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Die Cuore Serie (L55, L60, L80, L201, L501, L701, L251, L276)

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Alt 08.07.2008, 12:25   #11
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Salut!

Mercedes setzt z.B. in der A und B-Klasse seit längerem auf stufenlose Automatikgetriebe. Der Umgang damit ist zwar ne gewisse Umstellung, teilweise funktioniert das Ding gegen die normale Denkweise z.B. kommt es häufig vor, dass die Motordrehzahl konstant fällt aber der Tacho immer mehr steigt. Da bekommt man beim ersten Anblick nen Knoten ins Gehirn.

Was die Haltbarkeit angeht, fragt mal Taxifahrer. Da gibt es bisher wohl keine Probleme. Bei uns in der Gegend fährt eine B-Klasse mit knapp 200.000km rum. Mein Firmen-B hat jetzt 60.000km runter und macht auch keine Mucken.

Rene
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Alt 08.07.2008, 12:36   #12
bluedog
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Im Prinzip ist das ja so einfach, wie Du sagst. Aber wenn man alle Bauteile quasi für die Ewigkeit dimensionieren müsste, dann würden die Getriebe um einiges grösser und schwerer. Könnte sein, dass man dann automatik-cuore vergessen könnte. Ganz abgesehen davon, dass dann das ganze wahrscheinlich sehr teuer würde, da man mehr und im Extremfall viel teurere Materialien verwenden müsste.

Das mit den Reparaturen ist eine andere Geschichte. Es ist an sich nicht weiter problematisch, Automatikgetriebe - vor allem Wandlergetriebe - zu revidieren. 40 Jahre alte Amischlitten mit 3 Stufen-Automaten beweisen das. Nur: Beim Handschalter kann jeder Automechaniker die Kupplung binnen eines Tages oder weniger tauschen. Ist der Automat hinüber, vergeht leicht eine Woche oder mehr, bis man passende Firmen gefunden hat, und dann durch Offertvergleich rausgefunden hat, ob sich eine Reparatur noch lohnt. Wer da keinen Zweitwagen hat, ist aufgesschmissen. Und wenns so ist wie bei mir, wo das Auto auch noch speziell umgebaut ist, damit ich es überhaupt fahren kann, dann ist das sowas wie ein Super-GAU, denn einen Mietwagen aufzutreiben, der passt, ist erst recht unbezahlbar - wenn überhaupt irgendwo einer aufzutreiben ist.

Aber zurück auf den Boden der Tatsachen: Gibt bei einem Daihatsu ein Automat nach 150000km auf, dann ist das vermutlich ohnehin ein wirtschaftlicher Totalschaden. Wir kennen alle die Ersatzteilpreise von Daihatsu. Und da ist die Arbeitszeit von Mechanikern noch gar nicht mit drin. Folglich wird die Lebensdauer eines solchen Autos hauptsächlich durch jene des Getriebes begrenzt. Daihatsu wäre also schön blöd, Getriebe einzubauen, die wie bei einem Smart knappe bis gute 100'000km durchhalten. Da gäbe es dann immer andere, die besseres zu bieten hätten. Und sei es nur eine längere Garantiezeit. Denn die 100'000km sind gerade mal in 5 bis 6 Jahren erreicht. Folglich kann ich es gut verstehen, dass Daihatsu in Europa auf Wandlergetriebe setzt. Denn in Japan, wo die CVT sich durchgesetzt haben, fährt man nie schneller als 100km/h, und wohl meist Stadtverkehr. Kommt dazu, dass dort die Verkaufspreise für diese Autos (zumindest für den Cuore) wesentlich niedriger sein dürften, da Transportkosten und europäische Adaption und solche Dinge quasi wegfallen. Da kann man sich dann auch damit abfinden, dass ein CVT keine 250'000km hält. Würde ein Wandler vermutlich auch nicht, da der wahrscheinlich im täglichen Stau regelmässig zu heiss würde. Von den vielen Schaltvorgängen pro km mal ganz abgesehen. In dem Kontext kann ich mir gut vorstellen, dass ein CVT Vorteile hat. Auch bei sehr geringen Geschwindigkeiten kann man mit optimaler Übersetzung fahren, und sowas wie Schaltvorgänge gibt es nur noch einmal pro fahrzyklus. Nämlich beim anfahren. Wenn überhaupt. Und da das Getriebeöl nicht auch noch der Kraftübertragung dient, wird sich auch die thermische Beanspruchung im Vergleich zu einem Wandlergetriebe im bescheidenen Rahmen halten. Umso mehr, als der Wirkungsgrad des CVT besser sein soll, als der des Wandlers. Es dürfte also auch da wesentlich weniger Abwärme anfallen.

Verlegt man so ein Getriebe allerdings nach Europa, bin ich skeptischer. Es wird mit 120 - 130km/h gefahren, bei sehr Kurzen Beschleunigungsstreifen. Vollgasfahrten sind also regelmässig einzukalkulieren. Dabei wirken auf das Getriebe ganz andere Kräfte als im Japanischen Stadtverkehr, wo man allenfalls mit 40km/h dahin tuckert. Was ein Einsatz in Deutschland mit sich bringt, brauche ich nicht zu erklären. Dort ist mit stundenlangen Vollgasorgien auf Autobahnen zu rechnen.
Aber nicht nur die übertragenen Kräfte sind anders, sondern auch die dabei erreichten Kilometerleistungen dürften denen eines reinen Stadfahrzeugs Haushoch überlegen sein.
Von Schweizer Bergen haben wir da gar noch nicht geredet. Denn hat so ein CVT-Fahrzeug dann das Glück, beispielsweise im Wallis oder Tessin, oder im Bündnerland eingesetzt zu werden, dann stehen dem Getriebe alltäglich härteste Zeiten bevor. Dort gibt es Bergstrassen, da fährt man bei Vollgas gerade mal 60-70km/h. Und das nicht nur für 20 Sekunden! Und nach jeder Kurve muss in der Steigung wieder aus 5-40km/h beschleunigt werden. Selbstverständlich unter Vollast, denn hinten drückt ein grosser Ford, oder ein 500PS+-Laster... Und bergab muss das Getriebe dann als Dauerfeste Bremse nicht weniger arbeiten. Ich glaub erst, dass ein CVT sowas wie das alles 200'000km durchhält, wenn ich es gesehen habe. Mir sind bisher nur auffällig viele "günsige" Occasionen mit CVT auf Autoscout24.ch aufgefallen, nicht selten mit Kilometerständen zwischen 80'000 und 150'000km (grob) und Bemerkungen wie "Automat defekt" oder "Getriebe defekt" Das überigens sowohl beim Subaru Justy, wie auch beim Ford Fiesta oder dem Fiat Panda. Das sagt mir, dass ein solches Getriebe in der Schweiz einigermassen sicher ca. 5 Jahre hält. Danach ist jeder Kilometer ein Geschenk. Beim Wandler geht die Lebensdauer deutlich mehr in Richtung 10j.+
So gross kann die Spritersparnis gar nicht sein beim CVT, dass ich, der ich auf Zuverlässigkeit angewiesen bin, weil ich mir weder Zweit- noch Leihwagen leisten kann, ernsthaft an den Kauf eines solchen Getriebes denke. Von Abschlepp- und Reparaturkosten ganz zu schweigen.
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Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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Alt 08.07.2008, 14:14   #13
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Also ganz nachvollziehbar ist das nicht, was du hier schreibst. Japan ist so viel ich weiß sogar ein recht hügeliges (um nicht zu sagen bergiges) Land, gerade dafür wurde das CVT-Getriebe erfunden. Durch die variable Übersetzung kann man so Berge deutlich flotter erklimmen als mit einem Wandler. Während das Wandlergetriebe nämlich im 2. Gang am Limit läuft und man mit dem 3. Gang den Berg nicht hinaufkommt, kann das CVT eine Übersetzung dazwischen wählen.
Dass ein Wandler im täglichen Stau zu heiß wird und deshalb bald hinüber ist, kann ebenfalls nicht stimmen. Nur wenige Modelle in Japan fahren mit dem CVT-Getriebe. Die meisten werden noch ausschließlich mit Wandlergetrieben ausgeliefert. Ob man 3 oder 4 Gänge hat entscheidet dann der Geldbeutel.
Sparen lässt sich mit dem CVT-Getriebe sowieso nicht sehr viel. Der Verbrauchsvorteil, den Daihatsu angibt, bezieht sich immer auf ein normales Automatikgetriebe.
Und wie lange das Getriebe hält oder nicht, ist wie schon gesagt immernoch abhängig von der Auslegung und der Konstruktion selbst.
Motoren, die nur für 120000 km ausgelegt sind (bei VW) halten eben nicht 200000 km. Und Fehlkonstruktionen wie der Motor des alten Smart Fortwo halten einfach solange bis sie kaputt sind. Solche Konstruktionen erwarte ich von Daihatsu nicht.

Mfg Flo
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Alt 08.07.2008, 14:54   #14
bluedog
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Von Motoren hab ich nicht gesprochen. Die halten bei Daihatsu länger als das Auto. Da liegt das Problem nicht. Ich frag mich halt einfach, was mir ein CVT bringt, wenn schon kein ernsthaftes Sparpotential. Und wenn ich sagen muss, dass ich mir einen winzigen Vorteil mit einem unabsehbaren Risiko erkaufe, dann seh ich da drin keinen Fortschritt. Und am Berg ist auch nicht die Steigung das Problem. Das geht mit jeder Art Getriebe recht gut, solange eine Rückrollsicherung nicht vergessen wurde. Das problem sind die Gefälle. Zumindest bei Rollern bleibt bergab nur die Bremse. Wenn das bei nem Auto so oder so ähnlich ist, steh ich alle 2 Monate in der Garage wegen neuer Bremsbeläge/Scheiben.
Und dass die Mercedesgetriebe 200'000km und mehr halten als CVT ist schön und gut. Aber wenn ich ne A-oder B-Klasse zahlen kann, sind mir Getriebe mit kurzer Lebensdauer im Zweifelsfall egal. Denn: Dafür was eine A-Klasse gebraucht kostet, krieg ich 2 Cuore. Und 5 JAhre hält dort ein CVT auch. Und viel länger hält eine A-Klasse auch nicht als 10 JAhre, wenn die jetzt schon auf Garantie Rostschäden beheben... Zudem: Ich finde die CVT erst ab dem A180. Wollte ich mir einen 1800er leisten (was steuerlich in der Schweiz nicht billig ist) dann gäbe es da wesentlich attraktivere Designs. Da würd ich dann lieber einen 1er BMW mit Hinterradantrieb wollen. Besser für die eh schon teuren Reifen. Die Kleineren Motoren müssen auch mit Wandlergetrieben Vorlieb nehmen. Das spricht also dafür, dass das CVT eine Kostenfrage ist. Also entweder spart man wos geht, wenn mans in nen Cuore einbauen will, und dann darf es nicht verwundern, wenn das Getriebe nicht ewig hält, oder man richtet mit der grossen Kelle an, wie es Mercedes kann. Dann wird aber der Cuore so teuer, dass ihn niemand mehr kaufen will.
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Alt 08.07.2008, 18:56   #15
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Gut, die Schweiz ist nicht das Maß aller Dinge und es wird sicher kein Hersteller eine bestimmte Technik, nur weil die Gegebenheiten in der Schweiz andere sind, nicht bringen.

Tatsache ist, dass ein Wandlerautomat in der heutigen Zeit nicht Stand der Technik ist und letztlich von der Technik wesentlich aufwendiger, und wie schon erwähnt, nicht mehr wirtschaftlich zu reparieren, falls mal was ist. Eine CVT hat sicher eine höhere Abnutzung, aber was spricht dagegen, den Übertragungsriemen halt nach fixem Intervall wechseln zu lassen. Wenn das kein Vermögen kostet, ist das auch nicht ärger, als ein Zahnriemenwechsel.

Überdies sind auch automatisierte Schaltgetriebe ohne Doppelkupplung bei weitem nicht so anfällig, wie behauptet und bieten praktisch den gleichen Komfort. Wer jetzt auf lange Schaltpausen und am Berg zurückrollende Autos pocht, kennt den neuen Smart nicht und bezieht sich nur auf den alten, der vor zig Jahren entwickelt wurde.
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lg,
Peter
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Alt 08.07.2008, 21:04   #16
bluedog
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Tatsache ist aber, dass es immer noch aktuelle Modelle gibt, die am Berg zurückrollen. Beispiel Peugeot 1007, den ich selbst das Vergnügen hatte, probefahren zu dürfen. Das ist inakzeptabel, auch wenn das Getriebe sonst völlig einwandfrei arbeitete.
An solche Kleinigkeiten müsste man als Entwickler rechtzeitig denken, bevor sich eine Technik damit einen schlechten Ruf erwirbt, den sie dann auf Jahre nicht mehr los wird. Vor allem, wenn es um Dinge geht, die man mit der bereits vorhandenen Hardware ohne weiteres realisieren kann. Bremsassistent und vierkanal-ABS sowie ESP sind ja heute so oder so standard, das heisst, die Elektronik hat ohnehin schon zugriff auf die Bremsen beim Anfahren. Warum geht da die Rückrollsicherung unter? Kann ich nicht ansatzweise nachvollziehen. Jedes neue Modell absolviert doch 100'000ende Km Probefahrt. Fällt sowas denn da nicht auf? Und ich würde bei einer Probefahrt ganz sicher ausprobieren, wie das Auto eine Anfahrt am Berg macht... rollt es zurück, wars das. Dann würde ich sogar einen Rolls Royce stehen lassen. Dass das heute nicht mehr sein muss, weiss ich auch. Nur ist diese Erkenntnis noch nicht zu allen Automobilingenieuren durchgedrungen, sonst wären keine derartigen Fahrzeuge mehr im Neuwagenverkauf. Das müsste sich nämlich durch modifizierte ASR-Software oder ein modifiziertes ABS aus der Welt schaffen lassen.
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