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Alt 20.03.2009, 14:37   #6
Werner Schulte
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Themenstarter
Standard Abgasverhalten

Moin,

das interessiert mich allerdings auch sehr und dieser Punkt wird auch noch geklärt. Durch die AU kann ich so jedenfalls nicht durchkommen, weil einfach der Testzyklus nicht funktioniert - egal, ob die Werte nun besser sind oder schlechter.

Wenn im Kaltlauf der Motor auf Tuckerdrehzahlen vor sich hinstolpert, ist das mit Sicherheit nicht dienlich, Abgaswerte zu verbessern. Das bedeutet, gleich nach dem Anlassen ist zügiges Losfahren angesagt.

Andererseits ist es der Umwelt auch nicht zuträglich, wenn ein Motor unbelastet mit richtig Drehzahlen (und entsprechendem Verbrauch) "möglichst schnell" auf Arbeitstemperatur kommt. Das ist ein Problem bei Vorschriften, sie müssen in überprüfbare Verfahren münden, die dann vom TÜV bzw. den jeweiligen Behörden auch nachvollzogen werden können. Die pure Aussage "Herr Schulte steigt in sein Auto, schnallt sich erst an, startet den Motor und fährt sofort los" ist eben schlecht zu überprüfen.

Klar ist nur eins: wenn ich alles so lasse, wie es ab Werk ist, setze ich mich auch rein, schnalle mich an und fahre sofort los. Wenn auch etwas genervter, versuche ich dann ebenfalls, bei niedrigen Drehzahlen zu bleiben und steige etwas öfter auf die Bremse. Die Abgaswerte sind also im Effekt die gleichen. Allerdings bei ingesamt weniger Verbrauch, der letzlich wieder öko-positiv ist.

Beruflich messe ich gelegentlich Abgaswerte von Großfeuerungen, die ganz andere Kriterien einhalten müssen. Leider kann ich die Testgeräte für das Auto nicht nehmen, da die Messungen immer protokolliert werden und der CO-Gehalt eines Autos die empfindlichen Meßzellen der Geräte sofort töten würden. Ein KFZ-Tester so nur für privat war mir bisher zu teuer. Ein altes Orsat-Gerät treibe ich evtl. noch irgendwo auf.

Wenn man so etwas nachmessen möchte, muß man richtige Versuchsreihen fahren. Das ist sehr aufwändig. Auch kann man so etwas durchaus durch den TÜV bekommen, nur bezahlt man halt die gesamt Testprozeduren mit und ist schnell beim Preis zweier Sirions angelangt.

Prinzipiell ist jedenfalls der Motor in den Toyotas der gleiche. Er wird dort mit E-Gas anders geregelt, dreht im Kaltlauf viel niedriger (eine Anhebung hat er auch, aber moderat), und dosiert seinen Kraftstoff letzlich auch über Signal Lambda-Sonde, Temperatur und Unterdruck im Saugkasten. Das läuft nicht anders.

Im Sommer sind die Unterschiede dann sehr klein, weil auch der Sirion schnell warm ist. Als ich letzten Sommer den baugleichen SUBARU Justy gefahren habe, war es richtig heiß und ich habe diesen hohen Kaltlauf gar nicht gehabt.

Außerdem sage ich hier nochmal ganz klar: ich will den Leerlauf auch - genau wie vorgeschrieben - auf ca. 800/min haben. Das ist die richtige Drehzahl für das Aggregat. Somit habe ich im Normalbetrieb keine Abweichungen zur Serie. Ich will nur nicht, daß dieses kleine Männchen mir beim Parken und auch beim Ausrollen ständig dazwischen pfuscht und sich wichtig macht. Ich würg den Wagen schon nicht ab. Bei der feinfühligen Supergasannahme ist es geradezu eine Lust, zwei Millimeter Gas zum Anfahren zu geben. Das Auto macht dann ganz genau das, was man erwartet - nur ein bißchen schöner, als andere. Ich will gar kein E-Gas haben, der Seilzug ist super !


Gruß

Werner Schulte
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