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Alt 17.08.2022, 14:17   #12
bluedog
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Zitat:
Zitat von Didi
Der Druckpunkt ist auch nach mehrmaligen Bremsmanövern hintereinander immer gleich gut und es muss nie "nachgetreten" werden, von daher würde ich Bremsflüssigkeit / Unterdrucksystem mal ausschliessen. Es fühlt sich wie gesagt nur an, als wär plötzlich Seife auf der Bremse.
Das ist dann nur Bremsfading aufgrund von Hitze.
Wenn nach dem Abkühlen der Bremse alles wieder beim alten ist, sind auch keine Bremsbeläge verglast.


Theoretisch wird das Bremsfading mit zunehmend verschlissenen Bremsen schlimmer, da dann weniger Masse da ist, die erst aufgeheizt werden kann, ehe das Fading einsetzt. Praktisch beträgt der Unterschied in Masse und Abstrahlfläche aber nur wenige Gramm bzw. Quadratmillimeter. Ich glaube kaum, dass man das merkt, und ich gehe bei einem M301 mal auch nicht von Trommelbremsen hinten aus, die für das Fading bergab sowieso keine Rolle spielen, weil die Bremswirkung hinten eher klein ist, im Vergleich dazu, was vorne gebremst wird.
Einerseits ist die Bremswirkung hinten schon konstruktiv verringert (Druck ist kleiner hinten), und andererseits liegt auf der Talachse bergab sowieso mehr Gewicht als auf der Bergachse, und die Talachse ist vorne, wenn man bergab fährt. Dazu kommt noch, dass, sobald man bremst, die Vorderräder sowieso stärker belastet werden. Das alles führt dazu, dass es, erst recht bergab, auf die hintere Bremse gar nicht so sehr ankommt. Die hat im wesentlichen dafür zu sorgen, dass die hinteren Räder bei der Bremserei nicht aus der Spur geraten. Die eigentliche Bremsarbeit passiert - erst recht bergab - an den Vorderrädern.


Zitat:
Zitat von yoschi
Deine Ansage " ... wenn die Bremsfl. schon älter ist ... " ist grenzwertig : das Erneuern der BF ist werkseitig vorgeschrieben , also nicht nach Aussehen , Geruch und geschätztem Alter .

Da ist nichts grenzwertig. Der Austausch der Bremsflüssigkeit ist, quer durch alle Marken, Modelle und Antriebsarten, bei PKW alle zwei Jahre vorgeschrieben. Steht im Wartubngsplan.


Man weiss aber nicht, ob das auch gemacht wird. Man weiss das auch dann nicht, wenn es auf der Rechnung steht. Es werden schliesslich die wenigsten bei der Wartung ihres Autos dabei sein.


Technisch gilt aber sowieso nicht die Zeit als entscheidendes Kriterium, sondern der Wassergehalt. Das ist es auch, was der TÜV prüft, und das ist auch das einzige, worauf es dabei ankommt, denn der Siedepunkt der Bremsflüssigkeit sinkt mit zunehmendem Wassergehalt, und irgendwann hätte man dann im Zweifel bei heisser Bremse Gas (Wasserdampf) im System, und Gas ist im Gegensatz zur Flüssigkeit sehr leicht komprimierbar, gibt also Druck nicht so unmittelbar weiter und vermindert oder verhindert so die Bremswirkung.


Bremsflüssigkeit wird umso dunkler, je mehr Wasser sie enthält. Das Prüfgerät für Bremsflüssigkeit ist denn auch, wenn es kein Massebasiertes ist, ein Refraktometer. Ein optisches Instrument also.


Was ich meine, wenn ich schreibe: "Wenn die Bremsflüssigkeit schon älter ist", ist damit auch klar. Das wäre dann 2 Jahre oder mehr. Kann ja übrigens auch mal sein, dass die Werkstatt nicht alle vier Radbremsen entlüftet hat. Dann wäre in den Leitungen und im arbeitenden Teil des Systems eben noch alte Flüssigkeit, oben, wo man die Probe nimmt und die Flüssigkeit im Vorratsbehälter auch sieht, aber neue.


Dieses wäre dann zwar sehr wohl grenzwertig, aber es kommt vermutlich öfter vor, als man glaubt; und es machte meine Aussagen deswegen nicht grenzwertig.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

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Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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