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bluedog 14.06.2010 10:41

Schön, dass einer in Zahlen giesst, was mir meine Intuition auch schon sagte...

Simon 14.06.2010 14:43

Zitat:

Zitat von 25Plus (Beitrag 405064)
Angenommen ein Auto wiegt 1000 kg, hat davon 60 % auf der Vorderachse, also eine Gewichtskraft von 5886 N. Angenommen die Reifen haben einen Reibbeiwert von 0,8, dann können 4709 N an Längskraft übertragen werden....

Bis dahin stimme ich Dir überein.

Zitat:

Zitat von 25Plus (Beitrag 405064)
Je nach Auftrieb verrigert sich dieser Wert natürlich.

Und hier ist der entscheidene Punkt, der Bezug von Aerodynamik.
Da mit Zunahme an Geschwindigkeit sich der Auftrieb expotenzial erhöht, wird auch der Reibwert von 0,8 aus Deinem Beispiel immer geringer.

Zitat:

Zitat von 25Plus (Beitrag 405064)
Aber angenommen, der Wagen hat bei 200 km/h einen Auftrieb von 100 kg an der Vorderachse, dann können trotzdem 300 PS auf die Straße gebracht werden.

Wie kommst Du den jetzt darauf und woher nimmst Du die Formel dafür?

Bei einem Auftrieb von 100 Kg wären das ja schon 10% des Gesamtgewichtes Deines Beispiels und bei einer Verteilung von 60/40 sogar ca. 16,7% auf der Vorderachse. In Bezug auf Geschwindigkeit und der Gesammtmasse des Fahrzeugs erhöht sich der vorhandene Auftrieb expotenzial.
Und genau aus diesem Grund wird im Motorsport ein Spoiler verwendet, die diesen Kräften entgegenwirken sollen.

Warum ist sonst zum Beispiel bei den Formelwagen mit so einem hohen Leistunggewicht ein Spoiler für den Abtrieb zuständig?
Und warum gab es bei den 24 Stundenrennen schon Autos die ein Rückwertssalto vor lauter Auftrieb hingelegt haben?

Zitat:

Zitat von 25Plus (Beitrag 405064)
Natürlich soll ein Spoiler den Auftrieb verringern - aber auch vor der Zeit der Spoiler haben die Autos schon deutlich höhere Leistungen auf die Straße gebracht...

Die Fahrzeuge aus den 30er - 50er Jahren liefen oft meist nie viel mehr als 200 km/h. Die anderen, die diese Geschwindigkeiten überschritten hatten spezielle Bauformen (z.B. der alte wahre Mercedes Silberpfeil) die den Luftstrom zum Abtrieb, wie bei Spoilern, benutzen.
Bei den Ammis gibt es diese Muscelcars, die vor PS nur so strozen und auch die volle Leistung als Geschwindigkeit nicht auf die Straße bringen können, trotz des hohen Gewichts.( Das liegt aber an der Getriebeabstimmung)
Grundsätzlich sind viele verschiedene Faktoren davon abhängig, ab wann ein Serienfahrzeug Auftrieb bekommt. Meist ist es Bauart bedingt und in dem Fall können spezielle Spoiler helfen diesen Auftrieb zu veringern.


Gruß Simon

25Plus 14.06.2010 15:49

Der Reibwert ist in etwa konstant, die übertragbare Kraft ändert sich mit der Radnormalkraft, also der Gewichtskraft.
4700 N*(200 km/h/3600 s)=261 kW
300 PS sind also Quatsch, es sind deutlich mehr, um die 355 PS. Da habe ich mich scheinbar verrechnet.
Übertragbar wäre jedenfalls diese Leistung, bei 200 km/h mit den genannten Annahmen. Wie hoch der Auftrieb wirklich ist, ob höher oder geringer - keine Ahnung. Jedenfalls bekommt man deutlich höhere Leistungen auf die Straße als die genannten 150 PS je 1000 kg Fahrzeuggewicht, auch bei Höchstgeschwindigkeit.

Es ging mir um diese Aussage:
Zitat:

Außer er ist auf insgesamt 700 Kg abgespeckt und würde mit 105 PS angetrieben werden, dadurch wäre er ohne angepasste Spoiler vorne, bzw. hinten zu leicht, um bei hohen Geschwindigkeiten noch Fuß fassen zu können.
Das ist nicht der Fall.

In der Formel 1 gab es vor 1968 keine Spoiler, die Wagen von 1967 hatten trotzdem schon bis zu 400 PS bei knapp 600 kg Leergewicht (z.B. Ferrari 312F1). Der Spoiler erhöht die Radnormalkraft und damit die mögliche Antriebskraft, die übertragen werden kann, da er den Wagen auf die Straße presst. Vor allem aber erhöht er die möglichen Kurvengeschwindigkeiten bei hohem Tempo. Die fliegenden Nascar und GT Rennwagen haben jedenfalls nicht das Problem einer zu hohen Leistung, die nicht auf die Straße gebracht werden kann. Bei den GT Rennwagen kommt es meist an Kuppen zu einer Entlastung der Vorderachse, die Luft strömt schlagartig unter das Fahrzeug, der Heckspoiler hält das Heck am Boden und der Wagen überschlägt sich nach hinten. Wenn sich ein Nascar bei 300 km/h dreht, hebt es ebenfalls ab.

Mfg Flo

Simon 14.06.2010 18:44

Mal ganz ehrlich, bist Du schon mal im Sirion gefahren bei Tempo 200?
Du bekommst zwar die Kraft des Motors auf die Straße, aber mit jedem km/h mehr wird es immer schwerer das Fahrzeug spurtreu zu halten. Er wird sehr leicht vorne und beim starken Bremsen zu leicht hinten.
Es wird mir sehr mulmig ab dieser Geschwindigkeit.
Und natürlich spielen hier ganz klar Bodenwellen eine bedeutende Rolle.
Mein Beispiel bezog sich eigentlich nicht auf abgestimmte Supersportler. sondern eher aufgemachte Serienwagen.

Gruß Simon

mat619 07.07.2010 08:47

Interessante Diskussion hier!

Kann dazu auch ein kleines Erlebnis beitragen: Bin gestern in der Ebene 10 Minuten recht dicht hinter einem A4 Avant auf der linken Spur hergefahren... hat mir die ganze Zeit über perfekten Windschatten gespendet. Dabei lief mein M300 tatsächlich Tacho 190 km/h!
Wäre er abgeriegelt, hätte der Motor sicher vor dem Erreichen dieser Geschwindigkeit heruntergeregelt.

Hat übrigens auch äußerst deutlich bewiesen, wie groß der Luftwiderstand des M3 eigentlich ist - irgendwann hat mir der Audi nämlich Platz gemacht (fühlt sich verrückt an bei dem Tempo mit einem 1.0 Dreizylinder einen 3.0 TDI zu überholen :freude:) und die Geschwindigkeit sank sofort auf ~170 km/h. Zuerst schier ruckartig auf 180 und dann binnen ca. 10 Sekunden auf 170 km/h, trotz unverändert Vollgas.
Soviel zum Überholen des Audis, war nicht drin. :roll: ;)


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