Moin Moin,
ich werde mir jetzt mal eine größere Düse besorgen. Und Ventilschutz kann ja auch nicht schaden.
Die Verbrennungscharakteristik von Ethanol ist ja bekannterweise etwas "rabiater" als die "normalen Benzins". Ebendies bedingt/ermöglicht die Vorverstellung des Zündzeitpunkts.
Die Meinungen zu ausgebrannten Ventilen gehen ziemlich auseinander. Da mein L80 (fast 20 Jahre und 140.000km) sowieso ein Prototypenträger ist, werde ich das jetzt testen und mir die Zustandsänderung der Ventile nach dem Test genauer ansehen. Im übrigen denke ich, das da noch viel Polemik in der Diskussion um E85 steckt.
@BJoe: Cooles Foto! Zu schnell im L80? Das ist schon eine Leistung
@Dieselpapst: Genauso dachte ich mir das. Danke für die Zustimmung. Hoffentlich klapps. Hab von einer KTM gehört, die seit geraumer Zeit/Stecke mit größerer Düse, andere Vergasernadel E85 sorgenfrei nutzt.
@mike.hodel: Mein L80 hat einen mechanischen Vergaser (bis aufs Abschaltventil natürlich). Die Zündung ist auch noch die gute alte Spule mit Zündunterbrecher. Größere Düse, andere Druckverhältnisse im Vergaser – ok, aber deinen Hinweis bzgl. der zusätzlichen Luftfilterdichtung habe ich nicht verstanden.
@caoz: Ja, das verstehst Du so gesehen ganz richtig. Leider ist das Tankstellennetz in Deutschland noch etwas dünn, wird aber besser (
http://bio-ethanol-tankstellen.de). Benutzung ist legal und sogar für knappe Abgasmessungen recht dienlich. Problem ist eben, dass Du deinem Motor "klarmachen" musst, dass da jetzt primär Alkohol kommt und kein "normales Benzin" kommt. Andere Charakteristik von E85 bedingt anderes Zündverhalten und Zufuhrmengen.
Die Schweden machen in Europa für Ethanol richtig Druck. Stichwort FlexiFuel. FlexiFuel-Systeme ermittelt permanent die Zusammensetzung des Gemischs Exx und ändert die Zündung und Kraftstoffmenge entsprechend. Damit kann man Tanken, was gerade verfügbar ist (E85 und/oder Benzin).
Umbaukosten sind nicht ohne und für L80/Vergaser wird eh nix angeboten. Sollte mein Umbau funktionieren liegen die Materialkosten im Cent-Bereich. Durcheinandertanken geht dann eben nicht (ohne Rückumstellung) und ich bin auf E85 angewiesen.
Angesprochene Problem/Gefahren: Ventilabbrand aufgrund geringer Härtung ggü. FFV (FlexiFuelVehicle), Korrosion von Gummiteilen, Kompression nicht ausreichend, Dreck im Kraftstoffsystem aufgrund der Lösungseigenschaften von Alkohol. Aber wie gesagt: Die Meinungen gehen hier teils weit auseinander.
No Risk - no Fun.
Zu den E85-Kosten: um 0,95 €/Liter!
Zur Umwelt (vernünftiger Herkunftsnachweis vorausgesetzt): E85 = 85% Ethanol, 15% Benzin. Meiner brauch so um die 4,7 L/100km (top 4,2 L/100km), entspricht 114g CO2/km. Bleibt netto die mineralölbedingte Emission von 17g CO2/km bei E85 pur Betrieb. Wäre in der Schweiz ein A++ Fahrzeug ;-) für mike.hodel. Für Schwefelreduktion gilt das Gleiche. Allerdings bleiben die sonstigen Werte (NOx,...) ohne KAT wie sie sind.
Alt-PÖL wohl im Moment umwelttechnisch am besten, abgesehen von Fahrradfahren.
Zum Geruch: Angetrunkener Tankstellenwart.
Also: Ich teste das mal jetzt mit der größeren Düse und halte euch hier über die Ergebnisse, auch die negativen, auf dem Laufenden. Sollte noch jmd Ideen haben - immer her damit!
Danke für euer Feedback!
Erfolgreichen Tag wünsch ich Euch!
Wicky