Daihatsu-Forum.de

Daihatsu-Forum.de (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/index.php)
-   Allgemein (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/forumdisplay.php?f=87)
-   -   Vom D(r)aizylinder zum Hybrid (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=45312)

captain carot 24.02.2017 13:46

Vom D(r)aizylinder zum Hybrid
 
Ich bin einfach mal so frei und sortiere mich unter allgemein ein.

Autovorgeschichte in ganz kurz:
L701 EJ-VE, erster Neuwagen, nach 222.000KM beim Autohaus Tubeauville in Zahlung gegeben, natürlich für einen
L276, das kleine große Raumwunder. Leider musste sich hier jemand mit einem OWeh Sharalaxy an Kreuzung mit Vorfahrtregelung vordrängeln, der zweite Cuore war mit gerade mal 119.000 ein wirtschaftlicher Totalschaden. Das Gegenüber nicht nur keiner Schuld bewusst sondern auch nicht der fleißigste Versicherungszahler. Das sollte also erstmal dauern.
Yaris XP9 mit dem 1KR-FE, gebraucht mit 82.000 vom Toyotahändler sollte der Ersatz werden. Denn mein Stammhändler hatte mit dem Rückzug von Daihatsu wenige Monate vorher offiziell die Segel gestrichen.

Nicht ganz vier Jahre später kratzt der Yaris an der 200.000er Marke. Anders als bei beiden Cuore gab's zwei unpanmä0ige Reparaturen, Radlager und (ziemlich teure) Kupplung. Letzteres könnte natürlich auch an der Schaltweise der Vorbesitzerin liegen.
Davon ab war der Yaris ziemlich problemlos. Allerdings fordert das dicke Ding den armen kleinen Dreizylinder doch auch ziemlich. Und das bei lange Zeit 30.000 im Jahr, neuerdings nur noch 25.000.
Eigentlich schon Dieseldistanzen, aber mal ganz abgesehen von Dieselgate, blauer Plakette und dergleichen, da ist so gut wie keine Autobahn drin. Ausgerechnet das Dieselrevier fällt weg.
Eine direkteinspritzende Partikelschleuder mit Turbolader und dem ach so tollen DSG? Muss auch nicht unbedingt.
Was gibt's sonst noch, wenn es sparsam sein darf? Eben, den Hybrid. Und eben gerade das Hybridsystem von Toyota. Keine idiotische Doppelkupplung im Weg, keine Kupplung, kaum irgendwelche Riemen etc., dafür ein System das mittlerweile auch in Taxis seine Zuverlässigkeit mit Millionen-Kilometerständen bewiesen hat.

Einen Haken hat der Hybrid aber, den Preis. Auch dank der beiden Cuore bin ich beim Auto eher 'geizig'. Meine, bzw. unsere Maßstäbe sind vllt. anders als bei den meisten. Praktisch, dass hier aktuell ein paar Rabatte geboten werden.

Weil eben auch mal 'was großes' in Betracht kommen sollte einen Probefahrt Termin für Auris Kombi und Yaris ausgemacht, beide eben als Hybrid. Meine Frau, die mittlerweile mit weitem Abstand Hauptnutzer ist, ist mittlerweile auch der Automatik nicht mehr abgeneigt, Stop & Go Verkehr am Nachmittag etc. sprechen eher gegen:brumm:
Im Autohaus angekommen erstmal ein kritischer Blick Richtung Standard Auris, Kommentar der Frau: "Für das bisschen mehr Kofferraum bezahl ich nicht so viel mehr Geld!"
Als Technikerin im Maschinenbau muss man sich natürlich noch an der ein oder anderen Designentscheidung stören, etwa der absurd schmalen Heckscheibe.:stupid:
Aber es sollte ja wenn der Kombi werden. Um hier direkt vorzugreifen, wurde es nicht. Toll; der Kofferraum. Weniger toll; irgendwie alles andere. Zu zugebaut, zu viel Touchgedöns wo der Yaris noch eher Tasten hat, zu wenig Punkte wo uns beiden der Yaris nicht besser gefiel.
Ideal wäre wohl ein Yaris Kombi mit 15-25cm mehr Kofferraum. Gibt's aber natürlich nicht. Lieber SUV in allen Farben und Formen.

Damit kommen wir auch zum Hybridantrieb. Der ist wirklich anders. Als alter Schalter hatte ich hier natürlich auch noch das Problem, dass meine Rechte Hand und der linke Fuß beim Fahren ein gewisses Eigenleben führen. Der ein oder andere kennt das sicher.
Davon ab gibt sich das eCVT im Hybrid aber eigentlich völlig unkompliziert. Klar, tritt man auf's Gas brummt der Motor mit konstanter Drehzahl vor sich hin. Das ist ungewohnt. Macht aber eigentlich ziemlich viel Sinn.
Rein gefühlt wäre da auch der Gummibandeffekt, der gerne zitiert wird. Davon bleibt beim Blick auf Uhr und Tacho allerdings nicht viel. Die Beschelunigung geht ziemlich normal vonstatten, es fühlt sich aber schlicht ungewohnt an.

Viel interessanter ist da, dass der Benziner eigentlich nie alleine und manchmal eben auch gar nicht läuft. Beim ersten Start ist alles normal, der Motor wärmt auch erstmal auf. Bei lagsamem Tempo kann er aber auch mal einfach ausgehen. Beim Probefahren samt Fahrerwechsel hatten wir aber erstmal ein anderes Problem. NAch dem Wechsel ging der Motor nicht an! Wirklich alles richtig gemacht? Die Startprozedur also erneut durchgegangen, nix tut sich. Vllt. doch mal Fuß von der Bremse und auf's Gas?
Siehe da, der Yaris bewegt sich wie von Geisterhand in Bewegung.:D Nach einem Stückchen E-Fahrt geht der Verbrenner auch wieder an. Anders als erwartet find ich das fast schon schade. Hätte ich von mir selber nicht gedacht.

Nicht so sehr Hybridrevier, die Autobahn. Nicht dass das schlecht funktionieren würde. Aber der Verbrauch geht ab einer gewissen Geschwindgkeit spürbar hoch und auch der Lärmpegel.

Etwas ungewohnt ist auch das Bremsverhalten. Das ist schlicht ein wenig anders als sonst. Absolut nicht problematisch oder so.

Ist der Hybrid die logische Konsequenz? Für uns vielleicht schon. In jedem Fall kommt er tatsächlich günstiger als der Diesel und zumindest im Yaris fährt es sich entspannter als mit dem kleinen Dreizylinder.
Andererseits, gerade verglichen mit dem kleinen Benziner geht der Preis auch deutlich hoch. Definitiv spannend wird deswegen auch die Frage der wirklichen laufenden Kosten.

Tatsächlich warte ich jetzt mal ein bisschen ungeduldig auf unseren Hybrid.

Falls Interesse besteht werd ich hier gerne noch mal Erfahrungsupdates nachreichen. So ein Ding mal selbst zu fahren kann ich aber nur empfehlen. Gerade weil es etwas anders ist.

markusk 24.02.2017 14:19

Hallo Karotte,

vielen Dank für den Bericht.
Ich bin echt schon sehr gespannt, wie sich der Hybrid schlägt. Zur Zeit ist ja der Preisunterschied zwischen normal und hybrid beim Yaris recht gering - also in dem Bereich, den manche Fahrer für Breitreifen mit Alufelgen ausgeben.

Zitat:

Zitat von captain carot (Beitrag 531985)
Ideal wäre wohl ein Yaris Kombi mit 15-25cm mehr Kofferraum. Gibt's aber natürlich nicht. Lieber SUV in allen Farben und Formen.

Toyota sollte mal einen neuen Yaris Verso bauen.Aber irgendwie sind praktische japanische Autos in Europa nicht mehr verfügbar.
Da hätte PSA mal mit Toyota zusammengehen sollen statt mit Opel. Ein Citroen Berlingo mit dem Prius-Antrieb :grinsevi:!

benrocky 25.02.2017 10:19

Hallo,
sehr schön geschrieben, habe selbst ja seit kurzem auch den neuen Yaris. Wobei mir der reine Benziner noch etwas besser gefallen hat als der Yaris Hybrid. Bin alle drei gefahren, der Hybrid, den 1.33er und den 1.0l Dreizylinder und der ist es auch geworden als Edition-S Plus Paket mit viel schnick-schnack... Das nächste Auto in einigen Jahren könnte aber vielleicht dann auch ein Hybrid werden, ich fand das mit dem Anfahren im Hybrid doch etwas zäh, aber ich denke das wird sich noch bessern.

Schöne Grüße
Thomas

captain carot 25.02.2017 16:25

Das ist halt auch viel Gewohnheitsfrage. Es fühlt sich eben alles anders an.
An sich find ich das System bei Toyota samt Power Split Device ziemlich genial. Wohl auch mit ein Grund für die hohe Zuverlässigkeit.
Akkuprobleme scheinen auch eher selten und das auch fast nur bei wirklich älteren Fahrzeugen (Prius 1).
Den 1.33er fand ich beim Vorgänger schon nicht sonderlich attraktiv. Da hätte ich höchstens noch auf den neuen 1.5er der mit Facelift kommen soll gewartet.

Warum nicht mehr Dreizylinder? Das liegt viel am noch aktuellen Vorgängermodell. Der Motor läuft an sich ziemlich problemlos, hatte aber auch immer mit dem Gewicht und Luftwiderstand zu kämpfen. Der 60PS Up den wir damals nach Unfall als Leihwagen hatten macht das zwar keinen Deut besser, auf Dauer und gerade wenn man doch mal Autobahn fährt war's aber nicht besonders entspannt. In der Innenstadt kommt man wiederum super damit klar.
Der aktuelle Yaris machte da insgesamt auf mich den gleichen Eindruck motorseitig.

Edition S mit Pluspaket werden wir übrigens dann auch haben. Auf manche Sachen wie Zweizonen Klimaautomatik hätte ich gern verzichten können, Da reicht mir sogar manuell. Andere Sachen aus dem Paket wollten wir aber dieses Mal doch gerne haben.

benrocky 27.02.2017 21:11

Hallo,
bei mir war es eher Zufall mit dem Edition-S Pluspaket, den hatte ich gar nicht so beachtet weil mir das die 1000 Euro nicht wert gewesen wären. Da es aber eine Tageszulassung war mit dem Pluspaket umso besser. Bei der Klimaautomatik hätte mir auch manuell gereicht, zumal ich die richtige Klimaanlage sowieso nur sehr selten nutze.
Was aber im Nachhinein super ist, ist das Smart Key System, da ich das Auto auch für meine Firma nutze und da oft Sachen ein- und auslade. Das die Türen - und speziell der Kofferraum dann ohne Knopfdruck direkt auf geht ist schon sehr von Vorteil, auch die Lichtautomatik. Das steht bei mir nur noch auf Auto und Tagfahrlicht hat der Yaris ja sowieso.

Gute Fahrt mit Eurem Yaris.

Schöne Grüße
Thomas

captain carot 28.02.2017 11:48

Danke, werden wir wohl wieder haben. Die Assistenzsysteme bezahlen sich aber je nach Versicherung eh fast von selbst. Und den Notbremsassistenten finde ich schon nicht verkehrt. Mit dem aktuellen Rabatt war das eh schon kein Thema.
Das Plus Paket samt Tempomat kostet beim Hybrid auch 'nur' 590€.
Licht- und Wischersensor gehören neben klassisschem Hartplastik Armaturenbrett zu den wenigen Sachen, die mir beim Caddy meiner Eltern gefallen.
Davon mal abgesehen gibt's denn auch nur Schmutzfänger, Ladekantenschutz und Schale für den Kofferraum.
Der klassische Kunststoff ist unempfindlicher, pflegeleichter (Karatzer gehen meist gut raus) und auch leichter zu recyclen und ich hatte irgendwie nie das Bedürfnis, ständig über irgendein Armaturenbrett zu streicheln...

Und die Schmutzfänger, ich wusste die damals zwar gar nicht zu würdigen, aber beim besten Auto der Welt in der besten Farbe (L7 Blueline) waren die damals Standard.

Lustigerweise mochte und mag ich den L7 bis heute gerade weil der bis auf den Motor im Prinzip ziemlich einfach war. Gerade mit der Lightweight Ausstattung. Also eigentlich exakt das Gegenteil.

benrocky 28.02.2017 12:59

Hallo,
ist ja lustig, ja ich fand den L7 auch sehr cool und wir hatten den 2000 als ersten Neuwagen gekauft. War ein Sondermodell Classic, was auf dem Basismodell des L7 - also eben ohne schick-schnack - basierte und als "Extras" zusätzlich u.a. den Heckwischer, eine geteilte umklappbare Rücksitzbank und schwarz-metallic Lackierung hatte.
Sonst Cuore L7 Basis, also ohne Klima, Funkfernbedienung usw. Aber schön war das :-)

Schöne Grüße
Thomas

nordwind32 28.02.2017 13:48

Lichtautomatik war das Erste was ich deaktiviert habe! Das will ich nicht verlernen. Bei Nebel und diesiger Witterung schaltet sich das nämlich nicht ein.
Dann fährt man, da man sich ja auf die Automatik verlässt :wall:, nur mit TFL rum was ja bedeutet, das man hinten kein Licht hat.

Wie das zugelassen werden konnte ist mir ein Rätsel :stupid:

Wenn TFL auch die Rückleuchten einbeziehen würde hätte ich kein Problem mit der Lichtautomatik.

Die Masse schafft es ja nicht, das Licht auch mal manuell an zu machen.

markusk 28.02.2017 16:20

Oder einfach eine Dauerlichtschaltung, wie es die Motorräder heute schon haben.

yoschi 28.02.2017 21:41

Hybrid
 
Hallo , mal abgesehen davon , dass "mit Netz-Strom fahren" heute und auch die nächsten Jahre kaum umweltfreundlicher ist gegenüber Benzinern/ Dieseln : gibt es fundierte Erkenntnisse über Herstellung , Dauerhaltbarkeit , Entsorgung von den Akku's ??? Und : in China seltene Erden (zB Lithium) fördern und verarbeiten : leider mit Hungerlöhnen und Umweltzerstörung .
Trotzdem hoffe ich , dass der massenhafte Verkauf der Hybridtechnik das Kapital für grundlegende Verbesserungen dieser heute noch gesamtheitlich mangelhaften Technolgie schafft .
Ein Hybrid steht auch bei mir auf der Liste von " was kaufe ich mir danach" ,
Gruß!

captain carot 01.03.2017 00:08

Nur am Rande:
Wann das Licht angeht ist ziemlich unterschiedlich, lässt sich bei den meisten aktuellen Autos aber sehr gut einstellen. Hängt natürlich auch vom Sensor ab.

E-Mobilität und Hybrid:
Hier muss man klar eine ganze Reihe Punkte trennen. Und es gibt einige Rechenwege die sich teilweise widersprechen. Ganz sicher hat der Strommix mal ganz gravierenden Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck. Die Haltbarkeit und Recyclebarkeit sowieso.:lupe:
Akkus die für ein E-Fahrzeug nicht mehr ideal sind ließen sich aber z.B. noch viele Jahre als Photovoltaik Energiespeicher verwenden. Zweitverwertung ist halt oft die erste und beste Variante von Recycling.

Auf der anderen Seite sind z.B. die ach so tollen Turbo Direkteinspritzer die reinsten NOx und Feinstaub Schleudern, weil Benziner hier nicht ansatzweise die gleiche Vorschriften hatten bisher wie die bösen Diesel.:stupid:

My 2 Cents:
Große Autos machen von der Produktion bis zur Presse immer mehr Dreck, fressen mehr Ressourcen, verbrauchen für gleiche Fahrleistungen mehr..., kurzum, so ein kleines Kei-Car kann nicht nur viel Spaß machen sondern auch ganz einfach das 'sauberere' Auto sein. Und das gilt letztlich erst recht wenn man viel fährt.

Hybrid, und zwar speziell Toyota Hybrid:
Gerade die Technik war hier für mich ein Grund, gerade auf die Toyota Hybride nen Blick zu werfen. Das fängt halt tatsächlich beim Powersplit Device an. Im Prinzip. wenn man sich damit erstmal auseinander gesetzt hat, wirkt jeder Hybrid mit DSG völlig idiotisch. Aber die Kunden wollen das. Oder schwatzen uns die Autotester das auf?
Es geht damit weiter, dass man eben immer noch auf weniger energiedichte, aber sehr robuste und vor allem haltbare NiMH Akkus setzt. Gleichzeitig spart man hier (übrigens auch bei E-Autos allgemein) an anderen Verschleißteilen, bis hin zum Bremsenverschleiß.
Natürlich kann bei jedem Auto immer mal was völlig ungeplantes passieren. Aber gerade wie man bei Toyota das Thema angegangen hat reizt mich schon länger.

Davon ab, ein Hybrid ließe sich z.B. auch mit CNG und anderen Verbrennern auf Gas kombinieren. Oder eben mit Biokraftstoffen auf Basis von Abfallprodukten.

Im Endeffekt wird es auf mittlere Sicht erstmal eh einen Mix geben. Aber gerade Vollhybride bieten da reichlich Potenzial dem Verbrenner da auf die Sprünge zu helfen, wo er seine Schwächen hat.
Generell, das denke ich aber schon ziemlich lange, müsste der typische Autofahrer mal grundlegend umdenken beim Thema Autos. Etwas mit den Außenmaßen eines aktuellen Golf sollte eigentlich Familienkutsche statt Singlekarre sein.

Und ne, ich will da niemandem was vorschreiben, erst recht nicht Autofans die mehrere Kisten haben und ggf. noch Young- oder Oldtimer aufbauen.
Meistens wird aber einfach das dickste und/oder leistungsstärkste gekauft was der Geldbeutel eigentlich gar nicht hergibt, nicht das, was gebraucht wird.:gruebel:

Spartaner 01.03.2017 12:11

Zitat:

Zitat von yoschi (Beitrag 532050)
... in China seltene Erden (zB Lithium) fördern und verarbeiten : leider mit Hungerlöhnen und Umweltzerstörung

Umweltzerstörung mag stimmen, aber "Hungerlöhne"? Hunger leiden (oder fehlernährt) sind in China eigentlich nur noch Teile der Landbevölkerung. Die Arbeiter mit den "Hungerlöhnen" können sich genug zu essen leisten.

nordwind32 01.03.2017 13:53

Die Produktion eines Autos kostet mehr Energie als die meisten Autos je an Treibstoff verbrauchen werden. Die Herstellung eines Hybriden kostet nochmal mehr Energie und Rohstoffe als ein reiner Verbrenner oder Stromer!
Der Erhalt eines Altwagens ist einem neuen Wagen immer vor zu ziehen vom Standpunkt des Energieverbrauchs. Auch wenn die Abgase im Fahrbetrieb höher sind. Wenn die Herstellung eines Neuwagen sauber wäre würden die Hersteller damit auch werben.
Bei der Produktion gelten aber andere Maßstäbe, da geht es ja um Arbeitsplätze. Da darf es dann natürlich etwas schmutziger sein. In ärmeren Ländern erst recht
Die Hybrid-Technik ist nur eine Krücke, eine Übergangslösung, da die Akkus noch nicht genug Energie speichern können.

Das sind für mich Gründe genug meine Altwagen zu hegen und zu pflegen auf das sie noch lange fahren und kein Neuwagen sie ersetzen muss.

Und solange wir kein annähernd 100%iges Recycling schaffen, sind Konsum und Wirtschaftswachstum Irrwege die unseren überbevölkerten Planeten immer schneller unbewohnbarer machen!
Aber es gibt so viele Faktoren, die schneller sein können.

benrocky 01.03.2017 16:49

Zitat:

Wenn die Herstellung eines Neuwagen sauber wäre würden die Hersteller damit auch werben.
Genau damit wirbt Toyota zumindest in den aktuellen Fahrzeugprospekten (zumindest beim Aygo und Yaris, die anderen Prospekte kenne ich nicht). Die sagen auf den hinteren Seiten, dass die Produktion nachhaltig ist und kein Müll produziert wird bzw. der Müll aus der Produktion wiederverwertet und für andere Teile wie Ersatzteile etc. verwendet werden kann.

Ob das dann so ist, weiß ich natürlich nicht, ein Stück Wahrheit wird sicherlich dran sein, aber vielleicht auch nicht alles würde ich mal sagen.

Schöne Grüße
Thomas

markusk 01.03.2017 17:08

Zitat:

Zitat von yoschi (Beitrag 532050)
gesamtheitlich mangelhaften Technolgie schafft .

Also da muss man IMHO schon streng unterscheiden zwischen Hybrid und E-Auto.
Hybrid hat deutlich kleinere Batterien und wir auch nicht mit Braunkohlestrom betankt.
Beim Hybrid kann man den Ressourcenverbrauch mit einem gleichwertigen Benziner/Diesel vergleichen. Denn auch die Erdölgewinnung ist umweltschädlich und spült Geld in die Kassen von mittelalterlichen Despoten. Sprich jeder gesparte Liter Benzin ist gegenzurechnen mit der von dir genannten Problematik der Seltenen Erden. Wobei: verbrannt ist verbrannt, während man die Akkus recyclen kann.

yoschi 01.03.2017 20:41

13 ist auch eine Glückszahl , so wie der Beitrag Nr. 13 von Nordwind .

Hungerlöhne : wieso ist es China möglich , Waren mit niedrigsten Preisen auf dem Weltmarkt zu werfen , wenn das arbeitende Volk den 8-Stundentag ( in Deutschland bereits 1918 ,samt einem täglichen warmen Mittagessen in der Fabrik , erkämpft ) , 3 Wochen Urlaub , Renten- und Krankenversicherung hätte ???

Irgendwann um 1965 lief ein Elektro-Trabant mit LKW- und auch Gabelstapler-Akku's im täglichem Berufsverkehr durch Dresden . Mehr oder weniger erfolgreich.
Seit dem sind viele Milliarden Scheine verforscht worden . Ergebnis : mehr als bescheiden .

Auch aus der Asche zum Mittwoch erwacht neues Leben !

captain carot 01.03.2017 23:04

Erstmal muss man beim Auto selbst natürlich gesamtheitlich rechnen.
D.h. zum reinen Verbrenner gehören z.B. eben auch Verschleißteile die schon beim Hybrid weniger sein bzw. weniger verbaucht werden können (falls entsprechend konstruiert) und beim E-Mobil definitiv weniger beansprucht werden/gar nicht vorhanden sind.
Die Energiegewinnung gehört dazu, im Fall von Erdöl aber auch Strom von der Quelle an...
Elektromotoren sind erheblich effizienter als jeder Verbrenner, erst recht in Teillast.

Man sollte aber z.B. auch sehr genau überlegen, wann man ein Fahrzeug austauscht. Mal abgesehen davon, dass der Dreitürer mit dem mittlerweile gar nicht mehr kleinen Nachwuchs suboptimal ist (ging damals aber nicht anders) spielt bei aktuell einem Auto und 25.000KM pro Jahr einfach eine ganz wichtige Rolle, dass das Ding zuverlässig läuft und Reparaturkosten im Rahmen bleiben. Der Wagen kann auch nicht ein paar Tage oder Wochen stehen bleiben.

Zur Akkuforschung:
Da wurde eigentlich Achtzig Jahre lang mangels wirtschaftlichem Interesse herzlich wenig weiterentwickelt. NiMH hatten wir ja eigentlich nur der Tatsache zu verdanken, dass NiCd Akkus ziemlich giftig waren. In den meisten Punkten sind Nickel Metallhydrid deutlich überlegen.
Gerade Notebook und Handy haben dann dazu geführt, dass Geld in die Serienreife und Weiterentwicklung von Lithim-Ionen Akkus gesteckt wurde.
Mittlerweile wird u.a. dank Elektroauto auch an Akkus geforscht, die zehnfache Energiedichte von Li-Po/Li-Ionen Akkkus haben.
Der Knackpunkt Haltbarkeit (im Auto) lässt sich durch Zweitnutzung deutlich entschärfen.
Ein Akku der im Fahrzeug nach einigen Jahren nicht mehr brauchbar ist könnte anderswo noch auf Jahre als Energiespeicher genutzt werden.

Thema China: Gerade die deutlich gestiegenen Arbeitslöhne und insgesamt auch besseren Arbeitsbedingungen haben ja dazu geführt, dass viele Billigprodukte mittlerweile in Vietnam, Bangladesch etc. produziert werden.
Natürlich ist das weit weg von einer linearen Entwicklung und von modernen mitteleuropäischen Standards ist man insgesamt gesehen sicher noch weit entfernt. Aber anders als der Landbevölkerung geht es dem durchschnittlichen chinesischen Arbeiter heutzutage vergleichsweise gut.

Zum Energieaufwand, ich hab für ein 'Golfklasse' Auto einen Herstellungsaufwand von 20.000-30.000 kW/h im Kopf.
Ein Liter Benzin 8,5kW/h Heizwert, Brennwert ist knapp 50% höher. Wenn man jetzt jeweils die besten/schlechtesten Werte gegenrechnet und von 40% Effizienz beim Motor ausgeht (das stimmt natürlich alles nicht so wirklich) wären das ca. 3.900-8.800 Liter Kraftstoff. Treffen wir uns mal in der Mitte bei 6.350 Litern. Bei vielen Autos reicht das vllt. für 100.000 Kilometer.
Ich glaube nicht, dass die Rechnung so stimmt oder gar alles drin ist.
Zum Recycling: KFZ gehören eigentlich zu den am weitesten recycleten und vor allem verwerteten Gegenständen. Proplematisch sind zum Teil gerade so 'tolle' Dinge wie hinterschäumtes Armaturenbrett.

P.S.: Toyota hat bisher gerade im Prius sogar stark auf Recyclingmaterialen gesetzt. Das war teils auch zumindest einschließlich bis Prius 3 ein Grund für die Materialwahl.
Letztlich wird es wohl auf ziemlich lange Zeit nicht 'den einen' Lösungsweg geben.

nordwind32 02.03.2017 08:21

Mein L276 hat jetzt knapp 75.000 km runter und es musste noch nicht ein einziges Teil ersetzt werden. Ölwechsel, tanken und gut :gut:
Das Armaturenbrett ist aus ehrlichem Plastik ohne Schaum und es sind insgesamt nur 800 kg Auto, die sich mit 4-5 l/100km bewegen lassen.

Ich kann den Reiz eines neuen Autos verstehen (wenn die bloß nicht ALLE! so hässlich wären), es soll bloß keiner glauben er würde damit die Umwelt entlasten. Womöglich noch wenn das alte noch funktionierende Auto dafür entsorgt wird :stupid:

Schade nur, dass die deutschen Autobauer mit aller Macht auf der Elektrobremse stehen und lieber billig zu produzierende SUV-Verbrenner, mit allen denkbaren und undenkbaren Mitteln umweltfreundlich manipuliert, teuer verkaufen.
Machen Milliardengewinne und betteln trotzdem weiterhin um Förderungen zur Elektroforschung :stupid:

Wo der Weg hin geht steht noch lange nicht fest. Mal sehen was in 10 Jahren grad in der Mode ist. Die Zwischenlösung Hybrid wird es wohl nicht sein, reine Stromer können es nur werden, wenn sich die Akkuleistung massiv verbessert und es in ausreichender Menge Stromtankstellen gibt. Alles Dinge die ich so noch nicht sehe bei uns.
Wie es gehen könnte sieht man in unseren Nachbarländern: das kleine Holland z.B. hat mit knapp 4000 Zapfstellen 1,5 mal so viele Stromtankstellen wie ganz Deutschland! Und unsere Regierung spricht von großen Aufgaben, wenn in den nächsten Jahren 400 dazu kommen sollen:wall: Lächerlich!

https://www.youtube.com/watch?v=M8nwyGMQPew

markusk 02.03.2017 09:37

Zitat:

Zitat von nordwind32 (Beitrag 532081)
Machen Milliardengewinne und betteln trotzdem weiterhin um Förderungen zur Elektroforschung :stupid:
https://www.youtube.com/watch?v=M8nwyGMQPew

Wie man in der Doku sieht, wird nicht nach Subventionen gebettelt, sondern die Ministerien verteilen die Subventionen ganz einfach.
Traurig vor dem Hintergrund, dass die einzigen zwei für den Normalverbraucher erschwinglichen Elektroautos aus dem Hause Nissan/Renault kommen.

Unsere Politik wird von der Autoindustrie gesteuert. Nur so lassen sich die Entscheidungen verstehen:
* In der EU blockiert Deutschland die Einführung niedriger Schadstoffgrenzen.
* Abwrackprämie
* Der Dieselbetrug wird ignoriert - man kann den Eindruck bekommen, er wurde sogar begünstigt durch staatliche Stellen.
* Subventionen werden ungezielt verteilt.
* Die Personalie Wissmann ist ein offensichtliches Ergebnis dieser Kumpanei.

captain carot 02.03.2017 10:09

Der erste Cuore lief über 222TKM ohne unplanmäßiges Ersatzteil, leider aber mit einem richtigen Unfall ziemlich am Anfang. Irgendwann wären dann Kolbenringe und Schweißarbeiten fällig gewesen. Zu dem Zeitpunkt ca mit 35.000 pro Jahr. Die 1.500€ Inzahlungnahme waren damals mit noch kleinem Kind für uns eigentlich unverzichtbar, sonst hätte ich den trotzdem behalten.
Der L276 hatte eigentlich gerade erst angefangen, überhautp mal etwas Öl zu verbrauchen als man den uns geschrottet hat.
Der Yaris soll, bei aktuell 'nur' 25.000KM pro Jahr und 200TKM Laufleistung eben verkauft werden, bevor er bei der Laufleistung teuer werden wird. Der käme halt bei uns auch ziemlich schnell an die 300.000er Marke heran. Anderswo, selbst wenn es in Afrika ist, mag der noch weitere zehn Jahre unterwegs sein. Entsorgt wird hier rein gar nix.
Nebenbei bemerkt, das fand ich bei der 'Abwrackprämie' auch das große Unding.

Hybride laufen global heutzutage eigentlich sehr gut. Obwohl es mittlerweile eigentlich immer mehr Konkurrenz gibt hat Toyota die zweiten fünf Millionen z.B. sehr schnell zusammen bekommen. Ausnahme ist hier vor allem das Autobahnland.
Dabei kann man den Hybrid, der ja eigentlich gar nicht neu ist, eben auch als Weiterentwicklung der Verbrenner sehen. Plug Ins mal außen vor, Mild-und Vollhybride gehen eigentlich eher die Punkte an, bei denen die klassischen Verbrenner besonders schwach sind. Der Mildhybrid entwickelt sich eh gerade zum Standard. Mit ein Grund fürs 48V Bordnetz.

Persönlich denke ich, mindestens für die nächsten 30 Jahre wird es die eine Lösung einfach nicht geben. Den Verbrennungsmotor hat seinerzeit mal vor allem die Ölindustrie durchgeprügelt. Auf absehbare Zeit bleibt er aber bei der reinen Herstellung noch die billigste Variante, zumindest wenn eben Reichweite und schnelle Betankbarkeit eine Rolle spielen. Und eben im dezentralen (d.h. nicht-Schiene) Lastverkehr.

Es ist auch nix neues, dass uns andere Länder, eben u.a. Niederlande und Norwegen, bei E-Autos längst abgehängt haben. Und deutsche Hersteller hier aktuell ganz weit hinten rangieren.

P.S.: Dass die dicken Karren aus meiner Sicht der totale Irrweg sind hab ich ja schon geschrieben. Leute die Hänger ziehen oder ab und an wirklich ins Gelände müssen oder wollen mal außen vor.
Der Standard Cuore hätte mir wegen Hund mittlerweile zu wenig Kofferraum, zumindest so lange es noch bei einem Auto bleibt. Ideal wäre eigentlich sowas wie ein Cuore Kombi oder ein etwas längerer Move.
In der Realität gibt es nicht mal mehr ne nennenswerte Auswahl an 'Kleinwagen' Kombis. Außer dem Skoda Fabia fällt mir da keiner ein. Und die heutigen 'Kleinwagen' sind halt alle in der Größenordnung von E-Kadett, Golf 2 und 3 etc.

P.S.: Der Dieselbetrug wurde definitiv zu viel ignoriert. Aber man hat hier auch die völlig falschen Impulse für die Benziner gesetzt, die nun zum Großteil mehr Feinstaub rausblasen als gut gefilterte Diesel.
Auch wenn es nur 10,-€ im Jahr sind, der abgasseitig sauberere Yaris Hybrid wird uns 50% mehr Steuern kosten als der L276 oder der aktuelle Yaris. Und auch 50% mehr als manche aktuellen Dreckschleudern. Weil der Hubraum immer noch mit einfließt und nicht nur die Abgase.
So gesehen kam die Reform der KFZ Steuer genau der Art Motoren entgegen, wie sie gerade deutsche Hersteller damals in Entwicklung hatten. Nicht den saubersten Fahrzeugen (reine Abgassteuer, müsste bei E-Fahrzeugen eigentlich über den Verbrauch errechnet werden).

nordwind32 02.03.2017 11:15

L276 Kombi gibt es. Daihatsu Sigra. Wird aber nicht zu uns kommen :heul:

https://daihatsu.co.id/product/sigra#9

Spartaner 02.03.2017 12:04

Der Sigra ist aber mit 4070 x 1655 x 1600 mm nicht nur länger, sondern dummerweise auch breiter und höher als der Cuore mit 3470 x 1475 x 1530 mm. So wird das nichts. Eher war gemeint so etwas wie der Daewoo Tico, der wie ein leicht verlängerter Cuore aussieht. Von mir aus könnte er auch noch ein Stückchen länger sein, aber die Stirnfläche ebenso klein wie die des Cuore.

nordwind32 02.03.2017 12:48

Stirnfläche wie ein Kei-Car mit der Fahrzeuglänge eines Kombi gibt es in der Tat nicht.
Immerhin gibt es im Sigra den weiter entwickelten 1KR-FE aus dem L276 als 1KR-VE und ich finde auch er sieht dem L276 in vielen Details sehr ähnlich.

Wer einen L276 in GROSS möchte, sollte sich mal den Eurovan2 (Peugeot 807, Citroen C8, Fait Ulysse, Lancia Phedra) genauer anschauen.
Gibt es aber auch nur noch gebraucht. Unter 8,5 l/100 km geht der Benziner aber nicht, dafür gibt es auch 4x so viel Platz wie im L276.
Schön wenn man je nach Bedarf eben den einen oder den anderen nehmen kann :grinsevi:

captain carot 02.03.2017 14:08

Ich rede nicht von 'in groß' sondern nur, und das wirklich nur, in vllt. 20cm länger. Damit wäre der L276 eigentlich mein Wunsch-'Nutzfahrzeug'.
Viele Sachen samt Kinderfahrrad hab ich damals, weil die Türen eben 90° aufgingen und da so viel Platz war, zum Transportieren auch einfach hinter die Vordersitze gestellt/gelegt. Aber mit längerem Kofferraum wäre da für mich raumseitig das Nonplusultra erreicht gewesen.

Jeder der die Kiste mal hatte weiß ja, wie unglaublich viel Platz da im Fond ist. Vorne fühlt man sich auch alles andere als eingeengt. Nur der Kofferraum ist halt nicht gigantisch. Wir hatten damals AHK und einen Fahrradträger, eigentlich sonst auch nie echte Probleme. Mittlerweile hätte der Vierbeiner in dem Kofferraum aber nicht genug Platz. Und bei nem 24 Kilo Hund gibt es kein wirklich brauchbares Geschirr für das Gurtsystem.

Schimboone 02.03.2017 16:28

Zitat:

Zitat von nordwind32 (Beitrag 532081)
Schade nur, dass die deutschen Autobauer mit aller Macht auf der Elektrobremse stehen und lieber billig zu produzierende SUV-Verbrenner, mit allen denkbaren und undenkbaren Mitteln umweltfreundlich manipuliert, teuer verkaufen.

Wo der Weg hin geht steht noch lange nicht fest. Mal sehen was in 10 Jahren grad in der Mode ist. Die Zwischenlösung Hybrid wird es wohl nicht sein, reine Stromer können es nur werden, wenn sich die Akkuleistung massiv verbessert und es in ausreichender Menge Stromtankstellen gibt.

Ich will es mal so sagen: Meine Freundin arbeitet in der Akkuentwicklung eines großen deutschen Automobilisten und ich probiere mal zu erklären warum die sich so schwer tuen.

Es gibt nämlich einige explizite wirtschaftliche Gründe warum sich die Automobilisten schwer tuen.

1.: Die derzeit in Bau befindliche Tesla Akkufabrik kostet 4-5 Mrd. Dollar Investition. Diese kann dann genau einen Typ (Lithium-Ionen Rundzellen, eine Bauart) an Akkumulatoren herstellen. Sollte ein neuer Typ entwickelt werden, sind erneut sehr hohe Investitionen nötig.

2.: Derzeit sind alleine in Deutschland 50-100 staatlich geförderte Forschungsvorhaben zu Akkumulatoren im Gange (weltweit vermutlich mehrere 1000 (!)). Dazu noch die internen Forschungsprogramme der Automobilisten. Beispielsweise haben Lithium-Luft-Akkumulatoren ein sehr hohes Energiedichtepotential (welches für größere Reichweiten benötigt wird) sind aber noch in der Entwicklung. Eine Investition wie in 1. kann sich ein Automobilist genau 1x leisten und ist ein riesiges Risiko wenn neue Akkugenerationen entwickelt werden.

3.: Es ist noch lange nicht sicher ob der Markt (der Kunde) Elektrofahrzeuge überhaupt annimmt. Zwar wird in den Medien immer total euphorisch über die Zukunft berichtet (euphorisch wird aber auch immer über den neuen Golf berichtet)- die Realität sieht aber komplett anders aus. Kaum ein Kunde hat wirklich Interesse an einem Fahrzeug was nur 200-300 Km Reichweite hat, lange Ladezeiten aufweist und irgendeinen Komfortverlust mit sich bringt. Oder glaubst Du etwa die Autokonzerne betreiben keine Marktforschung?

Der Nissan Leaf verkauft sich trotz massivster Förderung in D. quasi nicht.
Kein Wunder: der Leaf kostet 18365€ (und da ist die Förderung von 5000€ schon drin (!). Dafür bekomme ich einen Golf zum Listenpreis und kann für die monatliche Akkumiete des Leaf (79€) knapp 1000 Kilometer im Monat mit dem Golf fahren. Wenn ich Bock habe auch am Stück. Der Golf gehört mir auch komplett- ich kann, wenn ich denn will, 100tkm im Jahr fahren. Im Gegensatz dazu darf ich bei dem Akkuleasingmodell des Leafs nur 12500 Km im Jahr fahren. Ich kann also per Definition niemals in die finanzielle "Gewinnzone" fahren.

Ich hab mir das mal für nen Twizy ausgerechnet gehabt (75Km Fahrstrecke pro Strecke), da ich ne Zeitlang von meiner Freundin getrennt gewohnt habe.
Unter keiner einzigen Bedingung wäre ich damit günstiger gefahren als mit einem Benziner- jedoch hätte ich im Twizy enorme Komforteinbußen hinnehmen müssen.

captain carot 02.03.2017 23:59

Teils sicher alles richtig. Aber eben nur teils.
Zum einen haben andere Länder schon deutlich höhere E-Quoten als ausgerechnet Deutschland. Zum anderen haben ein paar Jahre Massenmarkt doch schon etwas bei Akkukapazitäten und Ladedauer bewegt. Wobei einem eben auch klar sein muss, für schnelle Ladezeiten reicht kein 'Strohhalm'. Es braucht schon ordentlich viel Saft.

Was den Rest angeht, die reinen Stromer 'lohnen' sich bisher nur ab Oberklasse (Tesla) wirklich. Und deren Verkäufe sind wiederum außerhalb Deutschlands ziemlich gut.
Spannend ist aktuell die Frage, ob Elektrofahrzeuge mit dem 'kleinen' Tesla und anderen Modellen die nun kommen auch mal in der Mittelklasse ernsthaft bezahlbar werden. Bis jetzt war das nicht so wirklich der Fall.

Interessanter Weise könnte man auch hier noch mal den Bogen zum Hybrid spannen. Den deutschen Autobauern galt die Technik vor zwanzig Jahren als zu teuer, zu kompliziert und nicht verkaufbar.
Toyota selbst hat in den ersten fünf Jahren auch nur 130.000 Hybride verkauft. Fünf weitere Jahre später hatte man die Millionenmarke geknackt, mittlerweile liegt Toyota bei über 10 Millionen Hybridfahrzeugen. Und mittlerweile ist Toyota bei weitem nicht mehr der einzige Anbieter. Allerdings der konsequenteste was die Hybridisierung der Modellpalette angeht.

Zwar wildert Tesla in der Oberklasse, das Modell S ist global gesehen aber extrem erfolgreich im Oberklassesegment. Das Model 3 dürfte bei den Gesamtkosten auf einem ähnlichen Level liegen wie die aktuellen Elektro Klein- und Kompaktklasseautos.
Und auch der Ioniq EV scheint preislich zumindest in Bereiche zu kommen, die langsam interessanter werden. Es tut sich also schon was. Sicher haben Elektroautos noch einen sehr weiten Weg vor sich. Wobei die Kosten aktuell auch zum Gutteil auf die Akkus gehen.

LSirion 03.03.2017 18:50

In welchen "Ländern" lohnt sich denn ein E-Auto?

Entweder sind´s Großstädte (in den USA, Großbritannien) oder "Gegenden" wie Kalifornien oder ja, Länder wie Norwegen, Niederlande und... das war´s schon... oder habe ich etwas übersehen?

In Norwegen kostet der Strom quasi nichts, kommt zu 99,999 % aus Wasserkraft und die Leute verdienen deutlich mehr. In Kalifornien ist´s wohl ähnlich. Da stellt man sich ein E-Auto hin, weil man es a) kann und b) die Dinger gefördert werden bis zum Abwinken (oder man fördert nicht, sondern bestraft die anderen mit einer "Luxussteuer" z. B. in den Niederlanden auf Verbrenner, was die Preise "verrückt").

In New York zahlt man 50 $ für den m² Miete (reicht das überhaupt?), in anderen Großstädten genauso oder es gibt eine Citymaut. Da macht dann das E-Wägelchen nicht den Braten fett (der Stellplatz schon eher), außerdem wird man dort förmlich gezwungen.

Batterieautos lohnen einfach nicht, nicht in Deutschland. Löhne hoch oder die Leute zwingen? Ja, dann geht das.

Man kann doch nicht immer Norwegen oder die Niederlande als Vergleich heranziehen. Bei E-Autos?!
Man vergleicht doch auch nicht unsere Löhne und unser Sozial- und Bildungswesen mit dem von Norwegen oder den Niederlanden... würde nämlich kein gutes Bild abgeben.

Hybride dürfte es deutlich mehr geben, bin auch am überlegen, ob Yaris Hybrid oder "Kiste weiterfahren", daher bin ich auch über den Thread gestolpert.

yoschi 03.03.2017 20:32

Nummer 25 und 27 sind sehr real , nach meinem Wissensstand .

Warum ? Vor ca einem halben Jahrhundert!!! berichtete die DDR-Zeitschrift "Jugend und Technik" von dem mit einer Brenstoffzelle betriebenen Traktor aus den USA , mit Bild , wie er so ackert .
Und die Anzahl der heutzutage brennstoffzellenbetriebenen Ackermänner ist? Eher bescheiden .
Und wieviel Milliarden sind in die Brennstoffzellenforschung geflossen , wieviel in die Akkuforschung ??? .
Und wieviel trägt die Stromerzeugung weiterhin zur Vernichtung der Lebensgrundlagen der Menschheit bei ?

Die Daimler AG beschreitet aus meiner Sicht einen guten Weg : sie forscht in mehrere Richtungen ; und posaunt dabei nicht in die Welt : E-Mobilität ist der alleinige Heilsbringer .

Eine "Hybridisierung" spart erst dann richtig Sprit , wenn der Akku billig ist und "Körner" hat , dann verkauft sie sich als Hit und macht nicht die Börse des kleinen Mannes platt .

Schönes Wochenende!

markusk 03.03.2017 21:50

Zitat:

Zitat von yoschi (Beitrag 532123)
Eine "Hybridisierung" spart erst dann richtig Sprit , wenn der Akku billig ist und "Körner" hat , dann verkauft sie sich als Hit und macht nicht die Börse des kleinen Mannes platt .

Schönes Wochenende!

Ich weiss ja nicht, auf was du dich beziehst. Die Toyota Hybride (das was BMW, Benz, VAG... Hybrid nennt sind ja nur Feigenblätter) sind doch heute schon in der Preisklasse der entsprechenden Dieselmodelle. Und wenn man die nicht auf der Autobahn tritt, sondern so fährt, wie in allen Ländern ausser Deutschland gefahren wird, sind die Hybriden auch sparsam.
Spätestens wenn man den TCO nimmt, bei dem die Hybride Punkten können wegen der ganzen Teile die weggelassen wurden und der wenig beanspruchten Bremsen.

yoschi 04.03.2017 07:07

Hybridisierung
 
Moin , der Yoschi ist ein kleiner Spinner , im Sinne von weiterdenken , weiterforschen .
"Hybridisierung" : zB ein 10.000 Eu Auto , Pologröße und -Sicherheit !!! , Spritverbrauch mindestens ein Drittel weniger gegenüber Benziner , Haltbarkeit aller Fahrzeugkomponenten um 200tkm . Sowas würde gekauft und gefahren werden , massenhaft . Reichweite nicht unter 400 m und minutenschnelles tanken .

Meine Gedanken früh um fünfe beim ersten Kaffee!

Aus dem Gedächtnis : große Energiekonzerne haben zu Zeiten der NatriumSchwefelHeißAccu's (oder irgendwie sowas), also vor vielen Jahrzehnten schlappe 400 Millionen harte Deutsche Mark versenkt .

captain carot 04.03.2017 12:31

@LSirion:
Die Frage müsste wohl eher sein, warum hier bei der Förderung, oder auch 'Bestrafung' so gepennt wurde und auch weiter gepennt wird. Wobei ich bei letzterem nicht mal so sehr die Frage nach Art des Antriebs sehe sondern eher bei der 2 Tonnen/300PS Fraktion.
Das durchschnittliche Vollzeiteinkommen in den Niederlanden ist übrigens nur minimal höher als hier, teils sind die Lebenshaltungskosten aber auch höher. Von daher wäre die Vergleichbarkeit ziemlich gut gegeben. Nur hat man bei den Nachbarn auch einfach sehr viel mehr getan, um die E-Autos für die Kunden interessant zu machen.

Norwegen hat generell seine 'Luxussteuer'. Ergo werden bisher nicht die anderen bestraft sondern die Elektrokäufer belohnt. Die hohen Autopreise gab es da auch vor 20 Jahren. Hat u.a. aber die Nebeneffekte, dass Autos lange gefahren werden und der Wert hoch bleibt, nix von wegen Wegwerfprodukt.

Unterm Strich bleibt es dabei, dass andere Länder wesentlich mehr getan haben als 'Autoland Deutschland' und andere Hersteller den deutschen Autobauern gerade davon fahren. Mit größeren Stückzahlen sinken bei E-Fahrzeugen dann auch F&E Ausgaben sowie Werkskosten etc., da müsste die klassische Autoindustrie schon fast Glück haben, dass das Thema floppt.

Zum eigentlichen Thema zurück, dem Hybrid:
Fakt ist erstmal, dass der mittlerweile preislich zumindest auf Dieselniveau kommt. Mit der Aktion von Toyota war es sogar deutlich günstiger.
Zumindest der HSD, der ohne klassisches Getriebe und so nen Murks wie DSG auskommt ist generell sehr zuverlässig und bei den laufenden Kosten sehr niedrig anzusetzen. Bremsen werden z.B. auch vergleichsweise geschont.
Wie es um Spritkosten steht hängt wiederum vom Fahrprofil ab. Und da könnte der Diesel bei uns kaum seine Vorteile ausspielen.
Das größte Problem bei Toyotas System ist, dass man wegen CVT und Co. erstmal etwas umdenken und umgewöhnen muss.

Nur meine Meinung, aber wenn es um Zukunft einerseits und Irrwege andererseits geht, dann sind die mittlerweile teils schon ziemlich aufgebrezelten Motoren aus der reinen Verbrennerecke momentan der größte Irrweg.
Sauber und sparsam teils eh nur auf dem Papier oder unter Prüfbedingungen. Die Leistung, die manche Kiste mittlerweile hat braucht eigentlich niemand im Straßenverkehr.

Mit Motoren die wirklich auf Sparsamkeit und geringen Schadstoffausstoß ausgelegt sind dürfte das noch geraume Zeit anders aussehen.
Genau dazu zähle ich aber eigentlich auch entsprechend ausgelegte Mild- und Vollhybride. Und während Mildhybridtechnik eh in immer mehr Fahrzeuge wandert steigt eben auch die Vollhybridquote.

Das E-Auto muss eh noch in den Kosten runter, möglichst mit Ökostrom betankt werden...
Da ist defintiv noch vieles Zukunftsmusik. Vieles geht aber auch schon in die richtige Richtung. Die Frage ist am Ende wahrscheinlich eher, ob Akku, Brennstoffzelle oder was anderes und wie die Energie zukünftig erzeugt wird.

@Yoschi:
Leg 2.500€ drauf und genau das Angebot als Vollhybrid gab es neulich. Wenn hier a la Dacia komplett in Tunesien, Rumänien oder so gefertigt würde, mit einfacherer Materialwahl, dann wären vermutlich auch schon 10.000€ drin gewesen.
Der Spritverbrauch hängt aber davon ab, wie und wo du fährst.

LSirion 04.03.2017 21:22

12.500 € für den Yaris Hybrid? Neu? Nö... also die Aktion wurde zwar verlängert, aber mit Überführung ist man trotzdem bei 15.000 € (Ausstattungslinie: "nackt"). Dafür bekommt man für 12.500 € Wägelchen mit < 50.000 km und der höheren Ausstattung (inkl. Tempomat etc.) und so einer wäre durchaus interessant.

Zum Thema "falsch" gemacht:

Beim Diesel ist einfach die Steuer auf den Kraftstoff zu niedrig - nicht auf den Energiegehalt bezogen - beim Benziner fehlt noch immer der Feinstaubfilter. Sonst aber passt´s. Die Autos > 2 Tonnen und > 300 PS stärker "bestrafen"? Die kaufen doch trotzdem kein E-Auto bzw., ja, doch, einen Tesla, aber was haben "wir" denn davon, also wir "Normalos"? Nix.

Jede "Bestrafung" betrifft doch zunächst einmal jeden (wäre doch sonst "ungerecht" gegenüber den "Leistungsträgern") und somit vor allem den "Kleinen".

yoschi 05.03.2017 08:23

Moin , die Steuern auf Dieselkraftstoff wurden vor Jahrzehnten zur Ankurbelung der Wirtschaft extra niedrig gehalten . Eine Regierung welche diesen Irrweg "Subventionierung" abschaffen will , ist weg vom Fenster .

"NichtDirektEinspritzerBenziner" erzeugen keinen Feinstaub , erst die DirekteinspritzerBenziner haben Abgasprobleme . Der erste in Großserie gebaute Di.-Einspr. war der Mitsubishi Carisma GDi , und der hatte schon einen NOX-Filter.

Hybrid oder E-Auto , das A und O bleibt der Akku , momemtan zu teuer , zu schwer , zu kurzlebig , zu groß .Vielleicht gelingt Schimboones Freundin der große Wurf!
Gerade erst einen Testbericht vom neuesten E-Smart gelesen , Sächsische Zeitung vom 4./5. März . Als Hauptfahrzeug ist diese HartschalenZweimannkabine für mich nur ein Witz !!! Dazu ein sehr teuerer .


Gruß!

captain carot 07.03.2017 10:05

@LSirion:
1. Wo bezahlt man denn am Ende bitte den Listenpreis? ;-) Das was wir jetzt neu bekommen hätte es gebraucht so nicht gegeben, samt drei mal Service und einem Jahr Anschlussgarantie.
2. Es gäbe durchaus Mittel und Wege, etwa per steuerlicher Umlage, Autos mit weniger negativer Umweltbilanz entsprechend zu fördern und das auf Kosten der Straßenschlachtschiffe. Nur, dafür gibt es hierzulande wahrscheinlich gar nicht das politische Interesse, nicht zuletzt dank deutscher Premiumhersteller und SUV-Irrsinn.
Nebenbei, die aktuellen Turbo Direkteinspritzer sind tendenziell noch mal ne Ecke 'staubiger'.

@Yoschi:
Wenn schon bei 15+ Jahre alten Prius 1 Batterieausfälle, wohlgemerkt einzelner Batteriesegmente die austauschbar sind, eher mäßig häufig vorkommen und für Selbermacher durchaus bezahlbar zu regeln, dann seh ich da kein großes Problem. Die Wahrscheinlichkeit dass ein reiner Verbrenner in dem Alter nicht mehr wirtschaftlich reparabel ist dürfte kein bisschen kleiner sein.

Liegt aber auch ein bisschen an dem System, das so leider eher die Ausnahme bei den Hybriden ist. Hyundai/Kia und andere wären für mich dank DSG und teils mehr direkt von vornherein draußen gewesen.

Zum Diesel allgemein:
Der wird sich wohl wegen 'Rest der Welt' nach und nach verabschieden dürfen. Zumindest bei PKW. Falls sich da nix weltbewegendes tut wird es am Ende auch kein deutscher Sonderweg richten. Ob zurecht oder nicht, die besten Zeiten dürfte der Diesel einfach hinter sich haben.

yoschi 07.03.2017 11:45

Hallo captain carot :
-"kein politisches Interesse " ist falsch : Ex-Kanzler Schröder während seiner Amtszeit : die Politik bestimmt nur noch zu 20% die Marschrichtung , 80% die Wirtschaft . Erstens . Zweitens : der Druck der Lobby in Berlin und Brüssel sorgt für die Dieselabgas-Umweltverpestung . Die gefährlichen lungengängigen Feinststäube" , erzeugt von Höchstdruck-Direkteinspritzern , sind ja dabei noch nicht mal auf dem Plan .

Prius : wußte ich nicht , freut mich aber diese Dauerhaltbarkeit .

Gruß!

markusk 07.03.2017 12:04

Zitat:

Zitat von yoschi (Beitrag 532127)
"Hybridisierung" : zB ein 10.000 Eu Auto , Pologröße und -Sicherheit !!!...

Bitte sehr!

markusk 07.03.2017 17:25

Zitat:

Zitat von markusk (Beitrag 532162)

Jetzt isser wech! Yoshi, wie fährt er sich ;-)?

yoschi 07.03.2017 18:54

Hallo Markusk , was wurde denn bei mobile angeboten ?

Neugierige Grüße!

AC234 08.03.2017 08:34

Ein Yaris Hybrid.
Jens

markusk 08.03.2017 09:39

Genau. Da stehen einige vernünftige Yaris Hybrid drin bis 11k€.

Da ich ja aus Prinzip Gebrauchtkäufer und Barzahler bin, ist der für uns eine Option, wenn der angeknautschte Sirion mal das Zeitliche segnet.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:22 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.4 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.