UND es geht weiter....
Elf Kündigungen wegen eines Batterietesters
von Anna Voltz
Daihatsu Deutschland hat elf Händlern fristlos gekündigt, weil sie einen vorgeschriebenen Batterietester nicht abnehmen wollten und auch nach Abmahnungen nicht reagiert hatten. Nach Ansicht von Udo Auchter, Vorsitzender des Daihatsu-Partnerverbands, will der Importeur über den Tester vor allem Profit machen. An jedem Batteriegerät verdiene der japanische Kleinwagenhersteller 200 Euro, erklärte Auchter im Gespräch mit AUTOHAUS Online. Nur um Batterien testen zu wollen, könne man auch ein anderes Gerät verwenden. "Da muss nicht Daihatsu drauf stehen." Außerdem sei das Diagnoesgerät mit einem Preis von knapp 600 Euro vielen Händlern zu teuer gewesen.
Mehrere der gekündigten Händler gehen nun auf die Barrikaden und haben den Rechtsanwalt Tim O. Vogels mit dem Fall betraut. Eine Händlerin bestätigte gegenüber diesem Dienst, dass sie mit ihrer Klage zusätzlich bis nach Brüssel ziehen wolle: "Man kann sich nicht alles gefallen lassen." Sie zeigte sich verwundert darüber, dass sie bisher nur eine Kündigung per Fax und nicht per Einschreiben erhalten habe. Andere Händler hätten den Weg des Schlichtungsverfahrens gewählt.
Bei Daihatsu sieht man den Klagen gelassen entgegen. "Der Batterietester ist ganz normaler Standard", erklärte Daihatsu-Geschäftsführer Matthias Heinz auf Anfrage. Ein solcher Tester sei auch bei anderen Herstellern zur Norm geworden. Zudem sei er angekündigt gewesen. Das Gerät ermögliche es den Partnern, mit dem Importeur komfortabler zu arbeiten. Den Vorwurf der Abzocke entkräftete er: "Wir haben den Händlern auch eine Teilzahlung angeboten." Heinz relativierte auch die Zahl der elf Kündigungen: "Von den insgesamt 370 Daihatsu-Händlern in Deutschland hat sich die Mehrheit für den Tester entschieden."
Gino Bieringer, General Manager After Sales und Logistics bei Daihatsu, sagte zu AUTOHAUS Online: "Dieser Tester ist speziell auf die Daihatsu-Produkte abgestimmt." Er ermögliche überhaupt erst eine genaue Dokumentation von technischen Daten, die im Zusammenhang mit der Batterie wichtig seien. Bieringer ergänzte, dass es letztendlich im Ermessen jedes Händlers liege, ob er vorgegebene Standards erfüllen wolle oder nicht.
Quelle:
http://www.autohaus.de/elf-kuendigun...rs-839549.html