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Alt 06.10.2007, 14:38   #9
bluedog
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Natürlich bringt das andere Probleme. Schon klar. Aber ich kann und will nicht auf mein Auto verzichten. Und Elektromobile sind auch nicht problemlos, und haben überdies zu wenig Reichweite.

Aber auch die Bahn, und jedes andere Verkehrsmittel, das nicht mit reiner Muskelkraft betrieben wird, ist keineswegs unproblematisch.

Zudem: Genau das ist ja der Vorteil einer Kapitalistischen Marktwirtschaft, dass man eben ohne Kontingente und sowas auskommen kann. Wenn man die Leute denn auch machen lässt. Bioethanol und andere Treibstoffe sind nämlich heute schon billiger als Benzin. Nur ist die ganze Infrastruktur inklusive der rechtlichen Rahmenbedingungen zu starr auf Benzin- und Dieselfahrzeuge ausgerichtet. Das macht den Wechsel teuer und unattraktiv, obschon alternative Treibstoffe an sich billiger und ökologisch besser verträglich sind.

Ich bin eben KEIN Ökofundi. Deshalb, und aus rein praktischen gründen, kann ich den Forderungen nach einer gesetzlichen Einschränkung des motorisierten Individualverkehrs rein gar nichts abgewinnen. Mit einer stetigen Entwicklung zur Nachhaltigkeit werden wir zwar nicht alle Probleme lösen, und schon gar keine revolutionären Sprünge hin zur Umweltverträglichkeit machen, aber wir packen die Probleme immerhin an, und entwickeln Techniken zur Serienreife, die nie übers Prototypstadium hinaus kämen, wenn man schon am Anfang alles damit erreichen will.

Der elektroantrieb beispielsweise wäre heute längst global verbreitet, wenn man ein paar Idealisten einfach hätte machen lassen. Aber die sind alle an irgendwelchen Vorschriften oder überzogengen Erwartungen gescheitert.

Ich will also eben NICHT weniger fahren oder gar auf mein Auto verzichten. Autofahren macht Spass. Ausserdem bin ich drauf angewiesen. (Mehr per PN)
Ich will auch nicht langsamer fahren, als der Rest der Welt. Weil ich kein Verkehrshindernis sein will, und weil ich mich freue auch mal schnell sein zu dürfen. Und dafür will ich mich nicht schämen müssen. Auch will ich mich nicht von den Grünen und anderen Umweltschützern als Dreckmacher betiteln lassen müssen, sondern eben tun, was ich kann, um der Umwelt nicht mehr zu schaden als nötig.
Und ich will den Kritikern des motorisierten Individualverkehrs zeigen, dass es auch anders als mit Verboten, Limiten und Einschränkungen geht. Denn erstens will ich persönlich einfach nicht darauf verzichten, und zweitens geht es ohnehin nicht ohne, denn der Klemptner oder der Bodenleger kann nicht per Bahn und Bus zu seinen Aufträgen. Ebenso wenig, wie ich meinen Wochenendeinkauf per Bahn erledigen möchte. Auch der Anwalt kann nicht einfach sagen, er käme erst in 4h, weil er vorher keinen Bus erreichen könne, wenn ihn ein Mandant aus dem Untersuchungsgefängnis anruft...

Bisher kann jeder seine Verkehrsmittel frei wählen, und das soll grundsätzlich auch so bleiben. Denn Vorschriften lösen in dem Bereich keine Probleme, ohne dass wieder neue dadurch entstehen.
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