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Beim Tüv durchgefallen - Bremsen
Hallo,
leider ist heute mein Trevis bei der HU durchgefallen. Auf der Innenseite der Bremsscheiben ist nur ein ganz schmaler Streifen wo die Bremsbacke anliegt und Bremswirkung entfalten kann. Die restliche Fläche ist total verrostet. Deshalb müssen die Scheiben+Beläge getauscht werden (ist schon zu tief eingelaufen). Ich würde die Reparatur gern selbst durchführen. Habe auch das Werkstatt-Handbuch vom Trevis. Habe im Netz (hoffentlich) passende Teile gefunden. Scheiben: http://www.bremsen.com/bremsscheibe/...986479592.html Beläge: http://www.bremsen.com/bremsbelagsat...986424695.html Zubehörsatz: http://www.bremsen.com/zubehoersatz-...:j3666003.html Wird das aus eurer Sicht passen/klappen, oder sollte ich es doch lieber im Autohaus für 280 € machen lassen? Außerdem wurden die ausgeschlagenen Lager des vorderen Stabilisators bemängelt. Laut Handbuch ist die Reparatur scheinbar relativ aufwändig. Das würde ich wahrscheinlich für 80 € machen lassen... Was meint ihr? LG Jan |
Hallo,
gerade bei Bremsen würde ich natürlich besonders vorsichtig sein. Ich denke, es kommt drauf an, ob Du es Dir zutraust und ob Du sowas schonmal gemacht hast. Also wenn Du es das erste Mal machst, würde ich zumindest jemanden mit dazu nehmen, der sich damit auskennt bzw. sowas schon öfters gemacht hat. Da ich selbst kein KFZ-Mechaniker bin, kann ich auch gar nicht beurteilen, ob und wie aufwendig das zu machen ist. Schöne Grüße Thomas |
Hi Thomas,
beim Trevis habe ich noch nicht an den Bremsen geschraubt. Da habe ich bisher nur die Tieferlegung eingebaut, den Ölwechsel gemacht und die Vorspur eingestellt. Aber ich kann einen Trabant in alle Einzelteile zerlegen und wieder zusammen bauen. Die Trommelbremsen beim Trabant sehen bedeutend komplizierter aus. Würde es mir also zutrauen... |
Hallo,
ja ok dann hast Du ja schon Erfahrung, das ist natürlich was anderes. Von daher denke ich (aus der Ferne) das es wohl auch beim Trevis für Dich machbar wäre. Wie gesagt, bin aber kein KFZ-Mechaniker und kann sowas nicht beurteilen. Aber ich denke, dazu werden sicher hier noch ein paar Leute was schreiben können, zumal der Trevis ja auf dem Cuore (L251) basiert und es da wohl ähnlich sein wird. Schöne Grüße Thomas |
Ich frage noch mal in die Runde...
Hat schon jemand Erfahrung mit der Bremsanlage? Es gibt ja innenbelüftete und volle Bremsscheiben. Die Vollen sind besser und günstiger zu bekommen - bei fast jedem Teilehändler vorrätig. Aber die Abmessungen sind anders als bei den Innenbelüfteten. Kann man da einfach die Vollen einbauen, oder passt dann der Bremssattel nicht mehr? Und ist dieser Zubehörsatz mit den Klammern immer von Nöten? Über ein paar Anregungen wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße - Jan - |
Du solltest die Scheiben verwenden, die Du auch drin hast. Wenn innenbelüftet, dann innenbelüftet. Wenn volle Scheiben, dann volle Scheiben.
Das ist schon so richtig, weil ja auch die Bremszangen unterschiedlich sind. Bitte achte darauf, die Freigängigkeit der Bremskolben zu prüfen. Die müssen zurück gedrückt werden, bevor die neuen Bremsscheiben und -backen rein kommen. Auf keinen Fall die Bremsbacken mit Gewalt über die Scheibe ziehen! Ich nehme gerne Keramikpaste für die Anbauteile, damit die Teile nicht festpapen oder die Bremsen quietschen. Bitte nicht mit der zu bremsenden Oberfläche in Berührung kommen lassen. Schreiben und Belege mit Bemsenreiniger absprühen, fertig! Evtl. mal die Bremsflüssigkeit prüfen und wechseln! Viel Spass beim wechseln. LG Simon |
Ich kenne zwar nur die Bremsen mit den Vollscheiben vom L251 vor dem Facelift. Aber ich glaube, wer nen Trabant in alle Einzelteile zerlegen kann, der kommt ohne Weiteres mit den Bremsen des Trevis klar. Auch über die Sicherheitsrelevanz der Bremsen wird man kaum noch viele Worte machen müssen. Das ist schliesslich bei jedem Auto so und beim Trabant wohl noch mehr als sonst, denn damit möchte man sicher immer rechtzeitig zum Stehen kommen, genauso wie beim Trevis auch.
ATE-Bremspaste, Keramikpaste und Bremsenreiniger sind zu empfehlen. Für den Bremssattel selber würd ich spezielles Bremszangenfett nehmen. |
Die Klammern und die Quietschblechte die im Zubehörset sind kann man meist wiederbenutzen. Mann muss die nur heil von den alten Belägen abbekommen. Die Quietschbleche und die Führungsklammern sind aus Federstahl, die Gammeln auch nicht, die Bleche die auf der Rückseite der Beläge sind, die gammeln, halten aber meist auch min. 10Jahre, muss man halt nur ein wenig vorsichtig sein beim Umbau auf die neuen Beläge.
Manu |
Danke für die Tipps!
Habe heute die Scheiben und Backen bei ATU gekauft. 170 €... Im Netz hätte ich sie sicher billiger bekommen, aber im Fall einer Reklamation (wenn die doch nicht passen), habe ich bei einem Händler vor Ort ein ruhigeres Gewissen. Am Wochenende werde ich die Reparatur vornehmen. LG Jan |
Das Ärgerliche an der Sache ist, dass ich den Fehler schon vor 2 Jahre entdeckt hatte.
Da war schon zu sehen, dass die Bremsscheibe nicht voll abgeschliffen war - ich habe mir aber nix dabei gedacht. Das hätte aber auch der TÜV vor zwei Jahren sehen müssen. Der jetzige TÜV-Mann meinte, dass wahrscheinlich keine Reparatur notwendig wäre, wenn man den Fehler frühzeitig behoben hätte. |
Mit den neuen Teilen solltest du Ruhe haben. Dasselbe Problem hatten wir beim Sirion auch. Zubehörbremse rein und seit 2 Jahren Ruhe, die Beläge machen auch noch 10-15TKM dann gibt's neue.
Die Führungsbleche sind aus Edelstahl und gammeln nicht, wie Manu schon erwähnte. ATE sagt bei FÜhrungsblechen aus Edelstahl sollte bzw muss man keine extra Bremsklotzpase verwenden. Und wenn doch dann nur sparsam einsetzen da sich sonst viel Dreck in der Bremsklotzführung sammeln wird. |
Hi,
ich habe letztes Wochenende Scheiben und Beläge der Vorderache kpl. getauscht. Die Zubehörteile, welche ich bei KFZ-Teile-24.de bestellt hatte, haben leider nicht gepasst. Dass obwohl ich über "7111" und "AAI" bestellt habe :wall: Bin dann zu meinem Daihatsu-Händler gefahren und habe mir Original-Teile für 174,-Eur geholt. Da siehste, dass ATU nicht immer ´ne guenstige Alternative darstellt ;) Auf jeden Fall ist das Wechseln ein echtes Kinderspiel! Mein Kleiner hat jetzt 125.000km runter und es waren die ersten Scheiben. Trotzdem nix "festgebacken" oder so. Du brauchst nen 14er und 17er Ring- oder Gabelschlüssel und ne Spitzzange um die Klammern rauszuziehen. Mach alles schön sauber. Ich habe auf Kuperpaste o.ä. verzichtet, da die Bleche auf den Rückseiten der Beläge ja selbst dazu dienen, ein Quietschen zu verhindern. Schau Dir auch die Gummis der Führungsbolzen der Bremssattelaufhängung an. Diese sollten unbedingt unbeschädigt und dicht sein, sonst bekommst Du über kurz oder lang Probleme, dass er Dir Bremssattel festsitzt. Gruß Martin |
Hallo Martin,
habe auch Angst, dass die Teile nicht passen. ATU hat mir aber ein Rückgaberecht versprochen. Die Teile direkt beim Daihatsu Händler zu kaufen ist natürlich die Beste Lösung. Da hätte ich auch mal anfragen sollen :-( LG Jan |
Zitat:
Kann man da eigentlich auch einfach Lagerfett nehmen? Gruss Uwe |
Hi Leute,
die Sache hat mir keine Ruhe gelassen, weshalb ich die Bremse heute schon repariert habe. Es hat alles problemlos geklappt. Die Bremse bremst auch super. Aber die rechte Seite wird deutlich heißer als die Linke :stupid: Wenn ich hoch bocke und an den Rädern drehe, geht das Rechte auch minimal schwergängiger... Fährt sich das noch ein? Eigentlich kann man doch nix falsch machen...??? LG Jan |
@driver Lagerfett ist nicht gut, das verharzt viel zu schnell und es brennt weg. Keramik oder Kupferpaste kann wesentlich mehr Temperatur ab.
Manu |
Danke für die schnelle Antwort Manu.
Ja das mit der Temperatur leuchtet mir ein, da kommen ein paar Grad zusammen. Gruss Uwe |
Bremse überholen
Komme aus der Appi-Fraktion.
Das schlechte Tragbild auf der Scheibenrückseite kommt nach meinen Erfahrungen von schwergängigen Bremssattelführungen. Kolben: muß leichtgängig sein und vom innenliegenden Vierkantring minimal bei Bremsdruckabfall nach innen gezogen werden, damit die Bremse frei läuft. Der Vierkantring ist Verschleißteil. Wechsel ist nicht einfach im eingebauten Zustand, Dreckkrümmel sind überall und tödlich für die Kolbenführung. Bremssattel: muß leichtgängig von Hand verschiebbar sein. Edelstahlführungen: Mußte am Appi an den Bremsklötzen die unteren Kanten minimal mit der Feile brechen, damit die Führungsbleche beim Einbau nicht verschoben werden. Fett: Kein kugellager- oder Universalfett verwenden. Keramikpaste / Antisize wird relativ steif, für die Bremssattelführungen eher falsch. Bremswirkung: gelegentlich auf trockener Betonfahrbahn Krawallbremsung machen, auch rückwärts. Die Gummimarkierung auf der Fahbahn sind aufschlußreich. Volle oder innenbelüftete Scheibe: letztere bei vollbeladenen Dai, von 200 auf null und rauer Fahrbahn sicher die bessere Wahl. Aber von 110 auf null und nasser Fahrbahn ist der Reifen plus ABS plus ESP das Entscheidende. Meine Meinung. Gruß! |
Hallo Yoschi,
vielen Dank für deine Hinweise. Die Kolben musste ich mit einer Schraubzwinge zurück drücken. Also direkt "leichtgängig" sind die nicht. Der Bremssattel lässt sich leichtgängig hin und her schieben. Das sollte also in Ordnung sein. Was meinst du mit Edelstahlführung. Und was bedeutet "Appi" ? Was sollte man machen, sobald sich das Tragbild wieder verschlechtert? LG Jan |
Appi:
Kurzform für APPLAUSE. Gemeint ist ein Daihatsu Applause, Das grösste der mir bekannten PKW Modelle von Daihatsu, eine ausgewachsene Limousine, wenn auch der Markenphilosopie getreu dennoch kompakt. Dass man die Bremskolben mit der Schraubzwinge zurückdrücken muss ist normal und eines der Standardverfahren... Es gibt auch Systeme, bei denen man den Kolben zurückdreht... Es geht nur um den Dichtring am Kolben. Der soll etwas unter Spannung stehen, damit der Kolben minimal zurückgeholt wird, wenn Du den Fuss von der Bremse nimmst. Gibt sonst ja keinen Rückholmechanismus, abgesehen von den Toleranzen bei den Bremsscheiben. |
Hey Jan,
hast Dir die Staubmanschetten an den Führungen des Bremssattels genau angesehen? Ist der Bremssattel wirklich über den kpl. Weg leichtgängig? Das mit dem ungleichäßigem Tragbild auf beiden Seiten und der erhöhten Temperatur auf der rechten Seite ist meiner Meinung nach nicht normal. Ich glaube auch nicht, dass sich da noch irgendwas einfährt. Du solltest die Sache nochmal unter die Lupe nehmen. Wenn die Staubmanschetten beschädigt sind, macht vor allem der Bremsstaub und das Salzwasser bei Winterfahrten schnell Probleme an den Führungen. Das man die ersten 100 Kilometer harte Bremsmanöver vermeiden sollte, weisst Du ja bestimmt. Damit sich die Bremsbeläge ausreichend auf die Bremsscheiben einlaufen können. Man kann da schnell mal was kaputt machen, was sich dann irgendwann in welligen Bremsscheiben rächt. Gruß und viel Erfolg :gut: Martin |
Stimmt. Dass auf einer Seite der Bremssattel leichter gängig ist als auf der anderen soll so nicht sein und wird sich auch nicht vonselbst geben. Nochmal ran. Da muss was faul sein, und wenns nur ein Bremsklotz ist, der nicht das Normmass hat.
Ich würd mir allerdings mal die Bolzen ansehen, auf denen der Sattel schwimmt. Ich weiss nicht, wie das beim L251 Facelift/Trevis ist, aber beim L251 vor dem Facelift (mit den Vollscheiben) gibts da auf einem der beiden Bolzen so nen Gummiring. Wenn der nicht richtig sitzt oder beschädigt ist, kann der Sattel klemmen... Hast Du neue Bolzen verwendet oder die alten entrostet und neu eingefettet. Wenn ja, mit was für nem Fett? |
Hallo Leute,
die Sache mit den ersten 100 km ohne harte Bremsvorgänge habe ich zu spät gelesen (das steht auch auf dem Beipackzettel der Bremsbeläge). Leider hatte ich gleich bei der ersten Testfahrt starke Vollbremsungen gemacht. Aber scheinbar hat es sich doch noch eingefahren. Bin heute 70 km über die Autobahn geheizt, und hatte danach schön gleichmäßig warme Felgen auf beiden Seiten. Also noch mal gut gegangen... An den Bolzen hatte ich übrigens nix gemacht, da die Gummimanschetten sehr gut ausgesehen haben, und auch alles schön leichtgängig war. |
Vierkantring
Nachträglich Dank an Bluedog für die Erläuterungen.
Ein Vierkantring deshalb, weil er bei Verschiebung des Kolbens aus einem Rechteckprofil (Querschnitt im spannungslosem Zustand) ein unter Spannung stehendes Trapez wird, und diese trapezförmige Verspannung versucht den Kolben wieder zurückzudrücken. Ein Rundring hat diese "Rückhol-Eigenschaft" nicht. Aber die Kanten des Vierkantringes verschleissen eben irgendwann auch, und damit verbunden ist die Verminderung des Rückholeffektes. Andererseits hat ein verschlissener Vierkantring auf den momentanen Bremsvorgang eher wenig Einfluss, aber das dauerhaft leichte Schleifen von Klötzern auf den Scheiben "höhlt den den Stein." Schraubzwinge: mit kleinen, schlanken Zwingen ist es ein leichtes Arbeiten. Gruß! Gutes Bremsen geht vor überguter Motorleistung! |
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