Werkstattkrimi

[Jürgen]

25.05.2010
15.00 Uhr
Mein Auto Daihatsu Sirion mit dem amtlichen Kennzeichen XX-XX XX ist 3 1/2 Jahre alt und hat 110 500 km gelaufen. Da die Klimaanlage nach dem Ausschalten riecht und die Kühlleistung besser sein könnte, ist ein Klimaservice eine gute Idee. Also fuhren mein Bruder und ich zum B…. D.... und vereinbarten einen Termin am 26.05.2010 um 15.00 Uhr für einen Klimaservice mit Desinfektion und Innenraumluftfilter wechseln. Der B…. D.... wirbt ja für Prima Klima!

26.05.2010
15.00 Uhr
Ich habe eine 3/4 Stunde bei meinem Arbeitgeber eher Feierabend gemacht und das Fahrzeug beim B…. D... abgeliefert.

16.00 Uhr
Mein Bruder wollte das Auto vorab aus der Werkstatt abholen, da ich erst ab 16.40 Uhr abkömmlich war. Das Fahrzeug springt in der Werkstatt aber nicht an. Der Mechaniker ersetzt eine Sicherung vom Motormanagement und die Sicherung brennt beim Starten des Motors sofort durch. Laut Aussage vom Mechaniker liegt ein Fehler in der Gasanlagensteuerung vor. Daraufhin telefonierte mein Bruder mit der Firma XYZ in Nordrhein-Westfalen, wo der Fehler in der Gasanlage liegen könnte. Es wurde uns empfohlen, die Zuleitung zur Gaspumpe und zum Steuerrelais zu trennen und wir haben die Empfehlung ausgeführt. Erneuter Austausch der Sicherung und das Auto läuft trotzdem nicht richtig rund, als ob nur drei Zylinder von vier laufen. Wegen Zeitmangel stellte der Monteur die Suche ein. Da das Auto dringend benötigt wurde, haben wir in Eigenregie die Kabelverbindungen von der Umschaltbox zu den jeweiligen Benzin/Gas-Einspritzdüsen umgelötet. Das bedeutet, dass die Benzineinspritzdüsen direkt vom Motormanagement angesteuert werden und nicht mehr über die Umschaltbox der Gassteuerung. Anschließend haben wir den Motor gestartet und das Fahrzeug lief. Daraufhin bauten wir die restlichen Teile wie Luftfilter, Ansauggehäuse etc. zusammen, bezahlten die Rechnung, sowie 30,00 Euro extra ohne Quittung für gebrauchtes Material zum Löten.

18.30 Uhr
Beim Rausfahren aus der Werkstatt bringt der Motor wieder keine Leistung und von den vier Zylindern arbeiten nur noch drei. In der Werkstatt hat dann der Monteur das Testgerät angeschlossen und den Fehlerspeicher vom Fahrzeug ausgelesen mit dem Ergebnis, dass der Nockenwellensensor einen Fehlercode anzeigt. Der B… D.... hat uns empfohlen, das Fahrzeug zu einer Daihatsu Werkstatt zu bringen und uns eine Abschleppstange angeboten. Laut Service Heft ist dies nicht möglich (Allrad Antrieb) und wir haben abgelehnt.

19.00 Uhr
Ich habe den ADAC angerufen und 15 Minuten später stand der gelbe Engel beim B… D.... Händler auf dem Werkstatthof. Der Monteur stellte fest, dass die neue eingesetzte Sicherung wieder defekt ist und erneuerte diese. Danach läuft der Motor mit vier Zylindern und wir konnten in Begleitung vom ADAC das Fahrzeug in die Daihatsu Werkstatt bringen. Wir haben schriftlich einen Auftrag zum Fehlercode Auslesen erteilt und in den Briefkasten eingeworfen, da keiner mehr von der Firma persönlich anzutreffen war. Der ADAC Monteur hat einen elektronischen Bericht geschrieben und wir haben ihm 10,00€ Trinkgeld dafür gegeben. Außerdem kam ihm die ganze Aktion sehr merkwürdig vor.

27.05.2010
7.00 Uhr
Ich habe in meiner Firma angerufen und Bescheid gesagt, dass ich kein Auto habe und für heute einen Tag Urlaub benötige.

9.00 Uhr
Telefonisch rief der Meister von Daihatsu an, dass er den Fehlercode ausgelesen hat und wir zur Besprechung vorbeikommen sollten. Anschließend ist mein Bruder und ich zur Daihatsu Werkstatt gefahren.

9.30 Uhr
Die Besprechung mit dem Werkstattmeister im Autohaus hat ergeben, dass mehrere Fehlercodes in der Motorsteuerung angezeigt worden sind. Die Fehlersuche und Reparatur würde mehrere Tage dauern und er zeigte auch kein Interesse an der Behebung des Schadens. Er hat uns vorgeschlagen, dass Fahrzeug dort reparieren zu lassen, wo ich es gekauft habe. Eine größere Strecke mit dem Fahrzeug zu fahren, hat er uns nicht empfohlen. Daraufhin haben wir das Gespräch beendet und für seine Bemühungen 10,00€ gegeben.

9.45 Uhr
Ich habe einen Daihatsu Vertragshändler in Österreich angerufen und den Vorfall geschildert. Das Fahrzeug sollte sofort vorbeigebracht werden und ein Leihfahrzeug wurde mir zugesichert. Mein Auto ist aus Österreich, weil es wegen der Mehrwertsteuer und Dritteinfuhrsteuer günstiger war. Der damalige Händler in Österreich hat die Daihatsu Marke abgegeben und somit habe ich die letzte Autoinspektion bei einem anderen Autohaus in Österreich machen lassen. Warum ich keinen Händler vor Ort genommen habe, weiß ich jetzt! Anschließend sind wir zur Autovermietung gefahren, um einen Autotransportanhänger auszuleihen. Mein Bruder fährt einen Geländewagen mit Anhängerkupplung und war zu diesem Zeitpunkt bei meiner Mutter zu Besuch. Was für ein Glück!

10.00 Uhr
Zur Autovermietung. Diese hat uns einen Autotransportanhänger ab 12.00 Uhr reserviert für einen 4 Stunden Tarif 36,00 € und 150 € Kaution, was später mit der Miete verrechnet wird.

12.00 Uhr
Wir sind wieder zum Autovermieter gefahren und haben dort den Autotransportanhänger an den Geländewagen meines Bruders angehängt. Das defekte Auto auf den Autotransportanhänger aufgeladen und zum Autohaus nach Österreich gefahren.

14.00 Uhr
Das defekte Fahrzeug abgeladen, dem Werkstattmeister den Vorfall geschildert und ihn mit der Reparatur des defekten Fahrzeuges beauftragt. Ich bin dann mit einem Leihfahrzeug vom Autohaus nach Hause gefahren und mein Bruder hat den Autotransportanhänger wieder beim Autovermieter abgegeben.

28.05.2010
14.30 Uhr
Anruf vom Autohaus in Österreich, dass das Fahrzeug wieder abgeholt werden kann. Wir machten uns erneut auf den Weg nach Österreich.

14.40 Uhr
Zwischenzeitlich habe ich mit der Auto Werkstatt ABC telefoniert, ob sie wieder meine Gasanlage im Fahrzeug elektrisch anschließen kann. Selber möchte ich die Gasanlage nicht anschließen. Was ist, wenn dabei etwas schief geht? Ich brauche das Auto dringend für die Arbeit. Damals hatte ich gleich nach dem Fahrzeugkauf eine Gasanlage von Icom bei einem Besuch bei meinem Bruder in NRW einbauen lassen. Das flüssige Gas wird direkt eingespritzt und ich benötige keinen Verdampfer. Das vorhandene Motorsteuergerät übernimmt die Steuerung der Gasventile. Leider sieht es mit einem Gasumrüster der Firma Icom im Allgäu sehr schlecht aus. Da ich schon einmal den Gasfilter austauschen musste, wurde mir vom Importeur von Icom diese Werkstatt wegen Wohnortnähe empfohlen. Andere Werkstätten die näher waren, hatten schon lange keine Anlage von Icom mehr eingebaut. Also lieber eine Werkstatt aufsuchen, die Erfahrung hat. Einen Werkstatttermin habe ich für den Freitag den 06.04.2010 gleich um 8.00 Uhr bekommen. Wieder geht mir ein Brückentag als Urlaub verloren (3 Stunden Anfahrtszeit von meinem Wohnort).

16.00 Uhr
Im Autohaus in Österreich erklärte uns der Werkstattmeister, dass die Klimaanlage mit zu viel Kältemittel aufgefüllt worden ist, anstatt der 330 Gramm mit 650 Gramm. Dieser Irrtum führte zur Überbelastung des Kompressors und Störung des Motormanagements. Dann habe ich die Rechnung in Höhe von 76,60 € bezahlt und 10 € extra gegeben. Das Leihfahrzeug und die Wagenwäsche wurden nicht berechnet! Das nenne ich Service und wir machten uns wieder auf den Weg nach Hause.

17.30 Uhr
Wieder Zuhause. Ich werde nun rechtliche Schritte einleiten, um meine Kosten und Ausfallzeiten zurückerstattet zu bekommen.

04.06.2010
5.00 Uhr
Mit dem Auto zur Autowerkstatt ABC gefahren.

8.00 Uhr
Pünktlich dort angekommen und Besprechung mit dem Werkstattmeister wegen elektrischer Anschließung der Gasanlage. Das bedeutet, dass die elektrische Benzinventilleitung und die Steuerleitung mit der Umschaltbox zu verbinden sind. Zusätzlich hatte ich Steckverbinder mitgebracht, falls mal die Umschaltbox defekt sein sollte und man zur Not umstecken kann .Einen Schaltplan habe ich ebenfalls mit beigefügt. Die Steuerleitungen von der Umschaltbox sind mit einem Kabelbinder gekennzeichnet. Außerdem habe ich um den Austausch des Gasfilters gebeten. Anschließend wurde mir ein Leihfahrzeug zur Verfügung gestellt und ein Abholtermin für 14.00 Uhr vereinbart.

13.00 Uhr
Zurück zur Werkstatt. Die Gasanlage wurde elektrisch angeschlossen ohne Steckverbinder und der Motor lief nicht. Ich bemerkte sofort das die Steuerleitungen und die elektrischen Benzinventilleitungen vertauscht sind. Also habe ich die Arbeit selbst in die Hand genommen. Alle Leitungen wieder aufgetrennt, Leitungen verlängert und Steckverbinder installiert. Ein Geselle hat mir assistiert. Nach 3 Stunden lief der Motor wieder einwandfrei. Der Gasfilter konnte nicht ausgetauscht werden, da die Gasleitungen beim Lösen der Schneidringverschraubung kaputt gehen könnten. Die Werkstatt hat keine Ersatzleitungen auf Lager.

19.00 Uhr
Erschöpft wieder zu Hause angekommen.

09.06.2010
Telefonat mit Autowerkstatt B.... D...., zwecks Kostenübernahme durch den entstandenen Schaden am Auto. Ich sollte die Rechnungen einreichen und man wollte sich dann dazu äußern.

Fortsetzung folgt.
Gruß Jürgen

[dierek]

Oha, soviel Unheil, weil ein Meschaniker zu dumm ist die richtige Menge Kühlmittel einzufüllen. Na Bravo kann ich nur sagen.

Ich hoffe, dass du die entstandenen Kosten ersetzt bekommst ohne einen Anwalt einschalten zu müssen. Drück dir die Daumen und bin gespannt auf weitere Berichte von dir.

Zitat von dierek

Oha, soviel Unheil, weil ein Meschaniker zu dumm ist die richtige Menge Kühlmittel einzufüllen. Na Bravo kann ich nur sagen.

Nein, das ist leider "normal". Ich fuhr beim letzten Klimaanlagen Service zu einem Betrieb der sich ausschließlich mit Autoklimaanlagen beschäftigt.

Da ich aber ein saulästiger Kunde bin blieb ich einfach beim Auto und habe ihn in befürchtung dass er die falsche menge gas einfüllen würde, während des befüllens über die Finger geschaut und ihn nochmals darauf hingewiesen dass hier nur diese menge (fällt mir gerade nicht ein) einfüllen darf und nicht mehr, er wollte ebenfalls die 650gramm einfüllen.....

Er zeigte mir seine Liste, da war der YRV leider nicht drinnen obwohl er sie in einer anderen Liste hatte wo aber die Füllmenge fehlt....