Besten Dank erstmal, Mike!
Ich beschreibe mal kurz das Problem und wie es dazu kam:
Den Wagen habe ich Ende Januar von einer Freundin übernommen, er hat 79000 km gelaufen und dabei ziemlich viel Kurzstrecken gelaufen (BJ 1992). Zuletzt wurde er fast nur noch einmal die Woche umgeparkt.
Vor ca. 4 Jahren hat ein Marder zwei Unterdruckschläuche zerbissen.
Einige Zeit nach der Reparatur lief der Wagen bei warmem Motor nur noch extrem ruckelig. Vor ca. 1 1/2 Jahren dann das übliche Spiel: die Werkstatt wusste nicht mehr weiter und hat einen "neuen" gebrauchten Vergaser eingebaut. Damit lief er erstmal einigermassen. Bis letzten Herbst.
Symptome bei Übernahme:
1. Der Wagen sprang extrem schlecht an.
2. Sobald er warm war, pendelte sich der Leerlauf bei 2500 U/min ein.
Da sich mit Zurückdrehen der Leerlaufschraube keine Besserung erreichen lies, habe ich die Drosselklappeneinstellschraube etwas heraus gedreht, bis der Motor mit 1200 U/min lief. Das alles bei herrlichstem Regen und etwa 5°.
Da die ASU abgelaufen war, und der Wagen schnell umgemeldet werden sollte, brachte ich ihn dann in die Werkstatt in der Nachbarschaft. Die Plakette gab´s dann sehr zügig auf üblichem Weg.
Der Meister meinte, er kenne sich mit dem Vergaser soweit aus und könne ihn einstellen.
Beseitigte Fehler:
1. Die Choke-Klappen-Achse war verharzt und ging nicht allein zurück.
2. Die Drosselklappe ging auch nicht automatisch zurück weil verharzt.
3. Der Stecker des oberen Magnetventils hatte einen Wackelkontakt.
4. Mehrere Unterdruckschläuche wurden erneuert.
Mit abgeklemmter Lambdasonde lief der Wagen jetzt perfekt,
mit angeschlossener gab es dieses bekannte Ruckeln zwischen 2500 und 2800 U/min. Es trat aber je nach Wetter unterschiedlich stark auf und war bei warmen Motor sehr viel schwächer als bei sehr kaltem.
Ich vermutete, dass die Lambdasonde defekt oder verrusst sei.
Heute morgen bin ich dann ca. 5km gefahren und nach zwanzig Minuten Aufenthalt wieder zurück ( 0° Celsius, trocken). Dabei sank meine Leerlaufdrehzahl von 950 auf unter 700 U/min.
Ich dachte an das Phänomen des bei 2500 U/min hängenden Leerlaufs und die ganzen verharzten Teile und machte mich auf die Suche nach weiteren potenziellen Übeltätern.
Dabei fand ich dann den schön klebrigen Hebel der Beschleunigerpumpe.
Den habe ich dann erstmal mit MoS2 eingesprüht und leichtgängiger gemacht. Warum ihn der Meister übersehen hat, wundert mich zwar, aber ist mir im Endeffekt auch egal.
Nach dieser Behandlung hat die Ruckelei auf jeden Fall sehr nachgelassen, was ja auch logisch erscheint: die Beschleunigerpumpe hat halt zuwenig Sprit geliefert oder zumindest zu langsam.
Ausserdem verhält sich verharztes Öl je nach Wetter unterschiedlich zäh.
Ich hoffe, dass ich die Probleme jetzt allmählich in den Griff kriege und habe die Geschichte hier vor allem auch geschrieben, um die anderen Geplagten daran zu erinnern, dass die 201er über zehn Jahre alt sind und man deshalb auch zuerst an verharztes Öl und alten Dreck denken sollte,
was offensichtlich nicht automatisch in jeder Werkstatt überprüft wird.
Gruß
Lutz, der auch diesen Vergaser noch in den Griff kriegen wird...
ps@Mike:
gibt es einen Einstellwert für den minimalen Drosselklappenspalt (bei ganz zurückgedrehter Standgasschraube)? Hatte sowas mal bei meinem 1977er Opel-Rekord vor zwanzig Jahren.
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