Die Leistung kann man aus einem Diagramm (
https://auris-forum.de/viewtopic.php?t=6431#p83222) herauslesen. Der Hybrid fährt ja nur Leistungspunkte (auf einer Linie natürlich) an und variiert das Drehmoment bei entsprechender Drehzahl nicht, sondern hält es immer im (zur Drehzahl passenden) Bestpunkt.
Daher interessiert mich auch gar nicht so wirklich wie das funktioniert, wann welches Rad wie dreht, sondern nur das Ergebnis und das lautet: Um möglichst effizient zu fahren, muss ich einen Leistungspunkt mit dem Gaspedal einstellen, der über dem Elektromodus liegt (der Motor hält natürlich genau diesen Punkt, also diese Leistung, auch wenn das Auto beschleunigt).
Ist der Akku leer (die verbleibenden zwei Striche bedeuten nicht, dass er zu 80 % leer ist, sondern nur zu 80 % des nutzbaren Energiegehalts, also ist der Akku noch zu 60 % voll, da ohnehin nur 50 % verwendet werden) springt der Motor ja leider nicht auf 7 oder gar 8,5 kW, sondern er pumpt nun den Akku voll, um wieder elektrisch fahren zu können.
Die rund 5 Liter/100 km Durchschnittsverbrauch auf 100 km entsprechen eben nur etwa 15 bis 20 % Gesamtwirkungsgrad (natürlich besser als bei einem normalen PKW mit innerorts nur 10 %), obwohl der Motor beim Nachladen natürlich in einem Bestpunkt auf der Linie läuft. Im Endeffekt geht das voll auf (bzw. durch) den Akku, also voll und leer und voll im Wechsel. Das ist ja nicht nur (auf sehr lange Dauer) ungesund für den Akku, sondern ich find´s sehr unentspannt, weil das Brummen nervt. Neuere Hybriden können das hoffentlich besser.
Den Akku vor dem Abstellen leerzufahren, das habe ich früher gemacht, ist aber eher nachteilig, da der Motor im Warmlaufmodus etwa 5 bis 10 kW erzeugt (er läuft hierbei nicht auf einem Punkt der obigen Linie) und somit ohnehin deutlich weniger als man beim Fahren benötigt bzw. nur genau so viel wie beim langsamen Rollen innerorts. Wenn man den Akku leerfährt, muss man dann auch vor dem tatsächlichen Losfahren warten, bis er wieder etwas gefüllt ist, was aber wiederum rein energetisch nichts bringt, denn man hätte auch schon fahren können.
Am besten fährt man den Hybrid, indem man den Akku nicht zum Fahren verwendet (außer Rückwärts-Einparken), was zwar wie ein Widerspruch klingt, aber dafür ist er nun einmal nicht da.
PS:
Fährt man lange genug bergab, wird der Akku tatsächlich randvoll und das hat zwei (drei) Folgen: Erstens: Das Bremspedal fällt ersteinmal 5 mm durch (nicht tatsächlich, aber spürbar in der erwarteten Bremswirkung), weil die elektrische Bremswirkung dann fehlt. Zweitens: Beschleunigt man mit randvollem Akku, läuft auch über 8,5 kW der Verbrenner nicht wie erwartet hoch, sondern er nimmt mehr Leistung aus dem Akku. (Drittens: Der Verbrenner läuft ggf. hoch oder nach, obwohl der Motor warm ist und der Akku voll, also kein Lademodus - Grund nicht wirklich nachvollziehbar)
PPS:
Stellt man beim Yaris Hybrid die Heizung auf 18 °C oder kalt (auch ohne aktivierte Klimaanlage stellt man eine Temperatur ein, was aber totaler Quark ist) geht der Motor sehr früh aus, auch wenn er noch gar nicht richtig warm ist. Stellt man die Heizung auf 22,5 °C bleibt er aber ggf. auch an der Ampel an, auch wenn der Motor schon lange warm ist. Die Temperaturen sind nur Beispielwerte, aber fahre ich mit kaltem Motor an die Ampel, "drehe" ich die Temperatur runter. Beim Anfahren läuft der Verbrenner ohnehin und diese Abwärme will ich haben. Nicht die vom sinnlos laufenden Motor.
Insgesamt läuft das System natürlich sehr problemlos und komfortabel, wenn man sich einfach damit abfindet was es tut. Da ich ein Optimierer und Kontrollfreak bin, stört es mich bzw. fand ich da fast den Golf 7 im Urlaub ansprechender: Der hat eben einfach gemacht, was ich auch gemacht hätte, also Motor möglichst oft aus und ausgekuppelt in Segelfunktion. Nur hat mir der 3-mal, nach jeweils 150 km Landstraße in Frankreich (aus der Kurve rausbeschleunigen für 5 bis 10 Sekunden und 20 bis 30 Sekunden rollen lassen) angezeigt, ich solle in die Werkstatt fahren, wegen Problemen mit dem Energiesystem. Der segelte so oft (ca. 3/4 der Fahrzeit), dass die Starterbatterie (Licht war an, etc.) sich auf einen kritischen Wert entlud. Er hat zwar selbst eingegriffen, dann einfach den Segelmodus deaktiviert und nach 10 km war die Batterie auch wieder voll, aber die Fehlermeldung blieb bis zum nächsten Start... beim Toyota würde eben nach 145 km der Segelmodus abgeschaltet für 10 km, die Batterie geladen und es gäbe keine Fehlermeldung.