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-   -   Mein Sirion 1.3 ist ein Schluckspecht hoch drei (http://www.daihatsu-forum.de/vbulletin/showthread.php?t=29423)

Osto 09.08.2009 23:01

Mein Sirion 1.3 ist ein Schluckspecht hoch drei
 
Neuzulassung am 20.02.2009...
Wird überwiegend von meiner Frau gefahren,
3KM zur Arbeit hin,
3KM zurück,
ab und an Einkauffsfahrten,alles Stadtbereich,
Durchschnitt 8,5ltr.
Mein alter Golf ca.13 Jahre braucht auch nicht mehr...

Q_Big 09.08.2009 23:07

Brrr, 3km?!
Völligst normal und vor diesem Hintergrund noch sparsam....
Übrigens auch übel schädlich für den Motor :D

Das Problem liegt darin das der Motor in den 3km nichtmal warm wird (Die Öltemp ist ausschlaggebend, nicht die Wassertemp im Tacho).

Das Öl bleibt hier dickflüssiger und das Motormanegement läuft in der Warmlaufphase mit vermehrter Benzineinspritzung und erhöhter Leerlaufdrehzahl.

Sorry, so ein Motor sollte warm sein und da werden auch die Verbräuche gemessen.

Abhilfe könnte ein 0w30 vielleicht schaffen...

Osto 09.08.2009 23:09

Danke für die Antwort....
Osto

Q_Big 09.08.2009 23:11

Mach mal ne Urlaubsfahrt von 500km Länge mit 100km Durchschnittsgeschwindigkeit und du wirst auf unter 5L kommen :D Das wiederum ist für einen 90Ps Motor ganz okay... ;)

Simon 09.08.2009 23:17

Ja, da hat Q_Big recht.
Für den Motor ist eine solche Kurzstrecke von gerade mal 3 km eher Gift.
Persönlich würde eher auf ein Roller oder Fahrrad bei der Strecke steigen. Das spart unglaublich Kosten und hält beim Fahrrad den Kreislauf in Schwung (muss ja nicht gleich Tour de France mäßig sein).
Der Sirion braucht mindestens 7-10 km um ein bisschen warm zu werden !!!

Gruß Simon

K3-VET 09.08.2009 23:44

Ich gehe stark davon aus, dass dein Fahrstil - bzw. der deiner Frau - auch dazu beiträgt.
Ich tue meinem Auto manchmal ähnliches an und fahre nur 4 km auf Arbeit und wieder 4 km zurück. Mein Verbrauch liegt dann bei ca. 11 l/100 km Benzin. Nur wiegt mein Auto 1,6 to und hat einen 2-l-8-Ventil-Motor der alles andere als modern oder spritsparend ist.

LSirion 10.08.2009 08:49

Es könnte auch sein, dass "modern und spritsparend" und "schadstoffarm" sich ein wenig widersprechen, dass die modernen Motoren auf den ersten Kilometern womöglich etwas mehr verbrauchen, damit weniger schädliche Abgase (CO2 ist nicht schädlich) entstehen.

Dass der 1.3 top modern wäre, ist angesichts der Verdichtung übrigens nicht der Fall. Ist ja schön und gut, dass er mit Normalbenzin läuft, aber diese Optimierung auf Billigsprit, den es nunmal bei uns gar nicht mehr gibt, erhöht nur den Verbrauch.

Im Endeffekt ist das also ein normaler 1.3 Liter 4-Zylinder, der eben auch entsprechend viel oder wenig verbraucht.

So ein Golf 3 wiegt nicht mehr als ein Sirion und der Luftwiderstand ist sogar geringer. Wo soll der Sirion also sparen?

alpha 10.08.2009 09:02

hi,

für täglich 3 km hin und her ist es optimal, den 1l dreizylinder zu fahren, besser geht´s nicht, außer noch im cuore. für jedes auto gibt es einen optimalen einsatz. einen 1,3l vierzylinder eiskalt (im wahrsten sinne des wortes) immer nur 3 km zu bewegen, ist einfach physikalisch ungünstig in sachen verbrauch!

Vio 10.08.2009 10:59

mein Sirion schluckt auch. Innerorts kurzstrecke.
hier kannst du mal meine tankstatistik sehen:

http://www.carcost.de/stattab.php?usr_id=2162

Ich muss dazusagen, dass meiner eine Automatik ist. Allerdings würde ich empfehlen innerorts auch schnellstens im 4. Gang zu fahren...

Seicodad 10.08.2009 13:48

Ich fahre täglich je Fahrstrecke 11 km in die Arbeit (rein Landstraße). Dabei komme ich auch nicht unter 6,5 - 7 Liter. Ich fahre diese Strecke aber außschließlich SEHR sparsam orientiert und lasse Ihn in defensiv im Verkehr "mitschwimmen". (Siehe Spritmonitor.de)

Wenn ich aber einmal eine weitere Strecke (größer als 15 km) fahre, fällt auch der Verbrauch deutlich nach unten ab. Dabei sind Werte unter 6 Liter kein Problem, obwohl ich dabei dann sogar deutlich zügiger unterwegs bin als bei den Fahrten in die Arbeit.

Also hängt für mich der Verbrauch weniger an der Fahrweise(Vollgas ausgenommen), sondern viel mehr an der gefahren Strecke.

Bei unserem Diesel (A4 Avant, 2.0 Tdi-CR, 125KW) ist das ganze noch VIEL deutlicher zu sehen.
Kurzstrecke (sehr sparsam gefahren) immer um die 7-7,5 Liter. Aber im warmen Betrieb (wir fahren ca. 250 km pro Tag) brauche ich selbst bei häufigen Vollgasetappen sowie sehr! vordender Fahrweise nie über 6 Liter!
Bei normalem Gasfuß (ohne schleichen) sind sogar Verbräuche von deutlich unter 6 Litern möglich.
Für ein 1,5t Auto mit 255ér schlappen kann sich das ganze sehen lassen.

Naja, aber Benziner sind eben nicht mit Dieseln zu vergleichen.


Gruß
Horst

Werner Schulte 10.08.2009 13:51

Gewicht
 
Zitat:

Zitat von LSirion (Beitrag 366297)
So ein Golf 3 wiegt nicht mehr als ein Sirion und der Luftwiderstand ist sogar geringer. Wo soll der Sirion also sparen?

Moin,

ist das wirklich wahr? Mein Golf 3 (Gott hab ihn selig) wog über ne Tonne. Ist der Vierzylinder-Sirion so viel schwerer, als der Kleine ?

Gruß

WS

LSirion 10.08.2009 13:58

Der Sirion 1.3 wiegt 940 kg (50 kg mehr als der 1.0) und ein Golf 3 ab 960 kg. Viel Unterschied ist da also nicht, wobei ich hier nicht unbedingt über Fahrzeuggewichte, die je nach Ausstattung auch variieren, diskutieren will.

AC234 11.08.2009 13:37

Die Golf-Gewichte fangen mit dem 3 Türer mit kleinstem Motor an. Die meisten verkauften sind jedoch bis zu 200kg schwerer, beim Sirion gibts kaum höhere Gewichte.
Jens

Oshi 11.08.2009 14:05

Schuld am Mehrverbrauch auf Kurzstrecken ist die Kaltlaufphase! In dieser Phase wird, da die Lambdasonde noch nicht arbeitet, nach einer Kennlinie eingespritzt. Da geht schon wesentlich mehr Sprit durch die Düsen, als beim warmen Motor. Toppen kann man das aber noch, wenn man in der Kaltlaufphase ordentlich Gas gibt. Wer also nur Kurzstrecken fährt und mit kalten Motor schon zeigt, was so'n Dai im Anzug zu leisten vermag, der braucht sich über den Lebensunterhalt seines Tankwarts, keinen Kopf zu machen.

MfG, Henning

Sonny06011983 11.08.2009 18:54

Die werktägliche Strecke zu meiner Arbeit sind auch nur 4,5km (einfache Strecke). Die leg ich mit meinem Materia zurück. Ansonsten fahre ich hauptsächlich Strecken von 20km - 30km. Mein Materia (1,3er) hat einen Durchschnittsverbrauch von 6,9l. Ich muss aber auch sagen, daß ich ihn im warmen Zustand schon sehr rannehme.

Helmut 12.08.2009 09:40

Hallo,
der Verbrauch auf den ersten Kilometern und mit kaltem Motor ist sehr hoch. (Nicht nur beim Sirion). Wer in der glücklichen Lage ist sein Fahrzeug in einer Garage oder Carport mit Stromanschluß zu parken, kann ja mal über eine Motorvorwärmung nachdenken. Ok kostet rund 350 Euro, spart aber richtig Benzin und erhöht die Lebensdauer des Motors, da die Kaltstarts reduziert werden. Weiterer positiver Efekt, zeigt sich spätestens im kommenden Winter! Es ist angenehm in ein Auto ein zu steigen, welches sofort warme Luft bringt.
Grüße Helmut

sortof 12.08.2009 12:39

Zitat:

Zitat von Osto (Beitrag 366266)
Neuzulassung am 20.02.2009...
Wird überwiegend von meiner Frau gefahren,
3KM zur Arbeit hin,
3KM zurück,
ab und an Einkauffsfahrten,alles Stadtbereich,
Durchschnitt 8,5ltr.
Mein alter Golf ca.13 Jahre braucht auch nicht mehr...

Oha, für die Anforderungen wohl das falsche Auto gekauft. Der Sirion 1.0 würde hier sicher rund einen Liter weniger ziehen.

Werner Schulte 12.08.2009 14:08

Kaltlaufverbrauch
 
Zitat:

Zitat von Oshi (Beitrag 366514)
Schuld am Mehrverbrauch auf Kurzstrecken ist die Kaltlaufphase! In dieser Phase wird, da die Lambdasonde noch nicht arbeitet, nach einer Kennlinie eingespritzt. . . . .

MfG, Henning

Moin Leute,

ich sachs ja, Leerlaufregler töten und schon ist das weg. :gut:

Dieses Gerase im Leerlauf bei kalter Maschine ist definitiv NICHT beabsichtigt, um den Kat schneller warm zu kriegen, den Öldruck aufzubauen oder dergleichen. Es ist einfach nur ein Attribut an die Art der Gasverstellung. TOYOTAs, die edleren Autos, haben die gleiche Maschine mit E-Gas und drehen im Kaltlauf nur mäßig schneller. Dabei ist der Motor der gleiche.

Das bekloppte ist ja, daß früh hochschalten nichts bringt, weil der dusselige Regler dann erst recht Gas gibt. Wie oft hatte ich schon die Hand am Zündschlüssel um ihn einfach abzustellen ?? !!

Und wer hat schon die Landstraße vor der Tür, wo er erstmal gaaanz ruhig bis 70 beschleunigt und dann so eine Weile fährt?

Heute ist dat alles anders und erinnert an das Startritual alter englischer Dieselloks (mal in You Tube den Suchbegriff Class 37 eingeben, dann wißt Ihr, was ich meine):

1. Tür auf

2. Reinsetzen

3. Öhrchen auf - jetzt wirds schön :knuddel:

4. Zündschlüssel rum

Der Motor hat nun noch den vollen Atmosphärendruck im Saugkasten, d.h., er spritzt zunächst mal ziemlich viel ein und dreht nach den ersten Umdrehungen ohne Gas trotzdem vehement hoch (bis ca. 1100/min). Es klingt, wie ein kurzer Gasstoß, ist es aber nicht. Wohlgemerkt, bei paralisiertem Leerlaufregler !

Die Luft im Kasten ist schnell verbraucht, der Motor regelt sofort ab (sorry, ich meine natürlich die Einspritzung), die Schwungsmasse des Dreizylinders reicht, um noch diesellokmäßig auszulaufen und jetzt kommts:

Wird er weiterlaufen oder stehen bleiben? Jetzt im Sommer klappt es eigentlich immer, daß er hochläuft, wegbleibt, sich kurz schüttelt (ich sach ja: Dieselok) und dann auf Rappeldrehzahl 500/min weiter läuft.

5. Jetzt kein Gas geben! Kleine Gasstöße erhöhen die Drehzahl und den Streß. Wenn man nämlich dann Gas wegnimmt, isser weg. Deshalb haben die klugen und vorsichtigen Daihatsus ja auch die Leerlaufbrülle eingebaut.

6. Sich anschnallen, Tür zu, der Motor darf ruhig noch ein bißchen rappeln. Ich könnte jetzt am selbstgebauten Leerlaufsteller verdrehen und ein bißchen schneller stellen, will ich aber gar nicht. Das geht auch so

7. Gang rein und gaaaaaanz vorsichtig einkuppeln. Jetzt zeigt sich der wahre Sirion-Fetischist. Es klappert kurz, als wenn da was nicht stimmt, ist aber alles im grünen Bereich. Dann sinkt die Drehzahl auf unter 500/min und der Motor läuft wieder so seidenweich, daß man nur staunen kann. (Für alle Ängstlichen: die Öldrucklampe bleibt dabei aus)

8. Das Auto rollt langsam und genüßlich an (eben Diesellok mit Zug hinten dran)

9. Kaum ist es in Bewegung, wird sofort der zweit geschaltet und die Kupplung zügig kommen lassen. Das geeeeeeht :knuddel:

10. Fast unhörbar knirscht der Sirion auf dem Schotter davon. Das kann ein Achtzylinder nicht leiser !!

11. Dann erhöht sich die Drehzahl wieder auf ca. 500/min. Jetzt tuts einmal kurz weh, wir geben das erste Mal etwas Gas.

12. Ferdi schüttelt sich ein ganz ein klein ein wenig und kommt auf über 500/min (so bis 1000 oder 1100, nach Gefühl)

13. sofort Gangwechsel in den dritten, beim Gaswegnehmen ist der Motor schlagartig von 1100/min wieder unten, fügt sich aber perfekt in den dritten und zieht gemächlich davon. Wer das nicht kennt, denkt, der ist kaputt, ist er aber nicht.

14. bis 99.

Fahren und genießen! Sobald der Wagen mal ein paar hundert Meter gefahren ist, bleibt er auch sicher an. Gelegentlich bei harten Manövern, zeigt er nochmal, daß er keinen Regler mehr besitzt, indem er etwas rappelt. Das ist aber alle Male nerven- und materialschonender, als dieses irrsinnige Herzrasen beim Kaltstart.

Zugegeben, man muß ein bißchen mit Gefühl losfahren. Dann dauert es aber keinen Tick länger, als mit normalem Motor. Ihr könnt und werdet mich sicher für verrückt halten, aber für mich ist es einfach Genuß pur. Jedesmal wieder und jedesmal schöner.

Wie oft ich mittlerweile im Drehzahlbereich von 600/min bis 1200/min unterwegs bin, kann ich kaum erklären. Man fährt im Stadtverkehr gut zwei Gänge höher, als vorher. Niemand redet dazwischen, der auf einmal der Meinung ist, die Drehzahl müsse jetzt aber doch etwas höher sein.

- - - - -

In unserer Straße hat ein Mädel den Sirion 1.3 . Sie müht sich auch mit der hohen Drehzahl. Als Krankengymnastin traut sie aber nicht meinen verrückten Basteleien übern Weg - kann man verstehen :lol:

Gruß

Werner Schulte

Vio 13.08.2009 08:14

@Werner Schulte
An dir ist ein Schriftsteller verloren gegangen.
Hab Automatik, um in den nächst höheren Gang zu kommen, muss ich nur kurz vom Gas gehen und schon bin ich auch bei niedrigerer Drehzahl.

Werner Schulte 13.08.2009 17:09

Automatik
 
Zitat:

Zitat von Vio (Beitrag 366799)
@Werner Schulte
An dir ist ein Schriftsteller verloren gegangen.
Hab Automatik, um in den nächst höheren Gang zu kommen, muss ich nur kurz vom Gas gehen und schon bin ich auch bei niedrigerer Drehzahl.

Moin,

erstmal danke, ertelle gerade das Betriebshandbuch für eine Erdgasverflüssigungsanlage, daher der Schreibstil.

Ich bin den Sirion 1.3 Automatik gefahren zu Probe. Leider war es Sommer und ich habe nicht auf den Leerlauf geachtet. Mich würde interessieren, ob die Automatiks einen anderen Leerlauf haben. Es kann ja kaum sein, daß beim Automatikfahrzeug im kalten Zustand die Drehzahl so hoch angehoben wird. Da wär das Auto ja außer Rand und Band.

Gruß

Werner Schulte

mark 13.08.2009 18:46

Der Yaris II 2SZ-FE(1,3L 87PS) dreht auch ca.1200U/min. Ich fahre den jetzt seit 30.000km. Es ist einfach so, dass es Kaltlaufrichtlinien(EU) gibt, dabei muss Kat und Motor schnellstmöglich Betriebstemp erreichen. Wenn man diesen Vorgang verlangsamen würde, dann wäre der Motor nie warm, was für Motor und Kat Gift ist. Vorallem bei kalten Außentemperaturen, wo man den Innenraum mitheizen muss, wäre ein warmer Motor, bei diesen Fall unmöglich. Der Käfer wurde auch nie warm im Winter.

Und ob der jetzt bei 800U/min im Leerlauf dreht oder 1400U/min ist mir ehrlich gesagt egal, hauptsache es wird schnell warm. Wenn man die Klima einschaltet wandert die Drehzahl auch, wenn sich der Kompressor ein und ausschaltet. Ist einfach so.

Das ganze rumgebastel, an Motorelektronik macht keinen Sinn.
Wenn du die Box schießt, wirds richtig teuer und durch den TÜV kommst du auch nicht mehr, da sofort ein Fehler hinterlegt wird.

Aber jeder so wie er meint, aus Erfahrung wird man klug und der Geldbeutel sehr häufig kleiner.

Und das mit den Spritsaufen hatte ich auch schon, der war dann nicht mehr unter 6,5L zu bekommen. Hab ihm dann mal richtig sporren gegeben, schon gings ohne weiteres bei zügiger Fahrweise auf 6,7L. Jedoch dreht meiner bei 100km/h 3000U/min.

Werner Schulte 13.08.2009 23:38

Kaltlaufrichtlinie
 
Zitat:

Zitat von mark (Beitrag 366861)
Es ist einfach so, dass es Kaltlaufrichtlinien(EU) gibt, dabei muss Kat und Motor schnellstmöglich Betriebstemp erreichen. Wenn man diesen Vorgang verlangsamen würde, dann wäre der Motor nie warm, was für Motor und Kat Gift ist.

Aha, verstehe!

Die Japaner bauen also extra für die europäische Kaltlaufrichtlinie.

Was ist in Japan oder Asien oder sonst wo?

Apropos Gift, was passiert dem im kalten Kat, wenn das Kondensat des Treibstoffes an der Platin-Palladium Legierung runterläuft? Gibt es dann eine Reaktion, die den Kat tötet?

Warum geht die Kaltlauflampe an meinem Sirion fast genau so schnell aus, wie mit Leerlaufregler?

Warum finde ich nirgends etwas über die europäische Kaltlaufrichtlinie?

Wieso habe ich während meiner Diplomarbeit die Katalysatoren mit Schwefelsäure und schwefliger Säure beaufschlagt, ohne sie zu vergiften (Anmerk.: die Treibstoffe waren damals noch nicht entschwefelt) ? Die glänzten innen wie am ersten Tag . . . .

Was hat sich an der Kat-Technologie geändert? Sind die Dinger empfindlicher geworden?

Fragen über Fragen . . . . .

zumindest auf eine kann ich selber anworten: es ist die Erwärmung des Motors

Das kalte Bauteil wärmt sich an der Verbrennungsflamme. Treibende Kraft ist hierbei das Delta T, welches wenig drehzahlabhängig, aber sehr stark belastungsabhängig ist. Ein Motor unter max. Drehmoment wird also wesentlich rascher warm, als ein schnell laufender, unbelasteter Motor.

Auch das Öl, was zwar bei hoher Drehzahl stärker umgerührt wird, erwärmt sich hauptsächlich durch die Wärmeabgabe der Zylinder. Rein mechanisch durchgedreht, wird das Öl gerade mal 50 bis max. 60 °C warm, meistens noch nicht mal.

Auf den ersten Blick erstaunlich ist, daß ein langsam laufender, kalter Motor nicht viel länger braucht, um Betriebstemperatur zu erreichen, als ein schnell laufender. Es sind Unterschiede, aber nicht so gravierend, wie der Drehzahl und Verbrauchsunterschied. Der Grund liegt in der kurzen Verweilzeit der heißen Gase bei hoher Drehzahl. Mehr, als entsprechend der Temperaturdifferenz Wärme abzugeben, geht nicht. Allerdings kommen die Gase im Kat bei Schnellauf in der Tat wärmer an, als bei Langsamlauf.

Für diese Phase hat nämlich die EU gar nichts vorgesehen. Die Wagen werden warm gemessen. Ich kenne keine Messungen bei kalter Maschine mit irgendwelchen Grenzwerten oder Regeleinrichtungen. Wenn es sie gibt, wo ? Surftip genügt, ich beschaff mir das schon selbst.

Wenn man mal die Rechnung aufmacht, wieviel Benzin verbraucht werden muß, bis der Kat richtig arbeitet, gewinnt eindeutig die niedrige Warmlaufdrehzahl. Natürlich wird auch mein Auto nicht vor der Haustür laufen lassen, sondern nach dem Start gehts sofort los. Mit möglichst viel Drehmoment und möglichst geringer Drehzahl - der Umwelt wegen.


Gruß

Werner Schulte

dirk v 14.08.2009 09:16

Einen ersten Hinweiß darauf, dass es Sachzwänge zur Katalysatorvorheizung gibt, findet man schon Oberflächlich unter

http://de.wikipedia.org/wiki/Abgasnorm

Da heißt es:
Die D3-Norm lehnt sich mit ihren Grenzwerten zwar stark an Euro 3 an, benutzt aber den Prüfzyklus von Euro 2. Das heißt, die besonders schadstoffreichen ersten 40 Sekunden nach Anlassen des Motors werden nicht gemessen. Extrem aufwändige Elektronik zur Katalysator-Vorheizung (z.B. durch eine Sekundärluftpumpe) ist also noch nicht erforderlich. Für D4 wird ebenfalls der Prüfzyklus der Euro 2 Norm herangezogen, die Abgaswerte entsprechen der Euro 4 Norm. Ab Euro 3 beginnt die Schadstoffmessung direkt nach dem Kaltstart, aber bei einer Umgebungstemperatur von mehr als 20 Grad.

Was bedeutet, dass ab Euro 3 der Motorenhersteller sich auch um die Emissionen ab Sekunde 0 kümmern muss. Da Du mit Katalysatoren gearbeitet hast, weißt Du ja somit auch genügend über deren Anspringtemperaturen.

In den angehangenen Links kann man sich die Zusammenhänge aus den schriftlichen Ergüssen aus Brüssel zusammen suchen.

Sich da durchzuwühlen ist eigentlich müßig.
Gebe es keine Notwendigkeit, würde kein Hersteller so einen Kram wie Sekundärluftpumpen, elektrische Katalysatorheizung etc. einbauen.

Tatsache ist, dass der Sirion das letzte Auto von Dir sein dürfte, dass diese Manipulationen ignoriert.
Spätestens der neue Sirion wird eine Onboard Diagnose zwingend verbaut haben müssen.
Wie schon jetzt in meinem Erstfahrzeug eines Stuttgarter Herstellers.
Der Bursche prüft sich pausenlos selbst und schaltet bei dem ersten Anzeichen eines Defektes, oder eine Manipulation, in ein Notprogramm um.
Selbst einfach mal einen der beliebten Chips reinstecken und bei Problemen wieder rausnehmen ist nicht mehr. Der Bursche führt eine Historie und bemerkt Änderungssprünge selbst dann, wenn sie noch innerhalb der Regelgrenzen liegen.

Also geniese die Zeit bis zu Deinem nächsten Auto mit EU5-Norm.
Dann hats ein Ende mit Garagenbastelei....


Achja, zum Thema der Überschrift habe ich auch noch etwas:
Da unser 1.3er Sirion (mit Automatik und 4WD) unser einziges Auto mit "Beutehaken" ist, haben wir ihm letztens einen Fahradträger auf die Kupplung gesetzt und sind 1300km mit 2 Mountainbikes ins Allgäu.
Spritverbrauch bei Überlandfahrt im flachen Teil Bayerns 6 Liter.
Spritverbrauch auf der Autobahn bei Marschgeschwindigkeiten um die 150 waren etwas über 10 Liter.
Der Durchschnitt liegt übrigens in dem einen Jahr und den 15000km, den wir den Kleinen jetzt haben, bei 7,5 Liter.

mark 14.08.2009 14:10

Zitat:

Zitat von Werner Schulte (Beitrag 366941)
Aha, verstehe!

Die Japaner bauen also extra für die europäische Kaltlaufrichtlinie.

Was ist in Japan oder Asien oder sonst wo?

Apropos Gift, was passiert dem im kalten Kat, wenn das Kondensat des Treibstoffes an der Platin-Palladium Legierung runterläuft? Gibt es dann eine Reaktion, die den Kat tötet?

Warum geht die Kaltlauflampe an meinem Sirion fast genau so schnell aus, wie mit Leerlaufregler?

Warum finde ich nirgends etwas über die europäische Kaltlaufrichtlinie?

Wieso habe ich während meiner Diplomarbeit die Katalysatoren mit Schwefelsäure und schwefliger Säure beaufschlagt, ohne sie zu vergiften (Anmerk.: die Treibstoffe waren damals noch nicht entschwefelt) ? Die glänzten innen wie am ersten Tag . . . .

Was hat sich an der Kat-Technologie geändert? Sind die Dinger empfindlicher geworden?
Gruß

Werner Schulte

Wenn ichs finde, werde ich dir etwas zukommen lassen. Schreib mir mal per PN deine E-mail.

Werner Schulte 15.08.2009 10:31

Abgas
 
Moin,

das ist ja alles richtig und bekannt. Aber wenn Millionen von Motoren (hochgute Motoren übrigens) in Fahrzeugen verbaut werden und mit Einrichtungen (E-Gas) ausgerüstet, die einen sinnvollen Fahrbetrieb ermöglichen und Dai machts halt noch mit dem Seilzug und baut dann so einen Leerlaufregler dran, dann ist das eben nicht wegen der Vorschriften, sondern, "wegen des Komforts" (Originalzitat Daihatsu). Mich hat das gestört und ich habs entfernt.

Übrigens wird bei mir nicht in der Garage gebastelt, da ists viel zu eng. Ich habs auf der Straße gemacht :zunge: (Die Innereien allerdings in meiner Fertigungswerkstatt. )

Apropos EURO 5: in meinem Alter denkt man schon nicht mehr so ans neue Auto, wenn man sich gerade eins gekauft hat. Ich hätt nix dagegen, wenn es jetzt bei diesem bliebe. Ich bin engagierter Wenigfahrer und meine Kinder brauchen mich bald gar nicht mehr. Vielleicht kriege ich IHN noch 15 Jahre durch dann wars das bei mir.

Wenn überhaupt, gibts noch einen selbstgebauten hinterher, am liebsten mit dem Dai-Dreizylinder

GWS

Werner Schulte 21.08.2009 09:18

Kaltlaufrichtlinie
 
Moin Männers und Mädels,

nachdem immer noch keine Kaltlaufrichtlinie bei mir aufgeschlagen ist, vielleicht doch noch ein Satz zur Versachlichung.

Es allgemein empfohlen (und auch irgendwo verankert), daß man nach dem Starten des Wagens sofort losfahren soll. Sofort heißt, nicht in der Sekunde, aber auch nicht erst nach 30 Sekunden. "Unnötiges Laufenlassen der Motoren ist zu unterlassen" steht auch irgendwo.

Wenn wir unsern Wagen starten, sollen wir losfahren und nicht im Stand die Motoren auf Betriebstemperatur bringen. Das ist seit langem schon so vorgesehen und hat auch seine Richtigkeit. Autos sind keine Flugzeuge, die vor dem Start schon mal ihren Vollgaslauf geprüft haben müssen und die gleich auf den ersten Metern des Startlaufes alles geben müssen, was sie können. Die Drehmomentverläufe moderne Autos geben es her, daß man sich mit zivilen Drehzahlen von seinem Parkplatz entfernt. Einspritzregelungen verhindern, daß sich das Auto verschluckt, wie z.B. ein alter Kadett aus den 70ern. Es gibt also keinen vernünftigen Grund für Warmlaufphasen im Stand oder hektisches Hochgedrehe beim Losfahren (wobei ich mit dem Dai-Leerlaufregler kein hektisches Hochdrehen meine)

Wenn wir diese Phase betrachten, die eigentliche Kaltlaufphase, wo das Auto gerade angelassen wurde und nun mit vielleicht einem Fünftel der zur Verfügung stehenden Leistung belasten wird, dann ist es wichtig, daß Abgasreinigungssysteme möglichst schnell auf Betriebstemperatur kommen können. Auch dem Motor schadet eine zügige Erwärmung nicht.

Die Hersteller tun dafür einiges. Motoren werden nicht nur leicht gebaut, um wenig Masse ins Auto zu installieren, sondern auch, um schnell warm zu werden. Hohlräume, die früher einfach nur mit Kühlwasser gefüllt wurden (1 kg pro Liter), werden konsequent vermieden. Motoröl wird nur so viel bemessen, wie es - mit einer gewissen Sicherheit - nötig ist.

Gerade die Japaner haben sich sehr früh entschlossen, den Kat sofort hinter den Motor zu setzen. NISSAN Micra und Co hatten das schon, als der gute deutsche Wagen noch seine Kats weit hinten in der Kältezone hatte und wirklich einige Fahrstrecke brauchte, um das Abgas reinigen zu können (wie gesagt: Fahrstrecke, kein Leerlauf im Stand).

Die Japaner tun das unter Inkaufnahme der nicht vollständig ausgeschöpften Leistung. Es ist nun mal nicht Tuning, wenn man kurze Auspuffrohre einfach in einen Topf führt, um dort chemische Nachverbrennung zu tun. Im Motorradbereich werden die Dai-Dreizylinder gerne genommen, um schwere Russengespanne damit anzutreiben. Dort wird gelegentlich auch mal eine Dreirohr-Auspuffanlage installiert - mit echten Folgen für die Leistung :gut:

- - - -

Wie nun einer morgens mit seinem Auto abfährt, ist (noch) nicht vorgeschrieben. Der eine dreht seine Mühle im zweiten durch die ganze Straße und nervt seine Mitmenschen, der andere findet morgens schon den dritten und fährt leiser. Ford hat unlängst eine Motorengeneration aufgelegt, die gerade im unteren Bereich das "Feeling" verbessern soll, damit die Mädels im Fiesta ein bißchen von den Drehzahlen runter kommen. Es ist ihnen in der Tat auch ganz gut gelungen (weswegen ich mir aber keinen Ford kaufe).


Da ist mit Leerlaufreglern nicht viel zu wollen. Die können die Abgase nicht sinnvoll beeinflussen, weil nicht vorgesehen ist, Autos oder generell Motoren im Stand lange laufen zu lassen. Sicherlich sieht es an der nächsten Ampel anders aus, aber gerade dort werben schon wieder die ersten Japaner mit ihrer Ausgeh-/Anspring-Automatik.

So soll der Leerlaufregler vor allem verhindern, daß der Kunde sein Fahrzeug abwürgt und dann seinem Nachbarn erklärt, dieses Auto sei nicht zu empfehlen. Wenn man dann noch eine Klimaanlage hat, verschärft sich bei den kleinen Hubräumen die Situation drastisch. Ob der Regler dann während der Fahrt noch ein bißchen dazwischen nervt und Gas gibt, wo man es nicht will oder plötzlich doch nicht im erwarteten Maß nachschiebt, ist für die Qualität des Abgases während des Kaltlaufes von rel. untergeordneter Bedeutung.

Ich glaube auch nicht, daß gerade in Europa, Erdteil der multi Klimazonen, dort eine Einigung zu finden ist, wie man in dem Bereich das Abgas verbessern kann. Klar ist, wenn ich dort säße, hätten die Autos keine Klimaanlage. Die macht nämlich nur IM Auto ein bißchen Klima - ansonsten ist sie und ihr Betrieb Gift für die Umwelt.


Gruß

Werner Schulte

dirk v 21.08.2009 10:22

Zitat:

Zitat von Werner Schulte (Beitrag 367947)
Da ist mit Leerlaufreglern nicht viel zu wollen. Die können die Abgase nicht sinnvoll beeinflussen, weil nicht vorgesehen ist, Autos oder generell Motoren im Stand lange laufen zu lassen. Sicherlich sieht es an der nächsten Ampel anders aus, aber gerade dort werben schon wieder die ersten Japaner mit ihrer Ausgeh-/Anspring-Automatik.

So soll der Leerlaufregler vor allem verhindern, daß der Kunde sein Fahrzeug abwürgt und dann seinem Nachbarn erklärt, dieses Auto sei nicht zu empfehlen.

Hmm,
Deine Sicht der Dinge ist schon etwas mehr als nur Gewöhnungsbedürftig...

Zum Glück haben wir aber noch Reste von Meinungsfreiheit hier in Deutschland und ich fühle mich nicht beauftragt einer anderen deutschen Krankheit, dem Oberlehrertum, fröhnen zu müssen.

Ich habe genausowenig Lust mich in EU-Richtlinien rumzutreiben, also lassen wir Dein Statement mal unbewertet !

ABER:
In der Autoindustrie wird mit 10tel Cent gerechnet. Wenn keine Notwendigkeit besteht, wird etwas auch nicht getan.

Wäre der konstruktive Aufwand so einfach vermeidbar, wie Du es beschrieben hast, dann würde kein Mensch den Kram verbauen und nur einen Hinweiß in die Bedienungsanleitung drucken.
So wie es Audi tat, als ihre Diesel im Stadtverkehr mit verdreckten Filtern pausenlos liegenblieben. Da war es der "Stand der Technik" und laut Anleitung mußten die Audis dann auf die Autobahn.
Warum ?
Weil sie den technischen Mehraufwand vermeiden wollten und das Volk lieber für Dumm verkaufen wollten. Mercedes hat die Technik im Griff und da gibt es das Problem definitiv nicht.

Eine kleine Korrektur muß ich aber Deiner Abhandlung zufügen:
Alle Start-/Stopanlagen funktionieren NICHT:
solange der Motor nicht Betriebstemperatur hat
die Außentemperatur zu niedrig ist
der Akku nicht genügend aufgeladen ist.

Da gebe ich Dir Recht, dass ist nur eine Ausgeburt der Marketingabteilungen!

Werner Schulte 21.08.2009 15:27

Kaltlaufrichtlinie
 
Schön geschrieben! Jeder sagt, was er weiß. Gewöhnungsbedürftig hin oder her:

WO IST JETZT DIE EUROPÄISCHE KALTLAUFRICHTLINIE ? ?


GWS

mark 21.08.2009 19:16

@werner schulte
Ich glaube du hast das jetzige Auto neu erfunden, oder:lol::lol:
Weil vieles ist nur so halbwissen, einiges wurde schon 1000000mal im Forum geschrieben.
Bei Toyota heißt diese Abgasvorschrift: Europa Step IV und Europa Kaltlaufemisionen.
Frag einfach mal bei Toyota oder beim TÜV, Dekra, Küs nach, die können weiterhelfen.

Auch wenn du studiert hast, hast du noch lange nicht im Motorenbau Ahnung. Motorenbau ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Deine Vorschläge wurden bestimmt schon getestet, nur brachte es nicht den Erfolg oder wurde ein anderes Problem geschaffen.

Theoretisch wüsste ich auch wie die welt erschaffen worden ist, praktisch aber nicht, von daher

schönen Abend

dirk v 22.08.2009 11:05

Zitat:

Zitat von Werner Schulte (Beitrag 367986)
WO IST JETZT DIE EUROPÄISCHE KALTLAUFRICHTLINIE ? ?
GWS


und warum fängst Du jetzt an Rumzuschreien?
Geht doch auch leiser!

Hat man Dir nie die Bedienung von Google und Konsorten beigebracht?

europäischer Fahrzyklus Prüfung Typ 1

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/...0070101:DE:PDF

Aber die Referenzen suchst Du dir bitte selber zusammen !
Viel Spass mit dem Einstieg und den ersten 195 Seiten.

Dirk


PS:
Hier kann man nachlesen, was denn das eigene Auto "hinten rausreicht"
http://www.kbashop.de/webapp/wcs/sto...category=10008

25Plus 22.08.2009 11:41

Trotz Verbrennungsmotoren-Praktikum und zwei Vorlesungen weiß ich überhaupt nichts über das Thema Kaltlauf-Emissionen, außer dass diese mit in die Berechnung der Schadstoffe miteingehen.

Natürlich kenne ich das tolle Geräusch, wenn man den kalten Motor halb abwürgt und sich das etwas ungesund anhört, zu starken Schlägen im Antriebsstrang führt (was auch immer dort belastet wird - Schwungscheibe, Kurbelwelle, Motorlager, Antriebswellen - ich hab ja keine Ahnung) und sicherlich nicht völlig normal oder gesund für den Antrieb ist. Ich brauche das nicht am frühen Morgen.

Weil ich auch einfach flott losfahren will, wenn ich den Motor gestartet habe, nach wenigen Sekunden auf die Hauptstraße fahre und dort erstmal die Gänge bis knapp 4000 U/min drehen muss, sind mir diese 1500 U/min auch völlig egal.

Außer dieser Drehzahlanhebung gibt es, zumindest denke ich mir das so, sowieso noch viel schlimmere, verbrauchserhöhende Einstellungen. Keine Ahnung, vielleicht wird die Zündung auf spät gestellt, vielleicht wird einfach viel mehr eingespritzt - der Motor säuft ohne Leistung, auch wenn man mit Drehzahlen deutlich über der Kaltlaufdrehzahl fährt.

Und dann frage ich mich, was es bringt, die Kaltlaufdrehzahl zu senken, wenn der Motor doch sowieso säuft, bis er wirklich warm ist. Meiner Meinung nach garnichts - außer einem extremen Komfortverlust. Da müsste man schon viel tiefer in die Einstellungen des Motors vorstoßen.

Dann noch folgende Beobachtung:

Die grüne Leuchte geht aus, sobald das Kühlwasser erwärmt wird, der Kühlkreislauf geöffnet wird. Die grüne Leuchte hat absolut nichts mit der Öltemperatur zu tun und auch nichts mit dem Kaltlauf (weshalb man ja erstmal 10 km fahren soll, bis der Motor warm ist).
Wenn man den Wagen etwa eine halbe Stunde abstellt, kommt es zumindest beim L251 zu folgender Situation: Der Motorblock kühlt langsamer aus, als der Wasserkühler.
Die grüne Leuchte ist beim Motorstart an, der Motor läuft aber ganz normal ohne Kaltlaufanhebung, weil er ja noch warm ist.
Hat das Kühlwasser im Motor wieder eine bestimmte Temperatur erreicht, öffnet der Kühlkreisluaf und die Leuchte geht aus.

Jetzt folgende Überlegung: Will man den Kaltlauf wirklich verkürzen und nicht nur die Drehzahl senken, muss man diesen Temperatursensor, der wirklich für die Motorsteuerung verantwortlich ist, dort entfernen wo er jetzt sitzt (weil das eine Stelle ist, die erst sehr spät erwärmt wird) und dorthin setzen, wo der Motor am schnellsten erwärmt wird. Oder man gaukelt dem Sensor mit einer falschen Spannung etc. (auch von dem Zeug hab ich keine Ahnung) hohe Temperaturen vor. Auf jeden Fall hat man den Kaltlauf dann verkürzt oder komplett aus der Motorsteuerung gestrichen, was meiner Meinung nach sinnvoller ist, als nur an der Drehzahl zu spielen.

Ich hab keine Ahnung, was dann nach dem Start passiert. Läuft er nicht rund, hatten die Entwickler vielleicht doch mehr Ahnung von der Materie und haben für den normalen Autofahrer einen guten Kompromiss gefunden.

Mfg Flo

Oshi 22.08.2009 14:07

Die Kaltlaufregelung ist der Nachfolger des Chokes und ohne Choke bekommt man einen kalten Motor nicht an! Das ist Fakt und braucht nicht diskutiert zu werden!

Wer so jung ist, dass er keine Autos mit Choke mehr kennt, kann ja mal versuchen einen kalten Rasenmäher oder Motorsäge ohne Choke an zu reißen. Viele schaffen es nicht einmal mit Choke, weil sie einfach nicht den Unterschied zwischen zu mager, zu fett und abgesoffen erkennen. All dies übernimmt beim Einspritzer die Elektronik und garantiert Narrensicher, einen runden Motorlauf von den ersten Metern an.

Wenn jetzt jemand bei geht und den Kaltlaufregler abklemmt, beraubt er die Motorsteuerung lediglich um einen Sensor. Die Motorsteuerung hat aber immer noch genügend andere Sensoren zur Verfügung, um den Kaltlauf zu erkennen und dem entsprechend nach zu regeln und somit den Motor trotzdem zum laufen zu bekommen und am ausgehen zu hindern. Nur halt nicht ganz so rund wie mit dem fehlenden Sensor.

Wer sich jetzt hinstellt und behauptet, die Kaltlaufregelung wäre unnütz und nur von der EU verordnet, der bindet sich auch ein Auge zu und verbreitet fortan, zwei Augen wären unnützer Luxus, da man mit einem auch nicht viel weniger erkennt...

MfG, Henning

Werner Schulte 22.08.2009 14:53

Zitat:

Zitat von dirk v (Beitrag 368066)
und warum fängst Du jetzt an Rumzuschreien?
Geht doch auch leiser!

Hat man Dir nie die Bedienung von Google und Konsorten beigebracht?

europäischer Fahrzyklus Prüfung Typ 1

http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/...0070101:DE:PDF

Aber die Referenzen suchst Du dir bitte selber zusammen !
Viel Spass mit dem Einstieg und den ersten 195 Seiten.

Dirk


PS:
Hier kann man nachlesen, was denn das eigene Auto "hinten rausreicht"
http://www.kbashop.de/webapp/wcs/sto...category=10008

Danke und sorry für das Geschrei :wusch:,

Lesespaß hin oder her, ich habs gefunden. 60 Sekunden Leerlauf sind vorgesehen im sog. "Fahrzyklus für die Prüfung" (der incl. Kaltstart durchgeführt wird)

Der erste Leerlauf ist 11 Sekunden, dann erst wieder nach 28 Sekunden für immerhin 21 Sekunden usw.

Meine Einlassungen zur Motorentechnik sollen nicht den Studierten oder den Motorenbauer herauskehren und auch nicht den Oberlehrer. Mich ärgert nur, wenn ich eine Frage habe und alles mögliche in den Raum geworfen wird, was mir dann nicht verständlich vorkommt, wenn ich z.B. den Blick auf die Toyotas werfe, die den gleichen Motor verbaut haben.

Würde ich mit der Ruhigstellung meines Leerlaufreglers ein Umweltproblem erzeugen, dann würde ich es lassen. Gut ist mein Vorschlag ja nicht, ich würde ihn auch niemandem empfehlen. Nur ist es mir persönlich lieber, so zu fahren und auf die Mängel, die durch den Umbau klarerweise entstanden sind, stelle ich mich halt ein.

Das braucht niemand nachzumachen oder gut zu finden. Ich hatte es nur so aufgefaßt, daß ich nicht der Einzige bin, den der schnelle Leerlauf etwas nervt.

. . . . und daher versucht, Mut zu machen für TABU-Brüche.

Ich fahre meinen Sirion mit E 85 und ohne Leerlaufregler und bin nicht nur zufrieden, sondern total happy mit dem Auto. Wenn ich irgendwen getreten haben sollte, war das nicht bewußt und nicht beabsichtigt.

- - - -

Ich selber bin an der Entwicklung eines Dieselmotors beteiligt, der Flugzeuge und Boote antreiben soll - und evtl. die VW-Käfer Aggregate, Löschpumpen, Generatoren ersetzen soll. Dort gelten die PKW-Richtlinien nicht - sie waren mir schlichtweg unbekannt.

Sollte der Dieselmotor erfolgreich werden, wird man davon nicht in der Zeitung lesen können, weil er nur für eine kleine Nische produziert werden soll. Es sind gerade mal 100 Stück pro Jahr geplant.

Bin jedenfalls froh, daß ich dieses Forum gesehen haben und wünsche allen noch weiterhin frohes Daihatsu-Fahren.


Gruß

Werner Schulte

mark 22.08.2009 20:02

Dieselmotoren:lol::lol:
Dafür gibt es schon gute Hersteller, in Deutschland. Die braucht man nicht mehr entwickeln. Hatz(www.hatz.com) ist so ein Hersteller, die jahrzehnte lang Erfahrung mit Diesel Motoren haben. Hatz ist in Bayern, nähe Passau.
25Plus(Flo's) FH hat als Projektarbeit mit einen Hatz Diesel und einen E-Motor einen BMW X5 angetrieben.
Flugzeugmotoren, da gibt es auch eine Firma die das schon macht. Ist eine Tochter von Diamond Aircraft. Für Flugmotoren braucht man auch eine Zulassung, was nicht ganz billig sein wird.:gut:
Aber entwickel mal schön:lol:

Ich bin nur gespannt was du im Winter ohne Leerlaufregler machst.:gut:
Bin schon drauf gespannt.
Du erinnerst mich an meinen Nachbarn, der hat auch schon den fahrbaren Untersatz erfunden:lol::lol:

bluedog 22.08.2009 20:56

Nun lasst den guten Werner Schulte doch mal am Leben.

@mark:

Ich will Dir keinesfalls an den Karren fahren, gestatte mir aber dennoch einige kritische, und bei post #34 sich aufdrängenden Fragen.

Zitat:

Zitat von mark (Beitrag 368127)
Dieselmotoren:lol::lol:
Dafür gibt es schon gute Hersteller, in Deutschland. Die braucht man nicht mehr entwickeln. Hatz(www.hatz.com) ist so ein Hersteller, die jahrzehnte lang Erfahrung mit Diesel Motoren haben. Hatz ist in Bayern, nähe Passau.

Und weils schon ein paar gute Hersteller von Dieselmotoren in D gibt, heisst das, dass man da für alle Zeiten nix mehr Entwickeln braucht?
Es kann auch ganz und gar nicht sein, dass Werner Schulte auf der Lohnliste eines dieser Hersteller steht?
Dir ist schon bekannt, dass man ständig am Ball bleiben muss und gerade in der Technik Stillstand auf Rückschritt hinausläuft?



Zitat:

Zitat von mark (Beitrag 368127)
Flugzeugmotoren, da gibt es auch eine Firma die das schon macht. Ist eine Tochter von Diamond Aircraft. Für Flugmotoren braucht man auch eine Zulassung, was nicht ganz billig sein wird.:gut:
Aber entwickel mal schön:lol:

Hast Du Aktien bei dieser Tochtergesellschaft von Diamond Aircraft oder bei Diamond Aircraft selber? Oder warum bist Du so steinhart davon überzeugt, dass ein Hersteller von Flugdieselmotoren reicht für die ganze Welt?
Konkurrenz belebt doch das Geschäft, und Dieselmotoren sind sicher interessant in der allg. Luftfahrt, sowohl Technisch als auch finanziell. Schliesslich kostet Avgas jede Menge Geld. Da sind die 1.3 bis 1.50€ Literpreis für Superbenzin ein Witz dagegen. Jet A1 oder sowas ist dagegen etwas billiger... Aber: Eher Petrolartig... Also: Warum nicht an einem Dieselmotor tüfteln... und seis nur um von dessen höherem Wirkungsgrad zu profitieren?
Dass man für Flugmotoren auch ne Zulassung braucht, ist ja nicht neu, und dass die Geld kostet ist klar. Wo ist da das Argument? Wofür sollte dieses, wenns denn da wäre, gut sein?

Woher nimmst du die Gewissheit, dass Werner Schulte allein an dem Motor tüfteln soll?

Zitat:

Zitat von mark (Beitrag 368127)
Ich bin nur gespannt was du im Winter ohne Leerlaufregler machst.:gut:
Bin schon drauf gespannt.

Ich auch. Und genau deshalb werde ich gespannt wie eine Feder auf weitere Berichte von Werner Schulte warten. Auch wenn ich die Idee, den LLR abzuhängen auch nicht sehr gut finde, ich finds spannend, was man alles machen könnte, wäre man denn neugierig und mutig genug. Und ich hab daher auch ganz sicher nix dagegen, wenn das jemand stellvertretend für uns alle ausprobiert.

Wobei: Bei Kälte würd ich den manuellen LLR, den Werner Schulte gebaut hat, eben etwas weiter aufdrehen. Wenns klappt: Gut. Dann wissen wir, dass auch das geht. Wenn nein: Dann kann man immer noch den Originalzustand wiederherstellen, und wir alle sind, sofern Werner Schulte weiter berichtet, wiederum schlauer.

Also: Lass bitte mir und anderen hier im Forum die Freude, hier mitlesen und mitfiebern zu dürfen, und mach den Mann nicht einfach nur deshalb fertig, weil Du ihm nicht glaubst, oder meinst, er habe sie nicht alle beisammen oder so...

@Werner Schulte:

Ich wäre froh, wenn ich weiter von Dir und deinen Experimenten lesen dürfte. Finde ich spannend und lehrreich. Zudem ist es dankenswert, dass Du diese Experimente alle auf eigenes Risiko machst und uns uneigennützig davon berichtest; wenns auch noch so "verrückte" Experimente sind. Bist nicht der einzige experimentierfreudige, mutmasslich leicht verrückte hier im Forum. Ich hoffe Du bleibst uns erhalten. Dein letztes post klingt mir verdächtig nach Abschied. Du merkst: Ich hab Dich irgendwie liebgewonnen.

Zum Fahren mit E85: Ich habe es gefahren, und tue es noch. Pur bekam ich eine Fehlermeldung, sobald der Tank mehr als halbleer wurde. Da ich den Fehlerspeicher nur gelöscht habe, und nicht ausgelesen, weiss ich nicht, was für eine Fehlermeldung das war.
Dem Motorklang nach, und demnach was ich über E85 gelesen habe, tippe ich aber auf zu mageres Gemisch. Zündaussetzer könntens aber auch gewesen sein, wobei ich solche nicht bemerkt habe, und auch die Motorleuchte nie blinken sehen habe, wie sie es bei Zündaussetzern nach den Angaben hier aus dem Forum tun sollte.

Den Fehlerspeicher hab ich gelöscht, indem ich die Sicherung des Einspritzsystems für ca. 15min entfernt habe.

Aktuell fahre ich eine Mischung aus 10.5l E85 und dem Rest 95oktanigem Benzin auf einen vollen Tank von 36l. Man merkt einen Leistungsverlust, mit dem ich jedoch leben kann, und das Motorgeräusch hat sich verändert. Wenn man mich fragt, läuft die Maschine etwas zu mager... aber offenbar nicht so mager, dass es für die Elektronik inakzeptabel wäre. Bei viertelvollem Tank jedenfalls noch keine Motorkontrolleuchte.

Wenn man nur wenig Gas gibt, fährt sich das Auto angenehmer mit etwas E85 im Tank. spontanere Gasannahme, jedenfalls scheint es mir so. Allerdings bei begrenztem Durchzugsvermögen. Die Automatik dreht jedenfalls etwas höher als mit reinem Benzin.

Oshi 23.08.2009 09:45

Zitat:

Zitat von bluedog (Beitrag 368133)
Nun lasst den guten Werner Schulte doch mal am Leben.

Jo, man braucht nicht gleich jemanden lächerlich machen, nur weil man anderer Meinung ist!

@Werner Schulte: Ich bin auch auf weitere Berichte gespannt, obwohl ich momentan da recht wenig von halte.

@Mark: Du würdest dich an diesem Forum gar nicht beteiligen können, wenn jeder kreative Kopf nach der Herstellung der ersten Mikroprozessoren, deine Meinung vertreten hätte. "Was, du beschäftigst dich mit ner CPU? :lol: :lol: Da gibst schon die Firma Zilog Inc. die stellt schon den Z80 her..."

MfG, Henning

dirk v 23.08.2009 10:14

Zitat:

Zitat von Oshi (Beitrag 368156)
Da gibst schon die Firma Zilog Inc. die stellt schon den Z80 her..."

Z80 ???
Neumodisches Hexenwerk !!!
Der Intel 4004 (http://de.wikipedia.org/wiki/Intel_4004) war doch eigentlich schon mehr als genug....


Zum Thema zurück:
Ich denke auch, dass Werner jetzt erst mal genug "Futter" bekommen hat die Zusammenhänge in einem etwas anderem Licht zu sehen.
Warten wir mal ab, was er jetzt daraus macht.

25Plus 23.08.2009 11:44

@Werner Schulte: Also ich hoffe auch, dass du unser Forum noch mit vielen Beiträgen rund um die Motorentechnik bereicherst.

@mark: Ein X5 mit 2,5 Tonnen und 30 kW - wenn der Motor anspringt, meint man, man hätte eine Baumaschine unter der Haube. Vibrationen, Krach - der Motor ist für einen PKW nicht wirklich geeignet und wird sicher ersetzt werden, sobald sich etwas besseres ergibt. Der Wirkungsgrad des Motors liegt bei 32 % im Betriebspunkt mit 30 kW.
Da liegen moderne PKW-Motoren schon deutlich darüber.

Auch Daihatsu bietet solche Motoren an, zwar mit etwas weniger Hubraum, aber die Werte sind etwa genauso gut oder schlecht wie bei den Motoren von Hatz. Leider gibt es keine Infos mehr zum EJ-VE Industriemotor.

Geschichten über den guten alten Käfer-Motor als Löschwasserpumpe kenne ich auch schon genügend. Scheinbar gibt es aber noch nichts besseres - traurig, wenn du mich fragst.

Mfg Flo

dirk v 23.08.2009 11:50

Zitat:

Zitat von 25Plus (Beitrag 368171)
Geschichten über den guten alten Käfer-Motor als Löschwasserpumpe kenne ich auch schon genügend. Scheinbar gibt es aber noch nichts besseres - traurig, wenn du mich fragst.

Doch, gibt es.
Der 2-Zylinder Boxermotor aus den BMW-Motorrädern wird sowohl in neueren Pumpen eingesetzt, als auch in Leichtflugzeugen.

Rafi-501-HH 25.08.2009 20:18

ich finde der 1.3er ist sparsam, es kommt drauf an wie und wo.

Meine Freundin fährt einen und auch öfters mal Kurzstrecken mit 5KM, dann aber auch längere Strecken und überwiegend in der Stadt (60-70%).
Ab und zu fahre ich ihn sportlicher aber auch gemütlich über Land und Autobahn und da ist der Verbrauch auch gut. Beim Daihatsu Treffen in Gevenich hat der Wagen mit 3 Mann inkl 2 Nordschleifen Runden und Eifel-Kurven-Räuberei immernoch unter 7 liter geschluckt!

Hier mal die Zusammenfassung
http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/347157.html

und 3KM Kurzstrecke ist selbst fürn roller auf die Dauer sicher nicht so gut...aber mit einem sicherlich günstiger!


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 01:28 Uhr.

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