Der Knackpunkt leigt ja gerade bei dem, was gemeinhin als Motorbremse bezeichnet wird.
Das setzt eine zumindest nahezu Schlupffreie Verbindung zwischen Motor und Rädern voraus. Denn sonst kannst Du den Motor nicht mit der Kraft, die von den Rädern kommt beim Schiebebetrieb in Gang halten.
Eben diese fixe Verbindung zwischen Motor und Getriebe fehlt bei der Wandlerautomatik, wenn entweder gar keine Wandlerüberbrückung vorhanden ist, oder diese offen ist. Man imitiert dann aber eben den Effekt der "Motorbremse", indem man die Kraft von den Rädern her auf eine Bandbremse im Getriebe lenkt. Der Fahrer glaubt dann die Motorbremse in Aktion, dabei ist es eine Bandbremse im Getriebe.
Noch ein Wort zum Ausdruck Motorbremse: Damit das ein für allemal klar ist: Streng genommen haben normale PKW KEINE MOTORBREMSE. Auch die Handschalter nicht.
Denn das, was man Umgangssprachlich beim PKW als Motorbremse bezeichnet, ist nichts weiter als die Schubabschaltung. Da wird oberhalb einer definierten Drehzahl lediglich die Treibstoffzufuhr unterbrochen, wenn man den Fuss vollständig vom Gas nimmt. Allenfalls der Toyota Prius oder andere Elektrohybride haben eine Motorbremse. Da wird dann der Elektromotor als Generator genutzt, und wandelt so kinetische Energie in elektrische um, wobei der Motor tatsächlich als Bremse wirkt.
Ansonsten kenn ich Motorbremsen nur von LKW. Im Wesentlichen gibts da zwei Systeme:
Das eine arbeitet mit Abgasgegendruck, wobei Abgas nicht ganz das richtige Wort ist, wenn man bedenkt, dass auch bei LKW die Schubabschaltung vorhanden ist. Es wird also kein Treibstoff mehr eingespritzt. Demnach kann auch nichts mehr verbrannt werden, und es gibt streng genommen kein wirkliches Abgas... Aber der Diesel saugt ja dennoch Luft an, verdichtet diese und stösst sie aus. Jedenfalls: Zum Bremsen wird nun mittels einer Klappe im Auspuffrohr Gegendruck erzeugt, und so kann der Motor die komprimierte Luft nur noch schwer ausstossen. Die Kolben, damit die Pleuel und die Kurbelwelle, und damit der LKW werden also abgebremst. Dieses System kenne ich noch aus den guten alten Saurer-LKW. Die sind allerdings rar geworden. Andere Hersteller dürften allerdings das selbe Prinzip als Motorbremse genutzt haben... Man erkennts auch daran, dass diese Fahrzeuge ein charakteristisches hochfrequentes und jeweils zur Motordrehzahl passendes lautes Blubbern oder Pfeifen von sich geben, sobald die Motorbremse arbeitet. Hört sich ein Wenig wie ein Baukompressor an.
Das andere, heute gängige System, ist streng genommen auch wieder keine Motorbremse. Es wird dem Getriebe ein sog. Retarder angefügt, der die Funktion der Bandbremse beim Automatik-PKW übernimmt, bzw. eben leistungsfähiger ist. Allerdings, da der Retarder ein hydraulisches System ist, wesentlich verschleissärmer als eine Bandbremse. Sofern man den Retarder überhaupt deutlich heraushört, dann als hydraulisches Geräusch, ähnlich der Geräuschkulisse einer Wandlerautomatik. Oder man kanns nur vermuten, weil das Getriebe trotz niedriger und deutlich abnehmender Geschwindigkeit singt wie bei Vollgas auf der Autobahn.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik:  Ausrangiert, leider!
Citroen C1 Automatik BJ 2011:
Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.
Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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