Hallo Daniel,
wirf bloß nicht gleich die Flinte ins Korn. Dass deine Werkstatt die Zündung nicht einstellen konnte und Hinweise auf "irgendwo tiefer" gibt, macht mich misstrauisch, vielleicht ist da Schraubergehirnschmalz erforderlich.
Und eine angefressene Kurbelwelle lebt bei entsprechender Pflege gern noch eine ganze Weile bis zum Weltuntergang, besonders bei der von dir angegebenen Fahrweise. Sie sollte, sagt mir mein Menschenverstand, schön sanft und gleichmäßig unter Last gesetzt werden, man sollte möglichst Lastwechsel vermeiden (keine Motorbremse) und auf keinen Fall den Motor ohne Last oder schwachlastig hochjubeln.
Mein ehemaliger Cuore L201 (Ruckel-Blubber-Knack, RBK) war schon seit dem ich ihn übernahm zu laut, er hatte beim Vorbesitzer mal einen Zahnriemencrash und wurde mit einem neuen Ventilsatz wieder aufgebaut. Hat in meiner Nutzungszeit nie die volle Leistung erreicht, die ich vom vorigen Exemplar gleichen Typs kannte, war aber trotzdem mehr als 80000 km zuverlässig und lief bei mir nach 40-50 Tkm ziemlich seidenweich - ohne je richtig leise zu werden.
Ich habe ihm banale, aber insgesamt wirksame Pflege und Zuwendung gegönnt:
1) Zündkerzen sorgfältig auf Intaktheit, Sauberkeit und festen Sitz überprüft
2) dann und wann den Keilriemen gefettet, damit der in seinen keilförmigen Rollenlagern nicht zu viel Reibung hat - das hilft sowohl der Elektrik als auch der Wasserversorgung
3) nur Synthetik-Öl 5W-40 verwendet, zeitweise zusätzlich mit MoS2-Zusatz, für beste Leistungsreserven und Notlaufeigenschaften
4) überwiegend und mit spürbarer Wirkung Super-Plus oder sogar V-Power bzw. Ultimate getankt.
Das sind alles keine Heilmittel, und es gibt deren bestimmt noch mehr. Aber wenn sie, nebst einer entsprechenden Fahrweise, dem Motor und damit dem Fahrzeug eine erträgliche Lebensdauer ermöglichen und dir damit hinlänglich sorgenfreies Fahren, dann wär doch eigentlich das Wichtigste gewonnen, oder?
Gruß und weiter viel Erfolg
Martin
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