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Alt 14.12.2024, 10:38   #2
AC234
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Ehrlich, dem ganzen Zeugs, das verkokte Ringnuten reinigen soll, als Additive, dem traue ich nicht viel zu. Das Verfahren mittels Lachgas für Sauerstoffüberschuß zu sorgen und damit die Kohle zu verbrennen, schon etwas eher, wobei man da beachten muß, das dasAluminium ja auch oxidiert, also verbrannt wird.
Wenn du schonmal mittels altem Kolbenring die Ölkohle herausgekratzt hast und dabei die Härte der Kohleschicht erlebt, dann weißt du, vonvon ich spreche.
Kohlenstoff läßt sich nach meinem Wissen nur in C02 umwandeln, also verbrennen.
Ein Lösungsmittel ist mir da nicht bekannt, das Kohlensoff z.B in eine Kohlenwasserstoffverbindung umwandelt und dann als Öl oder Alkohol verbrannt werden kann und dieses Lösungsmittel keine Metalle angreift.
Natronlauge wäre vielleicht noch in der Lage irgend etwas aufzulösen, nur blöderweise das Aluminium des Kolben zuerst, dann hast du zwar auch keine Ölkohle mehr in der Ringnut, weil du keine Ringnut mehr hast.
Ölkohleabkagerungen auf dem Kolbenboden sind im Grunde kein Problem, wenn sie nicht zu Glühzündungen und damit Klopfen führen. Beim Klopfen werden sie jedoch weggesprecngt durch die schlagartige Druckerhöhung. Also sind die Ablagerungen am Kolbenboden und Brennraum nur die Optimierung der möglichen Verdichtung.
Kurzum, wenn dein Kolben zugesetzt ist, hilft nur die mechanische Reinigung. Solange noch Öl durch die Bohrungen der Abstreifringnut geht, helfen die Reinigungsadditive im Öl, langsam, aber es wird. Und ab und an bricht dann auch mal ein Kohlenstoffatom weg und wird ins Öl geschafft.
Sind die Ringnuten verschlissen und die Ringe ebenfalls, dann braucht der Motor einfach mehr Sprit und hat weniger Leistung. Da hilft nur Überholung. Ist der Zylinder oben eingelaufen, Übermaß bohren und neue Kolben.
War früher üblich, weil die Ölqualitäten nicht so gut waren. Ist heute kaum noch anzutreffen, wenn man es nicht durch billigstes Öl provoziert.
Ebenso das Einfahren von Motoren. Früher ein Muß, dauerte ungefähr 10.000km, bis das richtig saß bei bestem Öl und ging schneller, bei schlechterem Öl. Also ist das kein Märchen mit der Einlaufölfüllung.
Was ist da passiert:
1. Auswaschen von Schmutzresten, Schleifresten im Block
2. Einläppen der Laufflächen der Zylinderwand und der Kolbenringe in den Nuten.

Die Kolbenringe müssen sich in den Nuten drehen können, ansonsten verschleißen die Zylinderwand und die Kolbenringe sehr schnell. Gut zu sehen bei Boxermotroen, die meisten Käfermotoren, die ich mal zerlegt hatte, waren oval ausgelaufen, am Schluß konnte man oben am Ölabstreifring den Lichtspalt sehen.
Und der Motor mit runden Zylindern lief auch noch 1A.
Jens
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