Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 12.09.2017, 13:02   #98
ebi
Benutzer
 
Registriert seit: 30.05.2016
Ort: Ennepetal
Beiträge: 79
Standard

Zitat:
Zitat von Q_Big Beitrag anzeigen
Wie ich schon schrieb, die Ringe sind nicht verschlissen, meist ist der Kreuzschliff im Zylinder sogar noch deutlich im gesamten Brennraum erkennbar.
Problem sind die Ölbohrungen im Kolben, die setzen sich zu. Meines Wissens nach sind die jedoch um besagte Vorspannung mit dem Öldruck mit aufzubauen. In der Folge fangen die Ringe dann auch selber an festzubacken.
Das Problem ist übrigens auch bei Motoren aus dem Mutterkonzern Toyota bekannt.
Das unterstützt meine Theorie, dass eben die Kolbenringe nicht das Problem sind, sondern lediglich die Ablagerungen! Deshalb halte ich auch die Öldiskussion für wenig sinnvoll, weil die Probleme eher durch die Betriebsbedingungen als durch „schlechtes Öl“ hervorgerufen werden! Langstreckenautos sind deutlich weniger betroffen als Fahrzeuge die vorwiegend im Kurzstreckenverkehr betrieben werden. So hat man doch bei allen Herstellern grundsätzlich Probleme mit Ablagerungen bei Kurzstreckenfahrzeugen. Die Ölqualität ist heute so gut das selbst billige Öle die vom Hersteller angegebenen Mindestanforderungen erfüllen! Daihatsu gibt die Klassifikation für Motoröle mit SG oder höher an! SG erfüllt eigentlich fast jedes Öl aus dem Baumarkt! Deshalb kann man guten Gewissens keine Empfehlung geben, denn der eine hat mit billigstem Öl keine Probleme, der andere mit teurem schon, weil alle Fahrzeuge unter anderen Bedingungen laufen!

Wenn der Kreuzschliff noch sichtbar ist, kann kaum Verschleiß an den Zylinderwänden sein, allerdings braucht der, Zitat: „Brennraum“ auch keinen Kreuzschliff.

Da am Kolben kein Drucköl ist, kann sich hier auch keine Vorspannung durch den Öldruck aufbauen! Die Vorspannung ergibt sich allein aus der Federwirkung der Kolbenringe! Die Ölbohrungen im Kolben sind dazu vorgesehen um das abgestreifte Öl aus dem U - förmigen Querschnittsprofil des Ölabstreifringes in das Kurbelgehäuse zurück zu leiten. Da heute, wegen geringerer Reibung, der Trend zu immer schmaleren Kolbenringen geht, werden sowohl die Öffnungen im Kolben, als auch die in den Kolbenringen zwangsläufig immer kleiner und verstopfen deshalb schneller! Und dies ist beileibe kein alleiniges Daihatsu / Toyota Problem, auch unser „Vorzeige Konzern“ VW hat ebenfalls massiv Probleme bei genau derselben Sachlage!
Da heute Motoren im Schnelldurchlauf und zu großen Teilen am Computer entwickelt werden und auch die Testläufe und Erprobungsfahrten im Eiltempo durchgezogen werden, fallen solche Dinge einfach nicht auf, die Motoren werden ja nie kalt! Erst im „Normalbetrieb“ kommt es dann zu solchen Schäden! Aber auch diese Problematik ist ja nicht wirklich neu! Als 1963 der Hillman / Sunbeam Imp (ein englischer Heckmotor Kleinwagen) auf den Markt kam gingen reihenweise die ursprünglich für Feuerlöschpumpen konstruierten, sehr leichten und leistungsfähigen Coventry Climax Motoren ein! Das war während der Testläufe nie passiert! Und die Testfahrer hatten während der Erprobung den Dinger immer alles abverlangt!! Der Käufer fuhr aber ganz normal damit, und genau das konnten die Motoren nicht ab! Erst nach Änderungen und einer Leistungsdrosselung hielt der Motor dann…

Der Kunde bekommt also ein Bananenmodell (Reift beim Kunden) und darf sich mit den Problemen herumschlagen und bleibt fast immer auf den Kosten sitzen! Daran ist allerdings auch die Unsitte spätestens alle paar Jahre neue Schadstoffgrenzwerte festzulegen, die dann oft Motor Neukonstruktionen nach sich zieht, nicht ganz unschuldig!

Geändert von ebi (12.09.2017 um 13:08 Uhr)
ebi ist offline   Mit Zitat antworten