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JumpingUnlimite 10.04.2010 17:02

Wechsel/Austausch der Zylinderkopfdichtung
 
Hallo,

kurze Vorstellung: Ich heiße Mats und bin Student in Münster.
Ich fuhr einen Daihatsu Charade, Bj. 1991, mit 3Zyl. und 3-Gang-Automatik.
Der Wagen hat jetzt 100.000km runter.

Nun ist die Zylinderkopfdichtung defekt (sagt die Werkstatt, Symptome sind Abgasgeruch im Kühler, viele helle Abgase und schnelles Überhitzen sowie ein Blubbern wenn man ihn nach der Fahrt abstellt).

Eine Reparatur durch die Werkstatt kann ich mir nicht leisten. Nun möchte ich die Dichtung selber wechseln.

Dazu nun die Frage(n):
1) Gibt es dazu eine Art Anleitung oder könnte jemand eine geben?
2) Welches Werkzeug wird unbedingt benötigt und welches ist empfehlenswert?

Habe die Zylinderkopfdichtung und Ventildeckeldichtung bereits besorgt.
Wir würden den Wechsel zu zweit machen, sind beides keine Mechaniker, aber mein Kollege hat schonmal bei nem Polo die Dichtung gewechselt.

Ich weiß, das zT davon abgeraten wird, die Dichtung selbst zu wechseln. Allerdings hat der Wagen so keinen Gegenwert, so dass man es auf einen Versuch ankommen lassen kann.

Für Hilfe bin ich sehr dankbar!

Mats

Q_Big 10.04.2010 17:14

Das ist ein wenig sehr optimistisch sich an sowas wagen zu wollen wenn man garkeine Ahnung hat und einfach ne neue Dichtung auf Verdacht kauft ;)

-Gutes Werkzeug
-Drehmomentschlüssel
-Haarlineal
-Fühlerleere
-Dichtsatz
-Frostschutz für Kühler
-neues Öl
-neuer Zahnriemen.
-weitere Kleinteile wie Reiniger.

Du benötigst also sehr viel mehr als nur die Dichtung...

Du solltest dir im Klaren sein das du die Kühlflüssigkeit ablassen musst, den Zahnriemen abnehmen musst, Ein und Auslasskrümmer abnehmen musst, den Kopf ausmessen und reinigen musst, die nötigen Drehmomente beachten musst, Zahnriemen neu auflegen musst, Ventilspiel neu einstellen musst, Zündung neu einstellen musst, etc!

So leicht ala "ich kauf mir mal nur ne Dichtung und werf sie rauf" ists auf keinen Fall und da spielt der Gegenwert des Fahrzeugs keine Rolle ;)

Es müssen zumindest Grundkenntnisse vorhanden sein...

JumpingUnlimite 10.04.2010 18:58

Hallo.

Danke für die schnelle Antwort.

Zum Zahnriemen: Mir wurde bisher gesagt, man solle aufpassen, dass der nicht abrutscht, den also auf Spannung halten so dass die Nockenwelle sich nicht dreht und die Ventile nachher immer noch zum richtigen Zeitpunkt auf- und zugehen.

Das Ausmessen des Blocks dient doch der Festellung, ob der verzogen ist? Wenn ich das nicht mache, was kann dann passieren? Außer das es hinterher nicht läuft?

Weiterhin hat man mir gesagt, der Zahnriemen sei eine Kette und müsse deshalb auch nicht getauscht werden (Information stammt vom Verkäufer des Wagens).

Q_Big 10.04.2010 19:01

Der Zahnriemen ist schon ein Riemen und muß logischerweise komplett runter! Sonst kann der Kopf ja nicht weg.

Wenn dus nicht ausmisst, wirds im schlimmsten Fall wieder undicht. Aber Sorry, wenn man schon mit diesem Gedanken des Nichtausmessens spielt, sollte mans direkt lassen!
Diese Arbeit muß nämlich absolut sauber durchgeführt werden und alles super blank gereinigt werden,- ohne Schraubervorerfahrung, sehe ich da schwarz.

JumpingUnlimite 10.04.2010 19:10

Wie im ersten Post geschrieben ist mir bekannt, das zT davon abgeraten wird.

Jedoch möchte ich es trotzdem probieren, notfalls könnte ich einen Mechaniker rufen, der sollte ja wissen wies geht.

Werkzeug und Material kann ich vermutlich beschaffen.

Daher meine Frage nach einer Anleitung, nach der ich mich richten kann bzw. wir uns richten können.
Unter Befolgung einer Anleitung erscheint es mir möglich.

Und irgendwomit muss man ja mal anfangen ;)

kiter 10.04.2010 21:53

Zitat:

Zitat von Q_Big (Beitrag 397752)
...Ein und Auslasskrümmer abnehmen musst, ...

geht auch wenn man die dranlässt, aber das tut hier net wirklich was zur sache...

meine meinung dazu: wenn man da wirklich keine ahnung von hat, sein lassen! :stupid:

und ne anleitung werde ich dazu auch net geben, weil wenns hinterher den motor zerlegt bin ich schuld weil ich gesagt hab mach das so und so... fällt aus

JapanImports 11.04.2010 01:17

Haarlineal kann er sich sparen,
heutzutage wird aus Prinzip jeder Kopf zum Plan schleifen gebracht, ist auch irgendwo verständlich.
Kostet kaum Geld und man kann sichergehen dass es dann auch funktioniert.

Dennoch klingt die Sache ganz schön verrückt und ich glaube das der Wagen 3 Tage später halbzerlegt bei Ebay angeboten wird :D

Zahnriemen muss bei dem Wechsel natürlich erneuert werden,da er ja mit runter muss.

Applause-limited 11.04.2010 12:49

Zitat:

Zitat von JapanImports (Beitrag 397786)
Haarlineal kann er sich sparen,
heutzutage wird aus Prinzip jeder Kopf zum Plan schleifen gebracht, ist auch irgendwo verständlich.
Kostet kaum Geld und man kann sichergehen dass es dann auch funktioniert.

Dennoch klingt die Sache ganz schön verrückt und ich glaube das der Wagen 3 Tage später halbzerlegt bei Ebay angeboten wird :D

Zahnriemen muss bei dem Wechsel natürlich erneuert werden,da er ja mit runter muss.

jap, vorallem wenn er heiß wird.
also wir planen alle köpfe, es sei denn, es ist wirklich ein altes auto welches nur noch ein jahr fährt und z.b. "nur" an der kopfdichtung öl nach außen drückt, sprich lediglich ölverlust hat.
sobald es irgendwas anderes ist kommen die köpfe zum planen und gut ist. da braucht man auch nicht lange rum messen oder die dichtungsreste weg kratzen.
blöcke verziehen sich normal nicht so schnell

MrHijet 12.04.2010 00:40

Mal noch ein Tipp, damit der Jung sich überhaupt mal einlesen kann:
Der Charade G10 (für den es eine offizielle Erlaubnis der Publikation der Handbücher von Daihatsu gibt) hat soweit den gleichen Motor, sodass Du Dich an deren Werte und Vorgehensweise halten kannst:
http://www.charade-g10.net/manuals/CB20.pdf

Der Kopf sollte sicherheitshalber geplant werden, Zahnriemen + Spannrolle gewechselt werden, da der Kram eh zum Wechsel abmuss. Ansaugkrümmer und Abgaskrümmerdichtung mitwechseln, da er sonst undicht ist.

Gruß,

Daniel

JumpingUnlimite 12.04.2010 16:30

Anscheinend habe ich mich missverständlich ausgedrückt.

Ein Kollege und ich würden das einfach so aus Interesse mal probieren. Wenn wir den Motor zerlegt haben und nicht mehr weiter wissen, würden wir den Wagen eben zum Schrott bringen.

Es geht nur darum, es zu probieren. Und was gibt es zu verlieren?

@MrHiJet: Vielen Dank für den Link zu dem Handbuch.
@JapanImports: Hehe nein wenns schief geht kommt er wie gesagt zum Schrott ;) Oder möchte ihn hier dann noch jemand haben? :D
@kiter: Eine Anleitung hätte ich dankbar genommen - ohne dich nachher für irgendwelche Fehler zur Verantwortung zu ziehen.

Also, ich bin weiterhin zugänglich für Hilfe ;)

Axi 12.04.2010 19:04

wer es nicht probiert, wird es auch nicht packen.
Und wenn die Bude sonst eh auf den schrott kommt, dann attacke.

Der Unterschied zu dir und einem Mechaniker in der Werkstatt besteht darin,
das er unter Zeitdruck steht, er muss ja geld verdienen und kann nicht ewig
an einer Bude rumschrauben.

Du hingegen hast Zeit, kannst dich belesen und dir einen plan machen und
alles besorgen was du brauchst.
Und auch beim bauen hast du viel mehr Zeit dir alles anzugucken.
Selbst beim zusammenbau kannst du langsam und Gewissenhaft vorgehn.

Mit Geduld, Sinn und Verstand sollte das zu bewältigen sein.

Wichtig ist das du dich nicht unter stress damit setzt, den hast du dabei nicht nötig.

Den ZK würde ich aber auch plandrehn lassen...

JapanImports 12.04.2010 19:12

du kannst es ja mit hilfe des forums probieren, unmachbar ist es sicherlich nicht...wichtig ist aber auch das entsprechende werkzeug...mit nem schraubenzieher kommt man nicht weit :D

JumpingUnlimite 19.04.2010 21:20

Soo.....letzte Woche war bisschen was zu tun, deshalb erst jetzt:

Meinte die Sache so, wie Axi es verstanden hat. Und natürlich hoffe ich auf Hilfe aus diesem Forum, hier scheinen ja einige Leute zu sein, die so kompetent sind, dass sie es auch einem Laien erklären können ;)

Könnte an einem der nächsten Wochenenden loslegen - über eine Anleitung würd ich mich weiterhin freuen ;)

JumpingUnlimite 22.06.2010 15:35

Hallo hallo.

Also die Zylinderkopfdichtung ist gewechselt und die Karre fährt noch. Also an jeden Anfänger: Man kann es sich ruhig zutrauen. Wir hatten Hilfe von einem "Hobbyschrauber" der per Telefon immer wieder Tipps gegeben hat. Weiterhin hat nach dem Wechsel ein Mechaniker mal draufgeschaut, da wir die Steuerzeiten verstellt hatten.
Planschleifen haben wir uns gespart, laut Aussage vom Mechaniker ist dies auch nur erforderlich soweit der Kopf verzogen ist. Die Reste der Zylinderkopfdichtung haben wir mit feinem Nassschleifpapier entfernt.
Super hilfreich - quasi unabdingbar - war das Handbuch, vielen Dank für diesen Link, MrHijet!
Am schwierigsten war das Aufsetzen des Kopfes, da der Auslasskrümmer so dermaßen fest war, dass wir ihn nicht abbekommen haben - gibts da einen Trick?
Auch bombenfest saßen die Kühlmittelschläuche...

Arbeitsaufwand waren zwar wohl das 3-fache der Stunden, die ein Mechaniker gebraucht hätte aber was solls.

Leider ist danach sofort (also schon beim Herausfahren aus der Garage) ein Bremsbelag hinten abgerissen. Haben die Bremsbacken hinten dann auch ausgetauscht.

Zumindest bei diesem Auto ist so einiges machbar, wenn einem jemand sagt wies geht.

Freundliche Grüße!

Q_Big 22.06.2010 15:53

Zitat:

Planschleifen haben wir uns gespart, laut Aussage vom Mechaniker ist dies auch nur erforderlich soweit der Kopf verzogen ist.
Und genau das wird der Kopf auch sein, da die Dichtung meist nicht einfach so kaputt geht und ihr von Überhitzung als Symptom gesprochen habt...
Habt ihr den denn ausgemessen oder woher wollt ihr wissen das er nicht verzogen ist? Das Verziehen geht bei einem Kopf nämlich verdammt schnell...

Applause-limited 22.06.2010 20:07

Zitat:

Zitat von Q_Big (Beitrag 405895)
Und genau das wird der Kopf auch sein, da die Dichtung meist nicht einfach so kaputt geht und ihr von Überhitzung als Symptom gesprochen habt...
Habt ihr den denn ausgemessen oder woher wollt ihr wissen das er nicht verzogen ist? Das Verziehen geht bei einem Kopf nämlich verdammt schnell...


aber dann läuft die kiste im leben nicht so lang, wenn kopf wirklich so stark verzogen wäre, dann hätte er schon längst öl/wasser gezogen oder würde in den öl/wasserkreis komprimieren.
ich hab auch schon in garagen kopfdichtungen draufgemacht ohne planen, einstückweit gleicht die ZKD das schon aus.
wäre der kopf aber drastisch
verzogen macht sich das ganz schnell bemerkbar. mein kollege hatte einen verzogenen block im golf, der hat nach 15 min schon in den wasserkreis komprimiert (kopf war 100% plan).
und meist brechen wirklich die ZKD´s oder quellen richtig auf. also beim daihatsu z.b. hatte ich in den SELTENSTEN FÄLLEN!!!!!!! einen verzogenen kopf, meist geben einfach die dichtungen auf. beim vermessen ist alles i.o. neue dichtung drauf und gut ist.
hatte bisher nur 2-3 fahrzeuge die wirklich verzogen waren (davon einer mir kopfriss).

Q_Big 22.06.2010 23:31

Daihatsu schreibt einen Maxmimalverzug von 0.2mm vor,- bei mir warens 0.3mm und er hat in den Kühlkreislauf geblasen! Und genau dies schreibt auch der TE,- Abgasgeruch und Blasen im Kühler.

Wenn eine Überhitzung vorlag,- planen!

Axi 23.06.2010 06:07

was ein Leihe alles machen kann hab ich bei mir wieder gesehn.
Schraub zwar schon sehr lange und hab meine Lehre in der Werkstatt gemacht,
aber ich bin kein KFZ-Mechatroniker oder ähnliches.

Bei meinem schwarzen "Roadrunner" GTti war am Motor eigentlich alles in den fritten, außer die Kolbenringe...

Was ich da in den letzten Wochen alles gewechselt(Unter anderem auch den kompletten Zylinderkopf),
abgedichtet und repariert hab darf man eigentlich keinem erzählen.

Mach ich aber dennoch in einem Extra Thread.

MrHijet 23.06.2010 09:04

Zitat:

Zitat von JumpingUnlimite (Beitrag 405894)
Die Reste der Zylinderkopfdichtung haben wir mit feinem Nassschleifpapier entfernt.

Und damit bestimmt Sand in Öl und Kühlgänge verschliffen. Sowas macht man nur mit Spachtel und Schaber, denn ich habt danach bestimmt nicht den Block und den Zylinderkopf eine Komplettspülung im Teilereinigerbad gemacht.

Daniel

ulli 25.06.2017 20:28

Zitat: Am schwierigsten war das Aufsetzen des Kopfes, da der Auslasskrümmer so dermaßen fest war, dass wir ihn nicht abbekommen haben - gibts da einen Trick?
Auch bombenfest saßen die Kühlmittelschläuche...

Ja da gibts in der Tat einen Trick. Wir waren in der Karrosserie Werkstatt zum Schrauben und da kennen die das schon "Schraube geht nicht ab, doll gedreht etc.". Das Mittel der Wahl ist daNN das Autogenschweißgerät, Brenner richtig einstellen und Schraube erwärmen bis sie rot glühend ist. Dann mit der großen Rohrzange gedreht (Bei uns war's auch eine der Abgaskrümmer-Schrauben). :idee:

Gruß ulli

highball 25.06.2017 21:10

Du hast soeben einen Toten erweckt ;D


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