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Alt 06.03.2005, 20:44   #61
TBR
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Nach den ersten langen Autobahnfahrten mit meinem YRV kann ich nun auch meine Eindrücke zur Langstreckentauglichkeit des Autos schildern:

1. Motor: Richtig nervig-laut ist er eigentlich nur im Bereich 3500-4000/min, das entspricht etwa 120-135 km/h, darunter ist er erträglich, darüber gewinnen sowieso die Windgeräusche die Oberhand. Insgesamt ist das Geräuschniveau schon hoch (wenn man Mittelklassemaßstäbe ansetzt), aber es ist eher ein allgemeiner Lautstärkepegel, kein nervendes Einzelgeräusch. Ich bin da schon wesentlich schlechtere Autos gefahren, bei denen der Motor ab 4000/min anfing zu dröhnen und damit nicht mehr aufgehört hat. Bis 160 km/h kann man auch in der Beschleunigung oder an Steigungen mit dem stärker motorisierten Verkehr mithalten, darüber wird´s zäh. Aber auch 180 km/h sind kein Problem, wenn es sein muss.

2. Federung: Auf der Autobahn vollkommen zufriedenstellend. Natürlich kein so gleichmäßiges Gleiten wie in Luxuslimousinen, dafür fehlen einfach Radstand und Gewicht, aber auch nicht zu hoppelig.

3. Fahrverhalten: Erwartungsgemäß sehr hohe Seitenwindempfindlichkeit, man muss, unter vergleichbaren Bedingungen, etwa 20 km/h langsamer fahren als mit Mittelklassefahrzeugen. Ansonsten aber guter Geradeauslauf. (Ich muss dazusagen: Diese Einschätzung beruht auf schmaler Winterbereifung mit 165/70R13 statt der serienmäßigen 175/60R14 Sommerreifen. Damit kann sich das eventuell noch verbessern.)

4. Verbrauch: Es bestätigt sich wieder meine Beobachtung, dass moderne Euro3-/Euro4-Motoren bereits wesentlich früher anfangen, über Gebühr zu saufen, als alte Euro1-/Euro2-Motoren. Während diese bis etwa 5000/min halbwegs gesittete Trinkweisen an den Tag legten, verlieren offenbar moderne Motoren schon ab 4000/min jede Zurückhaltung. Wie gesagt, das ist mein "Verdacht", richtig beweisen kann ich das nicht. In Zahlen: Der YRV 1.3 MT ohne Turbo braucht bei 100-120 km/h etwa 6,2 Liter, bei 140 km/h (entsprechend gut 4000/min) 7,4 Liter und bei 160-170 km/h (entsprechend knapp 5000/min) 9,4 Liter auf 100 km. (Letzteren Wert habe ich bei vergleichbaren Geschwindigkeiten auch schon mit (älteren) 2-Liter-Allrad-Mittelklassefahrzeugen erreicht.) Bei Dauervollgas sollten also Werte jenseits von 11 Litern kein Problem sein.

In diesem Zusammenhang ist dann der 40-Liter-Tank eindeutig zu klein. Sofern man sich also mit Richtgeschwindigkeit begnügt, kann man auch längere Strecken sehr gut mit dem Auto fahren, man hat dann nach oben immer ausreichend Reserven. Wenn wenig Verkehr ist, geht das. Bei stärkerem Verkehr ist man gezwungen, sich entweder für die langsame rechte oder die schnellere linke Spur zu entscheiden, wenn das Ganze nicht in Stress ausarten soll. Bei den links üblichen 160-180 km/h kommt man aber mit dem Benzin nicht weit.

Ich hatte auch subjektiv den Eindruck, der Motor würde mit Superbenzin etwas ruhiger laufen als mit Normalbenzin. Ist das sonst auch schon jemandem aufgefallen? Im Verbrauch habe ich keinen messbaren Unterschied feststellen können.

Ansonsten finde ich auch die Sitze ausreichend bequem, auch wenn für meine 1,91 m die Sitzflächen, wie in jedem Auto, etwas zu kurz sind. Die noch nicht eingebaute Mittelarmlehne habe ich sehr vermisst, das ändert sich aber kommende Woche.

Zur Kritik an der Getriebeabstufung: Den 5. Gang finde ich eigentlich nicht zu kurz übersetzt, nur der Unterschied zwischen 4. und 5. ist ziemlich gering. Man hätte dann eher den 4. noch eine Spur "verlängern" und den 5. als reinen Schongang auslegen oder aber die ersten 4 Gänge insgesamt kürzer wählen können. Ein etwas seltsames Gesamtbild ergibt sich also schon.

Grüße

Thomas
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