Nabend,
erstmal Danke für Euer reges Interesse und Feedback!
@Q-Big: Wie bereits in meinem ersten Beitrag geschrieben, kann mit gezogenem Choke ein runder Lauf unter Leistungsverlust erzwungen werden. Der Vergaser des L80 besitzt, soweit ich weiß, nur eine Gemischschraube für Einstellung des Leerlaufgemischs. Die Gemischbildung unter Last bleibt davon unberührt. Eine Einstellung ist sinnvoll, aber im Moment liegt das Hauptproblem im Teillastbereich, also Richtung Hauptdüse / Venturiproportion.
@mike.hodel: Leerlaufgemischschraube bereits erwähnt.
Danke für die Information zur Standardeinstellung ebendieser. Sorry, aber das mit der Beatmung check ich immer noch nicht. Mein Problem besteht doch eben aus "zuviel Luft". Luftmenge ist ja ok und konstant. Was verändert werden muss ist die angesaugt Kraftstoffmenge, um das stöchiometrische Verhältnis (Lambda = 1) von 14,7 : 1 (Benzinbetrieb) auf 9 : 1 (Ethanolbetrieb), respektive ungefähr 10 : 1 (E85) zu bringen. Der Gedanke, dass der Luftfilter als "Widerstand" im Luftkreislauf liegt, kann ich nachvollziehen, aber wie gesagt, ich denke das Problem liegt bei Kraftstoffzufuhr.
@bluedog: Sehr interessanter Gedanke! Ich muss sagen, da hast Du mich auf ein paar weitere Ideen gebracht - Danke! Quere Ideen sind immer gut.
Da hast Du was angefangen. E85 Betrieb hätte mir ja gereicht, aber jetzt will ich einen FFV L80.
Luftmenge vergrößern geht ja nur über Aufladung. De facto wird das Gemisch in größeren Höhen nicht abgemagert. Die Luftdichte ist geringer, dementsprechend wird die Kraftstoffzufuhr auch reduziert. So bleibt das Gemisch im benötigten Bereich (0,8 < lambda < 1,2, insbesondere lambda = 1). Im Allgemeinen: Leistungsverlust bei Verbrauchsreduktion - irgendwo muss die Power ja herkommen.
Hast Du Informationen wie die variable Gemischbildung in der von Dir beschriebenen Praxis bewerkstelligt wird?
Die notwendig Messung können im Abgas über eine Lambda-Sonde gemacht werden. Die Messungen regeln dann die benötigten Kraftstoffmengen entsprechend (Luftmenge konstant). Das zur Verfügung stehende Gemisch (Messung Exx) bestimmt den Zündzeitpunkt. Damit wäre das FFV fertig! ;-)
Die Registervergaseridee ist cool.
@all: Hab im Netz noch etwas dienliches ausfindig machen können.
http://journeytoforever.org/biofuel_...earth/me2.html
Kurz: Für Ethanolbetrieb/E85 notwendigen Hauptveränderungen:
1. Hauptdüse
2. Leerlaufdüse/-einstellung
3. Zündzeitpunkt
bluedog, dieser Artikel ist von 1980 (!). Ich stimme Deinem Zitat 100% zu "Aber: Zumindest theoretisch ist die nötige Technik seit Jahrzehnten vorhanden und erprobt, um aus einem Vergaser-Motor einen Flexifuel-Motor machen zu können.". Leider ist es oft genug so!
Noch am Rande zum Thema Leitungskorrosion: Die "Korrosionsfähigkeit" von Ethanol soll bei Zugabe von bereits wenigen (1-5) Prozent Benzin extrem stark absinken.
Ein Gedanke ist mir noch gekommen:
Ein Vergaser regelt die Zustände über Druckdifferenzen. Für den Teillastbereich sehe ich hier als entscheidend die Größe der Hauptdüse und noch mehr die Proportionen im Venturi-Rohr. Über eine Änderung der Proportionen des Venturirohrs ändern sich die Druckverhältnisse des Systems, insbesondere die Geschwindigkeit/Druck der Luft am Austrittsarm. Die geförderte Menge ist umgekehrt proportional zum hier (Austrittsarm) herrschenden Druck. Eine weitere Verjüngung im Venturirohr erhöht die Luftgeschwindigkeit und damit die geförderte Kraftstoffmenge. Venturi ist jetzt ausgelegt für Benzin und damit stöchiometrisches Verhältnis 14,7:1, benötigt werden 10:1 (E85). Schön und gut, aber wie so eine weiter Verjüngung bewerkstelligt werden.
Zuerst dache ich an eine Art zusätzlichem Inlay mit dementsprechend geringerem Durchmesser (Reduzierstück), welches an der bestehend "Venturi-Verjüngung" aufliegt/befestigt ist. Am Austrittsarm ist allerdings noch eine Art Luftführungshülse dran. Eine Veränderung an dieser Stelle hätte in meinen Augen den selben Effekt. Ich versuch jetzt mal eine Art Trichter aufzutreiben, der auf diese Hülse aufgesteckt werden kann und die Druckverhältnisse/Strömungsgeschwindigkeiten an der Austrittsöffnung auf 10:1 hin bringt. Plumb gesagt muss an dieser stelle die Luft 50% schneller werden. Dies hätte den Vorteil, dass die Druckverhältnisse hierdurch auf E85 umgestellt werden würden, ohne an der Hauptdüse (so große) Veränderungen (siehe Link, 20-40%) vornehmen zu müssen.
Ist nur mal so ein Gedankengang...
@o.boss: Was hat es letztenedes zerlegt? Vergaser, Motor, Ventile? Wie waren Deine Erfahrungen? 100% Ethanol?
Hab in nächster Zeit (2 Wochen) leider nicht die Möglichkeit den Umbau in Angriff zu nehmen. Wird aber gemacht!
Schöne Grüße an Euch und noch nen schönen Abend!
Wicky
P.S.: Immer her mit weiteren schrägen Ideen