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Alt 07.03.2010, 17:00   #9
bluedog
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Zitat von Move2001 Beitrag anzeigen
@bluedog

Daihatsu Deutschland hat als Ersatzbatterie für alle neueren Daihatsu die "kleine" Batterie mit einer Kapazität von 35 AH im Programm. Sogar im Terios J2# ist ab Werk nur die kleine drin. Lediglich die älteren größeren Modelle (Applause, Gran Move und terios J1#) bekommen die "große" Batterie mit 45 AH.

Im allgemeinen ist das völlig ausreichend, selbst bei Kurzstrecken. Bei zusätzlichen Verbrauchern reicht es dann halt irgendwann nicht mehr. Auch eine zusätzliche Batterie ist irgendwann leer, wenn mehr entladen wird als geladen und es ist weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll durch die Gegend zu fahren nur um seine Batterie zu laden.
Dann kann man immer noch eine zweite Batterie einbauen. 80A Ladestrom reicht auch für zwei Batterien. Das würde ja - rein als Zahlenspiel - für die kleine 35Ah Batterie immer noch gut 2x pro Stunde für ne volle Ladung reichen. So viel kann die Batterie aber gar nicht schlucken. Selbst wenn noch die Hälfte der Leistung für den Laufenden Betrieb weggeht, ist das immer noch genug. Aber wenn die Standheizung die Batterie leernuckelt, ein Ladekran davon auch noch gespeist wird, und ein elektrischer Sitz möglicherweise auch noch im Stand auch noch was zieht, dann ist die Batterie bei täglich 14km Fahrstrecke und winterlichen Temperaturen irgendwann, so geschätzt nach 2-3 Tagen leer. Und die lädt sich bei 2x7km pro Tag, also geschätzt 2x10 Min Ladezeit täglich, auch nicht mehr auf. Auch nicht, wenn die Lima genug Leistung hat. Die Batterie kann in so kurzer Zeit einfach nicht genug schlucken.

Kommt dazu, dass eine 35Ah Batterie nach nem halben Jahr Betrieb in der Art fast unter Garantie keine 35Ah Kapazität mehr hat. Sie ist also entsprechend schnell leer. Und von den ursprünglichen 35Ah nutzt man vernünftigerweise auch nie mehr als 28Ah (80%). Erstens soll die Batterie nicht tiefentladen werden, und zweitens muss am Ende immer noch genug Saft für den Anlasser da sein. Auch bei -10°C im Winter...

Wenn nun die Batterie von der ursprünglichen Kapazität nach nem halben Jahr strengem Betrieb mit Standheizung und Kurzstrecke noch (optimistische) zwei Drittel der Nennkapazität hat, dann sind das noch so um die 19Ah Nutzkapazität - wenn die voll ist. Um die Batterie voll zu laden brauchts aber eben mehr als 10min. Zeit.

Eine grössere Batterie hat das gleiche Problem, bloss bis sie leer ist, dauerts dann halt länger.

Nimmt man eine zweite Batterie (möglichst eine für den Zyklenbetrieb optimierte, wie in Solaranlagen, USV oder bei Elektromobilen eingesetzte) für die Standheizung und den Kran, evt. auch den Sitz, wenn der als Einstiegshilfe z.B. elektrisch zur Seite gedreht wird, (Verbraucher die im Stand über längere Zeit nennenswerte Ströme ziehen, wobei längere Zeit heisst, >einige Sekunden, denn auf die Zeitspanne sind Starterbatterien optimiert), dann hat man folgende Vorteile:

- Die Starterbatterie wird nicht mehr wesentlich stärker als normal, ergo vorgesehen, beansprucht. Sie hält länger, weil sie nicht mehr im Zyklenbetrieb genutzt wird.

-Der Wagen springt immer an, weil zum wieder aufladen der Starterbatterie reichen dann auch 10min. Fahrt mehr als aus.

-Die Zweite Batterie, vom für den Einsatz passenden Typ (keine Starterbatterie, über eine Lasttrennschaltung an die LIMA angeschlossen), wird gleichzeitig mit der Starterbatterie geladen. Sofern die LIMA ausreichend Leistung bringt (nicht ganz sicher, aber ich würds vermuten, berechnen kann ichs leider nicht), kann so in kurzer Zeit mehr Energie gespeichert werden. Denn eine Batterie hat immer einen begrenzten Ladestrom, den sie verträgt. Bei zwei Batterien sinds dann zwei eng begrenzte Ladeströme. Immer noch limitiert. Aber zwei Batterien schlucken sicher mehr als eine Schlucken kann. Man muss also, um die gleiche Menge an Energie in die Batterie(n) zu schaufeln, weniger lang unterwegs sein.

-Kostenersparnis unter dem Strich, da man keine überdimensionierte Starterbatterie kaufen muss, die dann, wegen Dauerstrom, der zu hoch ist, trotzdem schnell den Geist aufgibt. Auch den ADAC wird man nicht mehr brauchen, denn die Starterbatterie wird immer voll genug sein. Falls nicht, zieht irgendwas auch dann Strom, wenns nicht sollte.


Sollte dann rauskommen, dass die Lima tatsächlich zu wenig Leistung hat, kann man immer noch eine stärkere LIMA einbauen. Eine Firma, die Rollstuhl-Fahrzeug-Umrüstungen für Selbstfahrer hinbekommt, sollte auch das schaffen. Falls nicht: Einen Ausrüster für Kommunalfahrzeuge anfragen. Die sinds sich gewohnt, für Anhängerbetrieb, Hydraulik oder ähnliches zusätzliche Aggregate an den Keilriehmen serienmässiger Fahrzeuge zu bauen. Allenfalls kommen die auch auf die Idee, eine Zweite LIMA einzubauen, statt einer einzigen monströsen. Geht alles, wenn man es nur ernsthaft versucht. Einziges wirkliches Gegenargument könnten Platzprobleme sein.

Ich glaube aber schon, dass eine ordentlich verbaute und geeignete Zweitbatterie mit Lasttrennschaltung durchaus reichen sollte. Was anderes macht man ja auch nicht, wenn man ne fette Musikanlage einbaut, und da reicht das ja auch aus.

Zitat:
Zitat von Move2001 Beitrag anzeigen
P.S. Der Ladestrom einer Lichtmaschine wird in Ampere angegeben und nicht in Amperestunden.
Ich entschuldige mich. Habe mich da verschrieben.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

Citroen C1 Automatik BJ 2011:

Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.

Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.

Geändert von bluedog (07.03.2010 um 17:07 Uhr)
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