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-   -   S86 Hijet Kombi Deluxe 4WD Zylinderkopfdichtung+Markierungen in Zylinderlaufbahn (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=47306)

Clas S86 04.05.2020 11:32

S86 Hijet Kombi Deluxe 4WD Zylinderkopfdichtung+Markierungen in Zylinderlaufbahn
 
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Hallo zusammen,

ich Wechsel gerade die ZKD bei meinem Hijet Ersatzmotor.

Ich habe die Anzugsdrehmoment gefunden im WHB für einen baugleichen CB-20 Motor.

Diese sagen 50Nm-60Nm mit der Anzugsreihenfolge wie im Bild beschrieben.

1 Frage: Wird das ganze dann in 3 => 20/40/60Nm oder 2 Stufen=> 30/60Nm angezogen? Bevor die Frage aufkommt der Kopf und Block ist Plan Max 0.05mm Verzug.

2 Frage: Ich habe leichte Markierungen in der Zylinderlaufbahn am dritten Zylinder. Diese sind wirklich minimal der Motor Stand jetzt gute 10-15 Jahre und hat erst 50.000km auf dem Buckel. Sind solche Markierungen zu vernachlässigen oder muss die große Hafenrundfahrt gedreht werden (honen + neue Kolbenringe etc)? Wie sind eure Erfahrungen?

AC234 04.05.2020 17:41

Kannst du auch in 3 Stufen anziehen, Kopf hast du planen lassen oder nur gemessen? Der läuft sich nämlich an den Zylinderbuchsen auf dem Stahlring der Dichtung ein, hast du da keine 100% einwandfreie Fläche, wirds wieder undicht.
Die Laufbuchse hat Wasserschaden gehabt und ist unrund, wie du an den Rußablagerungen an der Zylinderwand sehen kannst.
Wäre es mein Motor und ich wollte damit lange fahren, dann würde ich den komplett bohren lassen auf Übermaß 1, denn Nullmaß wird der nicht mehr hergeben, neue Kolben mit Ringen rein und diese vor Einbau auswiegen auf gleiches Gewicht.
Jens

Clas S86 04.05.2020 21:11

Ich habe den Kopf gemessen mit einem Haarlineal und Fühlerlehren. Längs, parallel und von Seite zur Seite schräg, maximale Abweichung war 0,05mm (mit Werkzeugmacher Auge). Was kann man den veranschlagen für so eine Überarbeitung hört sich nicht günstig an ? Bedeutet Übermaß 1 =0,1mm? Besten Dank

AC234 04.05.2020 22:10

Erstes Übermaß ist meist 0,25mm mehr im Durchmesser.
Und ich kann nur zum Planen des Kopfes raten. Seit ich an Autos schraube, und das sind jetzt schon bald 40 Jahre, war noch nie ein Alukopf mit defekter Kopfdichtiung dauerhaft dicht, wenn man ihn nicht geplant hatte. Diese Versuche hatten diverse meiner Kollegen schon gemacht, die kam alle von der Gußkopffraktion (Opel damals). Und auch da waren die Kopfdichtungen ohne planschleifen (Gußköpfe schleift man, Aluköpfe hobelt man plan) oft nicht dauerhaft dicht. Wir haben damals die Erfahrungen gemacht, das Alukopfdichtungswechsel maximal 5.000km hielt ohne Planen.
Kolbenatz dürfte beim 4 Zylinder um die 600€ komplett kosten, bohren und honen ca. 400€, planen zwischen 50-80€. Danach solltest du einen dauerhaft standfesten Motor haben.
Warum: nun, der Verzug des Kopfes ist weg, der Verzug des Motors ist weg, beides hat sich durch die Benutzung und Alterung soweit entspannt, das es sich mittlerweile in Ruhe befindet.
Ist nicht billig, aber bei dem Wunsch, den Porter defektarm zu fahren, keine unnütze Investition. Denn was ich so lese in der Rubrik hier, ist immer das Gleiche. Überhitzung und defekte Kopfdichtungen.
Jens

Schimboone 05.05.2020 00:28

Die Frage dürfte wohl auch eher sein ob Übermaßkolben überhaupt aufzutreiben sind....

yoschi 05.05.2020 05:29

Spezialkühlmittel
 
Moin , warum tut mir Keiner den Gefallen , das Spezialkühlmittel ( Siedepunkt 180° ) reinzukippen und auszuprobieren . Kostet mit Spülung weniger als einen Hunderter . Denn trotz überholtem Motor ist ja das Kühlproblem am Hijet nicht gelöst . Oder ?
Die Anfrage hat natürlich einen Eigennutz : ich schraube an kleineren Motoren , mit Überhitzungsproblemen , Ersatzteile sind Platinstaub .
Gruß!

AC234 05.05.2020 08:48

http://www.patent-de.com/20021107/DE69430139T2.html
die chemische Konstruktion des wasserlosen Kühlmittels. Ich bezweifle allerdings, das es die Dampfblasenbildung ist, die die Kopfdichtungen schrottet. Eher der Verzug durch zu hohe Temperaturen oder Schaumbildung der Wasserpumpe durch Kavitation.
http://www.ford-st-forum.com/forum/s...el-ohne-Wasser
Beitrag 9, da setzt sich der Autor mit dem Evans Kühlmittel detaillierter auseinander.
Jens

AC234 05.05.2020 10:12

Und noch etwas zum Thema Kopfdichtungen. Ich habe die in meiner Autofrisierzeit oft gewechselt, solange die Verdichtung angepasst, bis sie hielten.
Leider kann man in den Bilden keine ungeputzten Kolben und den Zylinderkopf sehen. Befinden sich saubere Stellen auf den Quetschkanten bzw. ist da gar keine Ölkohle, dann klopft der Motor bei bestimmten Lastzuständen. Das killt immer die Kopfdichtungen. Sollte zwar die Klopfregelung verhindern, schafft sie aber nicht immer.
So einen Motor bekommt man nicht Autobahn und Vollgasfest, ohne entweder hochoktanigeren Sprit zu fahren oder die Verdichtung zu verringern.
Da das vor allem auf der Bahn auftritt mit den durchgebrannten Kopfdichtungen, würde ich auch da die Ursache suchen. Alles wird da heißer, und deshalb sinkt die Klopffestigkeit. Der Brennraum und Kolbenboden muß mit Ruß/Ölkohleschicht fast überall bezogen sein, einzig die Stellen, an denen Frischgas direkt mit dem Brennraum in Kontakt kommt, also dicht bei den Einlaßventilen, da kann der Kraftstoff die Kohle abwaschen.
Ist an den Quetschkanten keine Kohle, dann ist das kein gutes Zeichen.
Jens

yoschi 05.05.2020 12:50

Tropenthermostat
 
Ich fahre mit Gas , da entstehen höhere Brennraum - und , logisch , auch höhere Abgastemperaturen . Deshalb Tropenthermostat ( 78° ? ) eingebaut . Wer ist schon mal mit einem , im Hijet eingebauten Tropenth. über die Bahn und hat die Temperatur laufend beobachtet ? Oder ohne Thermostat , was passiert da ?
Danke für "Evans" , werde ich mal studieren . Gruß!

AC234 05.05.2020 14:50

Nur bringt das mit dem Thermostat ja nicht wirklich was, mach halt früher auf, bei entsprechend hohen Außentemperaturen kühlt das dann trotzdem nicht besser.
Ich hab meinen frisierten 1500er Ritmo mit ca. 125PS mit dem original Kühlsystem gefahren, incl. 2to Planehänger. Nachdem ich die Klopferei durch zu hohe Verdichtung abgestellt hatte und das Kühlsystem auf Durchfluß umgestellt, hielten die Kopfdichtungen.
Auch beim 900E Bus war Ruhe nach Kopf planen und Kühler richtig säubern. Der hatte auch eine höhere Verdichtung, anderen Vergaser und Fächerkrümmer, feingewuchtete Kurbelwelle und Pleuel/Kolben. Wunderbare Maschine, Vollgasfest, kein Kochen mehr usw..
Jens

Bauer_Sucht_Sau 05.05.2020 19:03

Zitat:

Zitat von Clas S86 (Beitrag 547603)
...Wird das ganze dann in 3 => 20/40/60Nm oder 2 Stufen...

Je mehr Stufen, besser ist es
Zitat:

Zitat von Clas S86 (Beitrag 547603)
... Ich habe leichte Markierungen in der Zylinderlaufbahn am dritten Zylinder...
...(honen + neue Kolbenringe etc)?...

Bei dem minimal Verschleiß, würde einfach Honen reichen

AC234 05.05.2020 21:03

Für nur Honen ist mir die Buchse zu unrund. Dann kann man gleich alles zusammenlassen. das ist dann besser, nach meiner Erfahrung.
Honst du, bis es voll trägt, muß da einiges raus. Und das könnte dann zuviel Kolbenspiel bedeuten und Kolbenkippen bei kaltem Motor. Klappert dann halt. Guten Motoreninstandsetzer fragen.
Jens

Schimboone 05.05.2020 21:30

Zitat:

Zitat von yoschi (Beitrag 547613)
Moin , warum tut mir Keiner den Gefallen , das Spezialkühlmittel ( Siedepunkt 180° ) reinzukippen und auszuprobieren . Kostet mit Spülung weniger als einen Hunderter . Denn trotz überholtem Motor ist ja das Kühlproblem am Hijet nicht gelöst . Oder ?
Die Anfrage hat natürlich einen Eigennutz : ich schraube an kleineren Motoren , mit Überhitzungsproblemen , Ersatzteile sind Platinstaub .
Gruß!

Ich halte das für Unsinn.
Aus einem einfachen Grund: Das Evans oder Vergleichbare Median haben eine geringere Wärmekapazität als das übliche Glykol-Wassergemisch.

Je nachdem was die Fehlerursache beim Hijet ist wäre das also Kontraproduktiv.
(wenn die Wasserpumpe zu schwach ausgelegt wäre, würde das mit geringerer Wärmekapazität zum überhitzen führen!)

--> Meiner Meinung nach sind die meisten Hijetmotoren der Mangelhaften Wartung zum Opfer gefallen.

Clas S86 05.05.2020 21:56

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Hallo zusammen,

besten Dank für die Tipps. Ich werde mal einen Motorindstandsetzer interviewen und den Block am besten direkt zeigen.

Ich habe trotzdem mal eine ganz doofe Frage:nixweiss:: Es gibt diverse Honewerkzeuge im Internet zu kaufen die liegen bei 20€-40€, wenn ich einen gesunden Keuzschliff hinbekomme und neuen Kolbenringe verbaut, würde das ggf. schon helfen bzw. das Problem der Markierungen zu minimieren? Wie AC234 beschrieben hat wird diese Maßnahme aber nicht die Unrundheit beseitigen, aber ich wurde zu mindestens wieder einen stabilen Ölfilm an der Zylinderwand bekommen, oder? Zurzeit kann ich keinen Kreuzschliff mehr erkennen an keinem der 3 Zylinderwänden. Anbei noch Fotos vom Zylinderkopf und vom Block. Freue mich auf euer Feedback.

yoschi 06.05.2020 07:00

Kreuzschliff Tropenthermostat Kühlmittel
 
Moin , hallo Clas , ich würde mich mal schlau machen , ob bei erst 50 tkm der Kreuzschliff schon abgearbeitet ist ? Frage doch mal ins Forum . Bei anderen Daimotoren war bei über 150 tm der Schliff noch erkennbar .

Kühlmittel : danke für die Antworten , es hätte ja sein können , das einer schon den Spaß probiert hat . Also alles eher sinnlos . Nebenbei zum Patent : die Nachteile des bekannten Istzustandes müssen beschrieben werden , sonst ist ja kein Fortschritt der eigenen Idee darstellbar .

Tropenthermostat : ich schrieb sinngemäß : während der Fahrt die Temperatur beobachten . Und wenn der Zeiger aus seiner Normaltemperaturanzeige von 78° auf einmal nach oben wandert , dann hat man einige Sekunden mehr Zeit zum Reagieren , beim 82° Thermostaten eben weniger , bis zum Kochen .

Gruß!

Bauer_Sucht_Sau 06.05.2020 08:44

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Zitat:

Zitat von yoschi (Beitrag 547626)
...ob bei erst...Bei anderen Daimotoren war bei über 150 tm der Schliff noch erkennbar...

Zitat:

Zitat von Clas S86 (Beitrag 547603)
...der Motor Stand jetzt gute 10-15 Jahre und hat erst 50.000km...

Bei Dir oder beim Vorbesitzer? Irgendwas nach Tachomanipulation stinkt :gruebel:
Ein bißchen Unrunderei ist nach Werksangaben erträglich. Folgendes Bild trifft der ED-20 zu. Hijet-Daten können von diesen abweichen

http://www.daihatsu-forum.de/vbullet...1&d=1588747453

AC234 06.05.2020 12:03

Clas, das mit der Handhonerei ist so eine Sache, den 35° Winkel hinzubekommen ohne Übung kaum möglich. Dazu gibt es nette Videos im Netz, ich fand ein sehr ausführliches über die Bearbeitung der VW 6 Zylindermotoren.
Mit den Honsteinen habe ich schon gearbeitet, mit den Kugeln noch nicht. Akkuschrauber geht dabei besser als Bohrmaschine, neue Kolbenringe bringen nur was, wenn die Kolbenringnuten noch gut sind. Ansonsten ist das rausgeschmissenes Geld, die Ringe brauchen lange, um sich den verschlissenen Nuten anzupassen, der Zylinderwandverschleiß wird erheblich höher sein, Motorleistung geringer und Ölverbrauch höher.
Daher mein Vorschlag, lassen wie es ist oder komplett machen. Der größte Aufwand ist Aus/Einbau des Motors, vielleicht nicht kostenmäßig, jedoch zeitmäßig. Und wenn du das Auto lange fahren möchtest, dann kommt das sowieso. Also Entscheidung fällen, einmal mit quasi Neu anfangen (bis auf das Getriebe, denn Kupplung würde ich dann auch gleich ersetzen) und dann vermutlich bis zu 200.000km Ruhe haben. Das kostet, du weißt dann aber, das dein Motor besser als der aus dem Werk ist, oder nur Kopf machen und eben bei ca. 150.000km mindestens Kupplung. Das ist billiger.
Meine Erfahrung zum Feinwuchten, also Kolben und Pleuel gleichschwer, (ob dir jemand so einfach ohne Mastergewichte eine 3 Zylinderwelle wuchtet, bezweifle ich) ist der geringere Treibstoffverbrauch von zwar nur einigen 100ml/100km, das läppert sich aber und der erweitere Fahrspaß durch weniger Vibrationen und etwas mehr Leistung kommt noch dazu.
Habe ich, wenn möglich, immer gemacht bei einer Motorrevision.
Zum Zylinderkopf, bei dem linken Zylinder siehst du klar die Verschleißspuren an der Dichtfläche zum Abdichtring der Kopfdichtung. Den Kopf darfst du ohne PLanen nicht mehr montieren, der wird undicht.
Leider ist er sauber, daher kann man nicht eindeutig erkennen, ob der klopfende Verbrennung hatte. Vom Kolbenbild her vermute ich, das 1 erheblich, 2 weniger und auch 3 klopfende Verbrennung hatte, denn an der Außlaßventilseite fehlt auf den Kolben die Ölkohle. Der Kopf ist auch recht grob geplant, scheint mir schonmal wegen defkter Dichtung demontiert worden zu sein. Also mal die Brennraumtiefe messen und mit dem Sollwert vergleichen. Verdichtung kann man dann einfach durch Abdrehen der Kolben anpassen oder durch Anschrägen der Quetschkanten des Kopfes mit einem Wohlhaupter und speziell geschliffenem Stahleinsatz. Kann ich leicht behaupten, denn so habe ich das beim Motorentuner gelernt.
Jens

Clas S86 06.05.2020 13:28

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Das habe ich mir gedacht das es extrem schwierig ist den Winkel hinzubekommen per Hand. Ich werde mal nachmessen was der Kopf für eine Höhe hat, die Zylinderkopfdichtung war zu mindestens aber die Orginale und nicht eine aus dem Zubehör. Glücklicherweise habe ich doch noch Fotos gefunden vom ungereinigten Block und Zylinderkopf+ZKD. Vielleicht sieht einer von euch weiter Sachen die noch gemacht werden müssen oder die Rückschlüsse auf weitere Probleme gegeben? Besten Dank bis hierhin wieder viel gelernt:flehan:

Clas S86 06.05.2020 13:34

Als ich den Ersatzteilträger gekauft habe war ein Baum durchgewachsen, daher weiss ich das es mindestens 10 Jahre gestanden haben muss. Der Unterboden von dem Fahrzeug ist noch tip top keine Durchrostungen wie sonst üblich bei den Hijets. Mein Hijet hat 140.000 km auf dem Buckel daher gehe ich davon aus das der KM Stand mit 50,000 km zum Vergleich stimmt.

AC234 06.05.2020 15:00

Danke, bei Bild Zylinderkopf2.jpg siehst du die reduzierte Ölkohle an der Quetschkante beim Auslaßventil. Das kommt durch die klopfende Verbrennung und ist die Ursache für den Kopfdichtungsschaden. Die Korrossion laß ich mal weg, die Dichtung hätte sowieso gewechselt werden müssen, weil verrostet.
Ich würde jetzt die Quetschkante am Auslaßventil anschrägen, sodaß sich da keine klopfende Verbrennung mehr einstellen kann.
Vermutlich hat die Kopfdichtung mal gerade 1,5mm Stärke, das reicht gerade so als unterstes Maß für einen Quetschkantenspalt.
Man sieht auch schön den Abtrag der Kohle durch die 'Explosionsdruckwelle', beginnend bei Auslaßventil und sich dann ausbreitend nach vorne zum Betrachter. Die Kohleablagerung müßte so aussehen wie beim Einlaßventil.
Da es keine stärkeren Kopfdichtungen gibt, hilft da nur leichtes Anschrägen bis kurz vor der Auflagefläche der Dichtung. Dann sollte der Motor dauervollgasfest sein auch im Hijet.
Oder 100 Oktansprit, der wäre mir aber zu teuer für das bischen mehr Leistung.
Früher fuhr man mit dem Motor Super Plus, gibts nicht mehr.
Ein guter Instandsetzungsbetrieb sollte die Fräsereinsätze bzw. Stähle für den Wohlhaupter, das ist ein Stahlhalter für Fräßmaschinen, indem man diverse Stähle einspannen kann, haben oder aus SS-Stahl einen schleifen können. Kein Hexenwerk für einen ausgebildeten Zerspanungstechniker.
Vermutlich kippt der Kolben auch an OT so, das er die Quetschkante am Auslaßventil auch noch zur Zylindermitte hin verengt, das erhöht noch die Klopfneigung.
Wenn das Ausfräsen des Kopfes dem Instandsetzer Probleme macht, dann halt Kolben raus und die auf der Drehbank leicht anschrägen und da die Quetschkante wegnehmen.
Mußt du so oder so irgendwie lösen das Problem, den mit Abplanen erhöht sich die Verdichtung weiter.
Jens

Tonicalibra 06.05.2020 20:07

Sehr viel hilfreiche Information. Aber: Diesen Motor aus dem Hijet gab es doch auch in anderen Daihatsu Modellen - dort machen die nicht annähernd solche Probleme. Also kann es nicht an der Brennraumform liegen. Es muss etwas sein, was nur bei den Hijets auftritt. Das wären Überhitzungsprobleme. Dort würde ich den Fehler suchen. Oder kombiniere ich falsch?

yoschi 06.05.2020 20:40

" Es muß etwas sein, was nur bein Hijets auftritt " !!!
Hallo , eigentlich bin ich nur ein " Viertelwissender " , aber dass ausgerechnet auf der Autobahn das Problem vielfach auftritt : ein Luftführungsproblemchen ? , plus unterdimensionierter , bzw. falsch dimensionierter Kühlkreislauf-Technik .
Alles in Allem sehr interessant , ich kann lernen .
Gruß!

Tonicalibra 06.05.2020 21:10

Der Kühler selbst ist schon ausreichend dimensioniert. Da gibts grössere Motoren mit viel kleineren Kühlern - wie zB in meinem 1.3 72PS Mazda Demio. Und das Ding ist Vollgasfest, auch mit 2t am Haken 0 Temperaturprobleme. Gleiches Kühlsystem wie im Hijet (kein Durchflusssystem). Mit dem gleichen Kühlsystem und einem klein wenig grösseren Kühler fährt mein 1.5 88PS Mazda 323 und genau mit diesem Kühlsystem funktioniert da auch der 1.9 160PS Motor auch bei 35°C und 230kmh auf der Autobahn. Lange Rede kurzer Sinn: die Kühlergrösse itself ist für die Motorengrösse absolut OK.

Angeströmt werden die Kühler, zumindest in den neueren Hijets ab 98, auch ausreichend. Was mir aber auffällt: Luft die in den Kühler reinströmt, muss hinten auch wieder herausströmen können. Die Ausströmung ist sogar viel wichtiger als die Anströmung, da die Ausströmung a) die Wärme abtransportiert und b) zeitgleich ein Stellglied für die Anströmung bildet. Denn: Wenn die Luft am abströmen behindert wird, Strömt mehr in den Kühler rein als hinten ausströmen kann, dadurch bildet sich vor dem Kühler ein Luftpolster, was den Luftdurchfluss durch den Kühler massiv reduziert. Das mindert enorm die Kühlleistung. Und jetzt schaut euch die Hijets an: 50% des Kühlers ist an der Rückseite von der Spritzwand abgedeckt. Ob das derartige Auswirkungen hat ist letztlich reine Vermutung, da müssten die Strömungsanalytiker ran. Aber naheliegend wäre das zumindest als Mittäter in Sachen Überhitzung schon.

yoschi 07.05.2020 06:25

Unterboden-Luftüberdruck
 
Moin , bei den meisten PKW/ Kleinbussen entsteht unter dem Fahrzeug beim Fahren eine Überdruck , je schneller , je stärker . Deshalb auch vorn unten die Spoiler , um den Überdruck zu " verderben" ( to spoil , oder so ) . Und dieser Überdruck verhindert evt das Abströmen hinterm Kühler , die nachfolgende Spritzwand vielleicht weniger . Ein Versuch der Erklärung früh kurz nach Mitternacht .
Gruß!

Bauer_Sucht_Sau 07.05.2020 09:21

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Zitat:

Zitat von Clas S86 (Beitrag 547630)
...die Zylinderkopfdichtung war zu mindestens aber die Orginale...

Bei jeder ehemalige Daihatsuhändler erhältlich, für jedermensch
Zitat:

Zitat von AC234 (Beitrag 547629)
...Der Kopf ist auch recht grob geplant, scheint mir schonmal wegen defkter Dichtung demontiert worden zu sein...

Eindeutig. Denn, die Maserung ab Werk ist stets fein, wie abgebildet. Die Planung allein erhöht die Verdichtung. Ich würde unbedingt die Kopfdicke (unter 99,8 mm Dicke ist schluss) abmessen. Es kann sein, sie haben bis zur Grenze geplant, je nach Verformung des Kopfs wegen Überhitzung. Sogar, vielleicht mehr:

http://www.daihatsu-forum.de/vbullet...1&d=1588835878

Bauer_Sucht_Sau 07.05.2020 11:23

Zitat:

Zitat von Bauer_Sucht_Sau (Beitrag 547646)
...Ich würde unbedingt die Kopfdicke (unter 99,8 mm Dicke ist schluss) abmessen...

Ich habe es vergessen zu erwähnen, daß dieses Maß ED-20 zutreffend ist. Es kann sein, daß die Köpfe der Hijets anders dick sind

Tonicalibra 07.05.2020 11:24

Zitat:

Zitat von yoschi (Beitrag 547645)
Moin , bei den meisten PKW/ Kleinbussen entsteht unter dem Fahrzeug beim Fahren eine Überdruck , je schneller , je stärker . Deshalb auch vorn unten die Spoiler , um den Überdruck zu " verderben" ( to spoil , oder so ) . Und dieser Überdruck verhindert evt das Abströmen hinterm Kühler , die nachfolgende Spritzwand vielleicht weniger . Ein Versuch der Erklärung früh kurz nach Mitternacht .
Gruß!

Guter Einwand. Wäre dem so, könne man dem Hitzeproblem gar nicht bei kommen. Kaum einer von uns hätte das KnowHow, dort tatsächlich funktionierende Leitbleche anzubringen. Schwierig.

Clas S86 08.05.2020 12:22

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Zitat:

Zitat von Bauer_Sucht_Sau (Beitrag 547647)
Ich habe es vergessen zu erwähnen, daß dieses Maß ED-20 zutreffend ist. Es kann sein, daß die Köpfe der Hijets anders dick sind

Der Kopf hat eine Sollhöhe von 126±0,1mm. Meiner hat nach meiner Messung 125.97mm-125.99mm, aber alles nur mit dem Messschieber gemessen. Die Vertiefungen sind minimal und nicht spürbar. Aufgrund des Maßes gehe ich nicht davon aus das der Kopf geplant wurde und das noch 0,1mm Luft fürs zukünftige planen ist?

AC234 08.05.2020 15:24

Sieht mit halt garstig rauh aus, die plane Fläche. Aber wer weiß, ob man da nicht mal schnell, und ist ja dicht. Ich kenne das Bild nur, wenn man die Planmaschine nur mit dem Vorschnitt hat laufen lassen.
Jens

yoschi 08.05.2020 19:58

Randnotiz
 
Nr. 27 : ".. ist halt schwierig , funktionierende Luftleitbleche anzubringen.. "
Guten Abend , mal was lustiges dazu : Kühlprobleme bei meinem damaligen Heckmotor-Skoda , ausgerechnet im Ausland und ohne " Devisen " , am Anfang einer großen Urlaubsreise : in der CSSR waren die Waren sauteuer , aber deswegen waren auch die Läden voll , es gab alles wie im Westen ; auch eingelegte Gurken in der großen Blechbüchse . Gurken umgeschichtet , aus der Blechkonserve 2 "Kühlluftleitohren" gebaut" , außen angeheftet : ab irgendwas um Hundert bewegte sich die Nadel der T.-Anzeige deutlich nach unten .

Hallo Toni : probieren geht über studieren , außerdem kostet die Luftleitblechbastelel in erster Linie nur Zeit , ein verglühter Motor dagegen ...

Gruß!

Tonicalibra 10.05.2020 01:39

Genau da liegt das Problem. Bis man eine effektive Lösung hierfür gefunden hat, die uU auch noch optisch ansprechend ist (d.h. mit Kaugummi angeklebte Blechdosen an der Aussenhaut fallen da leider raus) kann sehr viel Zeit vergehen. Wenn viel Zeit vergeht, bedeutet dass im Umkehrschluss ebenfalls, dass da auch Fehlversuche dabei sind. Am Ende bezahlt man dies mit ner defekten ZKD und oder nem neuen Motor...

Ich kenn das aus dem Bau von Seitenkästen der Rennwägen, bei denen immer viel getrichtert wurde, was letztlich aber immer zu dem Stauproblem an der Kühlöffnung führte. Hier war weniger oft mehr. Das war aber auch einfach, da hier ein zusätzlicher Kühler mit Luft versorgt werden sollte.

Bei dem Bus hier wollen wir die Luftzufuhr eines bereits an der Fahrzeugfront befindlichen Kühlers verbessern, weil die Gesamtaerodynamik des Fahrzeuges einfach keinen effektiven Luftdurchsatz zulässt. Hier etwas zu ändern ist durchaus sehr komplex und keinesfalls mit zwei Segelohren eines Heckmotors zu vergleichen.

yoschi 10.05.2020 09:51

".. mal was Lustiges dazu ... "
 
Das hatte ich extra vorangestellt , das soll doch keine Bauanleitung fürn Hijet sein !!! Außerdem ist " mit Kaugummi angeklebt " eine Beleidigung für den mitreisenden Edel-Mechaniker , denn das Ganze hat 5000 km überstanden ohne abzufallen , und das auch noch bei meiner wilden , gesetzeswidrigen weil zu schnellen Fahrweise . Auf osteuropäischen , Vorwendezeit-Pisten . Und beim rasten gab es was zu lachen über unsere "Gurke" !!!

Zur Sache : ein Luftleitblech unten dicht am Kühler nach hinten verlaufend ( 50cm ? ) , also eine Art doppelter Boden , damit die Luft hinter dem Kühler nicht nach oben gedrückt wird und damit einen Stau verursachen kann .
Testfahrten ohne Thermostat bei kühlem Wetter : längere Zeit mit gleicher Geschwindigkeit , erst mit 50 , dann 60 usw , da kann man in Ruhe , ohne Kochorgien , alles beobachten . Ein Absperrhahn in den Kreislauf des Heizers wäre noch ein zusätzlicher Rettungsanker , falls es doch mal zu schnell nach oben geht mit der Temp. .
Oder einen Spoiler vorn , welcher den Überdruck unterm Hijet mindert , ist natürlich Aufwand , falls es optisch harmonieren soll .

Soweit mal meine Gedanken zum Sonntag !

Tonicalibra 10.05.2020 13:46

Das sollte keineswegs als Beleidigung wahrgenommen werden, so war es auch nicht gemeint. Letztlich war es bei dem von dir geschilderten Fall eine spontane Improvisation, um die Weiterfahrt zu gewährleisten. Merke: Wenn es hält, ist es kein Pfusch :-)
Ich wollte nur den hinkenden Vergleich der Problematik verdeutlichen. Einem Heckmotor etwas mehr Luft zufächern ist halt eine ganz andere Baustelle als bei einem Kastenwagen die Druckverhältnisse des Fahrtwindes zu beeinflussen.

Ein Luftleitblech hinten unter dem Kühler könnte an anderer Stelle zu Problemen führen. Denn: Die Ursache des Überdruckes am Unterboden ist nicht behoben. Ferner wird es schwer herauszuarbeiten, an welcher Stelle dieser genau entsteht und bis wohin dieser reicht. Habe letzte Nacht schon etwas gegoogelt, konnte aber keine Kleinbusspezifischen Informationen und Erfahrungen hierzu finden. Da reichen ja grobe Richtwerte oder Faustregeln, an denen man sich orientieren kann, wie es zB bei den Ablösungen von Strömungen an Kanten ist, das kann man auf (fast) alles anwenden.

Bin gespannt. Mit eigenen Erfahrungen kann ich erst dienen, wenn mein roter Porter fährt. Natürlich hätte ich da gerne schon vorher ne Lösung zu, da ich das Ding dann täglich für 50km Arbeitsweg brauche.

Der Absperrhahn zum Wärmetauscher ist gar keine so doofe Idee. Letztlich ist es ja der Wärmetauscher, der als höchster Punkt des Kühlsystems zu Entlüftungsschwierigkeiten führt.

yoschi 10.05.2020 16:43

Aber nicht doch , ich hatte bei Beleidigung die Häkchen vergessen : mein Edel-Mechaniker ist ein totaler Gaudimensch , den richtig beleidigen ist eher unmöglich . Also " Beleidigung " ..... .

Luftleitblech : wenn ich mal einen Hijet sehe , werde ich mich mal drunter werfen .
Nochmal mein bescheidener Gedanke : bei schneller Fahrt steigt der Druck der unter den Motorraum gepressten Luft höher gegenüber dem Luftdruck welcher vom Fahrtwind direkt von vorn am Kühler anliegt . Vielleicht ein Anemometer vorm Kühler probehalber installieren , irgendwie während der Fahrt beobachten ? ( Anemometer richtig geschrieben ? Ist lange her ) .

Gruß!

bluedog 10.05.2020 16:50

Aerodynamik ist nur deshalb kompliziert, weil man sie von Auge nicht sehen kann. Es sei denn, man sorgt dafür, dass die Luft nicht ganz durchsichtig ist. Trockeneis oder Rauch kann das bewirken. Dann braucht man eigenlich nur noch ein Gebläse und einen Windgeschwindigkeitsmesser.


Ueber halbwegs leistungsfähige Gebläse verfügt inzwischen jede Dorffeuerwehr. Aehnliche Gebläse verwenden auch Heissluftballonfahrer. Da das ja nur den Unteren Fahrzeugteil betrifft, könnte man es mal mit einer Hauswand auf der einen und einer Schalungstafel oder einem Stück Wellblech auf der anderen Fahrzeugseite probieren und dann mal das Gebläse auf volle Pulle stellen. Eventuell tuts als Behelfswindmaschine auch ein Kleinflugzeug... Wo das nächste Flugfeld ist, müsst Ihr selber herausfinden. Auch, ob man mit einer vorsichtigen Anfrage und einem Kasten Bier oder einem finanziellen Beitrag an den Windmaschinenhaber da was erreichen könnte, auch. Vielleicht kann die Dorffeuerwehr ja mal bescheid sagen, wenn die nächste Uebung ist oder so... Man könnts ja mal versuchen.


Oder man baut in den mit dem Leitblech entstandenen Kanal ein paar Ventilatoren ein. Wahlweise Kühlerventilatoren passenden Ausmasses, oder man bedient sich einiger PC-Lüfter. Selberbauen ginge auch... Es gibt Impellerantriebe für Modellflugzeuge oder auch Propeller für solche... Antrieb sollte auch Lösbar sein, zumal ja eine 12V-Stromversorgung auf dem Fahrzeug verfügbar ist. Dann im "Windkanal" Testen, was das bringt... Nebelmaschine kann man sicherlich noch die nächsten Wochen oder Monate günstig mieten. Die Lager der Veranstaltungstechniker sind im Moment so voll wie sonst nie... und viele haben doch Telefonabos mit flatrate... und vielleicht ja auch Coronabedingt zeit zum Telefonieren und Organisieren.

Clas S86 18.05.2020 08:34

Motorblock CB oder Übermaßkolben
 
Zitat:

Zitat von Schimboone (Beitrag 547610)
Die Frage dürfte wohl auch eher sein ob Übermaßkolben überhaupt aufzutreiben sind....

So jetzt zur Quizfrage wie komme ich an Übermaßkolben.....oder ggf. einen neuen intakten Motorblock? Falls jemand von euch einen CB Block hat bitte mir anbieten.

Frage ins Forum: Gibt es eigentlich einen japanischen Importeur oder Internetshop für Daihatsu Ersatzteile?

Bauer_Sucht_Sau 18.05.2020 19:21

https://www.amazon.co.jp/s?k=daihats...f=nb_sb_noss_2

Hast Du schon bei Piaggio versucht?

Clas S86 24.06.2020 22:05

Kurzer Zwischenstand
 
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Hallo zusammen,

Ich habe mich doch für die etwas größere Hafenrundfahrt entschieden.

Der Kopf wurde geplant -0.3mm. War leider nötig um wirklich alle Markierungen rauszubekommen. @AC234 Danke für den Hinweis der wäre nie dicht geworden ohne planen !!!
Ventilsitze wurden neu gefräst neue Ventilschaftdichtungen wurden eingebaut. Leider gibt es keine Übermaßkolben….Der Motorblock wurde gehont um einen neuen gesunden Kreuzschliff einzubringen. Neue Kolbenringe sind in Bestellung. Die Pleullager habe ich auch neu.
Die Kupplung wird ebenfalls neu eingebaut und alle Dichtringe Kurbelwelle sowie Nockenwelle werden am Motor erneuert.

Werde nun versuchen mit Ruhe und Geduld alles wieder zusammenzubauen. Hilfe…….

Frage ins Forum: Wie groß darf das Spiel zwischen Kolbennut und Kolbenring sein? Die Kolbenringe sind 1,5mm hoch. Aktuell komme ich mit einer Fühlerlehre 0,05mm ganz spack dazwischen. Ich die Nut dann noch i.O?

AC234 25.06.2020 21:26

Anzunehmen, ein bißchen Spiel brauchst du. Schaue die alten Kolbenringe an. Haben die auf beiden Seiten noch Schliffspuren, dann, so meine Meinung, ist die Ringnut noch in Ordnung. Ausgelaufene Nuten sind auch nicht mehr gerade, sondern haben gekrümmte Seitenwände. Dann sind auch die Kolbenringe entsprechend rund eingelaufen. Fühlerlehre über die flache Seite des Rings, hast du einen gut sichtbaren Lichtspalt, dann ist auch die Nut hin.
Jens


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