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-   -   Reparatur der Leuchtweitenregulierung der Scheinwerfer (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=29872)

blumentopffan 16.09.2009 11:25

Reparatur der Leuchtweitenregulierung der Scheinwerfer
 
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Bei meinem YRV ist die Höhenverstellung der Scheinwerfer auf beiden Seiten defekt gewesen. Mir wurde daher die Plakette der Hauptuntersuchung verweigert. Dieses alte Problem wurde hier schon verstärkt diskutiert. Die "Lösung" hieß:

Die Scheinwerfermotoren seien defekt. Da man an diese jedoch nicht rankommt, ohne die Scheinwerfer aufzubrechen oder zu -sägen, komme nur der Austausch in Frage. Dieser schlägt bei meiner Werkstatt mit ca. 240 Euro pro Seite plus Arbeitswerte zu Buche - insgesamt ein Betrag von 545 Euro laut Kostenvoranschlag. :wall:

Daraufhin habe ich mir mit Unterstützung die Mühe gemacht, mir das ganze nochmal näher anzusehen. Herausgekommen ist eine Menge Arbeit und eine Rechnung über rund 100 Euro. Im Einzelnen:

Zunächst habe ich die Scheinwerfer ausgebaut. Dazu ist das Kennzeichen, der Grill und die Stoßstange abzubauen. Nur so kommt ihr an die drei Schrauben ran, die den Scheinwerfer halten. Dann habe ich wie auch hier

http://www.daihatsu-forum.de/vbullet...ad.php?t=18396

erläutert, die Scheinwerfer vorsichtig aufgesägt. Dann kommt ihr an den Stellmotor heran, den ihr mit einem beherzten Zug aus seinem Kugelgelenk lösen müsst. Nun könnt ihr dieses Bauteil aufschrauben und entdeckt neben einer Platine auch den eigentlichen Motor. Mein Vater ist in diesen Dingen bewanderter. Er hat alles durchgemessen und getestet. Der eigentliche Fehler ist bei mir nicht der Motor, sondern der kleine IC, der den Motor nicht mehr mit Strom versorgt. Also kommt nur ein Austausch des IC´s oder des gesamten Bauteils in Frage.

Der Schaltkreis hört auf den Namen LMB1021NF und kann beispielsweise bei electronicsearch.de zum Preis von rund 16 Euro (für zwei 32 Euro plus 4 Euro Versand) bestellt werden.

Das Bauteil insgesamt ist ein Boschprodukt mit der Nummer 0307853303 und kostete bei meinem Händler rund 45 Euro. Ich habe diese Variante gewählt und die Scheinwerfer neu einstellen lassen.

Mein Vater vermutet als Fehler, dass die Leuchtweitenregulierung in Stellung 0 oder 4 jeweils den Motor noch weiter mit Strom versorgt und der Schaltkreis im Betrieb irgendwann durchbrennt. Mein laienhaftes Verständnis, wonach der Motor bei Nichtnutzung irgendwann "fest" geht, hat sich somit nicht bewahrheitet. Der eigentliche Motor lief (wenn man ihn extern mit Strom versorgt) und das gesamte Bauteil machte nach dem Öffnen einen fabrikneuen Eindruck. Ich kann also nicht empfehlen, den Motor immer mal zu bewegen, um sich diese Arbeit zu ersparen. Wohlgemerkt: es schadet wohl auch nicht!

Die Reparatur ist nur was für Bastler. Zum besseren Verständnis habe ich für Euch mal noch ein paar Bilder:

Q_Big 16.09.2009 12:11

Und wie hast du den Scheinwerfer wieder zu bekommen? Denn wenn das verlässlich klappt, ist das wohl die Lösung für alle defekten Scheinwerfer! Wobei ich den Preis für so einen IC jetzt erstmal hoch finde.

blumentopffan 16.09.2009 12:35

Die Scheinwerfer sind in sich verklebt und dicht. Ich habe nur den kleinen Teil hinten aufgesägt, den man auf den Bildern sieht. Anschließend habe ich das mit hochfestem Klebeband wieder zugeklebt. Das hält und ist absolut wasserdicht. Sicherlich könnte man das auch trotz der kleinen Flächen auch kleben. Ich glaube aber nicht, dass Wasser an dieser Stelle im Motorraum ein Problem darstellt.

Zum IC: es ist verdammt schwierig, überhaupt welche zu bekommen. Ich hatte das ganze Bauteil schon bestellt und daher den IC nicht mehr genommen. Nach einer gewissen Internetrecherche wird dieser Schaltkreis wohl nicht mehr gebaut - das treibt den Preis nach oben :-)

Sterntaler 16.09.2009 12:54

Nicht schlecht, ich bin erstmal drum herum gekommen weil ich noch einen hatte, bzw. der einen Steinschlag hatte und die TK ihn bezahlt hat. Kannst du noch Bild von dem fertig reparierten Scheinwerfer einstellen?
Das wär super.
Jan

blumentopffan 16.09.2009 13:00

Das Foto liefere ich bei Gelegenheit mal nach...habe weder das Auto noch einen Fotoapparat in der Nähe...

Rainer 16.09.2009 14:54

Is das GEIL!

SUPERANLEITUNG!

Aber war ja irgendwie klar, wenn in einem Daihatsu was kaputt wird dann is es ein teil aus Europa.....


Ich wäre schwer dafür diesen Thread auf "Sticky" zu stellen so dass er immer oben steht!

blumentopffan 16.09.2009 18:13

Zitat:

Zitat von Rainer (Beitrag 371359)
Is das GEIL!

Aber war ja irgendwie klar, wenn in einem Daihatsu was kaputt wird dann is es ein teil aus Europa.....

Hallo Rainer, so sehr ich Dich schätze: aber dieses schwarz-weiß-Denken steht Dir nicht. Auch könnte Bosch als Weltkonzern auch einen der über 300 Standorte weltweit in Japan haben. Allein das made in germany-Label garantiert nix...sonst würde ich wohl VW fahren müssen*:lol:



*natürlich hätte der einen in Brasilien gefertigten Motor und eine in der Slowakei zusammengesetzte Karosse nebst Teilen aus der chinaeigenen VW-Produktion :grinsevi:

Rainer 16.09.2009 18:29

Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa hast ja eh recht, aber wie lange ärgern wir YRV fahrer uns schon über dieses Teil und jetzt stellt sich raus das es von Bosch ist das ist wohl einen kleinen seitenhieb wert oder erlaubt ihn, was meinst du?

War ja auch nicht böse gemeint!

Applause-limited 16.09.2009 19:14

schön das du dir mühe gemacht hast, find ich super.

was mir im kopf noch rum schwirrt.......[Zitat]....Mein Vater vermutet als Fehler, dass die Leuchtweitenregulierung in Stellung 0 oder 4 jeweils den Motor noch weiter mit Strom versorgt und der Schaltkreis im Betrieb irgendwann durchbrennt....[/Zitat]

müsste doch bedeuten das der schalter der auslöser für dieses problem ist..... ich bewege diesen in eine stellung, dieser müsste dann wohl einen steuerstrom schalten (spannung am LWR-Schalter liegt ja nur an wenn licht eingeschaltet ist) der ein relais steuer und dieses relais schält den arbeitsstrom für den motor.

die frage ist ob dann die schaltkontakte im LWR-Schalter zu lange geschlossen sind und den motor ansteuern und der ganze kreis iwann iwo durchbrennt weil der widerstand zu groß wird..........

sorry wenn ich grad auf dem falschen dampfer bin aber das beschäftigt mich grad. ich will des verstehen. *grins*

Reisschüsselfahrer 16.09.2009 22:20

Da gibbet kein Relais, ich vermute mal in dem IC ist nen kleiner Motortreiber (H-Brücke??) und nen Komperator, mit dem Leuchtweitenregler stellt man einen Widerstandswert ein. Der Motor fährt nun los und zwar solange bis der eingestellte Widerstand, gleich dem Wiederstand ist, der durch das Verfahren des Motors, an dem Schiebewiderstand auf der Platine eingestellt wird. Müsste ich mir mal am lebenden Objekt anschauen bzw. messen, es könnte auch sein, das die Platine vom Schalter verschiedene Spannungen bekommt und die dann halt mit der Stellung verglichen werden.

Was das kaputtgehen des ICs angeht vermute ich mal ganz stark das der Motor einfach unzureichend entstört ist, das was da an Bauteilen auf der Platine ist, reicht normalerweise nicht aus elektronische Bauteile zu schützen.

So ein DC Motor ist im Prinzip wie ne kleine Zündspule.
Immer wenn man eine Spule abschaltet gibt es einen mehr oder weniger (auf jedenfall größer als die Betriebsspannung) großen Spannungsimpuls mit entgegengesetzter Polarität. Bei sonem DC Motor gibt es quasi kontinuirliches Abschalten durch die Kohlebürsten, man hat also rückwärts ständig sehr scharfe Impulse auf der Schaltung.

Normalerweise helfen bei sowas Freilaufdioden, geht in dem Fall aber nicht wegen der wechselnden Polarität (dann wäre in eine Richtung ja immer Kurzschluss)

oder ne Filterkombination aus nem kleinen Kondensator um die 0,22µF und ner passenden Drossel, sowas seh ich aber auf der Platine nicht.

Das IC wird ne Sonderanfertigung sein, weil ne Motorstufe für 2 Richtungen (der Motor muss ja umgepolt werden) und nem Comperator gibt es so nicht.


Manu


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