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mulxmilx 26.03.2007 02:30

Hijet - Genius und Wahnsinn
 
Hallo.
Nach und nach wächst bei mir Gras über den Schock des Hisel-Ablebens.
Es ist nun langsam Zeit, einmal nüchtern Bilanz zu ziehen.
Was war da eigentlich anderthalb Jahre, was für ein unglaubliches Mobil bin ich da eigentlich gefahren?
Und wie kann es sein, dass man mit so einer lustigen Kiste aus dem Fast-Kult-Status von heute auf morgen ins Nichts abstürzt?

Das Fahrzeugkonzept ist klasse. Der Hijet ist kurz, klein, wendig, sehr variabel, enorm praktisch und - zumindest im Prinzip - billig. Die Kombination aller dieser Eigenschaften gibt es tatsächlich nur bei den unmittelbaren Verwandten, also Suzuki Carry oder Subaru Libero. Und nur bei diesen stimmt auch, wie beim Hijet, der ganz besondere Zauber der Ergonomie: Man sitzt direkt auf dem was man lenkt, den Rädern - und man hat zugleich (anders als bei größeren Verwandten wie VW T1-3 oder Mishi L300 oder Mazda/Ford Econovan) das Gefühl mit dem Wagen eine lebendige Einheit zu sein, weil der so klein ist. Statt Servolenkung, Seitenaufprallschutz, Airbag, ESP hat man Lückengespür, maßvolle Zügigkeit und ein ursouveränes Fahrgefühl. Was man braucht, hat man immer dabei und findet es ohne Verrenkungen. Die Folge, ganz nebenbei: Der Entspannungswert beim Fahren, auch auf langen Strecken, gekoppelt mit Spaßfaktor, ist schon wirklich sehr hoch.

Das eigentlich Grandiose am Hijet, im Vergleich mit den beiden anderen, ist aber seine Wirklichkeitsgerechtigkeit. Zumindest im Prinzip. Der Suzuki Carry kommt überwiegend als gnadenlos praktische spartanische Blechdose daher. Der Libero wurde dagegen konsequent auf "de Luxe" getrimmt, ist komfortabel und verhältnismäßig leise, und ist im übrigen der Genialste der drei. Allein der Motor ist schon mehrfach unkonventionell: Drei Zylinder, hinten, quer, liegend. Und dann noch 4WD. Und Drehsitze, Schlaftische, zwei Panoramadächer, undundund. Aber trotzdem: Straßenlage anfällig für ungünstige Lastverteilung und Seitenwind. Und Rost. Und Auspuffprobleme...

Der Hijet geht einen Mittelweg. Man kann gut mit ihm in vielen Lebenslagen zurechtkommen und ihn bei Bedarf für zahllose Spezialzwecke umrüsten.
Der Hijet hat im Prinzip das, was die anderen gar nicht haben können: Er ist der Dai unter den Bonsai-Bussen und damit eine Perle aus der traditionsreichen Familie pfiffiger Kleinfahrzeuge, gekoppelt an die verlässliche Daihatsu-Qualität mit dem heimlichen Toyota-Nimbus.
Im Prinzip ist das so, oder besser gesagt: es WAR so. Und das ist immerhin beachtlich genug. Denn das Bonsaibus-Konzept ist seit fünfzehn Jahren praktisch tot - und doch gibt es den Hijet, und nur den, immer noch. Das Daihatsu-Konzept lebt weiter!
Aber leider nicht mehr als Dai...

-- Fortsetzung folgt --

Charade 1,3 26.03.2007 21:03

das stimmt der hijet is echt ne geile kiste, so enorm praktisch, was fährst du eigentlich jetzt??? ein benziner?????
der diesel ist das sorgenkind bei den hijet´s dicht gefolgt von den zusammen geklatschen spagetti versionen.

Ch.M. 28.03.2007 21:08

Servus,

hast du mal daran gedacht dir nochmal einen zu besorgen?
Vielleicht als Benziner. Oder möchtest du weiterhin die "Notlösung" Golf fahren?

Gruß Ch.M.

mulxmilx 29.03.2007 01:12

Wespenstiche
 
Eigentlich echt genial - zwei Spezialisten für Mini-Autos arbeiten zusammen. Daihatsu lässt seinen Hijet in Europa weiterbauen von Piaggio, einem ausgesprochenen Spezial-Hersteller für kleine Nutzfahrzeuge. Hier zu Lande kennt jedes Kind die "Vespa" (zu deutsch: Wespe), den Motorroller. Deren dreirädrige Nutz-Variante, die "Ape" (Biene) kennt man hier weniger, sie dürfte aber in vielen anderen Ländern große Beachtung finden. Der Hijet passt da als großer Bruder sehr gut mit hin.
Und, Spagetti hin oder her, dagegen spricht zunächst mal gar nichts, schließlich ist hinlänglich erwiesen, dass man in Italien Autos bauen kann. Alles Weitere - Qualität und so - lässt sich im Prinzip regeln. Im Prinzip... aber die Fakten sind verhängnisvoll!

Erstens: Der Hijet ist vom Konzept her ein ausgesprochenes Allerweltsauto. Ein Fahrzeug, das auf vernünftig-bescheidenem Niveau für sehr viele Menschen, auch Familien, viel Kluges zu bieten hat. Und die Verarbeitungsqualität, mit ein bisschen Nachhilfe, ist auch in vielen Punkten wirklich ordentlich. Demgemäß wäre es für dieses Auto ganz klar das Beste, wenn man unzählige Exemplare davon landauf landab auf den Straßen fände. Haben wir das? Haben wir nicht. Hätten wir das, dann hätten wir auch an jeder dritten Straßenecke einen Schrauber, der ohne Wimpernzucken und für wenig Mäuse jedem Hijet seine Wehwehchen beseitigt. Haben wir das??? Dreimakurzgelacht, von wegen.

Zweitens: Na gut, Zähne zusammengebissen, muss man also bei Bedarf intensiv passende Schrauber suchen und außerdem für Ersatzteile tief in die Tasche greifen. Ein paar mal atmet man tief durch und macht das mit. Thermostat 50 Euro. Winterreifen 450... na prost, nun aber erstmal zum Zahnarzt, alles kaputtgebissen und zerknirscht. Zahnriemen 35 Tacken - Glück gehabt, gabs im Teilehandel, kostet original das Doppelte! Spannrolle fast 110... Scheiße, es reicht langsam. Auspuff-Endtopf schlappe 250... neeeeeeee, da schweiß und kleb und flick ich lieber noch dreiundfünfzigmal. Oder mach ne halbe Republik-Reise, um einen gebrauchten zu holen. Na okay - alles noch weggesteckt. Aber dann:

Drittens: Der Hijet, heute Porter, ist in der Anschaffung sehr günstig. Wird teilweise neu um 8000 Euro feilgeboten. Und dann steht manchmal dabei: "Auch für Gewerbe-Anfänger und auch bei negativer Schufa!" Da wird mir schon komisch. Was mir eine intelligente Kultkiste ist, wird deutschlandweit als No-Budget-Dose für Billigheimer und Abstrapser angepriesen. Wie soll ich mir da vorkommen, wenn so ein Image aufgebaut und gepflegt wird. Da mach ich mich ja vor meinen Kunden lächerlich - spätestens dann, wenn ich mal ne Panne hab, denn dann siehe Zweitens.

Viertens: In der Konsequenz aus Zweitens und Drittens muss ich mir eingestehen, dass der Hijet oder der Porter faktisch ein Wegwerf-Auto ist. Billig in der Anschaffung und Haltung, so lange alles funzt. Aber wenn was kaputtgeht... lohnt sich nicht, zu teuer. Tja, und mit dieser Einstellung, bei aller Ehre, kann ich nicht leben. Mir kräuseln sich alle Nackenhaare, wenn ich an die teuren Übrigbleibsel Zahnriemen und Spannrolle denke... alle 100000 spätestens wechselt man sowas - aber wenn doch die meisten Dosen schon vorher verrecken, wer braucht dann sowas? - Wenn es wenigstens an wirklich wichtigen Stellen wirksame Modellpflege gäbe. Pustekuchen. Neues Kühlergrill-Design haben wir, pah, da pell ich mir beide Eier drauf. Aber z. B. die Schiebetüren, so ziemlich das Wichtigste an der Dose, da gehen seit Ewigkeiten die Griffe und die Führungen kaputt. Und? Lernt jemand bei den Herstellern draus? Gibts jetzt was besseres als vor 15 Jahren???

Fünftens: Naja, wer sollte da auch lernen. Der Hijet/Porter ist heute nicht Fisch und nicht Fleisch. Weder Itaker noch Japse. Und die Leute von Piaggio kucken wohl dann und wann nur halbherzig hin und die von Daihatsu kucken wohl seit Jahren lieber weg und schämen sich dass da jahrelang noch Dai draufstand, riesengroß. Im Gefolge dieser Uneindeutigkeiten kann die Infrastruktur für Teile und Service nur katastrofal sein. Nochmal zurück zu Zweitens: Von wegen Schrauber suchen. Man findet nicht mal gescheite Werkstätten mit serienmäßiger Erfahrung. Ob Schrauber oder Fachwerkstatt, immer muss man zu mindestens 80% damit rechnen, dass alle bloß rumprobieren.

Also - geben wir uns alle einen Ruck und schließen uns zusammen als unverbrüchliche eingefleischte Hijet-Kultgemeinschaft und bieten nimmermüde der schnöden Wirklichkeit die Stirn... Okay? - Tja, ganz schön knifflig, bei derart finsteren Voraussetzungen. Finde ich.

-- Fortsetzung folgt --

mulxmilx 30.03.2007 01:41

Unverhoffte Begeisterung und enttäuschte Erwartung
 
Von 1999 bis 2000 hatte ich einen kleinen Dienstleistungsbetrieb, und es gab ständig was zu holen oder zu bringen. Mein damaliges Fahrzeug, ein Peugeot 309, wurde für diese Zwecke zurecht gemacht und genutzt. Das ging ganz gut, wenn auch mit Verrenkungen. Aber die brave Kiste hatte keinen Kat und genehmigte sich knapp 10 Liter Super auf 100. Ich ertrug alles eine Weile, dann bot sich eine sehr billige Gelegenheit zum Erwerb eines Subaru Libero. Dessen praktische Einsetzbarkeit war um Welten besser, auch im Handling war der gegenüber dem 309 die reinste Offenbarung. Und hatte immerhin U-Kat und verbrauchte nur 8 Liter Normal. Grandios - hätte er nur nicht im Laufe einiger Monate immer wieder ätzende Macken gehabt. Ist ja bekannt, hab ich hier im Forum schon mehrfach erzählt.

Die betriebliche Situation wurde 2000 so, dass ich meinen Betrieb verließ und einvernehmlich einer anderen Person überließ und selbst einen Haufen Schulden zurückbehielt (inzwischen abgetragen, Gottseidank). Es tat sich woanders eine ganz ordentliche, aber befristete Beschäftigung auf. Dafür musste ich täglich 150 km fahren. Und zugleich jeden Pfennig dreimal umdrehen. Ich hatte noch ein "Spaßmobil", einen Polo von 1979. Der wurde nun zum alltäglichen Fahren herangenommen, und zwar so gezügelt, dass ich tatsächlich mit 6 Litern auf 100 auskam. Wieder zwei weniger - und täglich wieder vier Mark gespart, macht aufs Jahr gerechnet fast 1000, ein schöner Batzen Geld. Aber ein Spaßmobil ist keine Dauerlösung.

Mitte 2000 kriegte ich bei einem örtlichen Händler meinen ersten Cuore L201. 9 Jahre alt, davon nur 7 gelaufen, knapp 100000 auf der Uhr, stümperhaft ausgebeulter linker Kotflügel. G-Kat, 1 Jahr TÜV/AU. Und das Ganze für 1300 Mark (650 €). Ich kaufte ihn, setzte mich rein und dachte: Nun ist's mit mir vorbei, jetzt bin ich endgültig verarmt.

Ein paar Minuten schämte ich mich, mit diesem Möppelchen herumzufahren, aber dann kam schon die erste freundlich-anerkennende Äußerung aus dem Bekanntenkreis. Und schon sehr bald nahm ich erfreut zur Kenntnis, dass ich schon wieder einen Liter Sprit weniger verbrauche - nur noch 5 Liter / 100 km, die Hälfte von dem, was vor einem Jahr noch der Peugeot nahm! Und außerdem spare ich reichlich Steuer und Versicherung, und dann kann ich auch noch richtig flott und kultiviert fahren. So wurde mir nach kurzer Zeit klar: Der Cuore ist kein Arme-Leute-Notbehelf, sondern ein richtig gutes und klug gebautes Auto.

So also kam ich zu Daihatsu - und war begeistert! Weil immer klarer wurde: Bei Daihatsu lernt man, die gelernte Gleichung "klein = minderwertig" zu vergessen. Kleinsein ist bei Dai Philosophie mit Tradition. In der Schweiz gabs sogar mal den frechen Werbeslogan "Daihatsu - größer ist doof". Mit meinem L201 fuhr ich also zusehends aus der wirtschaftlichen Talsohle heraus, fast drei Jahre lang ohne richtig schlimme Macken, außer den Antriebswellengelenken. Dann holte ich mir bei eBay ein weiteres Exemplar dieses Typs, wieder für zwei Jahre. Etwas anfälliger, aber trotzdem klar erkennbare Dai-Qualität, also die Wertigkeit mit dem freundlichen Augenzwinkern und dem heimlichen Toyota-Nimbus.

Aber Träumen muss erlaubt sein. Während meiner fünf Jahre L201 habe ich jeden Hijet, den ich im vorbeifahren sah, mit begehrlichen Blicken bedacht. Das wär's genau: ein Libero in Dai-Qualität! Und möglichst mit sparsamem Diesel...

Der Rest ist bekannt.

Mein Traum ging in Erfüllung. Mit HISEL, Ende Juli 2005.

Und in anderthalb begeisterten Jahren habe ich den nun real existierenden Traum gepflegt und ernährt. Mit Ohrenstöpseln und fast unbezahlbaren minderwertigen Winterreifen. Bis ich unsanft erwachte und merkte: Der Hijet, so wie es ihn jetzt seit Jahren gibt, das ist kein Dai wie der Cuore, mit dem man in schelmischer Freundlichkeit an den Sprit-, Platz- und Geld-fressenden und reparaturanfälligen Normalmobilen vorbeizieht. Schön wärs ja, im Prinzip hat er das Zeug dazu.

Der real existierende Hijet ist heute jedoch ein Fahrzeug, wie ich es vom Cuore - zu Unrecht! - befürchtete. Man muss ihn in einem Atemzug mit Vehikeln wie Lada, Trabant oder Triumph Spitfire nennen. Aber bei diesen sattsam bekannten Katastrofen-Mobilen gibt es garantiert engagierte Fan-Gemeinden. Dagegen, bei unserem Hijet, da gibt's nur uns paar Männekens...

-- Fortsetzung folgt --

MrHijet 30.03.2007 07:35

Martin,

Mit einem Daihatsu Extol würdest Du Dich wohl im KFZ-Himmel fühlen. Der ist nämlich ordentlich gebaut, ein geniales Konzept wie Du es magst und trotzdem ein richtiges Auto mit Qualitäten.

Liebe Grüße,

Daniel

mulxmilx 31.03.2007 00:02

Zwischen-Fazit... und ein paar Antworten
 
Also, das muss man erstmal raffen:
Man fährt einen Dai, längere Zeit, und dann merkt man plötzlich, dass einem schon seit Wochen oder Monaten heimlich und schleichend das mit Recht zu erwartende Dai-Lebensgefühl buchstäblich unter den Füßen weggezogen wird.

Kurz gesagt - da kommen zwei unheilvolle Faktoren zusammen, beim Hijet.

Zum einen:
Wenn ein geniales Mobil Macken hat, dann ist das charmant. Kein Grund zur Aufregung. Wenn ein Fahrzeug aber wichtige Mängel hat, die über Jahre im Zuge der Modellpflege nicht behoben werden, das ist schon ein starkes Stück. Dann ist natürlich ständig wiederkehrender Ärger vorprogrammiert. Und dem Image des Fahrzeugs tut sowas ganz und gar nicht gut.

Zum zweiten:
Wenn es für ein Fahrzeug, egal ob hochwertig oder reparaturanfällig, auf seiten der Hersteller, Zulieferer, Händler und Werkstätten an Kooperation, Sachkenntnis, Erfahrung und Teileverfügbarkeit mangelt, dann ist man ständig in der Gefahr, schon bei geringsten Anlässen mitten in der Tinte zu stecken.

Beim gegenwärtigen Hijet kommen, wie gesagt, beide Faktoren zusammen. Schlimmer gehts wohl kaum.


@ Charade 1,3: Der Diesel gilt als grauenhaft, meiner war immerhin bis zum Abkacken bei 126000 recht freundlich. Die Benziner sind aber auch keine Leuchten. Und wenn was Gravierendes dran ist... lies mal im Forum... immer der gleiche Stress, mehr oder weniger verzweifeltes Im-Dunkeln-Tappen auf der Suche nach kompetenten und korrekten Auswegen.

@ Ch.M.: Wenn ich wüsste, irgendwo kennt sich jemand wirklich aus, kennt alle Hijets real rauf und runter und hat sie schon alle zigmal zerlegt und wieder zusammengeschraubt, und hat auch Zugang zu allen wichtigen Teilen ohne Apothekenpreise, dann, ja dann hätte ich gern wieder einen Hijet. Und könnte dann sogar mit den Qualitätsmängeln leben - die kriegt man dann ja geregelt. Gäbe es so jemanden, dann würde der auch ohne großes Federnlesen mit Kompressionsproblemen beim Lombardini-Diesel fertig werden. Aber vorerst werde ich wohl Golf fahren. Weil, da funktioniert genau sowas nämlich völlig easy und äußerst preiswert. Darauf komme ich noch in einem späteren Posting.

@ MrHijet: Tja, Daniel, der Extol ist bestimmt ein klasse Auto, aber leider würde ich damit vom Regen in die Traufe kommen. Weil der in puncto erreichbarer Sachkenntnis und verfügbarer Teile (siehe oben "Zum zweiten") wohl noch um einiges ungünstiger aufgestellt ist als der Hijet. Auch darauf komme ich an späterer Stelle noch - wenn es um vernünftige Alternativen zum Hijet geht.

Q_Big 31.03.2007 13:59

Sooo, erstmal ;)
Am Donnerstag stand ich in Essen auf einem Schlachtschrottplatz vor einem HiJet. Und es war sogar ein seltener Diesel mit noch eingebautem Motor! Wobei der ja eventuell hops gewesen ist, aber immerhin!

Und zum nächsten Fahrzeug:
Wie wäre es mit einem Daihatsu Move? Basis des L501, technisch daher stark verwand mit dem L201, dazu aber fast ein Minivan. Das ganze mit schöner Einsprfitzung, Euro2, etc und du fährst bei 4.5l auf Langstrecke! Versicherrung, Steuern, Benzin, alles kost nichts, die bekannte Zuverlässigkeit des Cuore,- voila! Oder der Grand Move, der ist noch größer, basiert aber nichtmehr auf den L501...

mulxmilx 31.03.2007 16:57

Treffer, Q_Big! ;-)
Der Move ist in der Tat eine der heißesten Ausweichmöglichkeiten statt des Hijets oder überhaupt statt eines echten Bonsai-Busses. Mit dem Move hab ich auch stark geliebäugelt, als ich mir letztlich den Dieselhijet kaufte.
Die Vorteile, die du nennst, stimmen alle - aber das Wichtigste, was beim Move stimmt, muss erst noch genannt werden.
Beim Move, anders als beim Extol, stimmt hier zu Lande auch die Infrastruktur, also die Versorgung mit Teilen, Werkstätten und Schraubern.

Aber auch die Unterschiede zum Hijet, mit denen man dann leben muss, dürfen erwähnt werden:
- Man sitzt im Move erhöht, aber nicht auf der wirklich optimalen Höhe wie im Hijet,
- Im Move ist viel Platz, aber weit weniger als im Hijet,
- Der Move ist genau so wendig wie der Cuore, aber bei weitem nicht so wendig wie der Hijet.

Aber mit all dem lässt sich ganz bestimmt gut leben - ich denke, benrocky wird bereits ein Lied davon singen können...

-- m --

mulxmilx 01.04.2007 00:41

Wer ist hier genial?
 
Mit Recht weist Mario/mv4 in einem Posting darauf hin, dass "das Fahrzeugkonzept genial ist".
Aber was nun das Geniale ist, das möchte ich jetzt einmal ausloten.

Das Bus-Konzept, also volle Raumnutzung der Fahrzeuglänge bei kurzem Radstand, verdient zweifellos Beachtung. Alle großen LKWs und Busse sind heute so gebaut, und das war keineswegs immer so. Vor einem halben Jahrhundert hatten nämlich alle LKWs und Busse eine lange Schnauze.
Und diejenigen mit denen das schnauzenlose Fahrzeugkonzept den Markt eroberte - die "Vans" - die sind heute alle nicht mehr platt, sondern vorn langgezogen, wie früher die LKWs! Angefangen hat nämlich das Motor-unter-Sitz-Konzept bei den "Lieferwagen", die heute alle schick "Van" genannt werden. Hierzu lohnt es sich, mal tief in der Geschichte zu graben und sich über die legendäre Hamburger Fahrzeugfabrik TEMPO schlau zu machen.

WWW.TEMPO-DIENST.DE

Kaum einer kennt die heute noch, obwohl sie in den 30er bis 50er Jahren klare Marktführer bei den kleinen Nutzfahrzeugen waren, weit über Deutschland hinaus. Und die Modelle "Matador" und "Wiking" waren von Anfang an, seit der frühen Nachkriegszeit, hochsitzige Plattnasen. In den frühen Jahren wurden sie serienmäßig mit VW-Motor ausgestattet, bis dann VW 1952 selbst den Bulli herausbrachte.

Tempo ist übrigens nie untergegangen, sondern hat seit den 50er Jahren mit HANOMAG in Hannover kooperiert und wurde schließlich in diese Marke integriert. Hanomag wurde allerdings, als es dort kriselte, von MERCEDES übernommen. Somit kann man mit Recht sagen, dass die heutigen Daimler-Vans - Vito, Viano, Vaneo etc. - in direkter Linie die Nachfahren der ehemaligen Tempo-Fahrzeuge sind!

Also: Das Minibus-Konzept ist schon uralt, und sein Pionier war keineswegs der VW-Bus. Aber auch der steht für ein Stück Genialität, das Beachtung verdient. Bekanntlich war der Käfer ein Kleinwagen; innenraummäßig bot er nicht mehr als der Cuore 201. Aber an Grundfläche hatte er ordentlich was zu bieten. Ich hab gerade hin und her gegoogelt, um die Länge des VW-Käfers geschrieben zu sehen. Bin bislang nicht fündig geworden, als wäre das ein Staatsgeheimnis. Der Käfer ist nämlich ein Vier-Meter-Auto, nimmt richtig satt Platz weg - erst von der vierten Generation des Golf wird er längenmäßig erreicht!

Und das Geniestück, was ich meine: Mit dem Bulli stellt VW auf ungefähr der Grundfläche und dem Radstand des Winzlings Käfer einen Raumriesen für acht Personen auf. Dieses Verwandlungskunststück wird heutzutage mehr denn je von Fahrzeugherstellern eingesetzt, wenn auch längst nicht mehr so krass. Aus Megane wird Scenic, aus Xsara wird Picasso, aus Hastdunichtgesehen wird Tino C-Max Verso MPV undsoweiterundsofort. Und, nicht zu vergessen: aus Cuore wird Move.

Aber da war doch noch was. Und damit komme ich zur Genialität der Bonsai-Busse.

Der VW-Bus ist zwar im äußeren Platzbedarf kaum größer und nicht weniger wendig als der Käfer. Aber der angebotene Innenraum ist für normale Personen- und Familien-Bedarfe viel zu groß. Das Gleiche gilt übrigens auch schon für die alten Tempo-Wagen. Sie waren allesamt über vier Meter lang.
Libero, Carry und Hijet haben nun das Minibus-Konzept für normalen Platzbedarf geschrumpft. Sie funktionieren genau so, sind aber fast einen Meter kürzer! Und das Waghalsige daran: Der Radstand der Kleinstflächen-Busse ist keineswegs seriösen Kleinstwagen wie dem Cuore entlehnt. Vielmehr sind die Bonsai-Busse in puncto Radstand direkte Verwandte der Straßenflöhe der 50er Jahre - Glas Goggomobil, Fiat Topolino, Lloyd Alexander, BMW Isetta und 600. Und natürlich passen sie zum modernen Smart - aber den gabs bei der Einführung der Bonsais noch nicht.
Tja, und das muss sich wohl erstmal jemand trauen: auf das Fahrgestell eines Goggo den Innenraum eines Passat Kombi zu pflanzen.
In Japan hat man sich getraut. Und man hat sich dort, insbesondere beim Subaru Libero, sogar getraut, das uralte und pfiffig geschrumpfte Buskonzept mit moderner und komfortabler Technik zu würzen. Respekt!

-- Fortsetzung folgt --

mulxmilx 02.04.2007 01:47

Die Weisheit des kurzen Radstands
 
Schon seit Jahrzehnten ist bekannt: Je breiter die Reifen eines Autos sind, umso teurer sind sie, umso mehr Reibung erzeugen sie, umso schwerer sind sie zu lenken, umso mehr Verbrauch erzeugen sie, umso schneller verschleißen sie und umso anfälliger sind sie für Aquaplaning. Diese uralten Erkenntnisse verhindern nicht im Geringsten, dass die Autoreifen seit Jahren immer breiter und breiter werden. Ist das nicht komisch? Naja, ich geb ja zu, optisch machen breite Schlappen ordentlich Eindruck. Aber technisch bieten Sie kaum mehr als höhere Kurven- und Schlingerfestigkeit bei schneller Fahrt. Für alles Weitere gibt es viel wirksamere und modernere Wege als die Reifenbreite.

Mit dem Radstand ist es kaum anders, aber das ist weit weniger bekannt. Gültige vorherrschende Meinung ist: Je länger der Radstand eines Autos, umso besser liegt es auf der Straße. Na toll, dem werde ich auch gar nicht widersprechen, aber bittesehr: Ein Auto ist doch kein Liegezeug, sondern ein Fahrzeug. Die ganze Glorifizierung des langen Radstands halte ich für einen Irrweg. Wenn man mal in die Natur schaut: Alles, was sich bewegt, insbesondere was sich schnell bewegt, hat die Beine mittig angeordnet und nicht an den äußersten Ecken. Klar, im Stillstand liegt ein langgezogener Radstand wie ein Brett auf der Straße. Aber bei der Fahrt und bei anderen wichtigen Aspekten des alltäglichen Betriebs, wie weit gehen denn da, bei nüchterner Betrachtung, die Vorteile?

Je weiter die Räder voneinander entfernt sind, umso verwindungssteifer muss das ganze Fahrzeug gebaut sein. Erstens wegen der freitragenden Länge (und ggf. Breite), und zweitens, weil die and den äußersten Ecken platzierten Räder ggf. sehr große Stoßkräfte einzeln auf die jeweilige Ecke ausüben. Wenn dann die Federn und Stoßdämpfer dieser Tatsache entsprechend ausgelegt sind, dann kann so ein Fahrzeug sehr viele Bodenunebenheiten gut "wegstecken". Man fährt also komfortabel und wird außerdem im Innenraum nur minimal durch die Radkästen behindert, hat also gut Platz.

Und das war's dann wohl auch schon weitgehend. Wofür braucht man sonst einen langen Radstand? Fürs Spurhalten bei schneller Fahrt? Glaub ich nicht. Für gute Kurvenlage? Mag eine Rolle spielen, aber andere Faktoren sind dabei bestimmt wichtiger. Für Kippsicherheit bei Wedel-Manövern? Von wegen! Man erinnere sich mal bloß an den legendären "Elch-Test" mit dem Mercedes-A! Knautschzone, Unfallsicherheit? Zugegeben, ein Problem bei den Minibussen. Aber bestimmt ein lösbares Problem wenn der Wille vorhanden ist.

Wahr ist dies: Bei kurzem Radstand im Verhältnis zur Fahrzeuglänge ist das Fahrzeug insgesamt etwas schaukel-anfälliger, weil Federn und Stoßdämpfer straff ausgelegt sein müssen, und weil Boden-Unebenheiten in steilerem Winkel überfahren werden. Man muss also bei hoppeligen Bahnübergängen, Schlaglöchern, Verkehrsberuhigungsschwellen und Kopfsteinpflasterstraßen vorsichtig fahren. Geschenkt - das sollte man in solchen Fällen ja wohl sowieso.

Aber sonst: Schnelles Fahren, langsames Fahren, Spurtreue, Kurvensicherheit, Lastwechsel- und Seitenwindstabilität, das geht alles auch mit kurzem Radstand, bei guter moderner Fahrwerkskonstruktion. Und dann gibt es noch zweierlei, das gibt es NUR bei kurzem Radstand: Sehr gute Parklückentauglichkeit, sehr kleiner Wendekreis. In puncto WENDIGKEIT sind gut gebaute Fahrzeuge mit kleinem Radstand allen anderen üblichen Fahrzeugen haushoch überlegen.

Und nun kann man einmal nüchtern entscheiden, was wohl im heutigen Straßen-Alltag wichtiger ist - Schlaglochtauglichkeit oder Parklückentauglichkeit...

-- Fortsetzung folgt --

MrHijet 02.04.2007 08:06

Zitat:

Zitat von mulxmilx (Beitrag 237148)
Aber technisch bieten Sie kaum mehr als höhere Kurven- und Schlingerfestigkeit bei schneller Fahrt.

... und mit geeigneten Bremsen einen kürzeren Bremsweg!

Daniel

Applause-limited 02.04.2007 13:17

ich hab einen grandiosen tip für euren geltbeutel, daihatsu verlangt meist für hijet teile das doppelte und mehr als der piaggio/porter händler,

ohne scheiss, mein dady is dai händler und piaggio roller+ porter händler, und wir bestellen nur bei piaggio hijet teile, die kosten echt meisten nur die hälfte!!!

mulxmilx 02.04.2007 14:09

Teileversorgung: ein wesentlicher Teil des Wahnsinns...
 
Hallo Applause-Limited,
wer weiß... vielleicht bist du ja einer von den Gesuchten, die der Hijet-Gemeinschaft zu einer kompetenten Schrauber- und Werkstatt-Szene verhelfen können?

Was die Teile betrifft: Wenn dein Vater beide Herstellerfirmen vertritt, kann er in manchen Fällen wohl jonglieren. Aber im Prinzip ist die Teileversorgung hübsch fein zwischen Dai und Pia aufgeteilt. So kriegt man z. B. Teile für den Hijet Diesel 1.2 normal nur von Daihatsu. Das, was beim späteren Porter Diesel 1.4 identlisch ist, kann man natürlich bei Piaggio holen. Wenn es denn mal gerade verfügbar ist.

Aber selbst wenn: Beispielsweise Zahnriemen und Spannrolle kosten auch über Piaggio (oder z. B. über Pfau/Springe oder Baumert/Delligsen) fast 200 Euro, wie mehrfach erwähnt. Sollten die über Daihatsu noch teurer sein? Da kriegt man doch den absoluten Knall im Kopf!!

Neenee, wenn denn die Hijet-Szene vernünftig funktionieren soll, dann muss es zuverlässige Anlaufstellen (mindestens eine!!) für gute Teile, ob neu oder gebraucht, geben, und auf deren sachgerechte Verwendung muss auch Verlass sein.

Na gut, unsere Hijet-Ecke ist ja noch nicht einmal zwei Jahre alt. Vielleicht wird's ja noch.

Da winkt ein Hauptgewinn!!
Wer traut sich?
Ich glaube, der erste Kfz-Meister, der sich und seine Werkstatt ganz gezielt auf Daihatsu Hijet und Piaggio Porter spezialisiert und das in Deutschland bekannt werden lässt, kann sich binnen Kurzem eine goldene Nase verdienen...

-- m --

mv4 03.04.2007 08:08

Zitat:

Zitat von mulxmilx (Beitrag 237200)

Da winkt ein Hauptgewinn!!
Wer traut sich?
Ich glaube, der erste Kfz-Meister, der sich und seine Werkstatt ganz gezielt auf Daihatsu Hijet und Piaggio Porter spezialisiert und das in Deutschland bekannt werden lässt, kann sich binnen Kurzem eine goldene Nase verdienen...

-- m --

Hallo Martin, glaube ich eher nicht....dazu gibt es viel zu wenig.

Fakt ist das bei anderen Herstellern Neu-Ersatzteile auch richtig Geld kosten. Ist leider so. Zum Fahrzeugkonzept.(der Hijet in heutiger Bauweise ist ja immerhinschon um die 20 Jahre alt)..war und ist genial...leider hatte es Piaggio (mangels Konkurrenz) nicht nötig gehabt den Hijet entscheidend zu verbessern. Zum nächsten sind neue Hijet/Porter mit rund 10000 € total überteuert. (ohne ABS...Airbag usw.) Das ist ein wesentlicher Grund das es so wenig gibt.

mulxmilx 03.04.2007 13:18

Klar sind's wenige - aber selbst wenn es D-weit ein paar hundert sind und von denen 10% zu dem (hoffentlich irgendwann existierenden) Spezialisten reisen und der noch andere Standbeine hat (hat jeder Kfz-Mensch), dann kann das schon einiges bringen.

-- m --

mv4 03.04.2007 13:40

Zitat:

Zitat von MrHijet (Beitrag 236841)
Martin,

Mit einem Daihatsu Extol würdest Du Dich wohl im KFZ-Himmel fühlen. Der ist nämlich ordentlich gebaut, ein geniales Konzept wie Du es magst und trotzdem ein richtiges Auto mit Qualitäten.

Liebe Grüße,

Daniel


Ja glaube auch das der Ex das richtige Auto für Martin wäre (steht Dai drauf - und ist drinn! - Sparsam im Verbrauch, schnell genug für deutsche BAB, auffallend schön, riesig Platz - noch mehr als der Hijet - sehr guter Motor!, PKW Zulassung, Nachteil: Ersatzteile gibt es aber nur beim Dai-Händler oder in Japan. evt noch in GB oder Holland. Verschleißteile (Bremsen,Kupplung,Motorteile - Toyota - usw.) ausgenommen, die gibt es auch so.

werde in kürze mal meinen Ex näher hier vorstellen

mv4 03.04.2007 13:53

Zitat:

Zitat von mulxmilx (Beitrag 237295)
Klar sind's wenige - aber selbst wenn es D-weit ein paar hundert sind und von denen 10% zu dem (hoffentlich irgendwann existierenden) Spezialisten reisen und der noch andere Standbeine hat (hat jeder Kfz-Mensch), dann kann das schon einiges bringen.

-- m --

Ja dann kann ich nur auf meinen Dai-Händler verweisen...der ist sehr nett..und seine Mitarbeiter kompetent...die bauen noch autos! keine bloßen Teilewechsler. Auserdem haben sie selbst einen Hijet...und haben schon einige repariert. Ob es jetzt Spezialisten sind...auf jeden Fall bauen die alle Autos (von Dai allein kann keiner Leben) Auserdem ist ja die Fa. Autoteile -Scholz nicht weit entfernt...wobei ich die Qualität der Werkstatt nicht einschätzen kann. Auf jeden Fall verkaufen/reparieren sie Pfau/Dai/Porter und viele mehr. Vermutlich sind zudem in unserer Region die Arbeitsleistungen in der Regel günstiger. Bei Raudenkolb könnte ich mir sogar vorstellen das er bestimmt Rabbatt geben kann für Forum-Mitglieder. Nachteil ist halt die Lage...ist ziemlich weit wech von euch allen.

mulxmilx 03.04.2007 18:56

Na endlich, Mario.
Auf so einen Hinweis von dir hab ich schon lange gewartet. Besprich die Lage da mal mit deinen Leuten von beiden (!) Firmen. Vielleicht kommen wir alle auf diese Weise einen großen Schritt weiter.
Entfernung? Völlig wurscht. Als Hisel noch "lebte", bin ich für das wirklich Wichtige sonstwohin gefahren. Schon allein, um die Dose zu holen, ca. 500 km und zurück. Und für paar Teile auch paarmal ungefähr die Hälfte.

Kluger Service weit weg ist auf jeden Fall besser als (mangels spezieller Erfahrung) weniger kluge Arbeit in der Nähe.

Und wenn's funktioniert - das spricht sich garantiert schnell rum!!

Und die Aussicht, dass von dann an die Qualitätsmängel von Hijet/Porter LÖSBARE Probleme sind, zu vertretbaren Konditionen, lohnt doch den Einsatz, oder?

-- m --

mv4 03.04.2007 21:17

na ich habe beide Fa. schon mehrmals hier im Forum Lobend erwähnt...klar zaubern können auch die nicht. Aber bei Daihatsu Raudenkolb in Lengenfeld/Vogtl. weiß ich 100% das da zwei Schrauber am Werk sind da was können....das mußten die schon zu ddrä Zeiten (Saperfrosch Vertretung...das waren diese komischen autos mit dem Hilfsmotor vom T34) Vor allen hat der Chef ja noch die ganzen Microfiche von den alten Modellen. Ich werde mit Herrn Raudenkolb auch noch mal sprechen....hatte ich aber auch schon früher gemacht...Daniel weiß das auch. Und wenn er mir/uns helfen konnte hat der das auch gemacht.

mulxmilx 03.04.2007 23:02

"Bring mir die Dose, das wuppen wir schon..."
 
Zitat:

Zitat von mv4 (Beitrag 237396)
na ich habe beide Fa. schon mehrmals hier im Forum Lobend erwähnt...

Vollkommen zutreffend, Mario, insbesondere auch bei der Diskussion von Hisels Überlebensmöglichkeiten hast du auf die eine der beiden Firmen hingewiesen. Allerdings hatte ich da ab einer gewissen Zeit so viel Frust angestaut, dass ich keine weitere Initiative mehr startete.
Und es gab da auch noch niemanden, der beherzt und kompetent sowas gesagt hätte, wie ich es in der Überschrift formuliert hab. Bring die Kiste her, das wird schon wieder. Ich kenn die Macken und krieg sie weg. Odersoinderart.

Bei PFAU in Springe-Altenhagen war die Hilfsbereitschaft bei der Teileversorgung prima, soweit im eingeschränkten Piaggio-Rahmen verfügbar. Geschraubt werden da aber nur Neufahrzeuge, Reparaturen gibts nicht. Bei der nächstgelegenen Daihatsu-Vertretung VOCHT in Rinteln-Steinbergen war Freundlichkeit und Kompetenz groß, wenn es um Cuore ging. Der Hijet war, wenn überhaupt, dort nur in exotischer Vereinzelung in Erscheinung getreten. Wenn ich irgendwas mal bloß wissen wollte, musste mühselig in irgendwo weggelegten Mikrofilmen geforscht werden.
In Delligsen bei BAUMERT hatte ich dies: Kompetente Landmaschinen-Spezialvertretung, Piaggio- und Lombardini-Erfahrung seit Jahrzehnten. Aber wohl keine durch zahllose Erfahrungen ausgewiesenen Hijet-Porter-Schrauber. Neu bauen: Klar, die Porter für Kommunalzwecke umbauen, das können sie. Also in kleinerem Ausmaß das, was PFAU auch macht.
Aber bei meiner Anfrage, sich in Richtung Hijet-Reparatur-Kompetenz deutlich zu profilieren, haben sie abgewunken, wie ich an anderer Stelle erwähnte.
Meine Bilanz: Bis zur Diagnose des Kompressionsmangels über 200 € Aufwand, mit unrepariertem Zusammenschrauben wären ca. 400 draus geworden. Mit der vorgeschlagenen konventionellen Reparatur (Motor überholen bzw. tauschen) drei- bis fünftausend.

Um sowas auch nur entfernt nochmal zu erleben, wär ich bestimmt nicht mit Hisel auf drei Töpfen ins Vogtland gefahren. Das hätte ich aber gemacht, wenn ich gewusst hätte: da sind Leute, die trauen sich selbst Hijet-Kompetenz zu, die versprechen was, die stehen auch dazu, die kennen auch Wege abseits ausgetretener Pfade und finden auch Lösungen, wo andere schon Ewigkeiten früher zu suchen aufhören, und die kriegen einen Lombardini für einen vernünftigen dreistelligen Betrag wieder flott, so als wär es ein VW-Motor.

(Nebenbei ein bisschen Eichenlaub: So mach ich das bei Klavieren und Flügeln. Und die Leute, die sowas brauchen, wissen das und holen mich dafür deutschlandweit. Ansturm gibts da bislang zwar nicht, nennenswerten Bedarf aber schon.)

Aber es geht auch anders als mit Eichenlaub: Mein erstes Auto war ab 1986 ein 77er VW Polo. Bald darauf fand ich einen Schrauber, der sich komplett auf das Schrauben von Polos verlegt hatte. Von da an lebte ich quasi im Schlaraffenland. Die Polos der 70er Jahre waren verrufen für ihre Klapprigkeit - aber meiner war stets zur besten Vertrauenswürdigkeit versorgt. 7 Jahre lang.

mv4 04.04.2007 08:36

...also dafür ist doch eine Auto-Werkstatt da..was du da schilderst Martin habe ich selber auch schon 2mal erlebt....ich will ja niemanden auf den Schlips treten...aber komischerweise war das ausgerechnet Mercedes...und nun kommts...die Geschäftsführung beide male aus den veralteten Bundesländern. TEILETAUSCHER...und trotzdem ging es nicht!!
Dieses "Improvisieren" müssen...(wir sagten immer...aus Schei..Gold machen) steckt bei der "alten" Generation eben immer noch drin...deswegen gibt es "ein geht nicht" eben nicht.
Das Problem kommt einfach daher das Werkstätten an den Teilen eben schon ziemlich viel verdienen...da kommt ein "aufarbeiten" eben nicht in Frage.

mulxmilx 04.04.2007 10:31

Ich ahne was du sagen willst, Mario, verstehe es aber nicht... *grins*
Was geht? Was geht nicht? Wer improvisiert, wer ist veraltet, wer gehört zur alten Generation?

nicht übel nehmen, bitte...

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mv4 04.04.2007 11:15

Fakt ist wenn also jemand Probleme mit seinen Dai/Piaggio hat bin ich gerne bereit zu helfen...und wenn es nur die Vermittlung eines Kontaktes mit Werkstätten ist. Wobei eben Fern-Diagnosen immer schwierig sind...zu guter letzt habe ich auch noch eine Adresse von einer Werkstatt in Italien...wo man evt. "gebrauchte-Teile" auch versorgen kann. Dauert dann leider immer eine Weile.
Herr Raudenkolb hat sich nach einen Tele meinerseits gern bereit erklärt zu helfen ..." mit Informationen...teilen..und auch Reparaturen"

scorpion 04.04.2007 17:30

Nicht aufgeben :-)
 
Hei zusammen.
Tja der harte Hijet/Porter-Kern - einfach nicht aufgeben - immer noch glauben, daß war nur das eine Problem. Ich kanns auch nicht lassen - werkel immer wieder an meiner Kiste rum - Wird im Augfust 6 Jahre - aber meine erfahrungen habe ich ja schon mal kurz angesprochen - Martin kann das mitfühlen.
Habe gestern mal auf er Bühne das Vehikel durchgesehen - Erste TÜV-Vorfühlung
gemacht - Brems und Spritleitungen sind rostig - Bremsen sind fitgemacht - Mal schaun was kommt.
Schöne Ostertage wünscht euch Hias aus Rosenheim

mulxmilx 05.04.2007 23:21

Hallo Hias,
gut dass du dich wieder meldest.
Grad wollt ich sagen: Fahr du doch mal kurz zu Mario ins Vogtland, du wohnst näher dran - aber das war mal wieder ne typische Fehleinschätzung von einem Nordlicht wie mir. Ich habs mit Staunen auf der Deutschlandkarte gesehen, dass es von dir dorthin genaus so weit ist wie von mir...

Aber, Entfernung egal: Ich glaub, du bist auch einer von den ganz hartnäckigen und richtig erfahrenen Hijet-Schraubern. Vermutlich bist du auch gut in der Lage, anderen Hijettern bei Bedarf zu helfen... Darf man dich weiterempfehlen?

Gruß, Martin

P.S. Irgendwann in den kommenden Wochen werde ich wieder mal in Schliersee zu tun haben. Von dort aus ist es ein Katzensprung nach Rosenheim. Dann können wir mal daten.

mulxmilx 06.04.2007 01:05

Klein sein und bleiben
 
Hier nun mal wieder ein neues Kapitel des Genius-und-Wahnsinn-Aufsatzes.

Es gibt seit Ewigkeiten ein beklagenswertes Phänomen bei allen Autos. Im Zuge von Modellpflege und Modellwechsel wachsen sie immer. Ewig hört man dann die ständig gleichen Loblieder wie "nun ist er richtig erwachsen" oder "viel besserer Stauraum" oder... ach, keine Lust was aufzuzählen, ist ja alles nix Neues. Und woran liegt das? Na ja - wenn der eine Hersteller sein Modell wachsen lässt, dann will der andere nicht nachstehen. Es gibt wohl einen Markt dafür. Die Menschen wollen im Laufe der Zeit ihre Autos wachsen sehen. Offenbar vermittelt das das Gefühl, selbst auch an Bedeutung zuzunehmen.

Dass man sich dabei nach und nach sehr erhebliche Nachteile einhandelt, scheint trotz allen ökölogischen Diskussionen kaum eine Rolle zu spielen.

Die Wahrheit ist: Es gibt Größenverhältnisse, die auf recht natürliche Weise zu ausgewachsenen Menschen passen. Ein Spielzeugauto ist zu klein, dafür braucht man eine Fernbedienung. Für Busse, LKWs, Flugzeuge braucht man zahllose Steuer- und Rangierhilfen und Waffenscheine. Irgendwo dazwischen gibt es Fahrzeuge, die sich leicht und mit nur minimalen Hilfsmitteln händeln lassen. Angefangen beim Fahrrad, bis hin zu Autos wie dem Cuore oder geringfügig größeren.

Was darüber hinaus an Größe wächst, wird
a) schwerer - und benötigt mehr Energie um bewegt zu werden,
b) träger - und benötigt noch mehr Energie, um beschleunigt zu werden, sowie größer ausgelegte Bremsen, und noch Verstärker, um die Bremsen zu betätigen,
c) schwerfälliger - und benötigt aufwändige Einrichtungen für die Richtungsstabilität (z. B. entsprechende Räder/Reifen/Achsen/Federn) und Verstärker für die Lenkung,
d) platzgreifender - und passt in deutlich weniger Lücken, sowohl beim Fahren als auch beim Parken,

undundund...
Aber wie gesagt, das ist alles nichts Neues. Neu ist vielleicht mein hier ausgesprochener absolut eindeutiger Hinweis, dass das alles ganz klar unvernünftig ist, und dass sich die stets zahllos aufgeführten "Vernunftgründe" für diesen Blödsinn - Sicherheit, Komfort und so - dagegen lächerlich ausnehmen. Weil sie sich nämlich (siehe Cuore) auch bei kleinen, leicht händelbaren Fahrzeugen verwirklichen lassen.

Kurz gesagt: Am regelmäßigen Wachstum der Autos kann man unzweifelhaft erkennen, dass die zivilisierte Menschheit im allgemeinen nach wie vor ziemlich blöd ist. (Ich will mich da gar nicht ausnehmen - fahr ja schließlich momentan auch Golf 2 statt des eigentlich ausreichenden Golf 1, hihi)

Insofern: Genial sind solche Autos, die über sehr viele Jahre sie selbst bleiben und auch Modellwechsel ohne oder fast ohne Wachstum überstehen. Allen voran die Legende Käfer (selbst dann, wenn man ihn, wie ich, nicht besonders mag), aber auch Renault R4, R5 und Twingo, Citroen Ente, Porsche 911, Ford Ka. Lange Zeit gehörte auch der Cuore dazu, aber inzwischen wird der wohl auch langsam aufgeblasen.

Grandiose, aber wohl unvermeidliche Beispiele für den Wachstumswahnsinn sind seit Jahrzehnten Golf/Astra/Focus oder Polo/Corsa/Fiesta und die ganzen anderen dieses Tummelplatzes. Und gewissermaßen den Vogel abschießen tut wohl der Honda Civic, der in seiner Erstfassung Cuore-Größe hatte und heute den Golf-5 wohl noch toppt.

Ganz klar: In diesem Reigen ist der Hijet eindeutig ein kluges Auto. Seit zwanzig Jahren ohne Größenwachstum und immer noch in der genau gleichen Weise praxistauglich wie eh und je.

Aber, wie früher erwähnt, der Hijet kann wohl seine eigene Genialität nicht ertragen. Er toppt den Größenwahn der rollenden Blasebälge durch groteske Versäumnisse in der Modellpflege, wie z. B. abfallende Türgriffe, durchrostende Tanks und im Kindesalter sterbende Motoren...

-- Fortsetzung folgt --

Jens87 06.04.2007 07:43

Ja da kann ich dir allerdings nur Zustimmen! Das ist echt eine Katastrophe mit dem Größenwachstum!

Ich weißt nicht, der Copen ist sogar kleiner als der Micra den ich vorher gefahren bin und ich hab es bisher trotzdem 15.000 Kilomter in der Büchse ausgehalten. Und über den blöden Kommentaren nach dem Moto: "Da braucht man ja nen Schuhlöffel um einzusteigen" und "Passt das auch in den Kofferraum" steh ich schon lange drüber.

Beim Cuore find ich es aber noch akzetabel mit dem Wachstum. Er orientiert sich ja immer an der Mini-Klasse aus Japan und der neue ist ja nur höher geworden als der L7. Genau wie der Hijet. :happy:
Am schlimmsten find ich es aber wenn die Autos größer werden, aber der Platz im innenraum dabei nicht vernünftig zunimmt. Wenn man z.b. überlegt in nem E46 (3er BMW) is sicher nicht viel mehr Platz als in nem Cuore. Würd ich jetzt rein subjektiv sagen. Aber naja das Motto heißt ja bei denen Freuda am Fahren und nicht Freude am sparen wie bei Dai. :glasswim:

MeisterPetz 06.04.2007 18:11

Mit der Größe wächst eben auch der Preis. So war ein Golf II billiger als der heutige Polo (bei fast gleicher Größe). Dafür hat der Fox jetzt damalige Polo Größe und kostet auch, abzüglich Inflation und allgemeine Verteuerungen, das Gleiche.

Der Name aber bleibt und viele, die den 2er Golf hatten, sind auch beim 5er Golf dabei, weils eben ein Golf sein muss, natürlich zum höheren preis. Dafür bekommt man unter Anderem mehr Platz. Die paar, denen die Größe ausreichend war, bleiben mit dem Polo im Konzern, auch Sparefrohs, die den Skoda Fabia nehmen.

scorpion 09.04.2007 12:05

Pc hängt?
 
Hei, wollte grad aktuelle news preisgeben - ich versuch grad zum 4. Mal eine Antwort und flieg dauernd raus - alles ruckelt und zickt. Bis später.
Gruß Hias

scorpion 09.04.2007 12:41

Nochmal neu...
 
Neuer Versuch, Also irgendwas hängt hier heute.
Hallo Martin, Treffen, von mir aus gern, bin noch bis Ende April in Ro - ab Anfang Mai in Halblech im Allgäu auf Reha - ist aber sicher auch machbar. Interessante erahrung: Nach der Wellen - und Lager-Rep ist das rauhe Laufen weg - das angeblich (lt Vetragswerkstätten!) normal ist. Fehlerhaft seit Auslieferung. Hilfe für die Anderen - gern wenn ich helfen kann. Schönen Feiertag noch an alle - bis bald


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