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Zitat von Arnold
nun, auf ein Patent schloss ich, weil die unterschiedlichen Automobilhersteller das System jeweils nacheinander angeboten hatten.
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Es wird schon ein Patent sein. Aber vermutlich ist die Schutzfrist längst verstrichen.
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Zitat von Arnold
Warum man dann nicht erst recht daran Arbeitet, verstehe ich nicht.
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Ich auch nicht. Aber vielleicht hat das System einen Gewichtsnachteil. Schliesslich ist auch bei Elektromobilen genau das der Grund, weshalb sie nur in Nischen eingesetzt werden, und noch keine grosse Verbreitung gefunden haben. Nebst der immensen Kosten von Hochleistungsakkus, um den Gewichtsnachteil möglichst klein zu halten.
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Zitat von Arnold
Wegen des Salzes am Alu könnte ich mir schöne 2-Kreis-Systeme vorstellen. Was dann auch eine Gemischkalibrierung vereinfachen würde.
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... und ganz schön schwer würde, wenn man bedenkt, dass es sich um ein nicht absolut notwendiges System handelt. Schliesslich machen nicht wenige Motoren auch ohne solche Systeme 250'000km und mehr. Und Gewicht ist gerade DAS aktuelle Problem im Automobilbau.
Dazu kommt, dass Zweikreissysteme immer Verluste mit sich bringen. Man bräuchte also mehr Leistung im Primärkreis für den selben Output, was das Gewicht weiter ansteigen lässt. Dazu steigt die Komplexität der Komponente. Wenn ich mir aber ansehe, wie Automobile konstruiert sind, dann wundere ich mich manchmal echt, wie geradezu primitiv manches angelegt ist. Die Kühlwasserpumpe z.B. ist immer noch direkt vom Keil- oder Zahnriehmen angetrieben, und hat somit nur eine Stufe und noch nicht mal eine Kupplung. Dazu kommt, dass die Lager und Dichtungen stärker als nötig beansprucht werden durch die Spannung des Antriebsriehmens. Dabei könnte man das alles bestimmt effizienter und zuverlässiger machen, indem man die Pumpe elektrisch antriebe. Regelbare Drehzahl, kleinere Lagerbelastungen durch Entfall einseitiger Drücke, Leichtere Austauschbarkeit, Motorunabhängiger Betrieb,(für Standheizung oder Nachkühlen), längere Haltbarkeit durch robuste Elektromotoren und eine insgesamt etwas kürzere Betriebszeit, auf die Motorbetriebsstunden umgelegt)...
Aus solchen Überlegungen schliesse ich, dass Automobilingenieure wohl die konservativsten ihres Fachs sind. Unnötige Komplexität ist zwar zu vermeiden, aber ich habe den Eindruck, dass diese Maxime manchmal zu sowas wie Scheuklappen fürs Denken führt. So verkauft uns die Automobilindustrie Dinge als Neuheit, die in anderen Industriezweigen seit gut 50 Jahren Stand der Technik sind, und oft auch schon wieder veraltet... Bei mir hinterlässt das den Eindruck, als trüge eine ganze Branche Gehirnschellen.
Also: Neuheiten und Komplexität sind Dinge, die man offensichtlich in der Automobilindustrie scheut, wie der Teufel das Weihwasser. Gelegentlich wohl aus gutem Grund, aber oft wohl auch, weils auch ohne schon immer funktioniert hat. Das aber ist eben nicht immer ein hinreichender Grund...
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Zitat von Arnold
Das elektrische System hat natürlich den Vorteil dass es für alle von nutzen ist.
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Das bestreite ich. Denn der Strom, den das System frisst, kostet mehr, als es an Spritersparnis und an Komfortgewinn je einbringen wird. Zur Info: Für den Normalbürger kostet die kWh Strom um die 25Rp. (wieviele €-Cent das sind, rechne man selber aus. Jedenfalls kann man sich für den Gegenwert an Strom, den das Ding bei doch zweifelhaftem Nutzen frisst, locker täglich einen bis mehrere l Benzin kaufen.
So ein Ding mag früher seine Berechtigung gehabt haben, als Motoröle und Fertigungstechnik noch nicht so gut waren, indem es dafür sorgte, dass der Motor länger überhaupt startbar blieb. Auch bei grosser Kälte unterhalb von -20°C mag sowas seinen Sinn haben, da in diesen Temperaturbereichen Diesel schon bald mal einzufrieren droht...
Ansonsten ist wenn schon eine Standheizung effizienter, auch wenn sie 10mal soviel kost. Es ist einfach kostenmässig viel schlauer, täglich einen halben oder von mir aus einen ganzen Liter Sprit zu verheizen, und dafür einen wirklich warmen Motor und ein gut geheiztes Fahrzeug zu bekommen, auch wenns weit ist bis zur nächsten Steckdose, als nach 6.5kW verheiztem Strom ein klein bisschen wärmeres Wasser zu bekommen, dafür Kabel mitzuschleppen und ne Steckdose haben zu müssen, und dann dennoch quasi kalt starten zu müssen, wenn auch nicht ganz so eiskalt wie ohne. Obendrein braucht man keine Strippen ziehen, die nebenbei einer Einladung zum Stromdiebstahl gleichkommen.