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Registriert seit: 04.08.2019
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Hallo zusammen,
heute haben wir viel weniger gemacht als wir wollten, aber dennoch haben wir ein weiteres Problem gelöst:
Der Charade hatte das Problem, dass die Leerlaufdrehzahl viel zu hoch lag: im kalten Zustand über 2.000u/min
und wenn er warm war, immer noch über 1.200u/min - Soll ist lt. Werkstatthandbuch 850 +/- 50.
Wir haben beim letzten mal schon mit Bremsenreiniger auf Falschluft geprüft - nix passiert. Drosselklappe hat
auch vernünftig geschlossen. Gaszug kontrolliert - der war auch nicht zu straff. Dann habe ich in meinem Fundus
nach einer Drosselklappe eines Applause gesucht (die nebenbei 5mm größer ist), einmal sauber gemacht und
mich mental darauf vorbereitet die Drosselklappe zu tauschen. Alle Schläuche gekennzeichnet (Bild 10), weil ich
mir sicher war mir das keine 10 Minuten merken zu können, Schläuche abgezogen, dann noch mal die Anschlüsse
der beiden Drosselklappen noch mal verglichen und - Moment mal, warum hat die Appi-Klappe eine Schraube und
der Charade nicht? Na weil die sich unter einem Gummi-Nupsi versteckt! Nupsi ab - Schraube gesichtet (Bild 11)
Und die war seeeehr weit raus gedreht. Also Karren angeworfen, Kollege dreht fleißig am Schräubchen: Leerlauf
sinkt. Bei kaltem Motor auf 1.500u/min. Dann warm laufen lassen und festgestellt dass er noch ein bisschen sägt.
Also wieder an der Schraube gespielt, so lange bis er nach einem sanften Tritt aufs Gaspedal nicht auf unter 500u/min
sinkt und ausgeht. Also noch ein bisschen fein justiert und siehe da: nach einem Tritt aufs Pedal sinkt er auf etwas
unter 800u/min, fängt sich aber nach zwei Sekunden wieder und bleibt dann friedlich und ruhig bei etwas über
den gewünschten 800 (Bild 9).
Der Kollege hat am Abend vorher mal eine Testfahrt unternommen, er meinte abgesehen davon dass die Drehzahl
so stark schwankt würde er sich verschlucken - das kenne ich nur, wenn der Temperatursensor für das Kühlmittel
Feierabend gemacht hat und das Steuergerät die Werte zum Einspritzen würfelt.
Also einmal Fehler auslesen (Bild 3 - 8):
Im Motorraum befindet sich ein kleiner grüner Stecker, den löst man von der Halterung und zieht dann den oberen
Teil ab. Mit einem dünnen Draht (Ich habe Schweißdraht genommen) schiebt man die zwei oberen rechten Nupsis
raus, setzt den Stecker wieder zusammen und überbrückt die beiden jetzt freien Punkte mit einem Stück Draht,
so hat man sich ein Daihatsu Spezialwerkzeug gespart. Dann gehts ins Auto, Zündung einschalten, aber das Auto
nicht starten. Die Motorkontollleuchte bleibt jetzt aus (wenn man den Stecker nicht überbrückt hat, dann leuchtet
die MKL zusammen mit allerlei anderen Lämpchen auf) und fängt nach 4.5 Sekunden an, fröhlich gespeicherte
Fehlercodes auszublinken. Meine blinkt einmal alle 4,5sek. Gut so, das bedeutet nämlich "Keine Fehler abgespeichert,
Chef!". Um zu testen ob der Fehlerspeicher funktioniert habe ich den Kühlmitteltemperatursensor abgeklemmt und
versucht, das Auto zu starten: geht nicht an. Dann wieder den Stecker überbrückt und Fehler ausgeblinkt:
Charade meldet "Kühlmitteltemperatursensor kein Signal" durch viermaliges Blinken. Den Code habe ich auf die
schnelle mit denen vom Feroza verglichen, die habe ich am schnellsten gefunden. Ist ja eh alles das gleiche.
Also: Fehlerspeicher funktioniert. gelöscht wird der durch das mehrminütige abklemmen der Batterie.
Aber auch der Kollege hat sich gerade gemeldet, er hat noch eine Runde gedreht und sagt:
"Der zieht gut, verschluckt sich auch nicht mehr". Vielleicht ist das Steuergerät einfach aufgrund der Stellschraube
nicht mehr mit dem Regeln des Kraftstoffgemisches hinterher gekommen. Hoffen wir, dass da nix kaputt gegangen ist,
der kleine hat in den letzten Tagen 32km Testfahrten über sich ergehen lassen.
Das soll es für heute gewesen sein, gute Nacht, Welt.
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