Damit ein Motor angeht, braucht es immer irgendwas, das die Kurbelwelle in Bewegung bringt. Insofern muss also der Anlasser oder sonstwas diesen Job erledigen. Beschrieben wurde aber, dass der Motor durch aktivieren der Zündung wieder startet, auf wenn sich die Kurbelwelle nicht mehr bewegt. Das kann ICH mir nicht erklären. Angehen muss der Motor jedoch, wenn die Zündung an ist, und die Kurbelwelle bewegt wird. Also auch ohne, dass der Anlasser Zwingend aktiviert werden muss. Sonst liesse sich der Wagen im Notfall nicht anschieben. Aber genau das war ja hier nicht gemeint.
Ganz allgemein gilt, dass man in Notsituationen immer zur sicheren Seite hin reagieren sollte. Das heisst, so reagieren, dass möglichst mehrere Dinge schieflaufen müssten, um zu einer Unbeherrschbaren Situation führen zu können. Vertraut man aber im gegebenen Beispiel einfach darauf, dass das Lenkradschloss offen bleibt, wenn man den Motor ausmacht schafft man damit gleich mehrere mögliche GAU-Risiken.
Einmal kanns sein, dass man in der Aufregung einfach den Schlüssel ganz zurückdreht, oder gar abzieht... Lässt man den Zündschlüssel einfach in ruhe, und konzentriert sich einfach darauf, das Fahrzeug beherrschbar zu halten, kann beides nicht Passieren.
Zudem kanns auch sein, dass die Angabe nicht stimmt und das Zündschloss wider Erwarten einrastet. Dann garantiert niemand, dass man das merkt, bevors zu spät ist. Dasselbe, wenn der Schutzmechanismus versagt.
Ausserdem kanns auch sein, dass man beim Neustart des Triebwerks in der Hektik den Gang drin lässt, oder die Kupplung zu treten vergisst. Von unangenehmen Rucken bis hin zu blockerenden oder eben durchdrehenden Rädern und damit schlimmstenfalls dem Kontrollverlust über das Fahrzeug ist dann so ziehmlich alles denkbar.
Als allgemeinen Tipp gibt es also nur eine sichere Variante. Und das ist die, wie hier konkret reagiert wurde.
Dass einzelne Fahrer in Konkreten Einzelfällen bessere Alternativen finden und umsetzten könnten, ist klar. Da sich aber die meisten Fahrer tendentiell eher über- als unterschätzen, ist es besser, die Sicherheit immer und überall vorgehen zu lassen. Zudem kann auch die Technik immer mal wieder unerwartet reagieren. Dann wird man für jede Sicherheitsreseve und Handlungsalternative, die man sich offen gehalten hat, und über jedes Quäntchen dann noch frei ferfügbarer Aufmerksamkeit froh sein.
In all den Fällen ist ein Motorschaden das kleinste Übel. Zumal es ja auch sein kann, dass das Gas in einem Moment hängen bleibt, in dem der Verkehr und die anderen Verkehrsteilnehmer 100%ige Aufmerksamkeit verlangen. Wer dann Zeit mit Rettungsaktionen für den Motor verschenkt, spielt nicht selten mit Menschenleben. Sei es mit dem eigenen, oder mit dem anderer Verkehrsteilnehmer.
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