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Alt 22.08.2007, 21:13   #1
MrHijet
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Tipp: Dichtungen selbst gemacht.

Wie es ja so üblich ist, habe ich mir meine Ansaugdichtung beim Ausbau des gerade frisch eingbauten Zylinderkopfes (Das ist ein anderes Thema ) kaputt gemacht.

Was nun wenn es schnell gehen soll ? Nunja ... endlich kommt mein Dichtungspapier zum Einsatz!

Für kleines Geld bekommt man über den Werkstattbedarf Din A4 Blätter aus Dichtungspapier. Damit kann man sehr leicht eigene Dichtungen herstellen.

Neben dem recht günstigen Preis hat so ein Dichtungsblatt einen grossen Vorteil: Egal ob man nun eine Dichtung für die Wasserpumpe oder wie bei mir für den Ansaugkrümmer braucht: Man kann alles und zu jeder Tageszeit heraus schnibbeln.

Also ran an die Bulletten:

Man braucht:
Dichtungspapier "Abil" Din A4 (1 Euro)
Locheisen-Set (8 Euro)
Hammer (Hat man Zuhause)
Tesa-Film (Hat man Zuhause)
kleines aber scharfes Cuttermesser (ca. 1-2 Euro)




Schritt 0: (Vorbereitung)
Die kaputte Dichtung lege ich vorsichtig auf ein weisses Blatt Papier. Hier habe ich mir die Schraubenlöcher als Maß genommen und habe den Abstand zwischen den Löchern mit dem Zylinderkopf überprüft, damit die einzelnen Dichtungsfetzen im korrekten Abstand sind.

Schritt 1:
Das Blatt mit der kaputten Dichtung fotokopiere ich (in meinem Fall per PC-Scanner). Die Kopie überprüfe ich noch einmal ganz genau ob die Schraubenpunkte und Abstände immer noch exakt gleich sein. Es gibt nämlich Kopierer / Kopie-Programme die das Bild etwas verkleinern oder vergrössern. Die wäre aber fatal und muss vermieden werden.

Schritt 2: (Kann man überspringen, ist nur in meinem Fall wichtig)
Da die Ansaugstellen für die drei Zylinder ziemlich gleich sind, nehme ich das linke Stück der kaputten Dichtung und lege auf das mittlere Loch, sodass ich es als Schablone für das fehlende Teil nehmen kann und mache davon eine weitere Kopie.

Schritt 3:
Diese Kopie nehme ich als Vorlage. Damit die Löcher wirklich extrem sauber werden und nicht ausreissen nutze ich hierfür das Locheisen.
Einfach etwas feste Pappe unterlegen, das Locheisen mit exakter Grösse über das gewünsche Loch halten und mit dem Hammer drauf schlagen. Schon hat man ein saubere Loch ohne Fransen oder Fehlschnitte.
Nachdem alle Löcher fertig sind schneide ich alle weiteren Teile vorsichtig mit dem Cuttermesser aus.

Schritt 4:
Kleine Prüfung am Zylinderkopf: Passt die Papierschablone sauber ? Wenn ja, geht es weiter, ansonsten muss man leider noch einmal anfangen und es exakter machen ;-)

Schritt 5:
Das ausgeschnittene Papier nutze ich wieder als Schablone und lege es auf das Dichtungspapier. Ich fixiere die Schablone in dem ich mit etwas Tesa-Film die drei grossen runden Löcher beklebe.
Beim Bekleben achte ich drauf dass am Ende nur Klebefilm auf der Schablone oder auf unnötigen Reststücken bleibt, denn auf der letztendlichen Dichtung will ich das natürlich nicht ;-)

Schritt 6:
Wie bei der Papierschablone arbeite ich als erstes mit dem Locheisen. Jetzt kommt es natürlich noch mehr darauf an dass die unterlegte Pappe wirklich festig ist und beim Lochen als auch beim Schneiden nicht zu sehr nachgibt.
Hat man alle Löcher gelocht und alles ausgeschnitten, kann man noch einmal die Dichtung überprüfen und sich über eine niegelnagelneue Dichtung freuen.

Für meine erste eigene Dichtung nicht schlecht - oder ?


------------------------------------------------------------------

Zu den verschiedenen Dichtungen:

Im obigen Fall habe ich mit 0.25 mm dicken Dichtpapier "Abil" von Elring gearbeitet. Dieses "Papier" gibt es auch in 0.5, 0.75 und 1.0 mm Dicke.

Sollte man mit Dichtungen arbeiten müssen wo Metalle eingearbeitet sind, muss man dich Löcher von beiden Seiten stanzen. Ist mehr Arbeit, aber geht natürlich auch. Es gibt natürlich auch noch ganz andere Dichtungen (z.B. Aramidfaser für hohe Temperaturen usw.).

Gekauft habe ich das ganze bei: http://www.korrosionsschutz-depot.de/ . Es gibt natürlich auch noch viele andere Anbieter. Nachdem man einmal die Locheisen und Cuttermesser gekauft hat, sind die eigentlichen Kosten für die Dichtungsfolien ein absolutes Schnäppchen.

Meine Empfehlung für alle "Schrauber"

Viele Grüße,

Daniel
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Alt 23.08.2007, 18:46   #2
Rafi-501-HH
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Benutzerbild von Rafi-501-HH
 
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Beiträge: 5.622
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Schöne, detailierte Beschreibung !!!
Eine wirklich günstige alternative zu den oft recht teuren Fertig-Dichtungen.



Zitat:
Zitat von MrHijet Beitrag anzeigen
Sollte man mit Dichtungen arbeiten müssen wo Metalle eingearbeitet sind, muss man dich Löcher von beiden Seiten stanzen. Ist mehr Arbeit, aber geht natürlich auch. Es gibt natürlich auch noch ganz andere Dichtungen (z.B. Aramidfaser für hohe Temperaturen usw.).

Kann man mit dem Zeug aus Aramidfaser auch Auspuffdichtungen selber schnippeln? Ich meine für die Verbindung zwischen 2 Rohren (also nichst mit Gelenk)
Rafi-501-HH ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2007, 20:33   #3
kiter
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Beiträge: 5.092
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die aramidfaserm könnten das durchaus aushalten wenns net zu nah am krümmer is
kiter ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 23.08.2007, 22:32   #4
MrHijet
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Beiträge: n/a
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Zitat:
Zitat von Rafi-501-HH Beitrag anzeigen
Schöne, detailierte Beschreibung !!!
Eine wirklich günstige alternative zu den oft recht teuren Fertig-Dichtungen.
Hi Rafi,

Vielen Dank ... Das geht runter wie Öl

Zitat:
Zitat von Rafi-501-HH Beitrag anzeigen
Kann man mit dem Zeug aus Aramidfaser auch Auspuffdichtungen selber schnippeln? Ich meine für die Verbindung zwischen 2 Rohren (also nichst mit Gelenk)
Laut dem Onlineshop: Antihaftbeschichtet, Spitzentemperatur 400 C, max. Dauertemp. 250 C, max. Betriebsdruck 100 bar.

Das Zeug hält also recht viel aus. Nicht desto trotz sind Auspuffdichtungen sind nicht ohne Grund aus diversen Schichten Aluminium, daher kann ich Dir da keinen Tipp geben.

Viele Grüße,

Daniel
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Alt 31.08.2007, 13:01   #5
MgEtXtXi
Erfahrener Benutzer
 
Benutzerbild von MgEtXtXi
 
Registriert seit: 01.06.2004
Ort: Graz/Österreich
Alter: 46
Beiträge: 887
Standard

auspuffdichtungen kann man aus kupferblech machn wenn man will.

kupfer hat schmelzpunkt bei irgendwas mit 1083°C ist weich genug zum verformen und fast überall erhältlich.

und wenn dein motor irgendwann temperaturen über 1050°C erzeugt kannst ihn sowieso wegschmeißen.

gruß markus
MgEtXtXi ist offline   Mit Zitat antworten
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