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Daihatschuh 19.05.2006 21:13

Kolbenringe/Zylinderfläche einfahren
 
Hallo, bin immer der Meinung gewesen das der Motor behutsam eingefahren werden soll. Also wechselnde Geschwindigkeiten, die ersten 1000 Km nicht über 3000 U/min usw. :nixweiss:
Nur hab ich gerade eben einen Bericht gelesen der das widerlegt :verweis:
Der Motor soll richtig belastet werden - nix mit schonender Behandlung!

Natürlich vorher warmfahren und dann :runningd:

Hier der Link der zum Bericht führt: http://www.iavf.de/pdf/deutsch/publikation/mtz.pdf

Rainer 19.05.2006 22:35

Es kommt immer darauf an was du gemacht hast oder was gemacht wurde. Wenn du den Zylinderraum hast hohnen oder sogar aufbohren lassen, dann verwendet man auch neue Kolbenring (nach dem hohnen), oder sogar gleich neue übergroße Kolben und entsprechende neue Kolbenringe nach der aufbohrung. Wenn einer sowas tut, dann nimmt er meist auch gleich, so wie ich beim Charade G10, neue Pleuellager und neue Hauptlager von der Kurbelwelle. Denn wenn man sowas macht dann will man sicher auch dass danach WIRKLICH ruhe ist und der Motor wieder in einem super zustand ist....

Wenn du das alles zusammen getauscht hast, so wie ich beim G10 dann MUSST du den Motor neu einfahren so als wäre es ein neuer Motor (so wie du das anfangs beschrieben hast mit wechselnden Geschwindigkeiten,...)

Mir kann keiner was anderes erzählen.

In dem von dir genannten Beitrag haben sich ja alle Theoretiker zusammengewürfelt.

Was MICH an der Geschichte stöhrt ist dass die immer von "moderner Motorentechnik" reden.... Was heißt das? Meint das jetzt aktuelle Autos oder meint das schon ältere Autos auch? Denn die beschichtung ist nicht gegeben bei ältern Autos. Und ich glaube nicht dass sich die Hersteller ALLE täuschen und diese superköpfe im labor das alles in den Griff bekommen haben......

KadettGSICaravan 19.05.2006 23:09

Eine Einlaufphase hat man nur bei Kolbenringe, denn diese müssen sich der Zylinderwandung anpassen, Pleuel-und Hauptlager können sofort belastet werden, denn wenn diese sich einschleifen sollten hat der Mechaniker scheiße gebaut, man nennt diese Lager nicht um sonst Gleitlager, der Moment des nicht gleitens haben diesen Lager immer nur beim starten des Motors.

MeisterPetz 19.05.2006 23:13

Was mich stört, ist, dass keinerlei Zeitangaben gemacht werden. Was heisst t1 und t2? Das kann 10 Minuten, oder 10 Jahre sein.

Dazu kommt, dass ich überzeugt bin, dass neue Motoren, dieses "Einfahren" am Prüfstand schon hinter sich haben. Dabei wird sicher auch die Vollgasfestigkeit überprüft. Bei "runderneuerten" Motoren schauts, wie Rainer schreibt wieder ganz anders aus.

Ich finde das arg theoretisch, da ja ausser dem Motor auch noch andere Komponenten eingefahren werden wollen, wie zB auch die Bremsen. Dafür ist es sicher nicht gut, dem Auto von Anfang an die Peitsche zu geben.

Q_Big 20.05.2006 00:15

Na ich weiß nicht. Gerade in der heutigen Zeit wird bei der Qualitätssicherung immer weiter gespart. Ich denke da an die Rostprobleme von Mercedes vor 3 Jahren.
Und bei einem Auto, welches mit hoher Stückzahl verkauft wird, kann ich es mir nicht vorstellen, das jeder Motor auf dem Prüfstand unter Vollast getestet wird.

Daihatschuh 20.05.2006 01:14

Der Motor hat volles Programm bekommen - ausser den Hauptlagern!

Hab den Motor heute nach langem überlegen ordentlich belastet - ich muss sagen das es mir nicht leicht gefallen ist.

Nach 20 Km warmfahren habe ich schrittweise die Drehzahl und die Last erhöht - mehr als 7000 U/min habe ich nicht gedreht (die meiste Zeit bei 5500 geschaltet)
Was mir danach aufgefallen ist der Unterdruck - ist von 6 auf 6,5 gestiegen.

Die Kolbenringe fangen an besser abzudichten, aber immer noch nicht optimal!
Vor der Reparatur hatte ich einen Unterdruck von 7,5 - naja, mal schauen wie es sich entwickelt.

Hier ein praxisbezogener Bericht: (leider nur auf Englisch)
http://www.mototuneusa.com/break_in_secrets.htm

Ich versuch einen Mittelweg zu finden, muss ja das Einfahren nicht gleich mit einem Fresser beginnen. Öl benutze ich auch eine Mischung von Mineralischem und diesen HC-Crack?????
Also 1 Liter 15W-40 und 2 Liter 5W-40

Rainer 20.05.2006 08:48

Bezüglich des Motoröles hätte ich bei deiner entscheidung, den Motor "flott" einzufahren doch eher mit nur dem 5W-40 durchgeführt. Wenn du Öle miteinander mischt dann geht die Spreizung des Öles SEHR schnell verloren, Spreizung meint: Der 1. index vom Öl, das kaltverhalten verschlechtert sich von 5W bis auf 20W, und die hoch hitzefesten Werte (der 2. Wert) sinkt dagegen ab.

Prinzipiell ist die idee nicht schlecht, aber BITTE wechsle das Öl nach spätestens 3000 KM

KadettGSICaravan 20.05.2006 10:50

Wenn man einen Motor überholt sollte man eh ein Einlauföl nehmen, so habe ich es immer gehandhabt mit erfolg, hab meinen 2L damals nach Komplettüberholung ca. 1000km eingefahren und danach bekam er die harte Peitsche, daraus ist ein Drehmomentstarker und schneller Motor geworden.

Motoren im Werk werden alle auf dem Prüfstand getestet, sie haben diese Einlaufphase hinter sich, bevor sie eingebaut werden.

bastelbaer 20.05.2006 14:29

@rainer:
Da bin ich irgendwie ganz anderer Meinug. Die Mischung zweie Öe ist jederzeit und ohne Probleme möglich.
Einen Verlust der "Spreizung" gibt es m.E. nicht. Das Öl wird eine Viskoität zwischen den beiden Werten einnehmen, eine Eindickung von einem 5er und einem 15 auf ein 20er Öl in der "Kaltvisosität" ist nicht möglich.
Es wird sich also irgendwo im Viskositätsbereich eines 10er Öles einpendeln.
Auch die Viskosität im oberen Temperaturbereich bleibt bei einem 40er Öl.

Unstrittig ist natürlich, dass das verwendete 5er Öl sicher qualitätsmäßig über dem 15er steht und damit einen höheren HTHS-Wert (bei 150 Grad) hat. Dieser Wert sagt etwas über die Scherfestigkeit eines Öles bei hohen Temp aus.
Bei dem 5er Öl wird es sich im mindesten immer um ein Hydrocrack-Öl, wenn nicht sogar im ein vollsynth. Öl handeln. Das 15er wird ein "normales" mineralölbasiertes (wobei letztendlich alle ÖLe mineralölbasiert sind..) Öl sein, unter kräftiger Zugabe von Viskositätsindex-Verbesserern. Diese sind natürlich nicht so dauerhaft scherfest und so ist dieses Öl aller Wahrscheinlichkeit nach (da mir Marke unbekannt) von Grund auf mit einem geringeren HTHS-Wert gesegnet und nicht so langlebig bezüglich der Scherfestigkeit und somit der HochtempViskosität.
Das liegt aber nicht am Mischen, sondern am 15W-40er Mineralöl selbst.
Eine Mischung ist also jederzeit möglich, es wird sich aber keine bessere Ölqualiät einstellen sondern ein Mittelding. Wunder können nicht erwartet werden.
Einem relativ schnellen Ölwechsel (+Filter) nach der Einlaufphase kann ich nur dringend zustimmen.

HC Öl= Hydrocrack: die meisten 5er Öle sind heute HC-Öle. Dies versuchen die meisten Markenhersteller mit blumigen Umschreibungen zu "vertuschen", so z.B. mit Synthese-Komponenten, HC-Synthese usw.
Tatsache ist, dass es aber immer ein HC-Öl bleibt, also ein MIttelding aus einem einfachen mineralischen und einem synth. Öl. Wobei es inzwischen sehr gute HC-Öle gibt.
Es gibt nur sehr wenige vollsynth. Öle auf dem Markt.
Eines, dass man aufgrund des guten Preis/Leistungsverhältnis empfehlen könnte wäre das Öl von Meguin: Megol vollsynth. Leichtlauf 5W-40er für 23,70/5l (übrigens baugleich mit dem Liqui-Moly Synthoil High-Tech für um die 50 EUR pro 5l. Meguin ist hier Hersteller und Abfüller...)

bastelbaer

Frizzy 20.05.2006 16:31

Hallo Zusammen,

Ich bin auch für das einfahren. Die Metallteile müssen sich zuerst auf einander einschleifen, dies sollte ja vorsichtig geschehen. Die Metalle haben zum Teil auch noch Brauen und Kanten.
Obwohl ich war mal im Peugeot-Werk. Hier wird der Motor nach dem ersten Start auf Höchstdrehzahl gebracht und dann abgewürgt. Sie messen so die Leistung. Wenn der Motor nicht sofort startet oder die Leistung ausserhalb der Toleranz ist, wird das FZ gecheckt.
Auch danach werden die Wagen, bzw die Motoren gequält. Dies auf der Prüfstecke oder beim umparkieren.
Ich nehme nicht an, dass dies nur Peugeot macht.
Aber einfahren ist sicher besser als nicht.

Grüsse
Martin

MeisterPetz 21.05.2006 02:06

Und da wundern sich die leute, wenn die Peugeots so schnell was am Motor bekommen. ;) Hast aber sicher recht, die Leute, die die Autos umparken oder verladen, gehen sicher nicht mit Samthandschuhen ans Werk, bei keinem Hersteller.

kiter 21.05.2006 10:08

das is aber wirklich net nur bei peugeot so...

die motoren kommen frisch eingeschweißt aufen leistungsprüfstand, egal obs draußen -10 °C oder +30°C sind wenn die von lkw "fallen", haben vielleicht grade so viel zeit etwas warm zu werden bis das alles angeschlossen is was man braucht damit die maschine läuft und dann gibts vollgas!

wenn ein motor das net abkann wird er auch net verbaut, so sehen viele hersteller das!

KadettGSICaravan 21.05.2006 14:09

Ich hab damals zu Lehrzeiten auch Neuwagen in Düsseldorf geholt, die bekamen direkt Paroli, wenn die das net abkönnen sind sie es nicht Wert, da waren drehen bis in den Drehzahlbegrenzer normal.:grin:

MeisterPetz 21.05.2006 15:22

Dann kann man als Resümee eigentlich nur ziehen, dass motorschonendes Einfahren eh nix bringt, wenn die Autos schon ab Werk bis zum Kunden getreten werden. Besser gleich reinsteigen, dass die Schwarte kracht, damit wenn was hin wird, das noch in der Garantiezeit passiert.

kiter 21.05.2006 17:19

ja, bei neuwagen kann man das quasi so sagen

MeisterPetz 21.05.2006 18:44

Eigentlich arg, wenn man bedenkt, dass da auch Spätfolgen entstehen können, zB Riefen, die erst viel später, natürlich nach Ablauf der Garantiezeit, zu teuren Motorreparaturen führen können. Da kommts dann wahrscheinlich darauf an, ob der jeweilige Wagen von Verschieber A, der noch ein wenig acht gibt, oder Verschieber B, der wie ein Henker fährt, bewegt wurde. Bei A hält der Motor 200.000KM, bei B nur mehr 100.000.

Mittlerweile verstehe ich, warum sich Käufer von Nobelkarossen, ihre Autos direkt von der Fabrik abholen.

kiter 21.05.2006 19:04

das hat nix mit den verschiebern zu tun, die motoren werden bevor sie eingebaut werden schon aufem prüfstand hochgedreht, also ohne karosse drumrum

MeisterPetz 21.05.2006 19:20

Vor allem, dass da der Motor nicht mal warmgelaufen wird, find ich arg, aber wenn das alle machen, ist es eh egal eigentlich. Vor allem brauch ich mir nix mehr antun, wegen Einfahren und so. Gut, Neuwagen kaufe ich mir eh nimmer, da hat sich das dann erledigt. :D

KadettGSICaravan 21.05.2006 19:58

Den heutigen Motoren ist das eigentlich egal die Materialien sind so gut und passgenau geworden das das Einlaufen keine Rolle mehr spielt, man hat heutzutage ja auch kein Einlauföl mehr.

kiter 21.05.2006 20:24

richtig, so sehen das die hersteller ja auch

wenn ne maschine auseinenaderfliegt wird die halt net eingebaut

Daihatschuh 21.05.2006 22:39

Der Motorentest startet den Einfahrvorgang - aber dieser ist damit ja noch nicht abgeschlossen.

Wenn man bedenkt, das die Verbrennungsgase dafür zuständig sind die Kolbenringe an die Zylinderwand zu drücken, klingt es plausibel nicht schonend einzufahren. Den erst durch Belastung werden sie vollständig rangedrückt - desweiteren gehen ja scharf eingefahren Motoren besser :biggrin:

Das wird wohl in der besseren Abdichtung der Kolbenringe begründet liegen, da daurch fie Kompression höher ist!

Ich werde den Mittelweg gehen :knuddel:


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