Man hat also dennoch genug Biomasse.

Und dass Kleinbauern entrechtet werden (können) liegt nicht am Biotreibstoff oder sonst einer cash-crop, die man dafür verantwortlich macht. Es liegt an undemokratischen, und bestenfalls zum schein rechtsstaatlichen Systemen in den betroffenen Ländern, die zum Spielball eines hemmungslosen Kapitalismus werden. Oft auch verbrecherisch organisiert, da Kriminelle mit ein bisschen Geld alles "regeln" können.

Diese instabilen Systeme aber, die letztlich auch zur Abholzung der Regenwälder führen, sind meist die Nachwehen der Rassenideologien und des Kolonialismus des 18. bis erste Hälfte 20. Jahrhundert. Die Situation würde sich auch dann nicht wesentlich verbessern, wenn man auf Biotreibstoffe verzichten würde, und stattdessen sonstwas anbauen. Grossgundbesitzer hat es immer schon gegeben, seit die Europäer die "Zivilisation" brachten. Egal, of es um Zuckerrohr oder um Weideland für Hamburger-Kühe geht. Solange man in einem System ohne funktionierenden Rechtsschutz den Kapitalismus wüten lässt, werden die wenigen reichen IMMER reicher, und das Heer der Armen immer noch ärmer werden. Das liegt am System. Nicht an Biotreibstoffen. Werden die Regenwälder nicht für Biotreibstoffe abgeholzt, dann für möbel, Strassen, Reisfelder etc. pp.

Da gilt es ein grundsätzliches Problem zu lösen. Das der Korruption, und der Eigennützigkeit der classe politique in den betroffenen Ländern.
bluedog ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort


Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
L701 GL und Drehzahlmesser Nesti Die Cuore Serie 14 25.01.2012 23:48
L701 vs. L251+L276 - Vergleich im Alltag und auf der Viertelmeile 25Plus Die Cuore Serie 22 21.07.2011 06:52
welche Felgen L251 von anderen Autos? edokel Die Cuore Serie 14 19.02.2011 16:35
Welche dieser Alufelgen mit Reifen geht beim L701 problemlos ? G11880 Die Cuore Serie 0 29.07.2008 15:39


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:44 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Template-Modifikationen durch TMS