Erfahrungsbericht
Hallo am Zubehör Interessierte,
vor reichlich einem Jahr habe ich diesen Zubehör-Thread in Unkenntnis dessen "verbrochen", was mir damit "blühen" würde. Bereits die erste Antwort darauf war ein Tiefschlag, der mich fast veranlaßt hätte, nie wieder in diesem Forum zu posten. Inzwischen weiß ich aber, dass oft nur eine raue Schale einen guten Kern verbirgt und dass man in einem Forum unter lauter erfahrenen Spezies als unerfahrener Neuling verdammt vorsichtig sein sollte, wenn man nicht Prügel beziehen will.

Ich habs mit Geduld und Humor überstanden und mein Leitspruch "Was mich nicht umhaut, das bringt mich voran" hat sich wieder einmal bewährt. Ich habe viel von Euch gelernt, dafür ein ganz großes Dankeschön an alle Beteiligten, natürlich auch an die Kritiker.
Ich will diesmal nicht neues Zubehör anzeigen, sondern meine Erfahrungen zu zwei Artikeln aus dem ersten Bericht in diesem Thread mitteilen, die ich ein Jahr im Auto herumgefahren und beobachtet habe.
Da wäre als erstes der Blei-Akku-Aktivator "Power-Brick PB500", ein Sulfatierungsverhinderer mit verschiedenen umschaltbaren Anzeigen, wie Batterie-Spannung, Impulsspitzenstrom, Klemmenspannung bei Impulsentladung und Akkuzustand in Prozent. Nachteilig dabei ist, dass dieses kleine Gerät unmittelbar am Akku befestigt werden sollte und damit die Anzeige nur beim Öffnen der Motorhaube sichtbar wird.
Der Akkuzustand mag stimmen, wenn man den PB500 mit einer neuen geladenen Batterie einsetzt, weil dann dessen Neu-Daten (Innenwiderstand) als Bezugswert für die Prozentangabe gespeichert wird, d.h. er speichert immer den Bestwert als Bezugsgröße für den ständig (aller 20 Sekunden) gemessenen Istwert.
Mein Akku war 3 Jahre alt und hatte anfangs bis 95% angezeigt, was natürlich nicht stimmen kann, weil der Bezugswert ein 3 Jahre alter Akku war. Inzwischen nach weiterer Alterung durchschnittlich 80-85%, vermutlich immer noch zu hoch. Im Winter nach einer Fahrpause (Selbstentladung) waren es 50%, der Cuore sprang aber noch merkbar träger an.
Fazit: Wer einen Zweitwagen hat mit größeren Fahrpausen, für den könnte es ein brauchbares Zubehör sein, wegen dem Sulfatierungsschutz und wegen der Batterie-Zustandsanzeige bezüglich Ladezustand.
Die Täglichfahrer brauchen es nicht, weil ein ständig benutzter Akku nicht sulfatiert und beim Fahren auch nachgeladen wird. Die Kurzstrecken-Problematik wurde bereits vor einem Jahr hier diskutiert.
Das zweite Zubehör mit Langzeiterfahrung ist der "BattWatch", der wahlweise die Bordspannung oder Innentemperatur anzeigt. Ich habe zwischenzeitlich mehrere andere Spannunsmesser erprobt, aber dieser war am genauesten (0,1V Genauigkeit) und von der Montage am praktischsten. Nützlich ist dieses Gerät nur für diejenigen, die die Bordspannung unter den verschiedensten Betriebsbedingungen (Motor aus, Leerlauf, Fahrbetrieb, Sommer-/Wintereinfluß, Fahrpause) beobachten und auswerten wollen, weil man daraus sehr viel über den Akku-Zustand, das Ladeverhalten bei verschiedenen Drehzahlen und bei Belastung durch die Beleuchtung und stromintensiven Zubehör (Musik-Elektronik!) erkennen kann. Wem das nicht interessiert, wer am Klang des Anlassers hört oder an der Innenbeleuchtung den Ladezustand sieht, der braucht den BattWatch auch nicht. Alle anderen Batterie-Zustandssignale über verschieden farbige LED-Anzeigen bringen keinen größeren Erkenntnisgewinn, als die genaue digitale Bordspannungsanzeige, vorausgesetzt man weiß diese zu interpretieren.
Wer z.B. im Winter oft nachladen muß, würde an der Anzeige erkennen, ob eine zu niedrige Lichtmaschinen-Ladespannung die Ursache ist. Bei mir sind es temperaturabhängig im Winter 14,3 bis 14,4V, im Sommer 14,1 bis 14,2V mit Tagfahrlicht-Automatik. Die wenigen Zehntel Spannungsunterschied bewirken bereits erhebliche Ladestrom-Unterschiede, wie jeder weiß, der mal mit einem genauen Labornetzgerät geladen hat. Ladespannung unter 14V können den Akku nicht volladen, zumindest nicht im Fahrbetrieb, während die Ladeschlußspannung des Ladegerätes zum Schutz vor Überladung einige Zehntel Volt niedriger liegt, - dort wird auch nicht ständig im Wechsel geladen und entladen.
Wer den Akku zu oft wechseln muß, auch der sollte sich für die Bordspannung interessieren, denn ständige Überladung (Gitterkorrosion) bedeutet für den Akku einen frühen Tod.
In dieser Jahreszeit dürfte es zwar kaum Akkuprobleme geben, aber der nächste Winter kommt bestimmt und nicht jeder Akku kündigt seinen "Abschied" an.
Obige Spannungsangaben gelten für einen Blei/Säure-Akku nicht geschlossen.
Die beiden ein Jahr lang erprobten Zubehör-Geräte können unter bestimmten Bedingungen durchaus brauchbar sein. Ich habe versucht, diese Bedingungen nach meinen Erkenntnissen zusammen zu fassen, weil mir die sog. Bewertungen in den Internet-Shops nicht immer objektiv erscheinen oder die Ergebnisse von Kurzzeit-Erfahrungen sind. Wenn jemand andere Erfahrungen damit gesammelt hat, dann her damit, mich würdes interessieren. Wer sowas nicht braucht, hat sich bereits in diesem Thread "verewigt".