Zitat:
Zitat von Rafi-501-HH
Bei Euro 5 wurden die Grenzwerte für NOx tatsächlich nochmal gesenkt.
Einfach gesagt: viel NOx ensteht bei der Verbrennung von Magerem Gemisch. Um den L276 Euro 5 tauglich zu machen liegt es also nahe, das Gemisch per Software etwas anzufetten anstatt teuer Geld in Motorhardware oder Abgasreinigung zu investieren.
|
Erlaube mir bitte ein wenig Klarheit in die Sache zu bringen.
Es stimmt:
Die Entstehung von Stickoxiden ist an die Präsenz von Sauerstoff gekoppelt. Mageres Gemisch bedeutet viel Restsauerstoff und dies wiederum bedeutet viele Reaktionspartner zur Bildung von Stickoxiden (NO und NO2).
Es fehlt allerdings noch etwas. Es muss auch Temperatur vorhanden sein (und gewisse Reaktionskinetik und Temperaturgradienten).
Anfetten hilft also.
Aber, Anfetten hilft auch, um CO und HC zu erzeugen. Ist also eigentlich doof.
Was machen die Abgasleute also? Sie versuchen das Gemisch auf Lambda = 0.99-1.00 einzuregeln. Hier befindet sich ein Kat-Fenster für optimale Katalyse der 3 Schadstoffe CO, HC und NOx (deswegen auch 3-Wege-Kat).
Zurück zu der zitierten Aussage:
Wir fetten also nicht an, sondern wir versuchen das Gemisch besser bei Lambda 1 zu halten.
Dazu wurde bei Euro 5 eine Hinterkatregelung eingeführt.
Wir regeln bekanntlich mittels einer Lambdasonde das Gemisch. Diese Sonde sitzt vor dem Kat. Für die Hinterkatregelung wurde nun eine zweite Lamdasonde hinter dem Kat plaziert, wo das Verbrennungsluftverhältnis nicht mehr schwankt und ziemlich konstant ist. Mittels dieser Hinterkatsonde kann nun bei stationärer Fahrt das Gemisch sehr viel genauer auf Lambda 1 gebracht werden, wodurch die strengeren Abgaswerte der Euro 5 Gesetzgebung eingehalten werden können.
Falls irgendetwas unklar ist, bitte aufschreien.