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Alt 12.03.2016, 12:03   #92
LSirion
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Zur Aufklärung, warum breitere Reifen (gleiches Fabriakt) mehr Haftung bieten:

Das liegt daran, dass die Reifenhaftung, der Haftwert nicht konstant ist, sondern steigt, je geringer der Druck ist.

=> Größere Aufstandsfläche, damit geringerer Druck (bei gleichem Fahrzeuggewicht), damit bessere Haftung

Warum der 1 m entscheiden kann, ist auch ganz einfach erklärt: Es muss nicht der 1 m sein, der fehlt, wenn man jemandem die Stoßstange verbeult (da geht es dann "nur" um 500 bis 5.000 €), sondern es kann genauso der 1 m sein, der fehlt, wenn man aufgrund eines Fußgängers etc. bremst. Da machen die letzten 5 km/h bzw. der Stupser schon was aus, vor allem weil Radfahrer und Fußgänger oftmals nicht durch den Unfall an sich tödlich verletzt werden, sondern weil sie mit dem Kopf auf den Boden (Randstein etc.) knallen.
Wenn natürlich jemand aufgrund der besseren Haftung schneller fährt... oder wollen wir jetzt argumentieren, dass es doch besser ist, wenn der Radler weiter fleigt, weil er somit eher sanft in der Hecke und eher nicht unsanft am Randstein landet?

Dass ein Auto vorhersehbarer wird, wenn es eher über die Reifen schiebt, stimmt natürlich auch. Einfach einen Cuore L251 mit Serienfahrwerk und 145er Reifen mit einem mit Sportfahrwerk und 165er Bereifung vergleichen. Der Grenzbereich wird kleiner. Besser liegt aber natürlich letzterer und wenn man´s mal braucht, ist der auch beherrschbarer, weil er weniger schwimmt.
Wenn natürlich jemand aufgrund der besseren Haftung schneller fährt...

Letztlich ist das eine Frage der Sichtweise, was "sicherer" ist, aber die bessere Haftung, einen kürzeren Bremsweg kann man dem breiteren Reifen (gleiches Fabrikat vorausgesetzt) nicht absprechen.

Was nun den Verbrauch angeht...

Breitere Reifen sind meist auf größeren (Breite und Durchmesser) Felgen montiert. Dadurch ändert sich die Reifenflanke deutlich. Hier kann ein Reifen mit schmälerer Flanke besser abrollen, geringere Walkarbeit zur Folge haben. Ist sogar eher wahrscheinlich. Andererseits kann man einen schmäleren Reifen mit größerer Flanke mitunter mit etwas höherem Druck fahren, bei gleichem Komfort. Das macht das ganze alles andere als vergleichbar. Vor allem da man hier meist auch verschiedene Fabrikate und Gummimischungen (Somer/Winterreifen) vergleicht und sich mitunter auch der Abrollumfang um 5 % und mehr unterscheidet.

Wie man´s nun macht... eigentlich egal.

Ich für meinen Teil habe im Winter Uniroyal (Rollwiderstand F oder G) und im Sommer Contis (Rollwiderstand B) drauf. Und nun? Die letzten beiden Tage bin ich mit 4,0 im Schnitt ausgekommen, trotz morgens Frost (ich lassen den Motor die zwei Minuten warmlaufen solange ich kratze, böse, böse) und tagsüber kaum 5 °C. Die letzten Wochen waren es immer 4,4 Liter/100 km. Mit den Contis komme ich im Sommer kaum auf den Wert. Es war windstill und trocken, ich fuhr 5 km/h langsamer und 80 % ohne Licht. Geheimnis gelüftet. Und nun wollen wir ernsthaft um einen halben Liter/100 km mehr oder weniger diskutieren? Das funktioniert so nicht.

Bei den Reifen nimmt man meiner Meinung nach einfach Markenware mit halbwegs guten Testergebnissen, die Größe die einem zusagt, nimmt den Rollwiderstandsindex als guten Rat, achtet auf den Verschleiß (in den Tests) und dann drauf auf die Karre. Und wenn man dann noch auf Nr. sicher gehen will, tauscht man bevor der Reifen 10 Jahre alt ist und auch bevor man auf den letzten 2 mm Profil fährt.

Den Verbrauch senkt man durch 0,2 bar extra und damit hat sich die Sache. Meine Meinung. Mag jeder seine eigene vertreten, aber ob man da jetzt den ganzen Thread füllen muss? Ich weiß nicht...
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