Dass Alkohol bei 100% Reinheit gasförmig wäre, hör ich zum ersten mal. Woher hast Du das?
Andererseits: 100% Reinheit gibts ohnehin nicht.
Soviel ich weiss, wird als Treibstoff Ethanol mit einer Reinheit von mindestens 99.9% verwendet. Und Luft hast Du auch in einem mit Benzin gefüllten Tank, es sei denn, der ist wirklich immer randvoll. Samt der in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit. Daher rosten Benzintanks auch von innen, wenn man sie brav immer nur mit Benzin füllt, und genau um das zu verhindern gibt es die empfehlung, Autos vor längerem Stillstand randvoll zu tanken. Das Benzin verhindert dann, dass Luftfeuchtigkeit und Sauerstoff an die Innenseite des Tanks kommen und den zum beschleunigten Rosten bringen.
Benzin mit Wasser zu strecken ist aber auch ganz generell die dümmste Idee, auf die man verfallen kann. Erst recht als Tankstellenbetreiber. Denn der Tankstellenbetreiber haftet für Schäden, die solcherlei Mätzchen verursachen. Und das mit Sicherheit, denn Wasser im Benzin kann man sehr leicht nachweisen.
Was allenfalls passieren könnte, ist, dass man schlechten Schnaps erwischt, also solchen mit zuviel Wasser drinnen...
Um Tank und Benzinleitungen hab ich am allerwenigsten Angst. Mein Auto ist nicht alt genug, dass da noch Kunststoffe drin sein könnten, die den Schnaps absolut nicht vertragen. Am ehesten mach ich mir noch um die Spritpumpe sorgen, weil ja der Verbrauch ansteigt, die also stärker gefordert ist. Nachdem ich allerdings erlebt habe, dass die auch mit pur-Benzinbetrieb den Schöpflöffel abgeben kann, halte ich sowas einfach für Pech, das allenfalls ganz marginal was mit dem Sprit zu tun hat.
Der Motor an sich wird sowas ne ganze Weile aushalten, gibt es doch einige im Forum, die ihren Daihatsu sogar umgerüstet haben oder hatten. An Tank und Benzinleitungen hat meines Wissens keiner was geändert. Es wurden Zusatzsteuergeräte eingebaut, oder allenfalls grössere Einspritzdüsen. Ausser den üblichen Problemen mit Schnaps wie schlechtem Anspringen oder weniger Durchzug, falls ohne Umrüstung gefahren wird, und dem Chemisch bedingten Mehrverbrauch, gabs eher nichts sonderbares zu berichten, selbst wenn E85 pur gefahren wurde.
Eine Umrüstung kommt für mich aus rechtlichen Gründen nicht in Frage, so dass ich E85 lediglich zumische. Verschiedenen Berichten zufolge sollen Anteile bis 30% problemlos sein, sieht man von den üblichen, ungefährlichen Problemen ab. Ich persönlich hab mir ein Limit von 40% Schnaps im Tank gesetzt, mit Rücksicht auf die Lambda-Regelung, und die Einspritzanlage, die oberhalb dieses Wertes sicherlich irgendwann an ihre Grenzen kommen würden. Ausserdem kann ich nicht auf beliebig viel Leistung verzichten, denn die Automatik soll fahrbar bleiben, wenn ich auch bereit bin auf Beschleunigungsvermögen in gewissen Grenzen zu verzichten.
E40 bedeutet: Bei einem Tankvolumen von 36l maximal 14.4l Schnaps.
In E85 umgerechnet sind das dann: 16.941176470588235294117647058824l E85 auf eine Tankfüllung.
Bis etwa 14l bin ich schon gegangen. Wird dann eine gemächliche Angelegenheit und vor allem beim Kaltstart dreht der Anlasser die ein oder andere Ehrenrunde, aber das stört nicht weiter, solange man weiss, dass es am Sprit liegt...
__________________
Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik:  Ausrangiert, leider!
Citroen C1 Automatik BJ 2011:
Mofa: Dreirad auf Basis eines Amsler-Pony, Verbrauch Zweitaktgemisch: <3.5l/100km.
Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
|