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Alt 11.02.2011, 12:35   #471
Rolo1
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Daihatsu ist ein Nischenhersteller, der es aber nicht versteht, die Nischen in Europa richtig zu nutzen. Stattdessen hat man sich eingebildet, mit "Normalo-Autos" zu punkten, was eben erwartungsgemäß mißlungen ist. die Konkurrenz (auch preislich) wurde immer größer.

Daihatsu verkauft sich nicht über Stückzahlen, sondern über das gewisse Extra - und ist eben als innovativer Kleinwagen Hersteller bekannt und geschätzt, nicht als Anbieter eines Gesamtsortiments mit großen Fahrzeugen. Daihtasu soll ja keine Konkurrenz zu z.B. Toyota machen, sondern z.B. zu Suzuki - wobei die ihren Wagon R+ /Agila ja auch aus dem Programm genommen haben, obwohl der ein Riesenerfolg (für so einen Fahrzeugtyp) war.

Nichts gegen Cuore, Sirion usw, aber eben die besonderen Fahrzeuge wie Tanto, Move, Grand Max (in Japan als Toyota LiteAce vermarktet), Luxio, etc. wo kaum ein anderer Hersteller (zumindest in Europa) eine Alternative bietet.

Gerade diese z.T. etwas "verrückten" aber ungeheuer praktischen Fahrzeuge hätten gepunktet: Geringe Außenmaße, große Innenmaße, ein geringer Verbrauch sind Dinge, die heute - vorallem in den Städten und bei den heutigen Spritpreisen ankommen!

Ein weiteres Problem ist die Vermarktung gewesen: Nicht nur ältere Leute, die etwas höher sitzen wollen, nein auch jüngere, flippige Zeitgenossen als auch Pflegedienste, Pizzaservice, Taxiunternehmen, weitere soziale Dienste (Essen auf Rädern, Behindertentransporte) etc. wären ein ideales Publikum für Fahrzeuge wie den Move oder den Tanto.
Wenn aber z.B. der Move hauptsächlich in gedeckten Metallicfarben angeboten wird und nicht z.B. in einem satten Knallrot, hat so eine Kiste gleich schon eher das Image einer Rentnerschaukel weg.
Dann wäre noch freche oder witzige Werbung angesagt, wie das Daihatsu z.B. mit dem Tanto in Japan auch macht.
Was auch immer gefehlt hat: Spezielles Zubehör, das auf die Kunden abgestimmt ist anbieten, spezielle Fahrradträger, Surfträger, Minicampingausstattung, was auch immer.

Und eben gezielt auf kommerzielle Kunden zugehen und Flottenpreise anbieten - das fehlte auch. Vermutlich hatte Suzuki/Opel das mit dem Wagon R+/Agila praktiziert, wenn man den Erfolgt im Bereich Soziale Dienste sieht.

Stattdessen hat Daihatsu das Programm jahrelang ausgedünnt und nun nur noch Standardautos im Programm, welche es in ähnlicher Form bei jedem Hersteller gibt. Nichts gegen diese Fahrzeuge - aber nur mit denen konnte Daihatsu Europa nicht überleben, die Konkurrenz war einfach zu groß.

Würde es den Tanto hier geben, ich würde ihn sofort kaufen. Es gibt dafür kein Konkurrenzprodukt.
Gerne hätte ich auch den Grand Max oder Luxio - beides Produkte von Daihatsu Indonesien (das zum Thema Made in Japan), qualitativ aber so hochwertig, dass sie sogar von Toyota in Japan unter dem Toyota Label verkauft werden - darüber ist Daihatsu sehr stolz.

Ich hätte mir auch einen günstigeren Daihatsu-Ableger vom Toyota IQ gewünscht, eben eine günstigere Version, von mir auch mit ein paar Airbags weniger, ohne diesen ganze Firlefanz, der bei Toyota Standard ist (elektrische Fensterheber und Zentralverriegelung - wozu bei einem Kleinstwagen?), darüber aber Start/Stop-Automatik für die Billigstversion, um mit dem Verbrauch zu punkten.

Über Dinge wie Rostprobleme an Karosserie und Auspuff müssen wir gar nicht mehr reden. Das hätte sich einfach beheben lassen - ist aber auch nichts gegen gemacht worden.

Und klar, Daihatsu haben auch die Dieselmotoren gefehlt, die in Europa eben wichtig sind. So geht es vielen "Japanern", auch Toyota hat keinen KLEINEN, verbrauchsarmen Diesel zu bieten, so verbraucht der "viel zu grosse" 90-PS-Diesel im IQ genau so viel wie der Benziner. Da wurde eben auch etwas versäumt. ein kleiner, verbrauchsarmer Diesel für kleine Toyota- und Daihatsumodelle wäre wichtig gewesen.

Rolo1
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