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Alt 03.04.2009, 00:13   #20
Werner Schulte
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Themenstarter
Standard Drehzahlsteller

Hallo,

es gibt vier Mikroschalter, weil der Schrittmotor für den Drehzahlsteller 4 Anschlüsse hat. Durch Drehen des Knopfes (ursprünglich Abdeckung des Zigarettenanzünders) wird immer reihum je ein Mikroschalter betätigt und setzt den Leerlaufsteller neben den Drosselklappe in Marsch.

Drehe ich am Zigarettenanzünder rechts rum, so erhöht sich die Leerlaufdrehzahl, drehe ich links, läuft er langsamer.

Praktisch sieht das dann so aus: Vor dem Starten am kalten Morgen anderthalb bis zwei Umdrehungen nach rechts, Motor anlassen - läuft kalt auf ca. 1000/min, Losfahren und an der ersten Ampel etwas zurückdrehen. Man kann auch mit weniger einwandfrei fahren. So isser gar nicht der Süsse

Sehr angenehm: der erste ist nur eine gute Autolänge lang drin, da hab ich schon den zweiten und gehe sofort weiter in den dritten. Beim Gaswegnehmen ist auch wirklich Ruhe und beim Ausrollen im dritten meldet sich der Dreizylinder erst so bei 800/min wieder - aber gaaanz ruhig und lieb und ohne zu ruckeln. Ich muß dann durch so einen Verteilerkreis durch und bleibe einfach im dritten drin. Zart wieder angasen bei 650/min und mit Minimalspritverbrauch zuttert er wieder ab. Wohlgemerkt, bei eiskaltem Motor. Das ist Style .

Dagegen geht mir dieses Gejage mit hohem Leerlauf und ständig auf der Bremse zu stehen und immer einen Gang zu niedrig waaahnsinnig auf den Keks.

Was mich auch sehr gestört hat, war, daß bei mittleren Drehzahlen im Übergang zwischen Schiebebetrieb und Teillast ein kleiner Ruck quasi unvermeidlich war. Die Elektronik stellt im Fahrbetrieb den Leerlauf etwas höher, als er zuletzt gestanden hat, damit bei plötzlichem Gaswegnehmen und Kupplung treten die Kiste auf keinen Fall ausgeht. Man merkts, wenn man dann an die Ampel rollt und wartet, dann beruhigt sich die Leerlaufdrehzahl wieder.

Die Folge ist, daß bei rel. weit geöffnetem Luftquerschnitt der Motor immer eine gewisse Menge Luft ansaugt, was vom Druckmesser im Ansaugkasten auch entsprechend registriert wird. Das Drosselklappen-Poti sendet aber "Gasweg", also schaltet die Schubabschaltung die Spritzufuhr komplett ab. So weit so gut, aber wenn jetzt ein klein wenig Gas gegeben wird, registriert das Drosselklappenpoti "Teillast" und schaltet die Spritzufuhr wieder ein. Da aber der Leerlaufsteller noch auf ziemlich groß steht, gibt es einen Ruck. Klein, aber trotzdem vermeidbar in der Rolls-Royce Klasse.

Mit manuell verstelltem Leerlauf gibt es das nicht. Die Bohrung für die Luftzufuhr bleibt klein und der Einsatz der Leistung im Übergang geht butterweich.

Ok, man mag mich jetzt für einen Spinner halten. Sehe ich selbst so. Aber es gefällt mir, einen kleinen Dreizylinder zu fahren, wie eine Limousine mit Chauffeur und ich muß sagen, der neue Langhub-Dreizylinder von Daihatsu hat wirklich alle Qualitäten eines aufmerksamen Butlers.

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Wenn der Motor warm ist oder besser gesagt, nicht wirklich kalt, braucht man am Leerlauf überhaupt nichts zu verstellen. Er läuft dann halt 100 bis 200/min weniger, bis er wieder warm ist. Das dauert vielleicht einen Kilometer, dann hat er wieder seine normale Drehzahl. Wozu dagegen anregeln !? Ich finde es gut, wie es ist.


Gruß

Werner Schulte
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