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MeisterPetz 08.10.2007 20:02

Die Sache ist nur die: Wenn Biosprit von Herstellern, die dann Autos anbieten, deren Elektronik sich automatisch an die Ethanolmenge anpasst, und Konsumenten weiträumig akzeptiert wird, ist der Ofen für wirklich alternative Antriebskonzepte erst mal aus. Es hat ja seinen Grund, dass in der Hinsicht bisher kaum etwas passiert ist und wenn nicht China und Indien so einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt und Öl ohne Ende brauchen würden, kämen der Rest der Welt noch 50 Jahre mit dem auf der Welt vorhandenen Öl aus und keiner würde auf die Idee kommen, Biosprit dazuzumischen.

Aber Sch... drauf, jetzt bohren wir eh erstmal die Arktis an (nachdem es ein paar mittlere Kriege um die Ressourcen dort gegeben hat) und dann sind wir eh schon wieder weniger Menschen und kommen auch länger mit dem Erdöl aus.

Reisschüsselfahrer 08.10.2007 20:02

Ich sehe das auch noch nicht so dramatisch, solange immernoch Landwirtschaftlich nutzbare Flächen brach liegen und die Zückerprodunktion von der EU sogar noch gesenkt wird, damit der Preis oben bleibt.

Siehe auch ->http://www.ethanol-statt-benzin.de/u...ganisation.pdf

Manu

bluedog 08.10.2007 21:02

Ich kann sehr wohl 1 und 1 zusammenzählen. Bring eine bessere Idee, anstatt hier ausfällig zu werden.... Oder sag mir konkret, wo ich Deiner Meinung nach einen Denkfehler mache. Dann haben wir wieder eine brauchbare Diskussionsgrundlage.

Einfach nur platte Polemik zu machen, bringt gar nichts, am allerwenigsten Freude an der Diskussion.

@Kisti: Also: Ich bitte um etwas mehr Respekt. Den versuch ich ja auch jedem und jeder hier immer entgegenzubringen.

@All: Ich weiss sehr wohl, dass E85 nicht der Stein der Weisen ist. Aber deshalb mit Benzin weiterzufahren bis keins mehr da ist, kanns ja auch nicht sein. Und verbieten wird man den Motorisierten Individualverkehr nicht mehr können. Das werden sich die Leute nicht bieten lassen, wenns noch irgendwie anders geht. Wasserstoff ist auch keine Lösung, solange er nicht aus erneuerbarer Energie hergestellt wird. Batterien sind noch nicht so weit, dass sie tauglich sind. Zu teuer und zu schwer, mit zu wenig Reichweite und ohne schnelle Nachlademöglichkeit. Die Energiebilanz dürfte auch nicht berauschend sein. Supercabs sind unbezahlbar und wie die Brennstoffzelle noch weit von der Serienreife weg. Rapsdiesel hat eine tiefst negative energiebilanz. Erdgas ist fossil, und Biogas muss man erst mal tanken können, bevor man damit fahren kann. Ganz abgesehen davon: Bei Gas spricht niemand von Energiebilanz.

Was also bleibt noch: Solarmobil: Die Energiebilanz von Solarzellen wird des öfteren in Frage gestellt. Ob zu recht oder zu Unrecht weiss ich nicht. Ausserdem sind die wenn schon was für die Stadt, oder für eine Zukunft, wo nicht viel anderes mehr übrig bleibt. Die können Geschwindigkeitsmässig nämlich nicht mit den heutigen Tempi mithalten. Und ich würd mich nicht auf diese Weise in Gefahr bringen wollen, oder gar andere in Unfälle wegen gefährlicher Überholmanöver verwickeln.

Das wichtigste Argument aber: Kostenmässig sind all die Angesprochenen Varianten für mich sehr viel teurer. Daher brauch ich mir die nicht erst zu überlegen, denn selbst wenn ich unbedingt wollte, ich könnte mir die nicht leisten, sofern sie überhaupt auf dem Markt erhältlich sind. Und da E85 auf jeden Fall besser ist, als einfach weiter mit Benzin zu fahren, halte ich das für eine Gute Idee. Denn das könnte ich mir (fast) leisten. Ich sage nicht und habe auch nie gesagt, dass die ganze Welt E85 tanken muss. Aber bis es kritisch wird, darf der Verbrauch an E85 allein aus Schweizerischer Produktion noch um ein paar 100000l steigen, wenn nicht sogar um ein paar Millionen Liter. Deshalb, und weil alles andere noch ferne Zukunftsmusik oder von vorn herein unleistbar ist, und weil noch keiner der Kritiker hier eine bessere Lösung gebracht hat, halte ich E85 jetzt für ethisch vertretbar, sofern das Ethanol dazu aus inländischer Produktion stammt. Wäre das nicht der Fall, müsste man schon wegen der langen Transportwege ein Fragezeichen setzen.

Mit dem "nach mir die Sintflut" hat das gar nichts zu tun. Schon eher dann mit: Ich tu was ich kann, und nach mir kommt was besseres.

Wenn man nämlich nichts macht, verpasst man auch die Chance auf neue und vielleicht ja auch mal brauchbare Entwicklungen.

Der Verbrennungsmotor auf Benzinbasis hätte niemals auch nur annähernd Euro4 erreichen können, hätte man nicht genügend Zeit und Geld und Versuchsreihen investiert. So ist das mit jeder Technologie, auch mit Biotreibstoff. Mit genügend Zeit und Geld und Entwicklungsarbeit sind auch da noch Effizienzsteigerungen und gute Ideen erreich- und umsetzbar. Diese entwicklung wird aber nie stattfinden, wenn man zu kleinlich ist, und wegen Anfänglicher Nachteile ganze Technologiekonzepte Verteufelt.

Und dann steht man ohne Alternativen zu Öl und Gas da. Und dann bleibt wirklich nur noch der Eselskarren übrig.

Wenn man aber bereit ist, flexibel vorauszudenken, und nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschüttet, weils Wasser zu heiss ist, und die Temperaturregelung noch nicht klappt, dann haben wir noch ein paar Jahre Zeit, Alternativen zu finden und zu perfektionieren.

Genau deshalb, finde ich, dass Biotreibstoffe eine gute Sache sind, sofern die Energiebilanz einigen Überschuss aufweist. Klar ist aber, dass in Zukunft verschiedenste Treibstoffe genutzt werden müssen, und dass man neue Technologien brauchen wird, die man dann auch noch sinnvoll wird kombinieren müssen. Nur kann ich das nicht alles allein schaffen. Also muss ich mit dem anfangen, was sich in den nächsten Jahren sinnvoll nutzen lässt, wenn ich nicht von anfang an resignieren und lieber über steigende Benzinpreise schimpfen will, statt den Verbrauch dieser Ressource möglichst bald so zu reduzieren, wie es eben den Umständen entsprechend geht. Wenn ich 80% fossiles CO2 einsparen kann, indem ich mit regenerativen Rohstoffen fahre, die aus einheimischer Produktion stammen, und die Landwirtschaft stützen, warum sollte ich das dann nicht tun wollen?

MeisterPetz 08.10.2007 21:13

Gerade weil der Biosprit allen so gut in den Kram passt, ist er so gefährlich. Denn seien wir ehrlich, nicht die Angst vor dem Umwelt Super Gau macht uns Angst, sondern, dass wir irgendwann nicht mehr so rumfahren könnten, wie wir wollen, weils Benzin aus ist, oder so teuer, dass wir es uns nicht mehr leisten können.

Deine Meinung stellt perfekt die der Mehrheit der Bevölkerung dar. Der Biosprit lässt und gleuben, dass es eh, und noch dazu voll umweltkonform weitergeht. Vielleicht lässt sich sogar noch der ein oder andere Euro dabei sparen. Wozu also in andere Konzepte investieren, passt doch eh? Die brachliegenden Landwirtschaftfläschen werden genutzt und die dritte Welt Länder haben was zu verkaufen. Super, oder?

Und weil damit das Umwweltbewusstsein so schön abstumpft, weil das letzte bisschen schlechte Gewissen ausgetrieben wird, kann auch wieder der H2 Fahrer so richtig gasgeben und 30-40l/100km verblasen. Ist doch eh für alles umweltneutral.

Nicht dass du deine paar hundert Liter Ethanol verfahren willst, ist die Gefahr, sondern, dass kein Mensch für wirklich erneuerbare Energiekonzepte investieren wird, wenn es nicht von der Allgemeinheit gefordert wird.

bluedog 08.10.2007 21:13

@MeisterPetz:

Ich gebe Dir recht, es kann tatsächlich sein, dass man sich dann zu sehr auf Biosprit fokussiert.

Meine Hoffnung ist aber die, dass man dadurch merkt, dass der Kraftstoffmarkt und die Pallette der Antriebstechnologien sehr viel breiter werden können, und dadurch Technologien serienreif werden können, die sich in bestimmten Bereichen vielleicht besser eignen, als der herkömmliche Verbrennungsmotor, auf Basis welchen Treibstoffs auch immer. Dort werden die sich dann Durchstezen, und es gäbe wieder mehr Vielfalt, und dadurch auch wieder mehr Flexibilität im Denken der Menschen. So dass sie sich nicht mehr fragen werden, ob sie Diesel- oder Benzinmotor den Vorzug geben, sondern sich fragen werden, welche Technologie und Welche Fahrzeugkategorie für sie am Zweckmässigsten und umweltfreundlichsten ist.

@Reisschüsselfahrer:

Danke für die sanfte Unterstützung. Genau so sehe ich das auch.

MeisterPetz 08.10.2007 21:54

Nur damit wir uns recht verstehen: Ich wäre der erste, der voll auf Biosprit ausfspringen würde, wenn es noch dazu billiger ist. Ich bin sogar nicht mal derartig auf das Auto angewiesen und könnte auch ohne auskommen, wenn es denn sein müsste. Andererseits fahre ich gerne und bin auch von der Technik begeistert.

Deswegen und weil ich weiss, dass sich die Menschheit keine großen Änderungen aufhalst, wenn es nicht sein muss, bin ich alles andere, als begeistert vom Biosprit. Brauchst dir nur das Mittelalter ansehen. Die Entscheidungsträger waren mit dem Status Quo zufrieden und beim Fortschritt hat sich 500 Jahre nichts getan.

bluedog 08.10.2007 22:03

@MeisterPetz:

Wieder gebe ich Dir vollumfänglich recht.

Allerdings sind die Leute eben nicht mehr zufrieden mit dem Status Quo, wenn die Spritpreise immer weiter steigen. Daher schon ein gewisser, wenn auch verhaltener Innovationsdruck.

Und wenn wir schon mal dabei sind: Sobald der Biosprit sich einigermassen durchgesetzt hat, wird der Besteuert werden. Spätestens dann geht die Entwicklung weiter, denn mit steigender Nachfrage und dann auch knapper werdenden Produktionsflächen kommt dann unweigerlich wieder was anderes. Ich hoffe nur, dass es dann nicht mehr so lang dauert, bis man ernsthaft nach alternativen sucht, da dann schon nicht mehr in den Köpfen drin sein wird, dass alle Autos mit dem selben Sprit fahren. Demnach gibt es dann schon Alternativen, und man kann schneller umsteigen. Ausserdem werden es wohl neue Ideen und Technologien leichter haben, weil sie es nicht erst schaffen müssen, ein Quasi-Monopol einer Milliardenindustrie zu brechen, wie es heute mit Öl und gas der Fall ist.

MeisterPetz 08.10.2007 22:42

Ich fürchte nur, die Biosprit/Umweltfreundliche Energieanbieter von morgen, werden die Mineralölfirmen von heute sein, denn welche Industrie hätte sonst genug Kohle um die notwendige Forschung zu betreiben.

bluedog 08.10.2007 22:50

Die Autoindustrie natürlich.

Aber an der Befürchtung ist was dran. Auch wenn die schon rein ressourcentechnisch kaum je so mächtig werden können, wie heute die Ölmultis. Denn sinnvolle Energiegewinnung mit Umweltschutz kombiniert bedingt fast zwangsläufig eine Regional ausgerichtete Produktion in kleineren bis mittleren Anlagen. Da müssten sich also die Energieproduzenten auch auf regionale Tendenzen einlassen, nur schon, weil eine einzelne Energiequelle nie genug Energie für eine globale Monopolisierung liefert. Allein schon das bringt flexibleres Denken mit sich, wenn man zu den Global Players gehören will.

Und den Bauern wirds egal sein, mit welchen Feldfrüchten sie Geld verdienen. Die werden also flexibel sein, solange sie sich nicht mehr als umbedingt nötig auf Subventionen Ausruhen können.

Kisti 09.10.2007 19:56

hi Bluedog,
es liegt mir vollkommen fern "ausfallend" oder "respektlos" zu werden,
ich denk auch das du 1+1 zusammenzählen kannst...ehrlich.....
"nur über das denken von A-B" musst nochmal nachdenken....

Du widersprichst dich ja selbst mit deinen Antworten, klar kann ich jetzt auch Biosprit tanken und mir momentan Geld sparen, im Gegenzug bezahl ich dafür das doppelte für Lebensmittel....u.s.w.

Schau doch nur an was mit den Preisen für normal und super passiert, super wurde langsam billiger bis auf 1 cent zu normal, bald wird es kein normal mehr geben, da alle Leute sagen "geil wegem 1 cent tanke ich doch super und meinem Motor geht es besser....und wenn dies erfasst ist wird normal eingestellt und super geht 8 cent rauf......

@ Meister Petz:

Du hast es vollkommen erkannt, Danke

Gruß von Kisti
p.S. sorry ist mittlerweile offtoppic


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