Der Cuore ist nicht mehr und nicht weniger Lebensbedrohlich wie jedes andere Auto. Und das ESP macht DEN Wagen sicher um weniger sicherer, als wenn man einen Mercedes, Audi oder Porsche mit und ohne ESP vergleicht. Der Unterschied ist beim Cuore wirklich nicht so gigantisch gross.
Und in dem von 25Plus zitierten Satz wird doch klar, worum es geht: Es ist AutoBild offensichtlich ein Dorn im Auge, dass der L276 nicht mehr mit ESP geliefert wird. Um nichts anderes geht es, und nun sucht man Argumente, um die Forderung nach ESP Serie zu rechtfertigen. Suchen muss man die, weil es in der Realität keine Rolle spielt. Würde ESP wirklich eine Rolle spielen in den Augen der Neuwagenkäufer (und NUR auf die kommt es an, denn die sind es, die die Wagen kaufen und zahlen, nach dem Bedarf wie sie ihn in der realen Welt sehen, mit den Prioritäten, welche sie - und nur SIE als Neuwagenkäufer setzen), wären statt weniger als 5% doch eher mehr als 95% der neuen Cuore mit ESP verkauft worden.
Fazit: Ob der Test fair war oder nicht ist schnuppe, denn die aus dem Test abgeleitete Konsequenz (nämlich die Forderung nach ESP in ALLEN Neuwagen) geht völlig am Markt vorbei. Also versuchen AUTOBILD, ADAC, und andere, die Realität zu verbiegen, indem sie den Leuten weismachen wollen, es sei geradezu mit (Selbst-)Mord gleichzusetzen, ein Auto ohne ESP zu fahren und erst recht, ein solches neu zu kaufen.
Die angeblichen Standards beim Elchtest (die allesamt relativ zum Fahrzeug gelten, und daher zwar als Standard bezeichnet werden können, aber dennoch keine Vergleichbaren Daten liefern, sofern unterschiedliche Fahrzeuge miteinander verglichen werden) kommen dafür gerade recht.
Besonders realistisch ist dieser "Standard" wirklich nicht, wenn die Breite der Fahrspur von der Fahrzeugbreite abhängt. Denn die Strassen werden nicht extra alle um 20cm schmaler, nur weil grad ein Cuore drauf fährt. Folge: Man muss mit einem Cuore wesentlich weniger stark gegenlenken nach dem Ausweichmanöver, als es die Test-"Norm" vorgibt. Denn die Strasse ist relativ zur Fahrzeugbreite viel breiter. Man hat also mehr Platz zum Kurven.
Was allerdings schon Sinn macht, ist die Vorgabe des eingelegten Gangs. Das muss der fünfte sein. Schliesslich ist das zu Grunde liegende Szenario ein plötzlich und unerwartet auftauchendes Hindernis, während einer Fahrt ausserorts. Da aber fährt man nun mal meist im fünften. Da das Hindernis nun plötzlich und unerwartet auftaucht, wäre es unrealistisch, von einem anderen Gang auszugehen, denn zum Schalten bleibt keine Zeit.
Streiten könnte man sich über die Sinnhaftigkeit der Drehzahlvorgabe. Geht man davon aus, dass der Fahrer erschrickt und nur grad noch das Lenkrad rumreissen kann, macht das Sinn, denn die Drehzahl muss (eben in dem Gang, den man normalerweise Ausserorts nutzt) hoch genug sein, dass der Motor bei dem Ausweichmanöver nicht abstirbt und somit die vorderen Räder blockiert.
Geht man allerdings davon aus, dass ein Fahrer bei einem Hindernis sich gleichzeitig mit dem Ausweichen oder während dem Ausweichen, also etwa vor dem Gegenlenken bremsbereit macht, dann kann man mit Fug und Recht davon ausgehen, dass die Kupplung getreten wird, bevor der Motor abgewürgt wird. Dann macht eine Drehzahlvorgabe keinen Sinn. Ausserdem sind die 2000RPM so oder so eine zu starre Vorgabe. Wenn sich selbst die Fahrbahnbreite (



) nach dem getesteten Fahrzeug richtet, warum um alles in der Welt dann nich auch die gefahrene Drehzahl?!?
Die Folge dieser Vorgabe ist nämlich dann die, dass Getriebe zu kurz gebaut werden, und dadurch der Verbrauch ansteigt, weil anders der Elchtest nicht oder nur mit zu schlechten Resultaten zu meistern ist.
p.s.: Da offenbar der 5. Gang vorgeschrieben ist, könnte man allenfalls den sechsten wieder länger übersetzen. Nur machen erstens mehr Gänge ein Auto nicht worklich benutzerferundlicher, und die Benutzerfreundlichkeit trägt auch zur Sicherheit bei; und zweitens führt der 6. Gang dann vermutlich wieder die Vorschift in die Traumwelt, sofern normalerweise ausserorts im 6. gefahren werden kann. DER würde dann nämlich auch dann höchstwahrscheinlich anliegen, wenn ein plötzliches, unerwartetes Hindernis auf der Fahrbahn auftaucht. Sprich: Bei dem Szenario aus dem der Elchtest entstand.