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K3-VET 06.06.2009 19:37

Allrad an "normalen" Daihatsus vs. richtiger Allrad
 
Hallo,

mit normalen Daihatsus meine ich den YRV, beide Sirion, und den Materia.

Der Allrad funktioniert ja nur, wenn es ein Drehzahlunterschied zwischen den Vorderrädern und den Hinterrädern gibt.
Nebenbei würde das aber auch bedeuten, dass der Allrad auch funktioniert, wenn das Auto auf der Hebebühne steht.

Viel wichtiger ist aber, dass man mit diesen Autos bei Eis- und Schneespielen ja gar nicht die Handbremse ziehen darf. Denn das hätte zur Folge, dass die Hinterräder blockieren. Dann gäbe es einen Drehzahlunterschied zw. vorn und hinten, die Lamellen-Kupplung würde schließen. Gegen die Handbremse dürfte sie allerdings keine Chance haben. Somit würden die Vorderräder doch auch blockieren. Sehe ich das richtig? Hat jemand Erfahrung damit?

Bei richtigem Allradantrieb bestünde dieses Problem doch nicht, weil das Mittel-Differential im Falle der Handbremse die Kraft doch nur an die Vorderachse gibt??


Bis denne

Daniel

25Plus 06.06.2009 21:46

Zitat:

Zitat von K3-VET (Beitrag 355901)

Bei richtigem Allradantrieb bestünde dieses Problem doch nicht, weil das Mittel-Differential im Falle der Handbremse die Kraft doch nur an die Vorderachse gibt??

Solange man die Mitteldifferentialsperre nicht aktiviert hat, müsste es so sein.
Aber warum funktioniert der Allradantrieb bei Sirion/Materia nicht beim Rückwärtsfahren ?
Vielleicht weiß ja jemand besser bescheid...

Mfg Flo

Rainer 06.06.2009 22:12

Hui, was für Gedankengänge habt ihr denn? :D

Also "normalerweise" wenn du die Handbremse ziehst, gibst du dann gleichzeitig gas?

Ich meine du bringst hier etwas durcheinander Daniel.

Die Viscokupplung greift dann wenn du vortrieb einschaltest, das heißt wenn du gas gibst. Wenn du jetzt im Winter z.B. die Handbremse ziehst um etwa umzudrehen, dann blockieren die Hinterräder (da dass ABS ja darauf nicht reagieren kann, da du dass Handbremsseil anders wirkt als die Fußbremse).

Okay zurück zum Thema.

Du ziehst die Handbremse auf Schneeunterlage um das Heck ausbrechen zu lassen, sobald du merkst dass das Heck ausgebrochen ist gibst du wieder Gas um den "Drift" weiter zu halten, und erst hier beginnt die Viscokupplung zu greifen und schneller drehende vorderräder treiben durch den Unterschied von Drehzahl zu tatsächlicher Geschwindigkeit die Hinterräder an, aber eben NUR den Unterschied zwischen beiden, deswegen wird es NIE passieren dass aufgrund durchdrehender Räder das Heck ausbricht. Das ganze ist so simpel wie genial gleichzeitig.

NATÜRLICH ist es nicht dass was du unter einem ständigen 4WD Antrieb verstehst, aber es ist für die normalen Strasse so ziemlich das beste weil auch der Verbrauch dadurch niedrig gehalten werden kann.

Sonny06011983 06.06.2009 22:13

Vielleicht ist ja eine Viscokupplung eingebaut, oder ein Freilauf?

Habe im Werkstatthandbuch nachgeschaut, leider erfährt man im Abschnitt "Getriebe" nichts über den inneren Aufbau des "Verteilergetriebes", wie es genannt wird. Allerdings sieht es so aus, als zweigt es seine Kraft von einer der Vorderradwellen ab, die aus dem Differential kommen.

Rainer 06.06.2009 22:41

Zitat:

Zitat von K3-VET (Beitrag 355901)
....Viel wichtiger ist aber, dass man mit diesen Autos bei Eis- und Schneespielen ja gar nicht die Handbremse ziehen darf. Denn das hätte zur Folge, dass die Hinterräder blockieren. Dann gäbe es einen Drehzahlunterschied zw. vorn und hinten, die Lamellen-Kupplung würde schließen. Gegen die Handbremse dürfte sie allerdings keine Chance haben. Somit würden die Vorderräder doch auch blockieren. Sehe ich das richtig? Hat jemand Erfahrung damit?l

Ich möchte noch etwas genauer darauf eingehen.

Die Viscokupplung sind für eine Drehrichtung gebaut worden (nach vorne, deswegen geht der 4WD bei Fahrzeugen mit dieser Antriebsart auch nicht beim Rückwertsfahrt.

Wenn du mit so einem Fahrzeug auf schneebedeckter Fahrbahn die Handbremse ziehst dann blockieren die hinteren Räder und sonst nichts.


Die Hinterräder werden ausschließlich durch den vortrieb (Gas geben) nach vorne angetrieben.


Hier mal ein schaubild:

http://upload.wikimedia.org/wikipedi...coKupplung.gif

Durch den Drehzahlunterschied vom Motor kommend entsteht reibung an den Lamellen die mit der Hinterachse verbunden sind und diese Reibung treibt dann schlußendlich auch die Hinterräder an, aber das ist nicht mehr als eine KONTAKTLOSE Kraftübertragung.

Was passiert also wenn du die Handbremse ziehst?

Für die Zeit in der die hinterräder blockieren, entsteht hier natürlich mehr Reibung, das Öl wird heißer, aber das machst du nie über lange zeit, geht ja auch gar nicht. Aber "vortrieb" kann an der Hinterachse ja nicht entstehen da du diese ja bremst. Du hast damit verluste an Leistung für den Vortrieb vorne aber definitiv keine Blockierung der Vorderräder....

K3-VET 06.06.2009 22:44

@Rainer: auch wenn ich beim Ziehen an der Handbremse kein Gas gebe, so habe ich doch im Regelfall einen Gang drin, dazu etwas Geschwindigkeit drauf. Also dreht der Motor mit einer gewissen Drehzahl. Und genau dieses Moment wird an die Räder weitergegeben.
Die Kupplung "weiß" ja nicht, dass ich kein Gas gebe, sondern sieht nur einen Drehzahlunterschied zwischen HA und VA. Und genau diesen Drehzahlunterschied versucht sie auszugleichen. Es wird ihr aber nicht gelingen, die HA in Drehbewegung zu versetzen. Macht die Kupplung trotzdem zu, dann blockieren zwangsweise die Vorderräder.
Gelingt der Kupplung es nicht, 100%ig zu schließen, dann wird die Kupplung stark verschleißen - sprich, sie geht früher oder später in Rauch auf.


Edit nachdem ich Rainers Post von 22:41 gelesen habe: Das ist in der Tat sehr einfach gebaut. Soo lange kann man ja wirklich nicht die Handbremse anziehen. Damit ist das Problem geklärt.


Bis denne

Daniel

K3-VET 06.06.2009 23:01

Wenn sich wer wundert, wie ich auf solche Gedanken komme: Honda hatte mal ein ähnlichen Allradantrieb. Ähnlich im Sinne von "hat auch nur bei Schlupf was gemacht". Dieses System beinhaltete zwei Ölpumpen, die proportional zur Drehzahl Druck gemacht haben. Eine Pumpe war an der HA dran, die andere an der VA. Bei gleicher Drehzahl der VA und HA herrscht der gleiche Druck und es passiert nichts.

Dreht die VA durch, ist hier der Druck größer. Dieser Druck wird verwendet, um eine Kupplung zu schließen und damit die HA anzutreiben. Wird die HA allerdings mittels Handbremse blockiert, dann existiert ja ein Drehzahlunterschied, der sich aufbauende Druck würde die Kupplung schließen, die HA würde aber keinen Millimeter nachgeben und schließlich würde die VA blockieren.

Übrigens funktioniert dieses System auch rückwärts.


Bis denne

Daniel

Reisschüsselfahrer 06.06.2009 23:07

Die Viscokupplung ist im Prinzip genau gleich der Wandlerkupplung bei nem Automatikgetriebe, die geht ja auch nicht in Rauch auf nur weil man ständig Vollgas fährt.

jan hatte ja nen 4WD da, wo wir den Motor umgebaut haben, der Allradantrieb ist echt ein Witz und verdient meiner Meinung den Namen Allrad auch garnicht, die Viscokupplung ist so mini und überträgt nur ganz wenig Kraft auf die Hinterräder, wenn man das Auto auf die Hebebühne stellt, im Leerlauf laufen lässt mit eingelegtem Gang, dann drehen sich alle 4 Räder, wenn man dann die Handbremse anzieht, werden die hinteren stehenbleiben, den Motor wird das nicht weiter stören der wird weiterlaufen, samt den vorderen Rädern....

Das Verteilergetriebe ist nur auf das normale Schaltgetriebe gesteckt, man könnte es also auch in einen 2 WD einbauen, auf der rechten Seite ist die Antriebswelle dafür ein Stück kürzer und die Verzahnung ist länger und geht somit durchs Verteilergetriebe hindurch. Mehr ist da nicht drann....

Manu


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