Daihatsu-Forum.de

Daihatsu-Forum.de (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/index.php)
-   Die Cuore Serie (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/forumdisplay.php?f=69)
-   -   Nochmal eine Frage zur Wandlerüberbrückung (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=25495)

MeisterPetz 20.10.2008 18:29

Nochmal eine Frage zur Wandlerüberbrückung
 
Hallo,

vor einiger Zeit hatte ich schon mal eine Frage zur Wandlerüberbrückung im L276 gestellt. http://www.daihatsu-forum.de/vbullet...Cberbr%FCckung
Der einhellige Tenor war, dass der erste Gang nicht überbrückbar sei, die anderen schon.

Nun habe ich vor einiger Zeit erfahren, dass ein Arbeitskollege einen Sirion 1.3 Automatik neueren Datums hat und habe ihn auf den Verbrauch angesprochen. Zu meinem Erstaunen lag sein Verbrauch knapp unter, oder gleich auf mit meinem. Die Fahrstrecke ist zwar nicht 100% gleich, aber doch vom Profil vergleichbar.

Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe bei Daihatsu angerufen und gefragt, wo denn die Unterschiede herkommen können. Dort erfuhr ich folgendes:

Trevis und Cuore haben eine rein hydraulische Automatik, Sirion, Materia und Terios (wie auch früher der YRV) eine elektronisch-hydraulische.
Die letztere "lernt" vom Fahrstil und rechnet eine Menge Parameter ein (so wie in dem damaligen Thread beschrieben) unter anderem die Wandlerüberbrückung. Erstere Automatik hat von alledem nichts. Eine 100%ige Wandlerüberbrückung gibt es bei der rein hydraulischen Automatik nicht. Es gibt immer einen leichten Schlupf. Die Schaltvorgänge werden rein durch die Gaspedalstellung an die Automatik weitergegeben. Diese Verbindung ist mechanisch (Seilzug).

Komisch erscheint mir jetzt nur, dass man beim Händler (und teilweise hier im Forum) das Gegenteil hört. Gibt es eine Möglichkeit, das zu verifizieren, entweder dass es eine Wandlerüberbrückung gibt, oder nicht?

K3-VET 20.10.2008 18:54

Hallo,

ganz Allgemein zu DD und Kenntnisse im AT-Bereich: als ich meine AT-Probleme beim GTti hatte, hatte ich doch sehr stark den Eindruck, dass in Tönisvorst niemand wirklich Ahnung von AT-Getrieben hat - oder es hat nur keinen interessiert. Insofern würde es mich auch nicht wundern, wenn die o.g. Aussage von DD schlicht falsch ist.


Bis denne

Daniel

MeisterPetz 20.10.2008 19:06

Kann sein. Deswegen würde mich interessieren, ob man irgendwie herausfinden kann, ob die Aussage richtig oder falsch ist. Natürlich ohne das Getriebe zu zerlegen. ;)

LSirion 20.10.2008 19:25

In einem anderen Forum hat ein User genau dasselbe geschrieben:
Cuore und Trevis ohne, die größeren Modelle mit Überbrückung

Könnte natürlich sein, dass er dieselbe (falsche ?) Aussage von DD hat, oder er weiß es tatsächlich besser.

Eigentlich müsste man die Überbrückung doch spüren - die Vibrationen müssten stärker sein und an der Drehzahl erkennen - die würde dann weniger schwanken.

Am Verbrauch müsste man es auch erkennen:
Ist die Überbrückung aktiv fällt der Verbrauch auf 0. Das müsste dann bei hohen Geschwindigkeiten (über 80 km/h) im Schubbetrieb auftreten.

So ist es zumindest bei anderen Automatikfahrzeugen (anderer Hersteller), den Cuore kenne ich nicht.

bluedog 20.10.2008 19:37

Da müsste man wohl einen Spezialisten fragen, der die Getriebe auch revidiert. Der wüsste dann sicher, was drin steckt. Aber erstmal: Steht denn zu dem Thema gar nichts im Werkstatthandbuch?

Ich muss gestehen, ich weiss es auch nicht.

Stimmen kann durchaus, dass die Gänge nach der Gaspedalstellung gewählt werden. Allerdings kann ich mir nach gut 80'000km Cuore Automatik nicht vorstellen, dass der gewählte Gang einzig von der Gaspedalstellung abhängt. Zumindest die Geschwindigkeit, mit der man das Pedal niederdrückt macht zuweilen einen Unterschied. (Kick-Down). Ansonsten könnte das durchaus hinkommen, wobei ich ja vermute, dass es zusätzlich noch einen Beschleunigungssensor gibt. Kann aber auch sein, dass der Eindruck täuscht.

Dass die Wandlerüberbrückung nicht 100%ig ist, so vorhanden, ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe das aber einfach darauf geschoben, dass die Kupplung der Wandlerüberbrückung ab einem Gewissen Drehmoment entweder wieder öffnet, oder dann einfach schleift.

Ich bin mir sicher, dass der erste und der Rückwärtsgang keine Wandlerüberbrückung haben. In den Stufen 2-4 weiss ich es nicht wirklich, bin aber bisher davon ausgegangen, dass der Wandler gebrückt wird, wenn auch, wie oben beschrieben, nicht immer 100%.

Allerdings würde das fehlen einer Wandlerüberbrückung tatsächlich den hohen Verbrauch erklären, und ganz nebenbei auch die je nach Steigung unterschiedliche Drehzahl bei gleicher Geschwindigkeit.

Ich fände das dann allerdings wirklich am falschen Ende gespart. Auch sehe ich nicht als zwingend, dass eine Wandlerüberbrückung eine elektronische Steuerung bedingt. Man hat schliesslich schon vor Jahrzehnten Wandler überbrückt, mit Hydraulischer Steuerung, allenfalls unter Zuhilfenahme von Relais bzw. Magnetventilen. Elektronik in dem Sinn kam in Grosserienautos erst später...

Ich warte ebenfalls mit Spannung darauf, was andere dazu sagen.

25Plus 20.10.2008 19:41

Motoren mit Wandler haben kein Zweimassenschwungrad (sonst wäre die Massenträgheit mit dem Pumpenrad zu hoch, der Motor wäre zu träge), deshalb würde die "Drehungleichförmigkeit" bei niedrigen Drehzahlen auf die Karosserie übertragen werden und der Wagen bei niedrigen Drehzahlen stark dröhnen, gäbe es eine wirklich starre Wandlerüberbrückung.

Die moderne Wandlerüberbrückung hat deshalb Schlupf im Bereich von ca. 100-150 U/min bei niedrigen Drehzahlen (bei BMWs). Erst bei höheren Drehzahlen kann die Überbrückung ohne Schlupf erfolgen.
Interessant ist das z.B. beim Vectra 2.2, der beim langsamen Rollen keine Überbrückung hat und beim Gasgeben immer an die "Stall-Speed" hochdreht (weil es keine feste Verbindung gibt muss die Kraft über das Wandleröl übertragen werden, das geht nur mit Drehzahlunterschied - ca. 300-400 U/min). Jedoch scheint der Vectra bei höheren Drehzahlen schon eine Überbrückung zu haben, der Verbrauch liegt bei gemischtem Fahrprofil unter 8 l/100 km, die Höchstgeschwindigkeit ist nicht allzu stark eingeschränkt).

Das Getriebe im Sirion dürfte so ähnlich agieren wie beim Opel, wobei ich einen Verbrauch von 7-8 Litern sehr schwach finde... der Opel schleppt eine halbe Tonne mehr durch die Gegend mit 225er Reifen und der Motor leistet auch mal 155 PS...

Der Cuore hat wohl ein wirklich altmodisches Getriebe und überhaupt keine Wandlerüberbrückung, was ich bisher erfahren habe. Ich hab hier schon öfter gelesen, dass der Cuore bei 100 km/h eine Drehzahl von x bis y U/min aufweist - also hat er keine Überbrückung und die Kraft wird nur übertragen, wenn ein Drehzahlunterschied zwischen Pumpen und Turbinrad besteht... also dreht der Motor immer etwa 10 % öfter als er bei starrer Übertragung müsste, darüber hinaus ist er sowieso ziemlich kurz übersetzt.
Die Effizienz ist damit sehr bescheiden, aber immerhin ist es komfortabel und der Wagen hat alle Vorteile der Wandlerautomatik... und eben den rießigen Nachteil beim Verbrauch.

So würde ich es jetzt zumindest beschreiben.

Mfg Flo

bluedog 20.10.2008 19:42

Zitat:

Zitat von LSirion (Beitrag 320156)
Am Verbrauch müsste man es auch erkennen:
Ist die Überbrückung aktiv fällt der Verbrauch auf 0. Das müsste dann bei hohen Geschwindigkeiten (über 80 km/h) im Schubbetrieb auftreten.

Stimmt. Am Verbrauch im Schubbetrieb müsste man es merken.

Führt zur nächsten Frage:

Hat einer einen Automatik-Cuore oder Trevis und ein SchanGauge II dazu, oder ein Diagnosegerät?

Da kann man sich ja den Momentanverbrauch anzeigen lassen. Den Rest klärt dann eine Probefahrt. Idealerweise mit Beifahrer, damit es nicht der Ablenkung wegen zu Unvorsichtigkeiten im Verkehr kommen kann.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:16 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.