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Charlson 28.03.2020 18:08

Hijet/Porter kaufempfehlung
 
Hallo ihr Lieben!

Wir sind gerade auf das Forum gestoßen & haben uns gleich mal registriert.
Leider sind wir NOCH nicht im Besitz einens Daihatsu Hijet/Piaggo Porter..haben uns aber direkt in dieses Auto verliebt!! Nun sind wir seit ein paar Wochen auf der Suche nach diesem Schmuckstück. An dieser Stelle würden wir uns -als absolute Autolaien- Eure Hilfe wünschen.
Zu uns: Gregor und ich möchten dieses Auto ein bisschen ausbauen und so die Möglichkeit haben, damit ein paar Wochen in Europa unterwegs zu sein. Wenn wir so viel Liebe in ein Auto stecken, wäre unser Traum natürlich dass es länger als einen Sommer hält! Ansprüche haben wir sonst kaum..Wir haben viel gelesen, auch hier im Forum und uns auch mal den "buyers Guide" angesehen, soweit wir damit klar kamen. :gruebel:
Jetzt haben wir erstmal Autos bis maximal 3000€ ins Visier genommen.
Ist das ein realistisches Ziel ? Worauf müssen wir denn beim Kauf besonders achten ?

Was haltet ihr von diesem Modell:
https://m.mobile.de/fahrzeuge/detail...utm_medium=ios

(Dafür müssten wir etwa 3h pro Weg fahren).

Wir freuen uns schon jetzt auf eure Antworten, Expertise & Tipps von den Profis! :)

Herzlichen Dank!

Gregor & Charly

nordwind32 28.03.2020 21:00

4-Sitzer sind extem selten - und fur euch gar nicht notwendig.
Bei nur 39 tkm ein so verschlissener Fahrersitz lässt auf extrem viele Kurzstrecken schließen - unbedingt eine längere Probefahrt auf der Autobahn mit +110 kmh machen (+20 min) um zu sehen ob das Kühlsystem in Ordnung ist und er nicht heiß wird.
Testen ob alles geht (z.b. Beleuchtung, Scheibenwischer, Lüftung, Heizung, Schiebetüren, Kühlmittelstand bei kaltem und bei heißem Motor, Ölstand, wann zuletzt gewechselt...)
Unterboden nach Rost absuchen. Die Hijet rosten gern und schnell. Kenne die typischen Ecken vom S85 nicht.
Neuer frischer Unterbodenschutz würde mich sehr skeptisch machen!
Achsaufnahmen, Schweller, Turumterkannten, Radläufe...
Bremse vorn prüfen.
Wann wurde der Zahnriemen zuletzt gewechselt...

MO COJO 28.03.2020 23:21

Zitat:

Zitat von Charlson (Beitrag 547191)
An dieser Stelle würden wir uns -als absolute Autolaien- Eure Hilfe wünschen - Gregor & Charly

Falsches Auto ausgesucht ... nicht böse gemeint, aber ehrlich - wenn ihr euch selber als "Laien" bezeichnet, ist ein Hijet / Porter nix für Euch .

Da muß man auch selber Hand anlegen können - denn Macken haben die Busse genug - das kann schnell frustrieren, oder ´ne Menge Geld in der Werkstatt kosten - wenn sich denn eine Werkstatt (mit der nötigen Kompetenz) erbarmt sich um den Exoten zu kümmern ...

Nicht zum Spaß steht in jeder zweiten Verkaufsannonce eines Hijet / Porter : "Motor wird heiß" oder "Hat Temperaturprobleme, wahrscheinlich nur das Thermostat" - und wegen ´nem Thermostatwechsel verkauft man so´n knuffiges, praktisches Autochen ???

Da würd ich mir die Frage stellen ob ich als "Daihatsu-newbie" bereit bin mich so in die Materie hinnein zu fressen das, daß Wägelchen eine Europadurchquerung übersteht ... Stichwort "Selber schrauben" ...

Versteht mich nicht falsch - ich freu mich über jeden, der Intersse daran hat einen Daihatsu zu erhalten und zu fahren, aber da gehört mittlerweile auch Herzblut und ein paar gute Nerven bei der Teilesuche dazu - Greetings Mo .

Linnea92 28.03.2020 23:27

Bei dem Baujahr und dem verschlissenen Fahrersitz würde ich lieber 100000 beim Kilometerstand dazurechen, ist deutlich realistischer. TÜV scheint er ja auch nicht zu haben.
Also gerne anschauen, aber mit geringen Erwartungen und entsprechender Vorsicht.
Ansonsten hat norwind ja bereits alles wichtige gesagt.

yoschi 29.03.2020 05:57

Moin , Hijet kenne ich nicht , aber wegen einer derart mageren Fahrzeug-Beschreibung von seitens des Händlers , wegen nur Schönfoto's ringsrum aber fehlenden "Untenrumfoto's : Finger weg .
Falls doch eine Besichtigungsfahrt über 3 Stunden geplant : vorher Email mit Fragen : wirklich Euro4 , ESP , kein Rost , wann HU usw . Wenn keine Email zurück , sondern nur mündlicher Blabla am Telefon : alles begraben .
Gruß!

nordwind32 29.03.2020 11:20

Esp gibt es beim Hijet gar nicht

yoschi 29.03.2020 15:24

Das soll auch eine Fangfrage sein , bei welcher ein Händler die Hosen runterlassen muß . ESP konnte ich mir auch nicht vorstellen . Gruß!

AC234 29.03.2020 16:48

Ich auch nicht, ansonsten passen für mich Laufleistung und Pedal sowie Schaltknüppelabrieb. Sitzverschleiß ist normal bei dem Alter, der Farbe nach ein Gemeindefahrzeug. Den Teppich samt Sitzbank scheint man lange eingelagert zu haben, Teppich zusammengelegt, sonst wäre der nicht so zerknittert.
Das man für diese Fahrzeuge gute Schrauberkentnisse haben sollte, dem kann ich nur zustimmen. Vielleicht sind die alten Suzuki Carry da robuster, wenn es um Kleinbusse gehen soll. Die Fiat 900E und deren Vorgänger sind auch nur was für erfahrene Schrauber, hat man da mal alle Krankheiten herausoptimiert, dann sind sie jedoch dankbare Begleiter.
Wenn ich mir so die Beiträge in dem Bereich hier durchlese, dann ist die Daiversion schon etwas anspruchsvoller. Es scheint nur eine Komplettrevision zu helfen, also mal zerlegen, dann Verschleiß an den Nebenaggregaten zu prüfen, Kühler richtig unter die Lupe nehmen, Kopf runter, Wasserbohrungen auf Korrosionschäden prüfen, Kopf planen lassen (unbedingt, wer das verneint, hat keine Ahnung, nich planen geht nur bei schon etliche Male geplantem Kopf und nur nach kurzer Laufleistung), wenn Stehbolzen vorhanden sind, diese gegen Dehnschrauben austauschen, richtiges Mischungsverhältnis Frostschutz, Wasser der Kühlflüssigkeit nehmen, auch den richtigen Frostschutz (Glysantin o.Ä.), denn da gibts Unterschiede betreffs des Siedepunkts.
Wasserpumpe betrachten, ob da Kavitation aufgetreten ist, also Löcher in den Pumpenflügeln uder dem Gegengehäuse.
Mein 900E lief nach der Revision lange ohne Sorgen, vorher machte er den Vorbesitzern irgendwann nur Ärger.
Da hilft kein Rumpfuschen, nur Sorgfalt. Denn im Auslieferungszustand sind die Kisten ja ein paar Jahre gelaufen, sonst würden die bei den Gemeinden ja nicht genutzt werden. Muß also ein Alterungsgrund sein, das sie irgendwann das Zicken anfangen.
Jens

MO COJO 29.03.2020 17:13

Zitat:

Zitat von AC234 (Beitrag 547201)
... die Daiversion schon etwas anspruchsvoller. Es scheint nur eine Komplettrevision zu helfen

Fazit - nix für selbstbezeichnende Laien ... :nixweiss:

nordwind32 29.03.2020 21:23

Ich war vor meinem Bus auch selbstbezeichnender Laie.

Alle oben aufgeführten Dinge (und noch mehr) habe ich an meinem Bus das erste Mal gemacht und machen müssen, bis er zuverlässig lief.
Man kann alles lernen. Eine schrauberische
Grundbegabung und Erfahrungen im reparieren von Dingen waren auf jeden Fall hilfreich.

Es ist also machbar aber nicht der einfache Weg.
Wie oben schon erwähnt haben viele Werkstätten weder Ahnung noch Lust sich mit einem japanisch/italienischen Kleinstbus zu beschäftigen und Ersatzteile sind auch nicht immer einfach zu finden.

Aber es ist auch sehr schön etwas besonderes zu haben, das man selbst instandhalten und reparieren kann.

Wenn ihr euch das zutraut macht es doch einfach :gut:

tingle 29.03.2020 21:40

Kann ich alles so bestätigen. Ich hatte auch einen Hijet, Rost und das Kühlsystem sind der ständige Begleiter. Hinzu kommen noch die Eigenarten, die man bei keinem anderen Auto findet. Muss man wollen, und leider auch ein Stück weit können. Es ist nichts, wo man nicht hineinwachsen könnte, aber eben drum auch nichts für 'mal eben durch Europa'. Empfehlen kann ich da den Suzuki Super-Carry. Gleiche Größe, gleicher Fahrspaß, aber recht wartungsfreundlich und zuverlässig. Im Vergleich zum Hijet aber eine lahme Krücke. Aber schnell will man in den Dingern eh nicht...

Charlson 29.03.2020 23:57

Wow. Vielen Dank für eure unfassbar schnellen und ausführlichen Antworten. Leider bestätigt dass unsere Befürchtungen, dass ein Hijet, so schön er auch ist nicht ganz zu unserem Auto-Knowhow passt. Ganz verworfen haben wir unsere Kaufpläne noch nicht. Deswegen wäre unsere Frage, wie es denn aussieht, wenn man doch mehr Geld in die Hand nimmt? Oder kann man da bei mangelnder Expertise nur auf Glück hoffen und die von euch benannt Probleme tauchen so oder so bei den meisten Hijets auf ?

Tatsächlich können wir noch gar nicht einschätzen wie viel Spaß und Erfolg wir dabei hätten uns mit Reperaturarbeiten zu beschäftigen. Aber was ihr da berichtet klingt herausfordernd und spannend. Was habt ihr als Profis für Erfahrungswerte was da an Zeit und Geldsummen auf einen zukommen? Vielleicht auch wenn man dann doch lieber eine Werkstatt aufsucht ? Vermutlich kann man das pauschal nicht sagen, aber uns fehlt leider etwas die Größenordnung deswegen freuen wir uns über jeden Hinweis.

Ganz herzlichen Dank für die Antworten! Wir geben noch nicht auf, sind aber Dank Eurer Hilfe wesentlich realistischer geworden und schließen jetzt auch den suzuki carry in unser Suche mit ein, wenn der robuster ist. Leider überfordert uns die Autosuche noch etwas. Gibt es vielleicht in Deutschland oder unter euch in der Community Leute die zu fairen Preisen Hijets aufbereiten/ verkaufen ?

Vielen lieben Dank!

Gregor uns Charly

yoschi 30.03.2020 06:56

Autokaufen üben
 
würde ich als Erstes .
Moin , zB Suchannonce aufgeben ( Ebay Kleinanzeigen ) , die Mehrzahl der Privatverkäufer sind ehrlicher als die " Nichtprivatverkäufer" , auch bei einem Verkauf "im Auftrag" würde ich nur direkt mit dem "Auftraggeber" verhandeln .
"Fahrzeug in Deutschland aufbereiten" lassen ? Stundensätze von über 100€ bei Lack und Karosse ?

Bescheidene Frage : schon fleißig die Beiträge über den Hijet im Forum "studiert" ?

Gruß!

AC234 30.03.2020 10:34

Charlson, da müßt ihr bei euch in der Nähe eine wirklich engagierte Werkstatt suchen, mit einem älteren Meister/Gesellen, so ab 50 aufwärts, der sich da reinknien will und so ein Auto betriebssicher aufarbeitet. Dazu gehört nunmal altes Wissen und Hartnäckigkeit. Ist ja alles übliche Mechanik, eine elektronische Einspritzung, und eben ein Motorkonzept, das nie für den Einbauort entwickelt wurde. Vielleicht eine gute alte Piaggio/Vespa Werkstatt. Ohne die und das Vertrauen in sie würde ich das nicht angehen.
Jens

nordwind32 30.03.2020 20:56

Nur mal so als Hausnummer:
Mein alter Bus hat 350€ gekostet, konnte aus eigener Kraft fahren, war komplett mit vielen gebrauchten Ersatzteilen aber insgesamt in einem ziemlich verbrauchten Zustand.
Nur an Teilen und Lohnarbeit sind da für jetzt ungefähr 20 tkm etwa 4000€ investiert worden. Wobei die Motorrevision den größten Teil verschlungen hat, obwohl ich den Motor selbst aus und eingebaut habe und teilzeitlegt dem Motoreninstandsetzer gegeben habe.

Linnea92 30.03.2020 23:14

Zitat:

Zitat von nordwind32 (Beitrag 547230)
Nur an Teilen und Lohnarbeit sind da für jetzt ungefähr 20 tkm etwa 4000€ investiert worden. Wobei die Motorrevision den größten Teil verschlungen hat, obwohl ich den Motor selbst aus und eingebaut habe und teilzeitlegt dem Motoreninstandsetzer gegeben habe.

Wobei Du ja aber auch viel selbst gemacht hast, wie Du erwähnst und wir im Forum wissen. Wenn die beiden sich das nicht zutrauen und alles in Fremdhände geben, wird es leider sehr schnell untragbar.
Ich spreche da aus eigener Erfahrung; kann aus gesundheitlichen Gründen leider kaum noch handwerkliche Tätigkeiten selbst ausführen und hatte schon einige Fahrzeuge in Besitz, deren Kosten den Zeitwert locker überschritten haben. Tut mir auch nicht leid deswegen, wenn man ein Auto unbedingt erhalten will, macht man nun mal so unvernünftiges Zeug. :grinsevi:
Und wenn ich nicht diesen Exoten-Spleen hätte, würde ich schließlich auch einen Golf oder Polo fahren und keinen fast dreißig Jahre alten Charade. Wobei der ja nebenher bemerkt bisher ausgesprochen wenig Kosten verursacht hat, sondern seit seit mittlerweile drei Jahren absolut zuverlässig funktioniert.

Also, Gregor und Charly, ihr solltet Euch über folgendes klar sein:
1. Haben wir so wenig finanzielle Reserven, dass jeder größere Werkstattaufenthalt zum existenziellen Problem wird?
2. Sind wir (zumindest in Maßen) leidensfähig, wenn es mal Zicken und/oder Ersatzteilengpässe gibt, oder erwarten wir von einem Fahrzeug nur bedingungslose Funktionalität?
3. Sind wir bereit, aus absoluten Fehlkäufen zu lernen und es beim nächsten Mal anders zu machen? Kaufempfehlungen allgemein und typenspezifisch helfen natürlich, aber Reinfälle bleiben für Laien trotzdem wahrscheinlich, dafür gibt es einfach zuviel Schrott auf dem Markt.
4. Im Zweifelsfall lieber bei Privatleuten kaufen oder aber bei einer ehemaligen Daihatsu-Vertretung, die das Fahrzeug bereits aus der Kundschaft kennt; die typischen "Export-Kiesplatz-Höker" sind immer die schlechteste Variante.

Aber bleibt ruhig dran, Zeit genug habt ihr ja. Dieses Jahr wird das mit der Europareise nämlich aus den bekannten Gründen sicherlich nichts mehr.

jumpinjack 31.03.2020 08:50

Genau, dranbleiben! "Erfahrung" kommt von Fahren...

und Hilfe gibt's hier ja reichlich...

Gruß
Kay

yoschi 31.03.2020 09:37

Schlafraumgröße
 
Moin , ein ganz anderes Problem : wollt Ihr einem derart schmalen Fahrzeug zu zweit übernachten ???
In jungen Jahren sind wir zu zweit im Skoda MB 1000 durch Osteuropa , aber mein Kumpel war mücken-und kälteresistent und hat nur draußen im Schlafsack gepennt , bei Regen Zelt drüber . Der Skoda war für Übernachtung sogar vorbereitet : innen sehr lang , genügend breit und die Rücksitzbank hatte sogar einen kleinen Aufsteller , für eine Art Keilkissenersatz , trotzdem ....

Gruß!

Pantau 31.03.2020 10:34

Hallo Zusammen,
Meine Freundin und ich haben letztes Jahr im September einen Roten Hijet gekauft. Mit Überhitzungsproblem.
Wir haben vor den Bus wieder zu verkaufen (kostet knapp 50 Euro im Monat an versicherung etc) und wir nutzen das kleine buslein einfach viel zu wenig als dass sich das lohnen würde. Wir haben den bus für 2000 gekauft und dann einen monat lang wieder aufgepeppelt (neue kopfdichtung, kopfplanen, roststellen schweißen, neuen tank, rumlackiert etc etc) da sind nochmal gut 1400 Euro in das kleine Autochen geflossen, haben die innenverkleidung aus holz nachgebaut, lautsprecher, nen neuen himmel und einen dachgepäckträger gebaut und konserviert; Von der motor "restaurierung" gibts auch eine Bilderserie (http://hijet.forumotion.com/t4379-ho...riteup-1-3-16v)

Unser Bus hat noch TÜV bis dezember 20, würde den TÜV aber vor dem Verkauf evlt vorzeitig neu machen. Dafür schätze ich muss ein neuer auspuff her, der hat ein paar rost löcher. Den bus wollen wir für 4000 anbieten.
Falls das was für euch ist, meldet euch gern dann können wir mal schauen :)

LG


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