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Die Cuore Serie (L55, L60, L80, L201, L501, L701, L251, L276)

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Alt 03.04.2020, 14:10   #11
AC234
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Die Ölemulsion im Deckel ist normal, üblich bei den kalten Temperaturen und kurzen Strecken. Das ist der Öldampf, der da kondensiert.
Auch der schon lange so verölte Deckel würde mich nicht stören, hat man halt den Motor nicht unnötig gewaschen. Ölwechsel schein auch schon länger her gewesen zu sein, denn üblicherweise putzt man den Einfüllstutzen vorher und danach etwas ab, um vorher Dreck am Eindringen und nachher um Öltropfen abzuwischen.
Jens
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Alt 03.04.2020, 14:42   #12
philipowitsch
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Hallo yoshi!

Danke für die schnelle Antwort erstmal!

Hm, ich denk, bei einem Auto für nen Tausender ist es schon nicht gaanz unerheblich, ob Wartung/Verschleissteile für ein paar Hunnis direkt in's Haus stehen oder nicht.
Wie geschrieben offenbart der Blick in's Öl nur, dass das recht frisch gewechselt zu sein scheint. Werkstattrechnungen gibt's wohl nicht dabei (ich muss allerdings gestehen, dass ich bisher garnicht gefragt hab, ob der Händler noch Unterlagen über den Servicenachweis von 2013, der im Scheckheft steckte, hinaus hat). Das Scheckheft ist ansonsten jungfräulich :-/

Gibt's noch Meinungen zu dem Klackern, dem Wasserschlamm im Öldeckel und dem verölten Kopfdeckel?!

Grüsse!
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Alt 03.04.2020, 16:13   #13
AC234
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Klareres Öl erhält man leider auch nach sehr langen Standzeiten, da sinkt dann der Schmutz trotz Ölzusätzen irgendwann mal auf den Boden der Ölwanne ab. Am Geruch merkt man jedoch fast immer, wie alt das Öl ist. Wenn man mal altes Öl gerochen hat und sich daran erinnern kann. Klackern, nun, so eine Sache, bei Hydrostößeln nach dem Anlassen im kalten Zustand oft normal, beim hydraulischen Kettenspanner je nach Ausführung ebenso. Dazu kannst du jedoch auch die Forumssuche benutzen, denn auf das Thema wurde schon öfters eingegangen.
Jens
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Alt 03.04.2020, 16:49   #14
LSirion
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Der Motor klackert generell - ist eben die Frage wie sehr bzw. ob du es von 3-Zylindern kennst. Ölen dürfte der Motor eigentlich gar nicht, aber da kann auch jemand Öl verschüttet haben, wenn´s auf dem Deckel ist, denn wie käme das sonst dort rauf? (hier muss ich aber zugeben, dass man das schon selbst gesehen haben muss) Kann man eigentlich nicht viel sagen, ein ganz normaler Gebrauchtwagen - offenbar nicht besonders gut gewartet - kann gut gehen oder auch schief.
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Alt 03.04.2020, 17:36   #15
philipowitsch
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Danke wieder für die Beiträge! Sorry Jens, dein erster war mir irgendwie durch die Lappen gegangen.

Hellbrauner Schlamm kommt definitiv von Wasser. Ist halt die Frage, ob das von Kurzstrecke kommt oder von Zylinderkopfdichtung.

Das Klackern hat mit den Stößeln nix zu tun. Es kommt von weiter unten links (FR rechts), die Ventiltreiberei klingt sauber.

Das Öl am Kopfdeckel ist (wenn man davor steht) mehr auf der rechten Seite, der Einfüllstutzen links. Eher unwahrscheinlich, dass es von Verschütten kommt (hatte ich auch schon überlegt). Das Foto ist nicht gut, stimmt. Aber vom live Angucken sieht es stark so aus, als käme es zwischen Kopf und Deckel weg. Ich denke, es wurde vom eintretenden Fahrtwind nach oben auf den Deckel getrieben.

weiter danke & Grüsse!
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Alt 03.04.2020, 17:51   #16
AC234
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Bei dem Alter wird einfach die Deckeldichtung leicht siffen, normal. Mir persönlich sind solche Autos lieber, gefahren, nix getarnt. Sofern der zugelassen ist, mal Hinterherfahren lassen beim Besichtigen/Probefahrt. Hochdrehen, vom Gas gehen, Öl saugen lassen bei geschlossener Drosselklappe, Gas geben, sind die Abstreifringe bzw. die Bohrungen im Kolben zu/futsch, dann gibts eine kleine Ölwolke. Bei defekten Schaftabdichtungen ebenso. Ist das im normalen Bereich, dann ist es gut, und ich würde dann auch von normalem Verschleiß und Zustand nach Laufleistung ausgehen.
Kopfsteinpflaster mal fahren, unser Sirion klappert da fröhlich mit der Vorderachse, Spurstangen ausgeschlagen, neue liegen schon in der Halle, nur hat das weit vor dem merkbaren Spiel schon angefangen zu klappern.
Ist da alles gut, dann bleibt nur noch die übliche Besichtigung nach Durchrostungen, da ist das Forum voll von, sowie der Blick auf übermäßigen Verschleiß von Lenkrad und Pedalerie, das würde auch Tachomanipulation schließen lassen. Nur würde dann sehr wahrscheinlich auch der Ölwolkentest nicht bestanden werden.
Jens
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Alt 03.04.2020, 18:10   #17
bluedog
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Da ist ja der gleiche Motor drin, wie beim C1, den ich seit 2012 bis vor einem guten Monat täglich fuhr.


Ich erzähle mal: Checkheft wäre bei meinem auch jungfräulich, denn ausser einmal für einen neuen Schlüsselgriff (das Gummi der FB-ZV war durch), einmal für ne neue Kupplung und einmal für die Reparatur eines Reifens (Schraube eingefahren) war der nie in der offiziellen Werkstatt. Er kriegte bei mir aber alle 10'000km neues, vollsynthetisches Öl und Zundkerzen, Luftfilter und Bremsen wurden auch gewechselt wenn fällig. Nur, wenn ich das selber zu Hause vor der Garage oder beim Kumpel auf der ebenfalls privaten Hebebühne mache oder machen lasse, dann gibts da keinen Servicehefteintrag. Rechnungen waren auch dementsprechend wenige, denn wenns was kostete, dann wurde das bar auf die Hand und, unter Freunden abends in der Hobbywerkstatt, ohne Quittung bezahlt.


Der Ventildeckel (ist aus Plastik) ist bei meinem auch ölig, und auch an der Seite ist etwas Dreck drauf. Ist alles dicht, aber ich hab andere Prioritäten, als da zu putzen bis es glänzt. Nicht unterschätzen sollte man auch, dass sich da auch normaler Strassendreck mit dazumischt, weil der Motorraum nicht allzu dicht zugebaut ist. Das kann beim etwas engeren L276 anders sein.


Die Tatsache, dass der Ventildeckel aus Plastik ist, sagt aber schon aus, dass es da nie richtig heiss wird. Das erklährt dann auch zureichend den Ölschlamm:


Bei der Verbrennung von Benzin und noch mehr von Ethanol (E10...) entsteht reichlich Wasserdampf, neben dem allbekannten Kohlendioxid. Das Zeug kondensiert dann im Motoröl. Wenn das warm wird, dampft es heraus. Der Ventildeckel ist aber eben nie richtig heiss, und ein bisschen Fahrtwind hält ihn auch längerfristig kühl. Der Wasserdampf mit ein wenig Öl dazu kondensiert dann halt da oben. Man muss dazu wissen, dass der Motor so sparsam läuft, dass der Motorkühler den ganzen Winter kaum mal warm wird, je nach Fahrprofil. Kommt noch dazu, dass er innerorts oder im Stadtverkehr wärmer wird, als wenn man ausserorts mit 80 oder 100km/h gleichmässig dahin zieht. (Kann man sehen, wenn man sich per OBD II die Kühlmitteltemperatur anzeigen lässt.) Da wunderts mich nicht, dass man am Öleinfülldeckel Ölschaum (Schlamm ist was anderes, das findet sich in der Ölwanne) findet. Mein C1 hatte das sehr oft, wenn auch nicht immer gleich viel. Manchmal sogar bei 43km Arbeitsweg einfach, mit knapp der Hälfte Autobahnanteil. Man muss wohl schon ordentlich Gas geben oder hunderte km am Stück fahren, damit da kein Ölschaum mehr ist.


Zu den Verschleissteilen: Das ist nun wirklich nichts, was einem kümmern muss, vor allem nicht bei dem Preis. Im Teilehandel kriegt man das alles sehr günstig, und es gibt ja in D auch Selbsthilfewerkstätten für wenig Geld. Zudem MÜSSEN Verschleissteile einfach im Budget drinliegen, sonst sollte man das mit dem Autofahren lieber gleich lassen.


Das Auto hat andere mögliche Problemzonen, die wesentlich aufwändiger zu Reparieren sind. Rost nämlich!


Wenn die Karosse gut ist, und die Bremssättel zumindest nicht festsitzen, kann man alles andere reparieren. Kerzen, Luftfilter, Ölfilter, ein Kanister Öl und Bremsscheiben mit Klötzen kosten Online zusammen geschätzt 250€ bis 300€ und ein Auspuff nochmal soviel. Das ist alles zusammen ist weniger, als Du im Jahr vermutungsweise für Sprit ausgeben wirst.


Hat der Kasten aber Rost, kann das ein Mehrfaches kosten, wenns denn nicht gleich so schlimm ist, dass Reparatur gar nicht erst mehr erlaubt ist... Dagegen sind die Verschleissteile allenfalls ärgerlich, aber nicht wirklich der Rede wert... Jedenfalls, wenn man halt selber macht, was geht.


Klackern: Diese Dreizylinder klackern IMMER. Erstens läuft auch eine gesunde Steuerkette nicht geräuschlos, zweitens hört man immer den Ventiltrieb, heisst die Nocken, die auf die Tassenstössel drauf hämmern, und wenn man bei alledem dann noch hinbekommt, dran vorbeizuhören, hört man auch noch die Einspritzventile klackern. All das ist kein Hinweis auf einen Schaden, sondern schlicht die Mechanik, ohne die der Betrieb dieses Motors nicht auskommt.


Da ist dann aber auch noch mehr Geräusch: Gerade, wenn die Batterie nicht ganz neu und vielleicht auch nicht ganz voll ist, heult daneben auch noch der Alternator. Vom Auspuff haben wir da gar noch nicht gesprochen...
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

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Das grosse Artensterben auf dieser Welt wird den Menschen erst bewusst werden, wenn schliesslich auch der Tiger im Tank ausstirbt.
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Alt 03.04.2020, 18:17   #18
bluedog
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Nachtrag: Wenn der letzte greifbare Ölwechselzettel von 2013 ist, empfehle ich sowieso einen Ölwechsel direkt nach dem Kauf. Der Motor will gerade mal 3.2l Öl haben, und der Ölfilter kostet ein paar € fufzig. Wenn man das selber macht, kostet ein Ölwechsel weniger, als einmal volltanken. Das sollte bei einem Fahrzeugwechsel drin sein, wenn nicht zweifelsfrei feststeht, dass eh schon neues Öl drinnen ist.
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Alt 03.04.2020, 21:38   #19
philipowitsch
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wenn das Öl von 2013 wäre und noch so aussieht, dürfte das Auto seit dem nicht bewegt worden sein

Allerbesten Dank für den superausführlichen Beitrag!!

Ist der Ventildeckel echt aus Plastik? Ich hatte zum Vergleich bei meinem Jazz von 2009 mit 175tkm unter die Haube geschaut und null Öl irgendwo gesehen, und dachte, das wäre bei den modernen japanischen Motoren so. Im Vergleich zu VW Motoren von vor 20/30 Jahren ist der VVT trocken...

Ich hab halt seit langer Zeit eigentlich nix mehr mit Autos zu tun (ausser damit zu fahren, was mit dem Jazz auch hervorragend funktioniert - auf über 175tkm n paar mal Bremsen, ne neue Batterie, 1x Zündkerzen und letztens Stoßdämpfer hinten wg. viel schwerer Beladung/Anhänger. und natürlich regelm. Öl und Filter).

Der Jazz Motor läuft natürlich schon erheblich ruhiger, und ich hab auch mehrere luftgekühlte Einzylinder, und weiss so einigermassen Geräusche, die einfach beim Betrieb der Mechanik entstehen, einzuordnen. Dieses Klackern hat mich aber irritiert, weil es unregelmäßig ist und tw. direkt nach dem Start nicht da ist...

Aber was du/ihr bezüglich Rost sagt, bewegt mich langsam dazu, von dem Coure abzusehen. Ich bin wirklich kein grosser Autopfleger (den Jazz in 11 Jahren vlt. 3x gewaschen und 2x Wachs drauf, Rostschutz oder sowas garnicht). Und das letzte mal an nem Auto geschweisst hab ich vor ca. 30 Jahren...

Wenn so ein Daihatsu übermässig rostanfällig ist, ist es wohl nicht das richtige Auto für uns *schnief* Ich vermute mal, das ist bei nem C1 besser? Ich würd nämlich gerne meiner Freundin diesen 1.0 VVTi Motor unterschieben... Und wenn doch den/nen Cuore, werde ich sorgfältig nach Rost gucken...

Und jetzt such ich mal nach Steuerketten/spannergeräusch... ;-)



ps. Honda Jazz <a href="http://www.spritmonitor.de/de/detailansicht/330726.html" target="_blank"> <img src="http://images.spritmonitor.de/330726_5.png" alt="Spritmonitor.de" border="0"> </a> über gut 170tkm inkl. reichlich Anhängerfahrten und ner spritverbrauchsunsensiblen Freundin als Zweitfahrerin ;-)
*Mist, wieso geht das mit dem Spritmonitorlink bei mir nich?*

Geändert von philipowitsch (03.04.2020 um 21:53 Uhr)
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Alt 04.04.2020, 05:08   #20
bluedog
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Zitat:
Zitat von phillipowitsch
Wenn so ein Daihatsu übermässig rostanfällig ist, ist es wohl nicht das richtige Auto für uns *schnief* Ich vermute mal, das ist bei nem C1 besser? Ich würd nämlich gerne meiner Freundin diesen 1.0 VVTi Motor unterschieben... Und wenn doch den/nen Cuore, werde ich sorgfältig nach Rost gucken...

Übermässig Rostanfällig ist relativ. Der Cuore ist halt ein Auto auf Basis eines japanischen Kei-Car. Das ist die einigermassen günstigste vierrädrige Fahrzeugkategorie in JP und dementsprechend billig gebaut. Aussenabmessung, Hubraum und maximale Motorleistung sind bei der Fahrzeugkategorie dann auch fest vorgegeben. Für Europa hat man den Motorraum vergrössert, damit man da einen 1.0er unterbringen kann, der dann auch ein paar PS mehr hat, trotz Verzichts auf die für die Kei-Car-650er Turboladung.


Kurz: Das ist die europäisierte Version eines Brot-und-Butter Stadtautos, das preislich ursprünglich mal etwas über einem gut ausgestatteten Roller angesiedelt war, und das auch noch in einem Land, wo man alte Autos nicht wirklich sehr schätzt. Dementsprechend ist der drauf optimiert, 5 bis 7 Jahre mit wenig mehr als regelmässigen Ölwechseln auszukommen. Danach wechselt man das Auto sowieso, und wenn keiner alte Autos will, sind die dann auch nichts mehr wert, egal, ob nun rostig oder nicht.


In Europa hat man weniger Platzprobleme und etwas abweichende Vorstellungen von der üblichen Lebensdauer eines Autos. Deshalb stöhrt man sich daran, dass die Dinger schnell rosten. Sind ja hier auch nicht ganz so billig wie in JP...


Fazit: Sicher keine Autos, bei denen man nicht nach Rost sucht vor dem Kauf. Für einen Daihatsu ist der L276 aber nicht übermässig rostanfällig, sondern wohl schon wieder etwas besser als der L701 und L251.


Rostmässig ist der C1 (das gleiche Auto gibts auch als Peugeot 107 oder Toyota Aygo, man kann also nehmen, was man gebraucht billiger kriegt. Tendentiell sollte das der C1 sein, denn der war schon neu der billigste des Dreigestirns, wobei der Unterschied nicht sehr gross war) besser. Er hat aber dafür andere Schwächen, die der L276 nicht hat. So hat er eine andere Getriebeübersetzung, ist breiter und braucht eher ein klein wenig mehr Benzin. Er ist auch lauter als der Cuore, und die Karossen sind hin und wieder mal undicht, vor allem an den Heckleuchten, 3. Bremsleuchte und der Gepäckklappe. Zudem muss man das Innendesign mögen. Das sieht halt wie beim Smart nach Spielzeug aus, und ist sehr zerklüftet. Zudem ist die Oberflächenmusterung eine Staubfalle. Während man einen Daihatsu innen mit einem feuchten Papiertuch oder Lappen schnell und einfach sauber bekommt, geht das beim C1 sehr viel mühsamer, und aus den kleinen Vertiefungen der geriffelten Plastikoberfläche kriegt man den Staub nur mühsam raus. - Ohne statische Aufladung oder Mikrofaser kann man es auch gleich aufgeben.


Darüber Hinaus ist die Tankanzeige nicht zu gebrauchen, weil sehr stark nichtlinear. Die ersten 10-12l kann man verbrennen, ohne dass auch nur einer der sechs Balken erlischt (>180km bei sparsamer Fahrweise), und die letzten zwei geben dann keine 100km mehr her zusammen.


Weiter kann man die Instrumentenskalen vergessen. Die Skalenstriche selber, genau wie die Zeiger, sind 2-3km/h breit, und der Drehzahlmesser, wenn er denn vorhanden ist, hat nur einen Strich alle 1000rpm. Spielzeug. - mehr nicht. Brauchbare Anzeigen sehen anders aus. Dazu kommt, dass Ganganzeige (Automatik), Km-Zähler und Tankanzeige auf der Fläche einer Briefmarke zusammengepfercht sind, völlig ohne jede Notwendigkeit.


Ausserdem wird er oberhalb 3000rpm (recht genau 100km/h im 5. Gang) so laut, dass man sich nicht mehr ruhig unterhalten kann, und bereits oberhalb 2000rpm so laut, dass man freiwillig hochschaltet, wenn das geht. Ziehen tut der Motor aber erst über 2000rpm so recht... wobei man ihn am besten unter 2000rpm fährt, um sparsam unterwegs zu sein... Der Ansaugstutzen ist nur ein Stummel, und der Auspuff hat keinen Mittelschalldämpfer. Dazu fängt er im Alter, wenn er denn noch original ist, gern an zu klappern und bollern, wird also noch lauter, als er so schon ist, ohne deshalb undicht zu sein.


Akustisch mögen die Daihatsu zwar vom Schalldruck her nicht oder nicht wesentlich leiser sein, aber sie machen angenehmere Geräusche.


Dafür ist zumindest die Carosserie stabiler als beim Daihatsu. Das hindert den C1 aber nicht am klappern. Denn da ist von hinten bis vorn mehr als genug billiges Plastik verbaut.


Ursprünglich hatten die Drillinge zudem auch noch kurzlebige Wasserpumpen, die dann nach 60'000 bis 70'000km pünktlich ihre Pumpenflügel aus Kunststoff bröselnderweise einbüssten und so den Motor dem Hitzetod nahe brachten. In späteren Jahren wurden dann Pumpen mit Metallflügeln verbaut, wie sie heute auch als Ersatzteile geliefert werden.


Einen Hinweis ist auch der Frontscheibenwischer wert. Es gibt nur einen, und der ist sehr lang für so ein kleines Auto. Der Wischerarm lässt sich zudem nur wenige Zentimeter von der Scheibe abheben, so dass der Austausch des Scheibenwischers eher schwierig ist, und es Ausführungen gibt, die sich gar nicht montieren lassen, obschon ansich die passende Halterung dran ist, weil man den Wischer nicht in so einem flachen Winkel montieren kann, wie das der nicht aufstellbare Wischerarm verlangt. Das ganze geübe mit den Scheibenwischern bei der Montage führte bei mir dazu, dass die Scheibenwischer eigentlich nie streifenfrei wischten, weil bei der Montage notgedrungen so "vergewaltigt" Dass da nachher kein gleichmässiger Druck auf der Gummilippe war über die Gesamtlänge. Noch dazu dreht der wie ein Pantograph gebaute Wischerarm den Wischer bei jedem Durchgang um ein paar Grad hin und her, so dass einerseits der Wischerbalken sehr gut einrasten muss, damit er an der vorgesehenen Stelle bleibt, und andererseits in Verbindung mit der gebogenen Scheibe ein gutes Wischergebnis auf Dauer noch schwieriger wird.


Dass der nicht wirklich aufstellbare Wischer dann im Winter auch hin und wieder festfriert, versteht sich von selber...


Zu guter Letzt gehen die Türen nicht so weit auf, wie beim L276 und die sehr kleine Heckluke (das ist nur die Scheibe!) mit sehr hoher Ladekante vermindert den Nutzwert des an sich geräumigen Wagens sehr. Auch regnet es zwingend in den Kofferraum, wenn der geöffnet wird, weil zwischen der aufgeklappten Heckscheibe und der Dachkante eine mehrere Zentimeter breite Lücke entsteht, die genau mitten in den Laderaum tropfen lässt.


Wie auch sich die kugelige Carosserie nach oben verjüngt, was heisst, sobald man eine der Türen öffnet, regnets auf die Sitze, weil das Dach gar nicht weit genug nach aussen reicht.


Auch nicht unterschätzen sollte man, dass das Auto wirklich, wirklich, wirklich billig gebaut ist, was die Ausstattung angeht:


-Elektrische Fensterheber nur an der zugehörigen Tür, da, wo sonst die Kurbel wäre. Zweiter Schalter für rechts auf der Fahrerseite ist nicht vorhanden.


- Türkontaktschalter (Innenlichtbetätigung) gibt es nur bei der Fahrertür. Will man eine Beifahrerin oder einen Beifahrer bei Licht einsteigen lassen, muss man entweder manuell das Innenlicht anmachen, oder die Fahrertür solange ein wenig öffnen. Der Schalter für die Beifahrerseite lässt sich nachrüsten, das Loch in der Carosserie gibt es und der Schalter mit Gummi ist der gleiche wie auf der Fahrerseite, aber Kabel muss man selber ziehen.


-Hinten gibt es keine Innenbeleuchtung.



-Tachobeleuchtung ist sehr schwach und die Leuchtstärke nicht regelbar. Dafür sinds LED.


-Den Tankdeckel muss man mit dem Schlüssel aufmachen.


-Aus der Aerodynamik ergibt sich, dass man die vorderen Seitenfenster oberhalb 50km/h besser zu lässt. Da donnert sonst die Luft unschön und sehr laut rein. Das kann der L276 besser. Aber man kann immerhin die Ausstellfenster hinten aufmachen. Das ist dann sogar bei höheren Geschwindigkeiten aushaltbar.


- Die mittleren Luftaustrittsdüsen gehen nach oben. Einerseits hält das die Frontscheibe besser beschlagfrei als beim Daihatsu, andererseits, und das hat mich sehr gestört, sorgt das dafür, dass die Warme Luft über die Frontinsassen hinwegströmt, so dass es je auf der Seite, die zur Fahrzeugmitte hin ist gefühlt sehr lange Eiskalt bleibt, wenn es denn Kalt ist und man heizen will.


-Es gibt keine einzige Geschlossene Ablage


-Die Hutablage verwandelt den Zugang zum eh schon kleinen Kofferraum in einen besseren Briefkastenschlitz.



Positiv ist dafür, dass es aussen einen Knopf für die Heckklappe gibt. Den hat der L276 nicht, wie auch die anderen Cuore nicht.


Auch positiv finde ich die Ausstellfenster hinten. Das sehen aber nicht alle so.


Was ich sagen will: Trotz geringerer Breite ist der L276 das durchdachtere Auto mit dem höheren Nutzwert, und man zeigt dem Nutzer auch viel weniger penetrant, dass er ein Fahrzeug der untersten Preisklasse nutzt, indem der L276 sich so manches schäbige Detail nicht erlaubt, das einem der C1 zumutet. (Fensterheberschalter, Türkontaktschalter, Heckklappe, die man auch bei Regen undgestraft aufmachen darf, Lüftungsdüsen...)


Hingegen lassen sich die Scheinwerferbirnen beim C1 leichter tauschen, als beim Cuore. Was man aber auch im Zweifel öfter machen muss. Frag mich nicht, warum.


Auch ist im C1 mehr Platz für die Batterie, und man kann eine mit den üblichen grossen Polen verbauen. Man kann die, anders als beim Daihatsu, also einfach im nächsten Baumarkt holen.
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Cuore L251 Bj 7/2003, Automatik: Ausrangiert, leider!

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