Letzte Woche war ich auf der AMI und bin zum ersten Mal mit Sommerreifen auf der Autobahn gewesen. Die Spurhaltung ist wirklich deutlich besser als mit den Winterreifen, man fühlt sich wesentlich sicherer unterwegs. Dabei sind die Winterreifen moderne Conti WinterContact 2 von 2003, aber der weiche Aufbau und die 165er Breite der 13-Zoll-Räder machen sich wohl doch negativ bemerkbar.
Dafür hatte ich den Eindruck, dass dem Motor bei hoher Geschwindigkeit eher die Puste ausgeht, die 180 km/h ließen sich nur bergab überschreiten. Vielleicht war aber auch zu viel Wind, den ich wegen der besseren Stabilität nicht bemerkt habe

. Die Umfänge der Reifen sind praktisch identisch, an der Tachoabweichung kann es also nicht liegen.
Auf der Messe habe ich mir auch die Konkurrenten angesehen, den Mazda 2 mit 1,4-Liter-Motor bin ich sogar probegefahren. Mit den 200 kg Mehrgewicht des Mazda gegenüber dem Daihatsu hat der 80-PS-Motor aber schwer zu schleppen, im Vergleich zum YRV 1.3 mit variabler Ventilsteuerung wirkt er müde und zugeschnürt, ist aber immerhin deutlich leiser, wenn auch akustisch reizlos. Auch die Windgeräusche bei hoher Geschwindigkeit sind im Daihatsu lauter, der Unterschied ist aber nicht so groß wie beim Motor. Dafür gefallen im Mazda die nicht gar so leichtgängige Lenkung und die klapperfreie Verarbeitung, hingegen wurde bei der Ausstattung an den gleichen Stellen gespart wie beim Daihatsu (beispielsweise regelbarer Scheibenwischerintervall), sogar die Fußstütze für den linken Fahrerfuß fehlt. Mit etwas strafferer Federung liegt das Auto satter auf der Straße, schluckt aber kleine Unebenheiten schlechter. Schlucken tut dagegen der Motor, nach Norm etwa einen Liter mehr als der YRV. Das ist eine ganze Menge.
Vom Platzangebot wirklich besser ist nur der Honda Jazz, aber leider ist er auch (gebraucht) deutlich teurer. Viele andere Modelle (z. B. Mitsubishi Colt) haben hinten weniger Kopffreiheit, mit 1,90 m kann man da nicht mehr sitzen. Auffällig ist: Die meisten modernen Kleinwagen, auch der neue Sirion, sind innen furchtbar verspielt, so ein klares Armaturenbrett wie im YRV findet man leider sehr selten. Offenbar zielt man damit mehr auf die weibliche Kundschaft, die sich auch eher vom knuffigen Außendesign angesprochen fühlen dürfte.
Erstaunt war ich vom VW Fox: Der ist tatsächlich länger und breiter als der YRV und genauso hoch (Ähnliches gilt für Nissan Micra oder Lancia Y). Das sieht man ihm nicht an. Insgesamt bin ich mit der Entscheidung für den YRV noch immer zufrieden, zu diesem Preis bekommt man kein ähnlich geräumiges, variables, komplett ausgestattetes, spritziges und einigermaßen sparsames Auto (sparsam genug ist es erst, wenn es
nichts mehr verbraucht

).
Eine weitere, für mich neue, Erfahrung am Rande: Nach einer Probefahrt im Mini Cooper S bin ich erstaunt, dass man selbst 170 PS gesittet an die Vorderräder loslassen kann, wenn man denn den geringen Mehraufwand für eine ASR betreibt und passende Reifen hat (215er auf 17 Zoll). Voller Leistungseinsatz beim Abbiegen in der Stadt wird ohne Quietschen der Reifen möglich, und unnötig eingebremst wird man von der ASR auch nicht.
Grüße
Thomas