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Alt 14.04.2010, 21:42   #12
bluedog
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Wo wir schon dabei sind:

Den Ölstand zu prüfen ist nicht schwer, aber bei dem Auto ab einer gewissen Laufleistung überlebenswichtig für den Motor.

1. Auf rotzis Foto siehst Du in der Linken unteren Ecke einen gelben Griff.

2. Merke: Dies ist der Ölpeilstab.

3. Nachsehen, ob das Auto eben steht. Wenn es sich nach vorne, hinten oder zu einer Seite neigt, kannst Du den Ölstand nicht korrekt messen.

4. Wenn der Wagen irgendwie sichtbar schief steht, Haube zu, umparken, irgendwohin, wos mindestens annähernd eben ist.

5. Papiertaschentuch, ein Stück Küchenpapier, Handabtrocken-Papier oder sowas organisieren. Zwei Kriterien: Sauber, bestenfalls annähernd weiss. (Muss nicht soweit gehen, dass man ausgediente Textilien, die zu den sprichwörtlichen Putzlappen verarbeitet wurden, extra nochmal wäscht... *g* Solange keine Bremsspuren nachher die Ölfarbe übertünchen - ich muss hier glaub ich mal nen Punkt machen... Also: .)

6. Das Tuch/Papier aus Punkt 5 bereitlegen, z.B. auf den Motorblock, den Luftfilterkasten oder sonstwo in Motornähe, wos nen Moment liegenbleibt, ohne Flügel oder Beine zu bekommen... Aufpassen, dass das Ding nicht irgendwo dazwischen gerät, wos nachher nicht wieder rauszubekommen ist, oder bei laufendem Motor zu Zellulosebrei bzw. Putzfäden verarbeitet wird.

7. Sicherstellen, dass der Motor aus ist, und es für die nächste halbe bis ganze Minute bleibt.

8. Ölpeilstab bzw. dessen Griff lokalisieren. Wie schon gesagt, auf obigem Bild in der unteren linken Ecke, der Gelbe Ring, das ist der Griff des Ölpeilstabs. Notfalls Fotografie ausdrucken und beschriftet auf der Innenseite der Motorhaube anbringen. So ist das Wiederfinden ein Kinderspiel. Allerdings sollte der Ausdruck dann Wetterfest, besser laminiert sein. Von wegen Zellulosebrei und so... Achtung: Druckertinte erfüllt diese Anforderungen nicht... Farbkleckse sind alles was übrigbleiben würde. Falls überhaupt.

9. An dem Griff ziehen, und den Ölpeilstab ganz herausziehen.

10. Am unteren Ende die Markierungen suchen. Falls die nicht beschriftet sind: Die dem Griff näherliegende ist die Maximum-Markierung, die dem Griff entferntere die Minimum-Markierung.

11. Tuch zur Hand nehmen.

12. Damit den Peilstab sauberwischen. Ja, DER Fleck geht nicht mehr aus dem Tuch raus. Es empfiehlt sich aus diesem Grund, ein Wegwerfutensil zu benutzen. Papas Sonntagstaschentuch, das T-shirt oder weisse Hosen sind ungeeignet, es sei denn, man ist der Ansicht, dass dringend eine Neuanschaffung sein muss. Diesfalls aber vorher einen familieninternen Regierungsbeschluss dafür einholen.
Achtung: Ohne den Segen der Buchhaltung, bzw. des Finanzministers/der Finanzministerin ist dieser Beschluss nichtig!

13. Den saubergewischten Ölpeilstab wieder an seinen angestammten Platz dirigieren. Ggf. Das Tuch mit dem Ölfleck in der Art eines Topflappens als Führungshilfe verwenden.

14. Den Peilstab bis zum Anschlag einführen, so als wollte man wieder Losfahren. Dann gleich wieder herausziehen.

15. Nachsehen, bis wohin nunmehr der Peilstab ölig ist. Dabei auf Klamotten und anderes, was Ölflecken nichts positives abgewinnen kann, acht geben. Im Idealfall ist der Ölpeilstab bis zur Maximum-Markierung ölig. Sollte der Ölpeilstab bis irgendwo zwischen Minimum- und Maximum-Markierung ölig sein, passendes Motoröl (Infos dazu gibts hier im Forum oder in der Bedienungsanleitung) nachfüllen.
Sollte der Ölpeilstab trocken sein, ein Stossgebet zum Himmel schicken. Inhalt dieses Gebets kann Wahlweise die verzweifelte Bitte um gnade bei der Werkstattrechnung sein, oder die Hoffnung, bzw. das Flehen darum, die Motorlager möchten die Tortur schadlos überstanden haben. (Je nach religiosität und Fachwissen mag man unerhört gebliebene Gebete um solches auf mangelnde Festigkeit im Glauben oder zu langen Betrieb des Motors mit bestenfalls Teer oder pechartigem Schmiermittel, schlechtestenfalls Luft oder Kohlenbröckchen/Kohlenstaub als Schmiermittel schieben.)
Sollte der Ölmesstab trocken sein: unmittelbar, noch vor der nächsten Inbetriebnahme des Motors, passendes Motoröl bis zur Maximum-Markierung des Ölmesstabes auffüllen.

16. Zum Auffüllprozedere: (Nur beachtlich, falls der Ölpeilstab bis irgendwo unterhalb der Maximum-Markierung ölig war bei Punkt 15.)

Beim L701 und dem L251 sind laut Handbuch ca. 0.8l zwischen Minimum, und Maximum-Markierung auf dem Ölpeilstab. (Bei anderen Fahrzeugen: Die Bedienungsanleitung gibt Auskunft. Falls nicht: Sehr oft ist die Spanne ca. 1l. (Angabe ohne Gewähr!) Abschätzen was fehlen könnte. Darauf achten, dass man nicht zuviel einfüllt. Besser ist es, sich durch wiederholung der Schritte 9 bis 15 an die Max.-Markierung heranzutasten. (Nein, das mit dem Tasten ist nicht unmittelbar wörtlich zu verstehen. Es sei denn, man mag ölige Händchen sehr... Maniküre geht diesfalls aber auf Kosten der Anwenderin dieser Anleitung. Für den Fall, dass es sich um einen AnwendER handelt (DAMS ist ja ein geschlechtsneutral gedachter Begriff...): Ein Mann weiss, wie man sich die Finger ganz unkompliziert an einem Lappen oder ähnlichem abwischt. Bevorzugt den Lappen oder das Tuch verwenden, mit dem der Ölpeilstab saubergewischt wurde. Andernfalls: Der Autor lehnt jede Haftung ab. Gratistipp: Öl ist NICHT Wasserlöslich, und Waschmaschinen waschen im Regelfall mit Wasser, nebst selbstverständlich den reinigenden Additiven genannt Waschmittel...

17. Sobald die (dann abschliessende) Prüfung ergibt, dass genug Öl im Motor ist (Ölpeilstab bis zur Max.-Markierung ölig), Ölpeilstab an seinen Angestammten Platz zurück - ähm - schieben? Stecken? Wie auch immer, er soll da landen, wo er vor der Aktion war.

18. Tuch/Lappen aus dem Motorraum entfernen, und an einem Platz zwischenlagern, der nicht dauerhaft was gegen einen Ölfleck hat. (Wenn man sich geschickt anstellt, entsteht keiner. Sicher kann man sich dessen aber erst sein, wenn der Lappen entsorgt ist.) Wahlweise das Ding sofort entsorgen.

19. Motorhaube schliessen. Dabei versuchen, den Motorhaubenaufhalter ohne Verknotung von Gliedmassen und Balletteinlagen an seinen Leigeplatz zu befördern und in die Halteklammer zu drücken. Motorhaube möglichst nicht aus voller Höhe ins Schloss donnern lassen.

20. Durch leichten Druck auf die geschlossene Motorhaube je auf der linken und rechten seite an der Vorderkante sichertellen, dass die Motorhaube auch sicher eingerastet ist. (Für Beulen in der Haube übernimmt der Autor keine Haftung!)

21. Werkplatz aufräumen, sprich Ölbuddel verstauen und Lappen entsorgen.

22. Allfällige unerwünschte Ölflecke mit geeigneten Mitteln entfernen. (Vielleicht ist ja noch was von der halben Europalette Küchenpapier vom Ölpest-Bekämpfungseinsatz beim Ölwechsel übrig...?) Ansonsten wäre Ölbindemittel eine unverbindliche Empfehlung. (Ja, ich weiss, hilft wenig bei Sonntagstaschentüchern oder weniger sakralen Textilien... Und ja, ich weiss, ich übertreibe masslos...) Also mal wieder: .

23. Was im Rahmen von Punkt 22. nicht zu beheben war: Hier hilft nur die Ölwehr, bzw. Schadenersatzleistungen in geeineter Form und ausreichendem Umfang.

24. Stolz und zufrieden sein. Ggf. in Unterpunkte 24.a) und 24.b) aufteilen, sollte man nicht multitaskingfähig sein. Obschon: Der Mensch verfügt an sich von Natur aus über eine DualCore-Architektur... Nur: Die Stärken der einzelnen Hirnhälften liegen in unterschiedlichen Bereichen... Und: Koordination ist auch so eine Sache...

25. Die Fahrt kann weitergehen.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

Citroen C1 Automatik BJ 2011:

Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.

Geändert von bluedog (14.04.2010 um 21:45 Uhr) Grund: p.s.: Sorry @Christina, als ich begonnen hab, wusste ich noch nicht dass Du das alles schon wusstest. *g*
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