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Alt 08.09.2014, 13:29   #4
bluedog
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Zitat von LSirion Beitrag anzeigen
Daihatsus auch auf N und natürlich auch wenn ein Gang drin ist (also starten wird er dann nicht, aber eben mit Anlasser nach vorne hoppeln).
Das hab ich bei meinem nie so erlebt. Für Schaltwagen mag das stimmen, und war bis vor ein paar wenigen Jahren für alle europäischen und Japanischen Fabrikate (soviel ich davon weiss) normal.

Eigentlich ist das bei manuellem Getriebe ein Sicherheitsgewinn, denn sollte einmal der Motor direkt mitten in einer Gefahrenzone verrecken, etwa weil der Tank leer ward, so hat man immerhin die Chance, die Strecke per Anlasser relativ schnell (in Vergleich zu aussteigen und schieben) zu räumen. Klassisches Beispiel ist die in Hollywood so beliebte Panne auf dem Bahnübergang. Wenn der Anlasser gesperrt ist, wenn man nicht die Kupplung durchtritt, hat man den Vorteil nicht.

Schon länger (oder schon immer, seit Aufkommen der Automatik?) üblich war die Anlassersperre bei Schaltwagen aus USA. Das kommt daher, dass die USA so ein hirnverbranntes Haftungsrecht haben. Es ist billiger, die Anlasser bei eingerückter Kupplung tot zu machen, als alle Nas lang auf zig Millionen $ verklagt zu werden, weil mal wieder einer zu spät gerafft hat, dass er nicht in nem Automaten sitzt, das Auto ergo überhaupt ne Kupplung zum durchtreten hat.

Chrysler zum Beispiel hatte das schon lange. Beim grossen Europa-Ford (Scorpio und Vorgänger) gabs die Anlassersperre nicht.

Bei Automatik (Sogar bei Daihatsu lässt sich dagegen der Motor nicht starten, wenn ein beliebiger Gang eingelegt ist. Das funktioniert nur bei N oder P.

In USA (auch hier wieder: Nicht bei Daihatsu) ist es zudem teilweise üblich, dass sich bei Automatik mit laufendem Motor kein Gang einlegen lässt, wenn man nicht die Bremse betätigt. Schuld ist wohl auch wieder das Haftungsrecht...

Bei Automatisierten Schaltgetrieben ist dagegen immer der Anlasser gesperrt, wenn nicht N anliegt und zugleich die Bremse getreten wird. Das ist dann vermutlich systembedingt, weil die Kombination dem Roboter befielt, auszukuppeln. Im Gegensatz zu Wandlerautomaten hat man ja keine Parkstellung am Schalthebel, sondern lässt den Hebel wie beim Handschalter in beliebiger Position, wenn man den Motor ausmacht. Sofern ein Gang drin ist, hat das den gleichen Effekt wie beim manuellen Getriebe, nur dass die Kupplung im Gefälle nicht so zuverlässig hält.

Wenn man es vorzieht, den Wagen ohne eingelegten Gang abzustellen, besteht die gleiche Gefahr wie bei Wandlerautomaten. Der Wagen ist, wenn man zugleich vergisst, die Handbremse zu ziehen, ungesichert.
Dafür kann man den Wagen, wenn ohne eingelegten Gang abgestellt, zuverlässiger starten, denn dann muss ein eingelegter Gang nicht erst per Batteriestrom herausgewuchtet werden, bevor der Anlasser freigegeben wird.

Aus dem gleichen Grund stellt man LKW nie mit eingelegtem Gang ab. Sollte die Pneumatik ein Leck haben, oder der Kompressor oder die Hydraulik ausfallen, könnte man den allenfalls eingelegten Gang nicht rausnehmen und hätte keine Chance, das Fahrzeug auch nur einen Millimeter zu bewegen. Zum Sichern hat man auch da eine Feststellbremse, und zwar eine zuverlässigere als bei PKW.

ps: Die alten Jeeps der Armee (manuelle Drei- oder Vierganggetriebe), sowie sämtliche anderen Gelände-PKW der Armee aus dieser Zeit (Sechziger Jahre), mussten in der Lage sein, ohne Auszukuppeln im ersten Gang anfahren zu können.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

Citroen C1 Automatik BJ 2011:

Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.

Geändert von bluedog (08.09.2014 um 13:35 Uhr)
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