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-   -   CO-Wert viel zu hoch! (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=39633)

carmloo 07.10.2012 12:40

CO-Wert viel zu hoch!
 
Servus!

Mein kleiner (L901, Bj. 1999, 1.0 l, 54 PS, 146.000 km) hat bei der AU gezickt - CO-Wert bei rd. 1,9% im erhöhten Leerlauf.

Ich muss dazu sagen, dass der Move völlig OK läuft (außer dem zu hohen CO natürlich) - kein ruckeln, keine Aussetzer etc.

Hab jetzt ein paar Wartungsarbeiten gemacht (neues Öl, vorher Ölspülung gegen den bösen Ölschlamm, neue Lambda-Sonde aus dem Zubehörladen, die Sensorstecker an der Drosselklappe ab, mit Kontaktspray gesprüht, mit Druckluft ausgeblasen und wieder drauf). Dann hab ich ihn zur Dai-Werkstatt gebracht zum prüfen.

Der Händler hat ein paar Bemerkungen gemacht, die mich etwas erstaunt haben:

- Zündkerzen müssten gewechselt werden (ich dachte, die werden bei dem Modell nicht mehr gewechselt - die Suchfunktion im Forum gibt dazu auch nix her ...). Wenn die zu lange nicht gewechselt worden seien, könne auch die Zünspule Schaden nehmen.

- Ventilspiel müsste eingstellt werden weil es im Laufe der Zeit KLEINER werde - angeblich würden die Ventilstößel länger werden (das hab' ich noch nie gehört ...)

- die neue Lambda-Sonde (Zubehör) wäre vmtl. nicht geignet, obwohl "für Move" verkauft - die hätte nicht den "vollen Arbeitsbereich" (ich hab die alte noch). Außerdem hätte die Motorkontrolleuchte gebrannt, wenn die Lambdasonde "schwach" geworden wäre.

Die ganzen Aussagen, nachdem er das Fahrzeug noch nicht mal gesehen hatte ...

Ich bin ja kein Motortechniker - aber ich fahr schon lange Auto, habe meine Kisten bislang immer selbst "ohne Mängel" über den TÜV gefahren. Diese "blind" getroffenen Diagnosen machen mich jedenfalls nachdenklich ...

Kann mir einer von Euch Spezialisten dazu was sagen?

Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Gruß carmloo

urlauber51 07.10.2012 12:56

Ich vermute mal, dass du nichts zu Zündkerzen gefunden hast liegt an der Tatsache, dass sie nach wie vor gewechselt werden müssen und dadurch nicht viel Neues erwähnt werden muss ;-)

Das Ventilspiel sollte laut Wartungsplan kontrolliert werden, nachstellen ist aber in den seltensten Fällen notwendig. Kontrolle kann trotzdem nicht schaden.

Dass eine Lambdasonde nicht den vollständigen Arbeitsbereich hat, halte ich für eine grenzwertige Aussage. Bei den Sprungsonden ist der Arbeitsbereich sehr schmal und das Steuergerät reagiert erst, wenn die Sonde über oder unterhalb des Arbeitsbereiches ist. Dabei springt nämlich die Spannung deutlich hoch oder runter, daher "Sprungsonde". Falls sich die Sonde aus dem Zubehör deutlich unterscheiden würde, würde die Warnlampe angehen und/oder du bemerkst ein verändertes Fahrverhalten. Desweiteren wird ja bei der AU der Lambdawert auch aufgenommen und solang der passt, funktioniert die Lambdaregelung mit deiner Sonde.

Gruß Martin

carmloo 07.10.2012 13:47

Servus urlauber51!

danke für die schnelle Reaktion!

Zitat:

Zitat von urlauber51 (Beitrag 475777)
Ich vermute mal, dass du nichts zu Zündkerzen gefunden hast liegt an der Tatsache, dass sie nach wie vor gewechselt werden müssen und dadurch nicht viel Neues erwähnt werden muss ;-)

Ich hatte das mal irgendwo gelesen von wegen Dauerzündkerzen ... stimmte wohl nicht ... jetzt hab' ich was dazugelernt.
Bin rd. 100.000 km auf den Dingern gefahren - und bislang völlig ohne Probleme (auch bei der letzten AU).
Welcher Typ ist denn verbaut bzw. als Ersatz geeignet?

Zitat:

Zitat von urlauber51 (Beitrag 475777)
Das Ventilspiel sollte laut Wartungsplan kontrolliert werden, nachstellen ist aber in den seltensten Fällen notwendig. Kontrolle kann trotzdem nicht schaden.

Soweit ja OK - Kontrolle schadet nicht.
Aber "länger" werdende Ventilschäfte??

Zitat:

Zitat von urlauber51 (Beitrag 475777)
Dass eine Lambdasonde nicht den vollständigen Arbeitsbereich hat, halte ich für eine grenzwertige Aussage. Bei den Sprungsonden ist der Arbeitsbereich sehr schmal und das Steuergerät reagiert erst, wenn die Sonde über oder unterhalb des Arbeitsbereiches ist. Dabei springt nämlich die Spannung deutlich hoch oder runter, daher "Sprungsonde". Falls sich die Sonde aus dem Zubehör deutlich unterscheiden würde, würde die Warnlampe angehen und/oder du bemerkst ein verändertes Fahrverhalten. Desweiteren wird ja bei der AU der Lambdawert auch aufgenommen und solang der passt, funktioniert die Lambdaregelung mit deiner Sonde.

Das hab' ich so auch gekannt. Die Motorkontrollleuchte zeigt jedenfalls keine Reaktion ...

Übrigens: der Händler hat auch was erzählt von: die Verdichtung des EJ-Motors läge bei 1:16.
M.W. liegt die bei rd. 1:10 - oder? Die längste Zeit (solang's das noch gab ...) ist das Auto völlig problemlos mit Normalbenzin gefahren ... kein klopfen.

Gibt's noch irgendwelche Tipps, woran der erhöhte CO-Wert liegen könnte? Deutet ja grds. auf zu fettes Gemisch oder unvollständige Verbrennung hin - oder?

Luftfilter ist fast neu.

Danke und Gruß
carmloo

bluedog 07.10.2012 14:20

Gehen wir es mal möglichst systematisch an:

Der CO-Wert ist zu hoch. Das heisst, es wird bei der Verbrennung des Treibstoffs zuviel Kohlenmonoxid produziert. Kohlenmonoxid entsteht dann, wenn bei der Verbrennung zu wenig Sauerstoff zur Verfügung steht.

Heisst: Die Maschine läuft zu fett.

Fragestellung muss also sein:

a) Welche Fehler führen zu einem zu fetten Gemisch im erhöhten Leerlauf?

b) Welche Fehler können dazu führen, dass die Motorsteuerung glaubt, dass das Gemisch zu mager sei, und dann dazu führen, dass die Motorsteuerung via Einspritzventile anfettet.

c) was kann sonst noch zu schlechter Verbrennung führen?

Die möglichen Fehlerquellen sollten dann nach bisher bekannter Fehlerhäufigkeit und nach Fehlerwahrscheinlichkeit geordnet werden. Wenn man raten muss, sollte es Sinn machen, entweder bei den billigsten oder den Wahrscheinlichsten Fehlerursachen die Suche nach dem Fehler zu starten.

Wurde shon nach Falschluft gesucht?

Ist der MAP-Sensor OK?

Da ich nicht allwissend bin: Kann eine defekte hintere Lambdasonde so ein Fehlerbild verursachen?

Frage am Rande: 1.9% CO ist zuviel. Wieviel darfs denn maximal sein? Ich hab bei einer zugegebenermassen sehr kurzen und oberflächlichen Recherche im Netz nur Kilometerbezogene CO Grenzwerte gefunden... Kann aber nicht das sein, was man beim Abgastest macht. Da wird je der Motor im Stand hochgejubelt.

Bemerkung am Rande: Der Move mit 1.0l Maschine müsste den EJ-VE drin haben. DER wiederum hat OBD II. Also einfach mal die Werkstatt wechseln. Bei Fahrzeugen mit OBD II kann der Abgastest gemacht werden, indem eine Sichtprüfung der Auspuffanlage mit dem Auslesen des Fehlerspeichers kombiniert wird. Ist der Fehlerspeicher leer und der Auspuff in Ordnung, so ist der Abgastest bestanden. Der Motor muss dafür gar nicht gestartet werden. Jedenfalls ist das in der Schweiz so.

Das deshalb, weil auch die Abgasprüfungsvorschriftenmacher nach gut 10 Jahren endlich gemerkt haben, dass die OBD II Fahrzeuge ihre Abgaswerte mit Hilfe der 2. Lambdasonde STÄNDIG im laufenden Betrieb überwachen.

bluedog 07.10.2012 14:28

Meines Wissens liegt die Verdichtung bei 1:10. Mag sein, dass da das geometrische Verdichtungsverhältnis, eben die 1:10, mit der Soll-Kompression verwechselt wurden. Misst man die Kompression mit einem entsprechenden Messgerät, sollten auf allen Zylindern jeweils Werte deutlich über 10bar zu Stande kommen.

Ohne Gewähr, und mit recht grosser Irrtumswahrscheinlichkeit bilde ich mir ein, diesbezüglich von 12 bis 15 bar gelesen zu haben. Das könnte erklären wie der Profi auf 1:16 kommen konnte.

Da es aber stimmt, dass der Motor auf Normalbenzin ausgelegt ist, (Minimum 89 Oktan braucht er, ich weiss aber nicht mehr ob MOZ oder ROZ gemeint war...) Dürfte die Verdichtung bei 1:10 liegen.

carmloo 07.10.2012 14:33

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 475783)
Kann eine defekte hintere Lambdasonde so ein Fehlerbild verursachen?

... dass die OBD II Fahrzeuge ihre Abgaswerte mit Hilfe der 2. Lambdasonde STÄNDIG im laufenden Betrieb überwachen.

Danke!

mein Move hat nur EINE Lambdasonde - vor dem Kat. AU wird "klassisch" gemacht - also mit Messung der Abgaswerte.

Gruß carmloo

bluedog 07.10.2012 14:35

Dann ist es ein EJ-DE?

carmloo 07.10.2012 15:07

Servus bluedog,

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 475783)
Frage am Rande: 1.9% CO ist zuviel. Wieviel darfs denn maximal sein?

Max. 0,3%

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 475783)
Dann ist es ein EJ-DE?

Das ist dann wohl so ...

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 475783)
Wurde shon nach Falschluft gesucht?

Beim Absprühen mit Startpilot gabs keine Drehzahländerung

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 475783)
Ist der MAP-Sensor OK?

Wie kann ich den (selbst) prüfen?

Gruß carmloo

urlauber51 07.10.2012 15:38

Der Move hat einen EJ-DE. Abgesehen davon, dass der EJ-VE erst 2000 eingeführt wurde, gabs den nie im Move.

Ventilschäfte werden natürlich nicht länger (zumindest nicht so extrem). Die werden nur bei hohen Temperaturen temporär länger.
Im Regelfall verschleißt der Ventilsitz, daher guck oben mehr vom Schaft raus, was das Ventilspiel kleiner werden lässt. Vielleicht hat das der Händler gemeint?

Gruß Martin

bluedog 07.10.2012 15:52

Sag mal einer dem carmloo bescheid, wie er den MAP-Sensor prüfen kann. Ich weiss nur, dass der den Luftdruck im Ansaugbereich misst. Wie, weiss ich nicht, daher auch nicht, wie man den prüft.


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