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Zitat von kurzer
...einzig durch abs etwas dahingehend entschärft, dass man doch noch ganz gute bremswege erreichen kann, aber nur unter verzicht auf andere sachen, wie seitenführung z.b....
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Genau dazu dient ja das ABS, das Seitenführung erhalten bleibt. Wenn du einen Wagen mit ABS fährst und beim Regeln deine Seitenführung wech ist, dann stimmt was mit dem ABS nicht (oder du bist auf Eisglätte unterwegs, da verliert man auch trotz ABS viel Seitenhalt).
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Zitat von kurzer
...versuche ich mit abs gefühlvoll in einer kurve zu bremsen, die die bremsbalance (fast) genauso schlecht, wie ohne abs. bremse ich an der regelgrenze, ist die lenkachse durch ständiges bremsregeln strak beeinflußt und kann nicht optimal lenken. im alltag werden die hinteren bremsen kaum genutzt und vergammeln gerne. alles weiter beziehe ich nun aber auf autos ohne abs...
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Vorne muß ja erst recht spät geregelt werden wenn die Fahrbahn gut und trockn ist. Und die Lenkachse bei meinem Dai wird dabei nicht fühlbar beeinflusst. Auch in einer Kurve höre ich nur das Arbeiten des ABS (und fühle es im Pedal), aber ich muß den Lenkeinschlag kaum ändern um auf Kurs zu bleiben.
Hinten müsste das ABS viel eher eingreifen, da dort weniger Bremskraft aufgebracht werden kann, da (bei den meisten Pkw) der Motor vorne sitzt und die hinteren Plätze oft nicht belegt sind.
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Zitat von kurzer
...der hersteller muss sicherstellen, dass eine hinterachse auch bei maximalem grip, den breitesten und griffigsten denkbaren reifen, dem stärksten denkbaren gefälle und bei kleinen unterschieden in fahrbahn- und bremsbeschaffenheit niemals hinten zuerst blockiert. plus sicherheitsmarge. diesen fall erreicht nie ein auto.
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Na, da haste dich wohl verschrieben oder? Richtig wäre "der hersteller muss sicherstellen, dass eine hinterachse auch bei MINIMALEM grip, den SCHMALSTEN und UNDRIFFIGSTEN denkbaren reifen, dem stärksten denkbaren gefälle und bei kleinen unterschieden in fahrbahn- und bremsbeschaffenheit niemals hinten zuerst blockiert". Bei maximalem Grip usw. blockiert die Bremse ja wohl später...
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Zitat von kurzer
...Im gegenzug nimmt man aber in kauf, dass die bremswege bei glätte extrem viel länger sind, als nötig. wie unwahrscheinlich ist ein glätteunfall? genauso auf nassem oder trockenem asphalt. bereits eine tieferlegung erlaub es, die bremskraft erheblich weiter nach hinten zu stellen, nur um überhaupt den übervorsichtigen herstellerwert wieder zu erreichen. statt mal darüber nachzudenken, wird hier eine berechtigte frage in der luft zerrissen...
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Bei Glätte sind die Bremswege doch nicht länger als mit mehr Bremsleistung auf der HA?!? Da muss das ABS meist sowieso hinten zuerst eingreifen weil da nicht genug Anpressdruck auf den Reifen ist. Eine andere Bremskraftverteilung würde daran nichts ändern, außer, daß das ABS noch früher eingreift.
Das mit der Tieferlegung musst du mal näher erläutern: Das Gewicht auf Vorder- und Hinterachse bleibt trotz Tieferlegung doch gleich. Also, warum soll ich mit Tieferlegung hinten mehr Bremskraft übertragen können?
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Zitat von kurzer
...hab ich aber nicht. ich habe die bremsbalance um einen festen wert verstellt, damit der tüv keine bauchschmerzen bekommt. im verteilerventil des mx 5 befindet sich eine feder. diese hab ich zunächst durch die feder des abs-modells ersetzt, die bei gleichen abmessungen weniger windungen, also eine höhere federrate hat. zusätzlich wurden nach und nach ein paar scheiben untergelegt, inzwischen etwa 1,5mm...
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Ich denke, der TÜV würde bei einem Straßenfahrzeug definitiv Bauchschmerzen bekommen, wenn du ihm erzählst, daß du die Bremsanlage verändert hast, denn damit verlierst das Fahrzeug die Straßenzulassung. Es sei denn man könnte sowas über ne Einzelabnahme machen, aber das dürfte teuer werden.
Und nun meine Idee, warum das so ist, wie es ist: Würde "ab Werk" der Hinterachse mehr Bremskraft zugeteilt werden, müsste das ABS dort früher und häufiger eingreifen. Und das Eingreifen ist ja hörbar und spürbar; letzteres im Pedal sowie an der Vibration im Auto. Und das würde von vielen Fahren als unkomfortabel eingestuft werden, denken sich die Hersteller.
Und deine Bemerkung dass jeder "ernsthafte" Rennwagen eine Bremskraftverstellung hat: Ja, aber wir fahren hier Straßenfahrzeuge, und ich will nicht die ganze Zeit während der Fahrt damit beschäftigt sein, einen Hebel je nach Fahrbahnoberfläche zu verstellen. Deswegen; bei einem Rennwagen macht sowas sicher Sinn, aber nicht auf der Straße.